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Normale Version: Abzocker und Abmahner, aktuell
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Ich habe gestern mal wieder einen dieser Abzocker Spinner im TV gesehen. Da ging es um einen Fotograf, der seine Bilder als Köder auslegt. Er setzt seine Bilder in das Netz und manipuliert Google so, das seine Bilder die ersten Treffer landen. Das funktiontiert zum Beispiel mit gefakten Rezeptseiten, wo diese Bilder dann auch auftauchen.

Gebt mal "Tomate" in die Bildsuche ein. Das gibt schon den ersten Treffer, Marions Kochbuch.

Wenn er nun seine Bilder im Netz wiederfindet (z.B. in Foren oder auf eBäh), dann gibt es recht bald eine Abmahnung samt heftiger Rechnung wegen Urheberrechtsverletztung. Alle, die bisher vor Gericht gegangen sind, haben verloren.

Wird Zeit, das unsere Richter mal lernen wie das Internet funktioniert. Rolleyes

Edit: Das war gestern in plusminus zu sehen.

LINK
Ja, mit der Popularität des Internets sind gleich Herrscharen von den Spakken aufgetaucht. Leider sind die durch bestehende Gesetze komplett abgesichert. Das war ja auch mit x-tausend songtext seiten so. Jede menge Hobbyseiten (teilweise von Kiddies die gerade mal 13 Jahre alt sind) wurden mit 5 stelligen Beträgen abgemahnt. Noch einfacher verhält es sich wenn man das impressum auf der Homepage vergisst. Zack. Abmahnung.

Die Gesetze sind auf jeden Fall längst überholt und sollten angepasst werden. Das ist leider schwierig weil unter umständen bei lockeren Gesetzen die falschen Leute geschädigt werden. Etwa unabhängige Künstler und Musiker.

Vernunft hat im Gerichtssaal nichts zu suchen. Schade.
Und dieser Text findet sich auf der genannten Homepage:


Urheberrecht
Urheberrecht und Copyright für Marions Kochbuch

Wir werden in letzter Zeit immer häufiger mit Kopien unserer Fotos und Rezepte im Internet konfrontiert. Es sollte jedem einleuchten, daß das Kopieren und Veröffentlichen von urheberrechtlich geschütztem Material Probleme mit dem Urheber geben kann. Daher wollen wir an dieser Stelle unsere Meinung zu diesem Thema darlegen. Da wir leider mit unseren Anschreiben an die betreffenden Webmaster in den seltensten Fällen auf Verständnis getroffen sind, haben wir uns nun dazu entschlossen, die Fälle gleich unserem Anwalt zu übergeben. Wir haben sehr viel Zeit in die Korrespondenz gesteckt und widmen uns nun lieber wieder unserem Kochbuch und überlassen den Schriftverkehr unserem Rechtsanwalt.
Die beiden beharren wohl auch immer auf das Amtsgericht Hamburg als Verhandlungsort, weil sie dort scheinbar auch Erfolg haben bzw. nicht reisen wollen. Siehe zweiter Erlebnisbericht.

http://www.richterdatenbank.net/anwaltda...n/173.html
Zitat:c't 14/2007 Seite 80 ff.

[…]
Auffällige Ähnlichkeiten

Schützenswerte Texte bieten die Kniepers dafür ihrer Meinung nach in ihrem Glossar koch-index.de: Alle Texte seien "urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung und Quellenangabe nicht veröffentlicht werden." Dies beziehe sich "hauptsächlich auf andere Webseiten, die zu bequem sind, selber einen Text zu formulieren und sich stattdessen die Texte lieber im Internet zusammenkopieren".

Hehre Worte, dachte sich Timmo Strohm, Webdesigner und Hobbykoch aus Ravensburg. Ihm kamen allerdings einige Glossartexte aus dem Koch-Index bekannt vor, und so machte er sich im Web auf die Suche nach Quellen. Strohm glaubt mittlerweile, dass die Kniepers zumindest Teile ihres Glossars von anderen Webseiten übernommen und leicht abgewandelt unter eigenem Namen veröffentlicht haben. Er lieferte c't eine Menge Beispiele, die seine These stützen.

In 18 Fällen etwa weisen Einträge von koch-index.de auffällige Ähnlichkeiten mit ihren Pendants im etablierten Online-Nachschlagewerk Lebensmittellexikon.de auf. Hier und da scheinen Satzreihenfolgen vertauscht und Wörter ersetzt oder gestrichen worden zu sein - die Formulierungen aber gleichen sich. In fünf Fällen fand Strohm starke Ähnlichkeiten zu Wikipedia-Einträgen.

[…]

Darauf angesprochen, wiegelte Folkert Knieper ab: "Wir können Ihre Behauptung nicht nachvollziehen, weil wir bei der stichprobenartigen Prüfung aller 26 Index-Seiten A-Z nicht einen einzigen Hinweis auf lebensmittellexikon.de gefunden haben." Er kenne Frank Massholder, den Betreiber von Lebensmittellexikon.de, persönlich und man könne sicher sein, "dass wir uns gegenseitig keine Artikel klauen." Massholder selbst gab gegenüber c't an, alle seine Texte selbst geschrieben zu haben. Nach einem Blick auf die Fundstellen im Kochindex von Marion spekulierte er: "Anscheinend sind die Texte nach dem Schema 'Kopieren, Umschreiben und Verkürzen` erstellt worden."

Fragliche Urheberrechte

Webmasterin Brigitte Winkler betreibt ihr Online-Kochbuch koch-abc.de als Hobby. Auch sie wurde von Knieper abgemahnt, wegen der angeblich widerrechtlichen Verwendung des Fotos von einem Wiener Schnitzel. Sie habe aber das Foto von einem befreundeten Webdesigner, versicherte Winkler.

Dieser wiederum gab gegenüber c't an, er habe das Bild mit urheberrechtsfreiem Rohmaterial "mit Photoshop erstellt, im Rahmen einer Schulausbildung zum Multi-Media-Producer im Jahre 2003. Damals hatte die komplette Schulklasse ihre Arbeiten im Internet ausgestellt, und von dort muss sie Herr Knieper kopiert und auf seinen eigenen Seiten eingestellt haben. Im Jahr 2005 habe ich diese Grafik und die Rechte daran an Frau Winkler verschenkt."

[…]

Knieper behauptet nach wie vor, das Foto selbst gefertigt zu haben. In einem Interview mit dem Online-Magazin Upload gab er jüngst an, in jedem Fall Richtern "das Original in hoher Auflösung" vorlegen zu können. Dass dies unwahr ist, zeigte sich beim Prozess gegen Brigitte Winkler vor der Urheberrechtskammer des Landgerichts Hamburg.

Doch obwohl Knieper nicht in der Lage war, das unbearbeitete Originalfoto vorzulegen, bekam er gegen Winkler in erster Instanz recht. Den Ausschlag gab ausgerechnet die Zeugenaussage von Gattin Marion, sie könne sich erinnern, dass Knieper an einem nicht mehr bekannten Zeitpunkt das Foto geschossen habe. Diese Aussage hielt die Kammer für "schlüssig, nachvollziehbar und glaubhaft". Brigitte Winkler hat gegen das Urteil Berufung eingelegt, eine Entscheidung steht noch aus.

[…]

Fazit

Folkert Knieper sieht sich als Opfer der Internet-Piraterie: "Wir kommen gegen die Flut nicht mehr an. Ich wünschte, es wären weniger Fälle. Für uns ist es nach wie vor unverständlich, dass unsere Rechte massenhaft verletzt werden", erklärte er gegenüber c't. Seltsam erscheint allerdings, dass Knieper offenbar kurz vor der Abmahnwelle alle Copyright-Belehrungen auf den Rezeptseiten entfernt hat. Die Hinweise seien überflüssig gewesen, meinte er.

Rechtsanwalt Sascha Kremer aus Mönchengladbach vertritt einige Abgemahnte. Er hält es zwar für legitim, dass Knieper sich zur Wehr setzt, stellt aber die Wahl der Mittel in Frage: "Rechtsmissbräuchlich ist es, wenn Ziel der Abmahnungen nicht die Verhinderung von Urheberrechtsverletzungen ist, sondern die Durchsetzung überhöhter Lizenzgebühren, die sich im Markt nicht ansatzweise realisieren ließen." Hinzu komme, "dass bei derartigen inhaltsgleichen 'Serienbriefen' ähnlich wie einer Abmahnung durch die Wettbewerbszentralen für das anwaltliche Tätigwerden allenfalls eine geringe Pauschale angemessen ist, jedoch keinesfalls die volle Gebühr nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz. Solche Anwaltskosten sind hier schlicht nicht erforderlich."

Kompletter Artikel:
c't 14/2007 Seite 80 ff. - auf heise.de
Unglaublich, dazu fällt mir jetzt auch nichts mehr ein.

Früher sind die Jungs wenigstens noch aus dem Gebüsch vor einem aufgetaucht, heute machen sie es bequemer per Internet. [Bild: banghead.gif]
Also - grundsätzlich ist das vorgehen des Fotografen gegen urheberrechtsverletzungen imo völlig gerechtfertigt. Nur die manipulation bei google ist natürlich nicht angebracht.

die lizenzgebühren sind natürlich etwas hoch angesetzt, aber wenn man bedenkt, dass die fotoproduktionen evtl mit einem foodstylisten (gute teilweise Tagessätze um die 400 - 500 €)gemacht wurden, und dann noch die produktionskosten(arbeitszeit Fotograf, Strom, Material, etc) draufrechnet, kommt man schon auf nen netten preis.

Plattfisch

Naja, aber wenn man den Beitrag von dx1 durchliest, ist das Vorgehen doch wohl mehr als fragwürdig???

Wenn jemand die Rechte an was hat, soll er sie IMHO ruhig durchsetzen, aber das ganze erst noch zu provozieren oder sogar Rechte für etws einzuklagen, was man selbst geklaut hat... Angry
Zitat:Original von Plattfisch
Naja, aber wenn man den Beitrag von dx1 durchliest, ist das Vorgehen doch wohl mehr als fragwürdig???

Wenn jemand die Rechte an was hat, soll er sie IMHO ruhig durchsetzen, aber das ganze erst noch zu provozieren oder sogar Rechte für etws einzuklagen, was man selbst geklaut hat... Angry

Das ist nicht bewiesen.

Das vorgehen im Vorfeld ist aber mehr als Fragwürdig und abzockerstyle, ja.
Zitat:Original von Nemu

Das ist nicht bewiesen.

Das vorgehen im Vorfeld ist aber mehr als Fragwürdig und abzockerstyle, ja.

Das schätze ich aber schon, denn das original Bild dieses "Wiener Schnitzel" in hoher Auflösung konnte er nicht vorlegen. Das sagt ja schon alles. Genauso wie das zwischenzeitliche entfernen der Copyright Hinweise, auch auf den Bildern selbst findet man logischerweise keinen Hinweis auf die Quellen.

Genauso ist das abschreiben und leichte umformen von Lexika Texten Diebstahl. Traurig, das solche Menschen mit so einer Masche immer wieder durchkommen.
fragt sich, welche hohe auflösung gemeint ist. Fotoproduktionen werden mit 39 megapixel und mehr gemacht. würde mich nicht wundern, wenn die originalfotos komprimiert wurden und damit als beweismittel nichts mehr hergeben... aber ichwill ihn nich in schutz nehmen..is scheiße, was der da macht...

Plattfisch

Zitat:Original von Nemu
[...] würde mich nicht wundern, wenn die originalfotos komprimiert wurden und damit als beweismittel nichts mehr hergeben [...]

Darum geht's ja. Er konnte die Originale nicht mehr vorlegen. Wenn jemand schon so sehr auf "seine" Rechte pocht, muss man ja wohl annehmen, dass er die Originale nicht einfach gedankenlos löscht/wegwirft und nur Bilder in komprimierter Qualität archiviert.

Würde mich interessieren, ob die Lexika-Verlage Erfolg hätten, wenn Sie ihn verklagen würden, oder ob das nur möglich wäre, wenn er wortwörtlich abgeschrieben hätte. Aber wie ist das dann, wenn man ein Bild von seiner Webseite benutzt, sich daraus nur ein Stückchen kopiert oder das Ganze vielleicht sogar spiegelt???
Kochbuch-Abmahner geht gegen TV-Screenshot vor (08.02.200Cool
http://www.heise.de/newsticker/meldung/103214

Big Grin
Oh Gott, was für ein Vollpfosten. Der erinnert mich fast an den guten alten Freiherr von Gravenreuth. Rolleyes
Hier die nächste Masche:

LINK
Das traurige an der Sache ist aber leider, dass die Typen die sowas machen erst gestoppt werden wenn sie schon ordentlich Kohle gescheffelt haben. Da sieht man leider doch, dass sich Verbrechen auszahlen. Kein Wunder wenn die neueren Generationen nicht mehr viel auf Ehrlichkeit setzen, wer verübelt es ihnen. Harte Arbeit ist schwer und wird meistens nur mit nem Hungerlohn belohnt, wohingegen solche Abzocker sich ein schönes Leben machen. Da wünscht man sich doch manchmal die gute alte Zeit zurück in der ein Nintendo noch das neuste auf dem Markt war und das Internet kaum für jemanden zugänglich (<- schrieb jemand übers Internet: owned by Ironie ^^)
wir haben davon keine bilder im "owned by" thread zB oder?
Öhm, aus solchen Gründen haben viele Admins das direkt Verlinken von Bildern (IMG) einfach unterbunden. Es ist recht gefährlich, weil man in der Google Bildersuche wohl kaum darauf achtet, ob auf den Bildern ein © ist.

Ich würde die IMG-Funktion vorerst mal entfernen, es ist nur zum Schutz der User.
Hauptsache, die drei User hier verwenden nicht plötzlich Avatarbilderchen, die zu deren Pseudonymen passen: