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Ich fang noch mal von vorne an Fröhlich

Prä-Melancholie

Da ist es wieder, dieses alt bekannte Gefühl
diese Sehnsucht nach gestern,
aber diesmal ist's die Melancholie von morgen,
denn meine Gedanken haben eine Zeitreise gemacht

Die Zukunft lockt
Ein neues Leben liegt vor mir
Ein neuer Abschnitt meines Seins
Nur ein paar Augenblicke entfernt
Die Aufregung ungebremst
Die Vorstellung voller Möglichkeiten
Blind schreite ich nach vorn
und stolpere über mein Glück von heute

Ich hebe den Brocken auf und betrachte ihn genau
So viele Menschen, Momente, Erfahrungen & Emotionen
Erinnerungen schöner als jeder Edelstein
All das soll jetzt vergangen sein?

Das neue Glück, da am Horizont,
es zerrt an mir
Zwingt mich das heute hinten zu lassen,
zusammen mit dem gestern, das mich hier her gebracht
Lässt mich verlassen, was mich geformt

Der Selbstmord zum Zwecke der Wiedergeburt
doch irgendwie keimt in mir der Sinn Wider-Geburt
Die Seele klammert
Der Zweifel sucht
Will nicht aufgeben, was ich erschuf
Will nicht aufgeben, was mich erschuf

Weiß nicht - wie ich mich verabschieden soll
Weiß nicht - ob ich mich verabschieden kann
Weiß nicht - was ich mitnehmen will
Weiß nicht - wie viel ich tragen kann

Aber ich weiß, dass der Weg sich lohnen wird,
denn die Angst, die ich verspüre,
sie ist die selbe, die mich hierher geleitet hat
und ich weiß, dass sie verschwinden wird.
Sie ist der Glanz von gestern, der mich daran erinnert, was mir etwas bedeutet hat.
Jeder Träne, die ich für sie vergieße, hängt ein warmes Lächeln an.

Die ist Tasche gepackt
Bin fest angeschnallt
richte den Blick entschlossen nach vorn
Da ist es - das Licht am Ende des Tunnels
Ein blinkender Countdown
und er zählt herab

5

4

3

2

1

Die Evakuierung nach vorn,
um neue Fußstapfen zu hinterlassen auf dem Weg durch ... mein, dein & unser Leben



Die Odyssee von Anfang und Ende

Diese Welle war mein Ende.
Der Verzweiflung zu erwehren,
so war mein simples Ziel.
Nicht im Meer meiner Trauer ertrinken.
Den Kopf weit raus gestreckt,
der Blick nur noch auf "Rettung" aus.
Aber tosende Stürme sollt es geben,
die alles von dir hinwegfegen
und mir eine ruhige See hinterließen.

Ich versuchte dich zu hassen,
weil ich versuchte dich zu lieben.
Tausende Gedanken wollt ich horten,
nur um keinen mehr an dich zu verschwenden.
Ich überfüllte meine Sinne,
um der Welt zu entkommen,
in der du mit mir lebst.
Verdrängte jede Erinnerung an dich.
Was waren sie denn überhaupt noch wert?

Hab mein Leben seziert,
dich Stück für Stück herausoperiert.
Meine Organe versetzt und neue gekauft.
Mein Herz neu vernetzt und das Hirn neu gestartet.
Aber so sehr ich es auch wollte,
es blieb immer etwas von dir.
Du konntest nicht verschwinden,
denn du warst ein Teil von mir.

Du hast mir mein Leben wieder geschenkt.
Mich geweckt, geliebt und fort gejagt.
Mich befreit von dem Menschen der ich war.
Mir neue Wege offenbart.
Den Spiegel zerstört, in dem ich mich sah.
Das Bild von mir, neu gemalt.

Zwar konnt ich dich nicht lieben,
aber ich konnte lieben.
Eine fast verblasste Erinnerung.

Ich reise dem Morgen entgegen.
Du bist der Wind in meinen Segeln,
wie all die anderen, die mich geformt.
Hilfst mir die Welt erneut zu entdecken.
Alte Wunder mit neuen Augen zu sehen.
Suche das Glück, das wir fast gefunden.

Jedes Lachen, jede Träne sind jetzt dein Erbe.

Mit unserem Ende brachtest du den Anfang
Nur durch dich bin ich ich


Let's pretend Happy End

Da lag ein Mann am Boden
Mitten auf der Straße
Umrungen von Dutzenden Ärzten
Seine Brust zerrissen
Herzinfarkt

Schon seit Wochen klagte er
Der Puls war ungewöhnlich
Das Atmen fiel ihm schwer
Der Herzschlag nicht im Takt
Der Hilfe war er scheu
Doch alle waren Ärzte - wussten die beste Medizin
Schrieben ihm alle das gleiche Rezept.

Eine kleine Packung mit nicht viel drin
Nur ein Beipackzettel und eine Portion Hoffnung
In feiner Schrift stand dort geschrieben:

Das wird schon ...
Das geht auch vorbei ...
Vergiss sie ...
Das Leben geht weiter ...
Sie hat dich nur ausgenutzt ...
Du hast jetzt deine Freiheit zurück ...
Die Zeit heilt alle Wunden ...
Andere Mütter haben auch schöne Töchter ...
Du machst da schon ...
Immer der Sonne entgegen ...
Ich hab sie eh nie gemocht ...
Bald wirst du drüber lachen können ...
Du hättest nichts tun können ...
Sie hat dir eh nur was vor gemacht ...
Es ist besser so ...
Morgen schaut die Welt wieder anders aus ...
Du musst um sie kämpfen ...
Gib nicht auf ...
Kopf hoch ...
Sie hat dich nicht verdient ...
Du wirst etwas Besseres finden ...
Schluck es einfach runter ...
Auf jeden Topf passt ein Deckel ...
Du musst nur ganz fest daran glauben, dann wird dass schon ...
Mach dir nichts daraus ...


... Phrasen ...
... Phrasen ...
... Phrasen ...

Auf der Packung steht's in fetten schwarzen Buchstaben:



Let's pretend Happy End



Alle dachten, es würde helfen, doch ihm wurde nur schlecht
So lag er da
Umrungen von emotionalen Medizinmännern
Alle mit skeptisch ratlos Blicken
“Ist hier den kein Arzt anwesend?“, fragten sie sich gegenseitig.
“ich bin kein Arzt, ich bin Patient“, klang aus der Masse.
Eine junge Frau schritt aus der Menge hervor
Sie ging auf ihn zu
Mit einem stummen Lächeln blickte sie zu ihm herab
“Hey“, sagte sie zu ihm und er sagte “Hey“ zurück
Sie legte sich zu ihm auf den Boden
Ihren Kopf an seiner Schulter
Schweigend schlossen sie die Augen und warteten auf den Takt



WG-Leben

In einer WG geht so mancher ein und aus
Einer verschwindet.
Ein andrer kommt.
Ein Drehkreuz für Menschen, die man so gekannt.

Einst lebte hier ein Junge
Voller Träume und Ambition
Stets mit Drang nach vorn zu schreiten.
Nur sein eines Ziel vor Augen.
Doch so weit er auch ging,
kam er nicht näher.
Irgendwann verließ ihn sein Mut
und er blieb einfach stehen.
Die Sonne am Horizont
Mit langen Schatten wollte sie ihn ertränken.
Ihm den Blick aufs Ziel verwehren
Sein Körper müde - der Geist noch wach
drehte er ihr den Rücken zu.
Mit den letzten warmen Strahlen
ging er in die Nacht.
Doch stets der Sonne entgegen,
um den neuen Morgen zu erleben
Noch heute schickt er Karten
von Orten, an die er will.

Einst lebte hier ein Mann
Voller Leben und Glück
Schenkte jedem Mensch Herz und Lachen
Ließ alles stehen und liegen,
für das wonach der Welt verlangt.
Sein Zimmer nur ein Lager seiner Lügen
Voller Masken die er trug,
um anderen das Glück zu schenken,
was er nicht konnte finden.
Glaubte so seinen Sinn zu haben
und verbarg sein ganzes Leid.
Je mehr er mit den anderen lachte
desto näher kamen sie ihm.
Immer aufwendiger musste seine Verkleidung sein.
Sie durften ihn nicht enttarnen,
um ihrer eigen Wohl.
Irgendwann waren sie so nah,
das keine Maskerade mehr hielt,
also fing er an zu weinen,
und zu lachen,
und alles was sonst nie jemand sehen sollte.
Seine Masken liegen heute immer noch hier.
Er braucht sie nicht mehr
Weil sie ihm den Blick auf morgen versperren.

Einst lebte hier ein Romantiker.
Verliebte sich stets und mit voller Leidenschaft
Kannte keine Zügel
Kannte kein Maß
Ein kleinster Funke Liebe reichte,
bis dann seine Welt in Flammen stand.
Sein Herz war ein Pyromane
ohne Sinn und Verstand.
Doch so stark er auch brannte,
am Ende blieb nur eines:
die Asche zusammen mit Narben.
Er versuchte es wieder und wieder und gab nie auf.
Packte sich ein neues Herz und verschenkte es erneut.
Als er gegangen ist, lies er uns ein zerbrochenes zurück.
In jeder Scherbe findet sich ein Satz
"Warte auf morgen"

Einst lebte hier ein Nichtsnutz
total in sich gekehrt
und von der Welt abgewandt.
Wütend auf das Leben
und was es ihm bot.
Er wollte kein Glück,
aus Angst es zu missen.
Er versteckte sich vor allen,
ja sogar vor sich selbst.
Traute keiner Menschenseele,
weil jeder ein Messer verbarg.
Von Melancholie zerfressen
verschlang er die Zeit.
Tag ein, Tag aus - ein einzig nichts.
Aalte sich fett mit Trübseligkeit.
Die Welt brauchte ihn ja nicht.
Drehte sich viel leichter frei von ihm.
Eines Tages war er weg.
Nur einen aufgerissenen Brief lies er zurück
"Ich will dich morgen sehen."
Absender unbekannt.

Heute steht wieder ein Zimmer leer.
Keine Ahnung wer es sein wird.
Aber wenn er einzieht,
dann ist mein Morgen gekommen.
Ich weiß nur noch nicht, was ich zurück lassen kann.


Die Harmonie der Dissonanz

Wir haben uns nie gesucht,
aber trotzdem gefunden
Der Liebe nah,
doch zu fern sie zu berühren
Wir sind nicht eins
Werden es wohl auch nie sein
Aber das Glück teilen wir uns
und wahren uns so den Schein
Unterschrieben diesen unsichtbaren Pakt
unsere Herzen zu belügen

Wir kosen und necken
Schenken Rat und Gehör
Bieten Wärme und Nähe
Instant Glück in 5 Minuten
Ist der Hunger groß,
kommt halt noch eine Tüte her
Eine Romanze für zwischendurch,
um das Grollen zu verstummen
Beide warten wir nur auf die nächste große Chance

Die Nähe, die uns fehlt, schenken wir einander
Ein Lächeln
Ein Zwinkern
Eine kurze Berührung
Ein innig Kuss
Ein unendlicher Blick
Ein unvergesslich Wort

Nur ein kurzes Bad in der Sonne
Die Augen schließen
Die Luft atmen
Die Zeit vergessen
Alles ... ohne zu verbrennen

Wir haben kein "Happy End"
Wahrscheinlich nicht einmal ein "End"
Der nächste Morgen kann schon der Letzte sein
Da treffen wir einen anderen Menschen
Erkennen eine versteckte Wahrheit
Eine verschollene Erinnerung
Es reißt uns mit und wir entschwinden
Waren wir doch nie für einander bestimmt
Stets nur Weggefährten in der Einsamkeit
Zwei flackernde Lichter,
die sich gegenseitig den Weg erhellen

Unsere Herzen auf einem Drahtseilakt
Führen uns vor für einen Moment Glück
Balancieren einander mit viel Geschick
Gerät das eine ins Wanken,
lässt das andere los
Das war der Plan
Doch irgendwo ist Hoffnung,
dass du lässt doch nicht los


Deutschland im Frühling

Der Winter war kurz und ohne Spuren
Das braune Werk vom Herbst liegt noch immer auf den Straßen
Da steht ein neues Jahr - ein neuer Anfang - aber ohne Sonnenschein
Der Frühling, der viel zu früh erwacht
Die Saat der Zwietracht keimt in uns auf
Die Blumen des Bösen tragen ihre bittere Blüte
Genährt von Angst und Stolz, schlagen sie Wurzeln aus Zorn und Gewalt

Die Natur des Menschen zeigt sich in all seiner Pracht

Wie Unkraut, das nie vergeht,
wuchert es auf Unwissenheit und Scham.
Vererbt uns Fremder’ blutige Seelen und Leiber.

“Reiß es raus!”, schreit es von hinten.
“Finde neuen Boden!”, kommt es von einer anderen Ecke.
“Vergifte es!”, flüstert es über die Schulter.
“Kümmer dich nicht darum - es ist eh zu spät.”, klagt es von den Füßen daher.
“Ich weiß, was das beste ist.”
“Glaub mir.”
“Nein, glaub mir!”
“Sie lügen alle!”
“Ich kenne die Wahrheit.”
“Nur so geht es vorwärts.”
“Gib mir deine Stimme.”
“Gib mir deine Stimme.”
“Gib mir deine Stimme.”
“Gib mir deine Stimme.”

Das Auge sucht das Gesicht zu den bettelnden Rufen.
Nicht Engel und Teufel die um unser Gewissen kämpfen
Es sind die Blumen im Garten
Die Roten, die Braunen, die Grünen, die Schwarzen, die Gelben und auch die Blauen.
Alle biedern sich an, unsere Seelen zu kaufen.
Versprechen uns eine glückliche Zukunft in ihren Farben.
Sie bräuchten nur unsere Stimme als Kreuz auf Papier.
Keine weitere Müh - kein weiterer Kampf

Generation X - mit zwei Strichen vom Aktivismus zum Passivismus
Wie sollte es auch anders gehen?

Ein leises Wimmern dringt an mein Ohr.
Zwischen dem Grölen der Blumen weint einsam das Unkraut.
Keiner will es haben, ob schon ewig oder noch nicht lange hier.
Einige von ihnen waren mal Blumen - andere wollen es noch werden
Aber sie alle haben Angst
Ob sie morgen wieder Sonne sehen?
Wird das Wasser für alle reichen?
Gibt es Platz für jeden?
Können wir so überhaupt noch leben?

Ich wende mich der Pflanze zu

Meine Stimme ist kein Kreuz.
Meine Stimme trägt keine Farbe.
Meine Stimme trägt Worte geformt aus Weisheit und Herz.
Meine Stimme zeichnet den Weg auf dem ich wandle.
Meine Stimme ist des Handelns erster Schritt.
Meine Stimme schenke ich jedem, der in finster Nacht noch einen neuen Morgen braucht. Meine Stimme ist für dich.


Hitzekoller

Man Fragt mich oft,
was eine Frau haben soll,
die ich lieben kann.
Bis vor kurzem wand ich mich um die Antwort
Nicht sicher, was mir wichtig wäre.
Ein hübsches Gesicht?
Ein helles Köpfchen?
Eine scharfe Zunge?
Ein offenes Gehör?
Ein gütig Herz?

Mit Sicherheit wäre all das erstrebenswert,
aber nie das, was mich völlig entflammt.
Und da kam es mir
Feuer
Begier
Brennende Leidenschaft
Aber nicht im verarmten Sinne
Es sehnt mich nach Sehnsucht
Nach Verlangen
zu einer Idee,
einem Gedanken,
nach funkelnden Aspekten des Lebens
in den Augen eines anderen.
Die Liebe am Leben.

Voll Erstaunen blicke ich mich um
auf der Suche nach dem,
was mich verzehrt.
Doch ich finde nichts,
außer leerer Gesichter
Tote Augen
ohne echte Träume
Voll grauem Trübsinn
und ohne eigenes Selbst
Höchstens ein Musterdruck des anderen

Frage ich dich zu dem, was du magst,
das was dein Lebensfeuer sein sollte,
ringst du nach Luft
greifst verzweifelt nach Antworten, wo keine sind
Dutzende "Likes" auf etlichen Seiten verteilt

Bedeutungslose Liebe

Nur eine Sammlung deiner selbst
oder was du glaubst sein zu wollen.
"Gefällt mir" - die Degeneration der Liebe
Willkommen im 21. Jahrhundert

Bist du wirklich so blind oder fürchtest du dich?
Hast du Angst vor dir oder vor den anderen?
Hast du Angst davor,
das andere dein Feuer mit ihrem Gelächter ersticken?
Dann brenne noch stärker
Schüre dein Feuer
Wachse und zeige ihnen deine Kraft
Mögen sie deine Wärme spüren
Blende sie
und setze sie in Flammen
auf das auch sie Kälte und Schatten verdrängen
Lodert gemeinsam.
Lass die Funken vom Wind tragen,
um Feuer in Herzen säen.
Werde zu einer Supernova
Mit Liebe und Leidenschaft
so voller Hitze
das du Geist und Körper zu trennen vermagst
und nur noch dein wahres "Ich" dein äußeres ziert
So dass ich dein Strahlen fühlen kann,
wo immer du auch bist.

Also gehe ich durch das Leben,
in der Hoffnung, dass deine Wärme mich ereilt
und ein Funke uns entbrennen lässt.

Wir sind doch von gestern
Und so saß ich da auf der kalten Bordsteinkante,
umgeben von schwül warmer Luft.
Ich war seit langem mal wieder richtig feiern.
Mit alten Freunden.
Wie damals,
als ich noch hier wohnte.
Als wir alle noch Zeit für einander hatten
und mehr als nur Anekdoten austauschten.
Ich ging den weiten Weg allein nach Hause,
um die neuen Erinnerungen in Ruhe einzubetten
und nicht rasend im Schlaf zu vergessen.
Ein wohl bekannter Pfeifton begleitete mich
den ganzen Weg
von der Disco bis hier her.
Doch kurz vor meinem Ziel packte es mich
und ich hielt inne.
Ich wand mich der Straße zu,
ging drei Schritte auf sie zu
und setzte mich.

Und so saß ich da auf der kalten Bordsteinkante,
umgeben von schwül warmer Luft.
Meine Füße – Schmerz erfüllt-
Mein T-Shirt – im Schweiß getränkt
Meine Kehle – trocken und rau
Meine Augenlider – mit Gewichten beladen
Aber es war nicht die Erschöpfung,
noch die Müdigkeit,
die mich auf den kalten Stein brachte.
Es war dieses Gefühl in mir,
das nach einem Gedanken schrie,
nach einem Moment,
einem einzigen Augenblick.
Also ergab ich mich meiner stillen Bitte.

Und so saß ich da auf der kalten Bordsteinkante,
umgeben von schwül warmer Luft.
Ich nahm einen Schluck Wasser aus meiner Flasche
und starrte die Straße entlang
Ein alter knochiger Mann torkelte sie entlang
in jeder Hand ein Hund
Seine Augen durchsuchen die Dunkelheit
scheinbar ohne zu wissen wonach.
Zum Ton in meinem Ohr gesellte sich ein zweiter
Es war das wimmernde Geräusch der Straßenbahn, die immer näher kam
Lautes Licht in Mitten der Nacht
Belebte Straßen nach festem Zeitplan.
Jemand grölt von einem Balkon
Ich verstehe kein einziges Wort.
Ist wohl auch besser so.
Mein Blick fiel auf die Bäume
ihre Blätter bewegten sich sanft im Wind
oder waren es meine Augen,
die sich schon ihrem Schlaf entgegen sehnten.

Und so saß ich da auf der kalten Bordsteinkante,
umgeben von schwül warmer Luft
und schloss meine Augen.
Alles drehte sich.
Ich wurde langsam ruhiger
um mich herum alles leiser.
Stille.
Stillstand.
Ich sehe dich.
Ich sehe mich.
Ich sehe uns.
Ich sehe uns, wie wir unsere Zeit verschenken.
Wir schenken sie uns gegenseitig.
Einen Moment Glück für einen anderen.
Ich erinnere mich genau.
Wir sitzen nur da.
Tauschen ein paar Worte.
Teilen uns ein Lachen.
Noch heute habe ich dafür die Quittung
Irgendwo
tief in mir vergraben
an ihr eine Notiz
Soll dich fragen, ob du sie auch noch hast

Ich öffnete meine Augen.
Um mich – schwül warme Luft
Unter mir – ein kalter Bordstein
Ich stand auf und ging auf die Eingangstür zu
Als ich den Schlüssel ins Schloss steckte,
drehte ich mich noch einmal zur Straße um.
Der Wind zog an mir vorbei
und ein letzter Gedanke schlich mir durch den Kopf:
Sag mir Bescheid, wenn du mal wieder Zeit hast.

Fahrrad fahren
Ich war mal verliebt, doch das ist schon Ewigkeiten her.
Als es zu Ende war, war der Schmerz groß und lange hat es gedauert bis die Gefühle versiegt sind.
Ein schimmernder Funke blieb aber stets zurück.
Die Erinnerung an dieses schöne Gefühl.
So unglaublich klein und versteckt zwischen all den anderen, doch so strahlend hell und voller Wärme, dass es kaum zu übersehen war.

Etliche Tage vergingen, kaum ein einziger ohne Sehnsucht, aber zu viele ohne Mut.
Mut zu bezwingen, was da hinter dem Schimmer war, nach der Wärme – der Schatten, die Kälte und der Schmerz – das was mir stets die Angst bereitet.
Vielleicht musste ich es wie ein Feuer schüren, dass das Dunkle verschwindet.
Also machte ich mich auf den Weg, um zu finden, was mich zu entflammen vermag – um sie zu finden.

Etwas holprig und ohne Gespür, stolperte mein Herz in etwas, was es gar nicht war.
Viel zu hastig verpackte ich es in hoffnungsvolle Leinen – es sollte wieder Liebe spüren – so wollte ich es. Doch so wollte sie es nicht und so liebte es allein.
Wieder gefallen, doch nicht lang am Boden.

Etwas feiner muss die Suche sein, mit mehr Sorgfalt und Bedacht. Ich schaute was ihr Herz tat. Hörte ihm zu und spürte jeden einzelnen Schlag. Sie legte mir ihres auf ein Kissen, so dass zögern nicht mehr von Nöten war.
Vorsichtig und langsam übergab ich ihr mein Herz, damit sie es zu ihrem legen konnte.
Sie jedoch, zerschlug es mit dem was ihr ein anderer schenkte.

Gebrochenen Herzens ging ich dahin.
Jeder Schritt ein stechender Schmerz.
Keine Wunden die die Zeit heilte.
Wollte den Kummer mit neuer Liebe ertränken, doch konnte keine echte finden.
So lief ich immer wieder gegen Wände, die da schon immer waren und ich nur nicht sehen konnte – oder wollte ich sie nur nicht sehen.

Dieser Funken, er hatte mich geblendet, hatte mir die Sicht auf die Welt genommen und mich betrogen, mir ein Reich gezeigt, was es so gar nicht gibt.
Ständig neue Inseln, neue Gewässer die zum Kampf forderten - ein Kampf um was eigentlich?
Eine Odyssee ohne Ziel.
Illusionen, Lug und Trug.
Ich bat mein Herz es solle alles vergessen, doch es blieb stur.
In Versuchung wollte ich es führen, mit der Verlockung eines Lebens ohne Leid, doch es ergab sich nicht. Ich schrie es an und sperrte es weg, hinter Vorhängen aus Lügen und Spott, gefertigt aus Märchen, die ich mir selbst erzählte.
Da ist nichts was du brauchst.
Der Tag zieht auch ohne es dahin.
Vergiss, dass es jemals existierte und sei glücklich mit dem was du hast.
Kein Schwarz.
Kein Weiß.
Aber Grau.
Nur Grau.

Neulich stieg ich auf ein Fahrrad.
Es war nicht meines, denn ich hatte schon seit Jahren keines mehr.
Ich sagte mir immer, dass meine Füße mich dahin bringen, wohin ich wollte.
Aber weite Wege dauern lange und sind anstrengend.
Also schwang ich mich auf das Rad.
Etwas holprig und ohne Gespür.
Ich stolperte etwas und fiel auch fast hin.
Aber, was soll ich sagen, ich habe inzwischen wieder ein eigenes Fahrrad.

Geständnisse eines Nerds

Ich habe oft genug das Gefühl,
dass die Leute nicht verstehen,
warum ich Videospiele spiele.
So oft, dass ich mich selbst schon manches Mal frage.

Ist es nicht Zeit, die ungenutzt dahin schwindet?
Zeit die vielleicht besser angedacht wäre
für die wichtigen Dinge im Leben.
Zeit für Arbeit oder Ausbildung.
Zeit fürs Ankommen.
Ankommen im Erwachsenenleben.
Entkommen aus der kindlich-naiven Traumwelt,
um mehr in der echten Welt zu bewegen.

Drehe ich mich um,
sehe ich tausende von Stunden in Bits und Bytes.
Und warum das Ganze?

Weil eine Blume dich stärker macht.
Weil man in Kid Icarus mit Herzen bezahlt.
Weil ein gestrandeter Mann eine Welt aus Blöcken formen kann.
Weil Probleme durch essen beseitigt werden können.
Weil ein Schwert eine Pistole besiegt.
Weil ein Hund und ein Hase Detectivs sein können.
Weil ein roter Hering dich doch vorwärts bringt.
Weil die Musik der Schwäne Magie bewirkt.
Weil in Mario Galaxy Gott eine Mutter ist, die den Sternen Gute-Nacht-Geschichten vorliest.
Weil Bananen dir beim Autorennen einen Vorteil bringen.
Weil ein Würfel dein einziger Freund sein kann.
Weil Geister in Luigis Mansion auch ein Herz haben.
Weil man den nuklearen Holocaust überleben kann und man dann wieder in den 50ern lebt.
Weil ein Kuchen manches Mal doch einfach die beste Belohnung ist.
Weil jeder Raum ein Rätsel ist.
Weil Tetris Leute feiern lässt und Raketen in den Weltraum schießt.
Weil Roboter tanzen können.
Weil ein Fuchs ein Raumschiff fliegen kann.
Weil ich immer eine zweite Chance bekomme.
Weil ein Baumhaus für eine ganze Nation reichen kann.
Weil ein Stern dich unsterblich macht.
Weil ein rotes Boot dein bester Freund sein kann.
Weil ich Portale auf den Mond schießen kann.
Weil ich Benzin auf dem Mars finde.
Weil man aus gebackenen Geckos Süßigkeiten machen kann.
Weil ich Hamster in einer Kühltruhe in die Zukunft schicken kann.
Weil 8 Holzbretter und ein Diamant eine Jukebox ergeben.
Weil es immer einen Link und eine Zelda geben wird.
Weil Tentakel sprechen können.
Weil Hoch, Hoch, Runter, Runter, Links, Rechts, Links, Rechts, B, A etwas Besonderes ist.
Weil ich die Welt bunter machen kann.

Weil man immer jemanden dazu bekommt Fußball- oder Rennspiele zu spielen.
Weil es unglaublich viel Spaß macht mit Schildkrötenpanzern auf dich zu schießen.
Weil ein High-Five nach einen Endgegner einfach das Geilste ist.
Weil wir darüber Lachen können, dass der Kuchen eine Lüge ist.
Weil Mario Party aus Freunden erst Feinde und dann wieder Freunde macht.
Weil Wario Ware Inc. jeder versteht.
Weil keiner weiß, was bei Smash Bros. passiert, aber es trotzdem spielt.
Weil du kein Nerd bist, aber trotzdem Singstar und auf Facebook spielst.
Weil der Super Nintendo meinem Bruder und mir etwas Gemeinsames gab.
Weil ich Freunde habe, die sich so sehr lieben, dass sie in jeder Welt heiraten.
Weil mein bester Freund wie ein Gorone aussieht.
Weil ein anderer gern der Master Chief wäre.
Weil meine beste Freundin eine Khajit sein sollte.
Weil meine erste Liebe gerne Zombies jagt.

Weil es immer eine Lösung gibt.
Weil ich mehr als eine Welt erleben kann.
Weil Gut und Böse manches Mal doch so einfach sein kann.
Weil Gut und Böse manches Mal doch nicht so einfach sein kann.
Weil ich so oft lachen kann, dass es fast weh tut.
Weil ich mir vor Angst in die Hosen machen kann.
Weil ich vor Spannung nicht sitzen bleiben kann.
Weil ich den Tränen nahe bin, wenn ich jemanden nicht retten kann.
Weil ich den Tränen nahe bin, wenn ich es dann doch schaffe.
Weil es mich jedes mal hoch bringt, wenn ich einsam, schwach, deprimiert, zerstört, frustriert oder einfach nur schlecht drauf bin.

Weil ich Abenteurer sein kann.
Weil ich durch's Universum reisen kann.
Weil ich durch die Zeit reisen kann.
Weil ich tanzen kann.
Weil ich mit Walen tauchen gehen kann.
Weil ich kochen kann.
Weil ich Rennfahrer sein kann.
Weil ich Anwalt sein kann.
Weil ich Detektiv sein kann.
Weil ich ein Rockstar sein kann.
Weil ich ein Pirat sein kann.
Weil ich ein Ninja sein kann.
Weil ich ein Cowboy sein kann.
Weil ich ein Wikinger sein kann.
Weil ich ein Zombie sein kann.
Weil ich eine Frau sein kann, ohne mich zu schämen.
Weil ich Heerführer sein kann.
Weil ich König sein kann.
Weil ich Gott sein kann.
Weil ich gut sein kann.
Weil ich böse sein kann.
Weil ich jemand anders sein kann.
Weil ich ich sein kann.

Weil ich Kameraden finden kann.
Weil ich Freunde finden kann.
Weil ich eine Heimat finden kann.
Weil ich mich verlieben kann.
Weil ich eine Familie haben kann.

Weil ein Wurm die Welt retten kann.
Weil ein Igel die Welt retten kann.
Weil ein Gorilla mit einer Krawatte die Welt retten kann.
Weil ein kleiner Mann mit einer klebrigen Kugel die Welt retten kann.
Weil ein Wolf mit Tinte die Welt retten kann.
Weil ein Physiker mit einer Brechstange die Welt retten kann.
Weil ein Klempner die Welt retten kann.
Weil eine Prinzessin die Welt retten kann.
Weil manches mal auch der Böse die Welt retten kann.
Weil ich meine Heimat retten kann.
Weil ich ein Volk retten kann.
Weil ich meine Freunde retten kann.
Weil ich meine Feinde retten kann.
Weil ich meine Liebe retten kann.
Weil ich die Welt retten kann.
Weil ich ein Held sein kann

und weil ich es schon so oft getan habe.

Von der Emanzipation der Männlichkeit

„Sei ein Mann!“
das haben wir schon oft genug gehört
doch so richtig verstanden noch nie
Mir war stets klar
dass man nicht nur im stehen pinkeln musste
oder sich alle zwei, drei Tage rasieren
Nein, die Rede war von echten Männern
die für das einstehen,
was ihnen alles bedeutet
für Ideale, Freunde, Ehre und Familie
und das ohne Zweifel

Recht noble Idee
das muss ich gestehen
also suche ich
nach einem Vorbild für mich

Ich schaue einen Film für Männer

Der Held richtet einen Schurken nach dem anderen
Sie haben seine Frau entführt
ab und zu ein witziger Kommentar
er rettet alle und tötet jeden
und bekommt sein Happy End

Etwas mulmig ist mir danach
Besser ich suche weiter

Ich spiele ein Spiel für Männer

Ein Ego-Shooter
Terroristen bedrohen die freie Welt
und ich bin die einzige Chance
Und was steht auf der Agenda
Kampf
und es gibt nur ihn
Kein drum herum
Ich könnte ausweichen
oder fliehen
aber das Spiel bestraft mich
und ich verliere
Ich muss mich der Herausforderung stellen
Nur schießen
denn alle anderen Schießen auf mich
keine andere Lösung
nur die Gewalt

Vielleicht sollte ich ganz von vorn beginnen

Ich suche ein Spielzeug für Jungs

Ich finde Ritter, Monster, Roboter,
Magier, Außerirdische, Cowboys,
Superhelden, Piraten, Dinosaurier
und viele viele andere
aber alle kämpfen sie nur.
Selbst bei LEGO hat jetzt alles Raketen und Kanonen
Naja und Räuber und Gendarm
haben wir eigentlich auch schon damals schon gespielt

Wie es scheint,
ist der erste Schritt
stets eine geballte Faust
Kämpfen für das,
was man liebt

Ich schaue in den Spiegel
und was ich sehe, macht mir Angst
ich sehe ein schwächliches Ungetüm
nicht in der Lage
etwas zu beschützen
auch wenn er es wollte
und er will es
und er wird es auch tun
mit allem was er hat
doch kaum eine Minute würde er überstehen
Aber ist es nicht zwangsläufig Kraft,
die es ihm mangelt,
sondern sein Geist,
der ihn hindert

Das Wissen um das Leid,
das man erzeugt,
wenn man nicht richtig handelt,
das ist es,
was mir die Niederlage bringt.
Das Zögern im Bewusstsein
das mein Glück
der Schmerz des anderen ist
Jede Entscheidung birgt ihre Folgen
und jeder trägt seine Narben durchs Leben
ob nun die eigenen
oder die eines anderen

Habe schon einmal aufgeben müssen
habe Menschen ziehen lassen
Menschen, die mir etwas bedeuteten
Menschen, die ich hätte beschützen sollen
sie hätten es genauso getan
tun es vielleicht noch immer
Manchmal frage ich mich,
wo sie heute wohl sind
Manchmal frage ich mich,
ob sie überhaupt noch sind

Ich kenne Männer,
die fast jede Nacht
aus Alpträumen erwachen
Alpträumen aus dem echten Leben
aus ihrem Leben
wieder und wieder
Sie haben für Ideale, Freunde, Ehre und Familie gekämpft
Haben ihr Leben gewonnen,
aber dafür ihr Leben gegeben
sie verlieren nie ein Wort darüber
weil sie Männer sein mussten

Das Drama einer Posse

Weil ich lache, wenn du lachst
Weil ich weine, wenn du weinst
Weil jeder Augenblick,
den du in Trauer verbringst
mich ins finsterste Abgründe stürzt
um so tiefer,
wenn ich dich dorthin geleitet habe.

Also spiele ich ein Spiel
Ein Stück für deine Augen
Ein Stück für dein Herz
Mit Bedacht in jeder Zeile
in jeder Geste
in jeder Miene

Ich lache, voll Schmerz
Ich schweige, voll Leid
Ich grinse, voll Zorn
Ich liebe, voll Hass

Du lachst aus voller Seele
und ich bin glücklich
weil kein Kummer dein Gesicht verziert

Je länger ich spiele
so größer meine Rolle
Je länger ich spiele
so kleiner mein ich

Je mehr und mehr Zeit vergeht
desto mehr und mehr glaube ich
das du mich weniger und weniger kennst

Aber warum?
Nicht, weil wir uns entfremden
Nicht, weil wir uns nicht nahe stünden
Sondern, weil ich dich belüge
weil ich mich belüge

Doch keine Lüge um dich zu verletzen
eine, damit du lachst
eine, die dich glücklich macht

Siehst du in mir wer ich bin?
Oder nur den Narren auf dem Podest?
Den Laien auf der Bühne
Lachst du für mich
oder den, den du da siehst

Und da erschlägt es mich
Spiele ich für dich?
Bist es du
oder nur ein weiterer Mime?

Spielen wir beide für die Spieler
Zwei Ensembles die sich gegenüber stehen
Kein echtes Publikum
Kein echter Beifall
Keine echten Tränen
Das Drehbuch eines Missverständnis
Die, die nur vorgeben sich zu lieben
oder zumindest das,
was sie zu vom anderen glauben zu kennen

Es ist dies Unbehagen
der Zweifel an dir
den Zweifel an dem, was ich dir bedeute
Mein Spiel steht still
Die Maske zerbricht
Der Vorhang fällt
Ich falle

Eine Hand kommt mir entgegen
du reichst sie mir
Ich stehe auf und schaue in deine Augen
Du umarmst mich
und ich weiß, dass du es bist
weil du mich umarmst.
Ich finde die Sätze etwas kurz. Dadurch entsteht ein zu schnelles Erzähltempo. Wink

Ansonsten klingt es ganz gut. Smile
soll das eine kurzgeschichte sein oder der beginn eines buches?

im endeffekt egal, mir persönlich gefällt es nicht - es erinnert an einen horrorthriller pandorum/avatar-verschnitt in neumoderner schreibweise.

du darfst diesen kommentar nicht persönlich nehmen, da ich im grunde genommen anhänger klassischer literatur bin.

situations- und umgebungsbeschreibungen beginnen weitläufig und detailiert, enden aber abrupt. ich meine damit, dass du beginnst, ein bild im kopf des leser zu zeichnen und noch vor vollendung der rohen skizze brichst du ab.

der anfang wird sehr gestreckt, wobei gerade hier die kürze viel interessanter wäre. die begegnung mit dem alten ist auch schön begonnen, aber liest sich unvollständig und holprig. sein sinneswandel von vorgesetztenmanier zu einem funken sympathie kommt dermaßen schnell, dass er leichte anzeichen einer borderline-symptomatik zu haben scheint.

das bisherige ende findet sich plötzlich und bildet eine angenehme parallele zum traum, der am anfang steht. das verwirrt aber, da auch hier die situationsbeschreibung wieder zu kurz geraten ist. soll heißen, auch hier hätte mehr detail gut getan...

die ausdrucksweise ist unbedingt zu überarbeiten - synonyme sind dein freund! durch die saloppe wortwahl wirken die zeilen sehr schnell lustlos geschrieben und erinnern an lückenfüller.

wenn du kostproben veröffentlichst, solltest du darüber hinaus gerade aus zeichensetzung und rechtschreibung achten. das geht schnell unter und kann am effektivsten entweder nur über mehrere tage in verschiedenen intervallen oder ausgedruckt wirklich anständig überarbeitet werden.

du lieferst hier ansätze für ein kleines, feines werk - auch wenn es nicht meinen geschmack trifft. nur wenn du dir nicht mehr zeit lässt, werden deine leser sich ab und an fragen, ob du dieses werk wirklich aus leidenschaft verfasst hast.

der lyrische anfang deutet daraufhin, der rest hingegen wirkt ungewollt...
Da stimme ich mit memphis überein. Smile
Wow ... vielen Dank für die hinweise ... werde mich dran setzten und da mal einiges ausmerzen ... war ja auch erstmal nur so ein versuch ... mir kam letztens die Idee für die Story und hab mich da kurzer Hand ran gemacht ... die Geschichte geht natürlich noch ein paar Meter weiter ^^ ... ich werde zwar wahrscheinlich nicht über die Shortstory hinaus kommen ... dafür fehlt mir entschieden das Talent ... aber mir liegt trotzdem viel daran das ich das einfach mal aufgeschrieben habe ...

Wenn ich voran gekommen bin, melde ich mich diesbezüglich noch einmal ... bin aber immer noch für weitere Kritik offen
werd gerne auch noch einmal feedback für die überarbeitung geben! Smile
Die Story ist interessant.
Kurze Sätze empfinde ich da nicht als Nachteil.
Umgebungsbeschreibung empfand ich meistens als gut, genauso auch die Begegung mit dem Bleistiftopa.

Bei 182° war mir der Umschwung zu abrupt bzw. die Verbindung von der Station zum Protagonisten nicht sofort klar, da bin ich erst hinterher draufgekommen.

Ausserdem finde ich dass der Hauptprotagonist ein bisschen blass bleibt, zumindest bis zum Ende dieser Geschichte, keine Ahnung was du da noch geplant hast. Aber richtig interessant wirkt er bislang nicht.

Denke das ist neuer Rekord an geschriebenen Er pro ²cm.
Da gehört mehr Sprachvariation in die Erzählung.
Ich denke das ist auch Grund dafür, dass mir die wie sagt man - Immersion irgendwie nicht hoch genug war.
dh. ich wurde (noch) nicht in die Story reingezogen, sondern musste mich konzentrieren beim lesen.

dann war da noch ein wechsel in der zeitform:
Riesige Gesteinsbrocken fallen von der Decke und ringen ihn
zu Boden. Begraben von Schutt und Geröll, will sich
Nathaniel befreien, doch die Steuerung des Anzugs wurde
beschädigt. Es tat sich nichts. Kein Millimeter in irgend eine
Richtung.
Hmmm ... also mein Plot ist ja schon zu 100% fertig ... geht ja nur um dessen Gestaltung ... bestünde denn Interesse daran zu erfahren in welcher Form sich das ganze entwickelt? Denn sowohl der Anfang als auch die "Blässe" des Protagonisten sind äußerst entscheidend für den Verlauf der Geschichte ... will es natürlich keinem Verderben und frag lieber vorher bevor ich euch den Spaß entreiße Fröhlich

EDIT: auch die gewöhnungsbedürftige Schreibart in Präsens ist Teil der Intention und würde ich nur ungern ändern ... nur falls das jemand anmerken wollte
nix vorher erfahren, ich mag das selber lesen Elefant

spoilers halt

hab zwar erst paar seiten, aber bis find ich das bis jetz schon recht interessant, hört sich nach düsterer science-fiction an, klar sind fehlerchen hier und da, aber das lässt sich ja alles ausmerzen.

ich sehs schon kommen, r3d3mti0n veröffentlicht n buch und wir können voller stolz behaupten bei der erstellung mitgewirkt zu haben und ham die frühe alpha-version auf platte liegen Elefant

SChreibweise in Präsens is toll, du musst das halt durchziehen.

das "wurde" ist in ordnung, weil der einsturz welcher schuld an der beschädigung is, ja bereits vergangenheit is. danach schreibst du aber "Es tat sich nichts", was wiederrum in die gegenwart gehört
Als Künstler ... nein, besser: Als Poet, solltest du eine gewisse Arroganz gegenüber deinem Publikum haben. Also gib nichts auf unsere Meinung sonder schreib einfach wie du denkst. Und dann veröffentlichst du es nach dem Motto "Liebt es oder erstickt daran" Big GrinBig Grin.
Zitat:Original von r3d3mti0n
Hmmm ... also mein Plot ist ja schon zu 100% fertig ... geht ja nur um dessen Gestaltung ... bestünde denn Interesse daran zu erfahren in welcher Form sich das ganze entwickelt? Denn sowohl der Anfang als auch die "Blässe" des Protagonisten sind äußerst entscheidend für den Verlauf der Geschichte ... will es natürlich keinem Verderben und frag lieber vorher bevor ich euch den Spaß entreiße Fröhlich

klar ist es interessant und ich will wissen wie es weitergeht.
wenn du den protagonisten absichtlich am anfang ein bisschen undefiniert lässt und sich das später erst herauskristallisiert ist es voll ok.
Ich konnte mich ja nur auf das bis jetzt Geschriebene beziehen und weiss ja nicht, wies weitergeht und was du da noch geplant hast.
So ... dürft jetzt alle anderen Kommentare ignorieren und von vorn beginnen xD
Zu viel Text, zu wenig Bilder Zunge raus - darum bevorzuge ich Comics Big Grin.
Heinrich Reich schrieb:Zu viel Text, zu wenig Bilder Zunge raus - darum bevorzuge ich Comics Big Grin.


Aber aber ... du kannst mir doch Bilder malen Cry


... ne ma ernst ... das wäre voll cool, wenn das vielleicht einer machen könnte Geschockt
willst du jetz poet werden oder was? Rolleyes

ganz ehrlich, der scifi-kram gefiel mir besser, den poesie-kram will ich mir gar net erst durchlesen Big Grin
Cyphox schrieb:willst du jetz poet werden oder was? Rolleyes

ganz ehrlich, der scifi-kram gefiel mir besser, den poesie-kram will ich mir gar net erst durchlesen Big Grin


Ja ... aber da komm ich nicht vorwärts, weil ich immer nur überarbeite ... ich brauche erst einmal Luft um das ganze wieder etwas anzutreiben Wink
puh, na dann ich ja erstmal beruhigt. hatte schon gedacht, dat scifi-ding wäre komplett abgehakt Zunge raus
Hab mal was ganz frisches ergänzt Baby
r3d3mti0n schrieb:Hab mal was ganz frisches ergänzt Baby
Sehr sehr schön! Gefällt mir sehr und kann ich extrem gut nachempfinden!
SonataFanatica schrieb:
r3d3mti0n schrieb:Hab mal was ganz frisches ergänzt Baby
Sehr sehr schön! Gefällt mir sehr und kann ich extrem gut nachempfinden!


Ich weiß, weil ich dich kenne, wo Worte keinen Platz finden Wink