Ja gerade aus dem Grund, perfekte virtuelle CDs zu sammeln brauche ich ja die "echten" Varianten selbiger. Und für die, die ich selbst nicht besitze sondern ihr, wollte ich euch doch nur die beste Methode, diese zu virtualisieren nennen.
EDIT:
Ich bin gerade dabei, ein perfektes CD Image von Kick Off 96 zu erstellen und musste, nachdem ich insgesamt 5 Stunden "Arbeit" in dieses Vorhaben gesteckt habe, feststellen, dass weder Exact Audio Copy, CloneCD noch PerfectRip dazu geeignet sind, perfekte CD-Images herzustellen. Alcohol muss ich noch unter die Lupe nehmen.
Analysiert habe ich die CD mit Hilfe eines Tools namens
CD Tool, wobei herauskam, dass die CD folgendes Layout hat:
Sektor 0 bis 224122 - Track 1 (Data)
Sektor 224123 bis 224272 - Track 2 Pregap (Audio)
Sektor 224273 bis 234737 - Track 2 (Audio)
Die Table Of Contents (TOC) der CD verheißt folgendes:
Sektor 0 bis 224272 - Track 1 (Data)
Sektor 224273 bis 234737 - Track 2 (Audio)
Und nun die Auflösung, aus welchem Grund welches Programm versagt hat:
Exact Audio Copy- hat bei einer anderen CD das korrekte Pregap nur mit Methode A erkannt
- hat das Pregap von 00:02.00 bei Track 2 mit Methode A überhaupt nicht erkannt (-> 00:00.00)
PerfectRip- besitzt keinen Mechanismus zum erneuten Lesen von fehlerhaften Subchanneldaten beim Lesen im Modus 001b
- für Modus 100b, mit dem angeblich alles sauber ablaufen soll, wird eines von diversen Plextor-Laufwerken vorausgesetzt
- dadurch schleichen sich Fehler in den Subchanneldaten im Image ein, die nicht behebbar sind
CloneCD- erkennt kein Offset-Switching für Subchanneldaten (bei meinem LW beim Wechsel von Datensektoren zu Audiosektoren von +2 auf +1)
- die Subchanneldaten eines bestimmten Sektors werden dadurch zweimal direkt hintereinander weggeschrieben, dafür fehlen die Subchanneldaten eines anderen Sektors aber, unter Mithilfe folgender "Strategie"...
- die Subchanneldaten werden hart an den Trackgrenzen laut TOC ausgerichtet, wodurch "Sony-Style"-Pregaps zu "Phillips-Style"-Pregaps verkommen
- kennt keine Audio-Offset-Korrektur
Für diejenigen, die es interessiert hier ein paar Erläuterungen:
Grundsätzlich lesen Laufwerke "schlecht", der CD-Standard ist daran nicht ganz unschuldig. Dies führt zu den in vorherigen Beiträgen genannten nötigen "Audio-Offset-Korrekturen", um reproduzierbare und an einem bestimmten Fixpunkt ausgerichtete Audiodaten zu erhalten.
Gelesen wird ein (oder mehrere) CD-Sektor mit einem SCSI-Befehl namens "READ CD", dem man als Parameter mitgeben kann, ob und wie Subchanneldaten gelesen werden sollen. Daher kommen übrigens die von PerfectRip angebotenen Modi 001b und 100b.
Nun ist es leider so, dass die Subchanneldaten, die mit den Nutzdaten (Main Channel Data) eines bestimmten Sektors vom Laufwerk geliefert werden, nichteinmal unbedingt zu dem gelesenen Sektor gehören. Hört sich komisch an, und das ist es auch. Bei meinem Laufwerk ist es so, dass ich beim Lesen von Sektor 0 die Subchanneldaten von Sektor 2 mitgeliefert bekomme, ergo finde ich die Subchanneldaten für Sektor 0, indem ich Sektor -2 inkl. Subchanneldaten lese.
Richtig lustig wird es dann, wenn ein Wechsel von Datensektoren zu Audiosektoren erfolgt (von Track 1 ins Pregap von Track 2 bei Mixed-Mode-CDs zum Beispiel). Denn dann meint mein Laufwerk plötzlich, nicht mehr die Subchanneldaten mitzuliefern, die eigentlich zu dem Sektor
zwei Adressen weiter vorne gehören, sondern liefert mir die mit, die zu dem Sektor
eine Adresse weiter vorne gehören.
Na gut, dachte ich mir, ist mein Laufwerk vielleicht einfach beschissen, kann vorkommen. Also schnell ein mir zu Verfügung stehendes Notebook angeworfen und das dort eingebaute Laufwerk (anderer Hersteller) untersucht. Hier gab es an derselben Stelle einen Wechsel von +2 auf 0 (statt wie bei mir von +2 auf +1).
Damit stand fest: CloneCD ist unbrauchbar für 1:1-Images in Verbindung mit 2 von 2 getesteten Laufwerken, mehr habe ich leider nicht zur Verfügung.
Dazu kommt, da es in der Natur der Laufwerke liegt, dass hin und wieder fehlerhafte Subchanneldaten vom Laufwerk geliefert werden, d.h. hier und da ist mal ein Bit falsch gesetzt. Beim Q-Subchannel gibt es eine 16-Bit Prüfsumme, die sogar von PerfectRip ausgewertet wird, was die Laufwerke aber nicht zu interessieren scheint. Somit sind sich diese nicht bewusst, fehlerhafte Daten zu lesen, und geben diese einfach weiter. Bei den anderen Subchannels (P, R-W) gibt es eine solche Prüfsumme nicht, womit eine Fehlererkennung und -behebung per se ausgeschlossen ist.
Schön, dass PerfectRip solche Fehler erkennt, aber aus diesem Wissen macht es leider nichts. Die fehlerhaften Daten werden einfach in das Image geschrieben und gut (besser gesagt: schlecht) ist. Wie CloneCD nun mit diesem Problem umgeht, weiss kein Mensch. Liest es Subchanneldaten mehrfach? Erkennt es die Fehler (sind beim bloßen Hinsehen offensichtlich, aber rein logisch betrachtet nur beim Q-Subchannel erkennbar)? Oder macht CloneCD mal wieder zu viel, indem es auch hier dem Laufwerk einfach nicht vertraut und die Daten kurzerhand selbst "säubert"? Man weiss es nicht, da closed source, im übrigen wie alle anderen Programme, die man gerne zum Zweck des "Rippens" einsetzt und ihnen blind vertraut.
Ich werde heute abend noch Alcohol 120% auf seine Qualität hin testen und berichten, wie es damit steht.
Sollte sich nicht ergeben, dass es sich dabei um das ultimative Imaging-Tool handelt, bleibe ich bei meinen CUE/ISO/WAV-Images, da 1. es sowieso keine vernünftigen Subchanneldaten gibt, also stört es auch nicht wenn diese fehlen und 2. ich ohnehin die Pregaps von Hand analysieren und die Dateien dementsprechend mit dem Hexeditor beackern muss, um ein originalgetreues Image zu erhalten. Mit EAC habe ich wenigstens schon Audio-Offsetkorrektur mit an Bord, so bleibt mir das wenigstens erspart.
Man könnte die Subchanneldaten genauso von Hand korrigieren, die Frage ist nur, wozu überhaupt, wenn alle nötigen Informationen, die dort vorhanden sind, als Tags im CUE-File ebenfalls vorhanden sind (z.B. Indexmarken, Pregaps, MCN und ISRC) und beim Brennen und Emulieren in sauberer Fassung daraus erstellt würden.
EDIT2: Hab die Subchannel-Offset-Angaben von meinem LW nochmal korrigiert.