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Hallo Leute!

Ich weiß ja nicht, ob der eine oder andere von euch bereits LucasArts' Himmel- und Hölle-Simulation Afterlife (Download in deutsch und englisch gibt's ) gespielt hat. Ich hab mich heute – nach vielen Jahren das erste Mal – wieder mit dem Spiel befasst und... was soll ich sagen...? Ich verkack da total!

Im Endeffekt ist das Spiel von der Struktur und dem Aufbau her gar nicht so schwer – sprich: auf dem Papier klingt das Ganze sicherlich machbar:

• Himmelstor und Höllentor bauen, damit die Verstorbenen reinkommen
  
• Belohnungs- und Bestrafungszonen bauen
  
• im Himmel die Straßenstruktur effizient aufbauen, in der Hölle am besten ineffizient/verwirrend
  
• Karma-Bahnhöfe bauen und die mit den Karmaportalen verbinden
  
• Ausbildungszentren und Wohn-Topien für die Engel und Dämonen bauen
  
• Banken für den Notfall aufstellen (kann irgendwo sein, müssen nicht an Straßen angrenzen)
  
• Unendlichkeitsabsauger an die Felsen stellen und sie mit Straßen oder Flüssen verbinden
  
• nach einer Weile alle Belohungs- und Bestrafungszonen automatisch ausbalancieren lassen

So, und das müsste's eigentlich gewesen sein.

Jetzt hab ich aber schon mehrmals ein neues Spiel angefangen, damit ich auch perfekt starte, aber trotzdem gerate ich zusehends ins Minus.

Warum? Offenbar bezahle ich für pendelnde Arbeitskräfte (Engel und Dämonen) noch viel zuviel Geld (pro Monat um die $1.000). Da kann man Gegenmaßnahmen ergreifen, indem man mehr Ausbildungszentren und Wohnorte für die Arbeitskräfte schafft.

Ich hab jetzt locker je 10 Ausbildungszentren und 10 Wohn-Topien in Himmel und Hölle stehen, aber trotzdem betragen meine Personalkosten noch um die $1.000 – das versteh ich nicht!

Weiß irgendjemand, was ich falsch mache und wie man dieses Problem löst?


edit: ich hab grad gelesen, dass man die Ausbildungszentren noch so einstellen kann, dass sie weniger Kräfte ausbilden, dafür aber effizienter. Das probier ich morgen mal aus...


edit 2: So. Das Spiel scheint mich einfach nicht loszulassen... irgendwie muss ich das doch hinbekommen! Ich hab mir mal aus verschiedensten FAQs die verschiedensten Infos zusammengesammelt und zähle hier mal das Wesentliche auf:

diversen Quellen schrieb:PLANET:
– direkt zu Anfang die "dämonische Lust" auf dem Planeten so hochschrauben wie's geht (später evtl. mit Tugenden aufwiegen)
– oder aber ein paar Poeten anheuern, die die Liebe ankurbeln

ZONEN:
– Tore, Häfen und Absauger weiter weg von den Zonen bauen
– blaue Zonen so nah wie möglich ans Tor, dann in der Reihenfolge zurückarbeiten zu grün (in der Hölle andersrum)
– im Himmel: ausschließlich 3x3 Strukturen bauen, verschiedenste nebeneinander, gute Straßenverbindungen
– in der Hölle: große Zonen derselben Farbe, lange Laufwege zwischen den verschiedenen Zonen (S-Kurven)

PERSONAL:
– Ausbildungszentren neben das Tor oder andere Gebäude mit viel Verkehr bauen
– bei jedem Zentrum die Akzeptanz-Prozentzahl auf's Minimum reduzieren (Personal wird effizienter)

KARMA-STATIONEN:
– die Strecken möglichst lang machen, so vergessen die Seelen die Reinkarnation auf dem Weg

BANKEN:
– in der Hölle 2 Banken bauen. Von Bank A Geld leihen, nach 90 Jahren Geld von Bank B leihen und es Bank A zurückzahlen, dann nach weiteren 90 Jahren andersrum, usw.

CHEAT:
— Shift+421 gibt einem 10 Millionen Pennies (allerdings nur 5 mal, beim sechsten Mal ist das Ende nah!)

edit 3: okay, JETZT geb ich's auf.

Ist einfach zum Verrücktwerden. Erst dauert es ca. 1000-1200 Spiel-"Jahre", bis sich die Anzahl meiner Seelen (sprich: mein Einkommen) mit der Anzahl meiner Arbeitskräfte (sprich: meiner primären Ausgaben) aufrechnet – und was passiert dann? Die Straßen sind so überfüllt mit Seelen, dass es heißt: bitte baue mehr Straßen. Aber ich habe ein perfektes Schachbrettmuster der Zonen und Straßen aufgebaut – und zwar so:



... das heißt: ich KANN gar nicht noch mehr Straßen bauen; das funktioniert nicht!


Wie kann ein Spiel nur so unschaffbar schwer sein??
Wie kann man so ein cooles Konzept durch eine derart nervige Komplexität SO vor die Wand fahren??

klingt lustig und nerfig zugleich das spiel xD

Das ist es eben. Das Prinzip ist super, ich wünschte nur es wäre nicht so verflucht kompliziert und erbarmungslos. Ich hab das Spiel heute locker 15 mal neu gestartet und eine andere (vermeintlich bessere) Strategie versucht. Jedes Mal, wenn ich einen winzigen Fehler in meiner Planung gefunden habe, hab ich es nochmal komplett neu aufgebaut und ausgemerzt.

Und trotzdem ist man innerhalb weniger Minuten im Minus. Das kann's doch nicht sein!

Straßen-Infrastruktur und gescheite Belohnungs- und Bestrafungszonen sind als Grundkonzept perfekt! Auch alles andere, was man an Gebäude bauen kann, ist super logisch und macht Spaß zu bauen. Aber dann kommt's: jedes Gebäude, das sich in einer Zone entwickelt (und die entwickeln sich sehr schnell immer weiter), hat eine unterschiedliche "Schwingung", die gut oder schlecht ist und die umgebenden Gebäude beeinflusst. Und als wäre das noch nicht alles, muss man die Strukturen noch anpassen, damit entweder temporäre Seelen-Besucher oder dauerhafte Seelen-Einwohner dort reinpassen.

Schlimmer ist aber noch, dass man seine Arbeitskräfte kaum irgendwie kontrollieren kann. Zu Anfang des Spiels hat man ausschließlich Pendler, die schweineteuer sind. Also baut man Ausbildungszentren, um eigenes Personal auszubilden. Aber: wie soll man's machen? Man braucht möglichst schnell eigene Arbeitskräfte, die die Pendler ersetzen, also sollte man die Anforderungen an die Arbeitskräfte runterschrauben, damit man mehr Bewerber annimmt. Diese sind aber ineffizient! Also muss man die Anforderungen HOCHschrauben – dann sind es zwar nicht soviele, aber dafür sind sie effizient.


Long story short: der Spielspaß wird zunichte gemacht.

Ach ja: dem Spielkarton liegt noch ein "Tips & Tricks"-Heft bei. Das ist aber vollkommen nutzlos. Alles, was darin steht, weiß man quasi selbst schon.

SonataFanatica schrieb:[...]
Ach ja: dem Spielkarton liegt noch ein "Tips & Tricks"-Heft bei. Das ist aber vollkommen nutzlos. Alles, was darin steht, weiß man quasi selbst schon.

Das erinnert mich irgendwie an das "Streng geheim!"-Hinweisheft, welches sich bei Zelda3 mit im Karton befand. Darin wurden alle möglichen Lösungen zu den einfachsten Rätseln erklärt, während die wirklich komplizierten Sachen keine Erwähnung fanden .
Aus meiner heutigen Sicht kann man diese "Rätsel" natürlich nicht mal als solche bezeichnen .

Naja, aber das Ding im Afterlife-Karton ist dicker als das Handbuch und die "technische Schrift", die auch noch beiliegt... Da sollte man meinen, dass da irgendwas Nützliches drinsteht...

laufen die typen immer in ne bestimmte richtung? sinnst bau doch ggf ne doppelstraße oder mach die doppelbau gebiete dochmal in ne andere richtung als zb von links nach rechts von oben nach unten.


wie gesagt kenne das spielnich aber wenn da dann praktisch 1 oder 2 straßen mehr in die richtung gehen sollte es ja wohl passen

Kann man die überfüllten Straßen nicht nutzen? Seelen verkaufen oder so irgendwas?

ayanamiie schrieb:laufen die typen immer in ne bestimmte richtung? sonnst bau doch ggf ne doppelstraße

Nee, leider nicht. Man sieht nur die Auslastung der Straße durch so winzige Punkte auf der Straße selbst. Und Doppelstraßen funktionieren nicht. Die sind dann quasi an jedem Punkt miteinander verbunden, wenn du weißt was ich meine.

Dornfeld schrieb:Kann man die überfüllten Straßen nicht nutzen? Seelen verkaufen oder so irgendwas?

Nein, auch das leider nicht.

Was sind denn die Auswirkungen von überfüllten Straßen?

Muss man dann Ausbildungszentren schließen?

Wird die Zahl der Pendler automatisch reguliert?

Die Auswirkungen von überfüllten Straßen sind hohe Kosten, weil die Arbeitskräfte auf diesen Straßen quasi ihre Arbeit verrichten (vermutlich diese aufgrund des hohen Verkehrs kontinuierlich instandsetzen oder sowas in der Richtung).

Zu Anfang bestehen alle Arbeitskräfte aus Pendlern. Dann baut man Ausbildungszentren, sodass alle Pendler nach und nach durch eigens Ausgebildete ersetzt werden. Irgendwann sind also alle Arbeitskräfte Ortsansässige. Dann kann man die Ausbildungszentren zerstören.


Ich hab's grad schon wieder probiert (ich krieg die Krise... von wegen "jetzt geb ich auf"... ) und ich habe grundlegend ein ziemliches Teufelskreis-Problem:

Die Zonen, die ich baue, können Seelen aufnehmen, klar, das muss ja auch so. So kriegt man Geld. ABER: in jeder Zone müssen auch viele Arbeitskräfte arbeiten. Sagen wir mal meine Ausgaben für Arbeitskräfte sind ca. 1000 Gold. Um das aufzuwiegen, muss ich warten, bis genügend Seelen im Himmel angekommen sind, die diese 1000 Gold einbringen. Aber je mehr Seelen dort sind, desto mehr Arbeitskräfte arbeiten in den Zonen!

Ich weiß echt nicht weiter. Selbst diverse FAQs haben da nicht geholfen. Finanziell geht es direkt zu Anfang einfach nur bergab. Irgendwann erreicht man mit etwas Glück ein paar Jahre mit Profit, aber bei der hohen Menge an Seelen, die man dann hat, werden die Straßen SO überlaufen, dass die Straßenkosten teilweise sogar höher sind als die Personalkosten!

Das kann's doch nicht sein!

Vielleicht kann ich dich in einer Sache beruhigen - selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad dauert es locker 700-800 Jahre, bis du Gewinne verzeichnen kannst...ansonsten Straßen nie diagonal errichten, weil du sonst Platzprobleme bekommst. Ansonsten lass ich mir nochmal durch den Kopf gehen, was dir eventuell helfen könnte. Es ist sehr schwer, aber nicht unschaffbar!

Das wär cool! Ich find's grad echt genial, dass es hier doch noch jemanden gibt, der sich ein bißchen mit dem Spiel auskennt.

Ich weiß auch gar nicht, warum ich mit dem Spiel so Probleme hab! Als ich das damals neu hatte (ich glaub das war 1997 oder so), da hatte ich voll schnell Erfolgserlebnisse – keine Ahnung, wie ich DAS damals gemacht hab...

Ich zieh mir nachher vielleicht noch in aller Ruhe ein mega-langes Let's Play auf YouTube rein. Los geht's (nach den Tutorials) mit dem Part hier:



Aber zuerst werd ich jetzt mal mit Malkav in die Stadt, ein paar extreme Schnäppchen bei Expert abgreifen...^^

Und loswerden kann man Seelen gar nicht mehr?

Klingt interessant. Noch nie solch ein Spielkonzept gespielt. Mal downloaden. Bin eh son teuflischer Wichser.. da wird mir die Hölle sicher leichtfallen

Dornfeld schrieb:Und loswerden kann man Seelen gar nicht mehr?

Doch doch, durch Reinkarnations-Stationen. Aber das geht auch nur dann, wenn die Seelen an Reinkarnation glauben (da muss man dann die Planeten-Sicht einschalten und den Glauben der Bewohner betrachten und/oder beeinflussen).

Hm, also wenn ich mir das so anschaue, hast du doch ein, zwei grundlegende Probleme:

- Arbeitskosten: Solange deine Arbeitsproduktivität nicht ausreichend ist, kannst du, wie auch schon von dir geschildert, nicht mehr machen, außer Topien und Ausbildungszentren aufzubauen, damit deine Pendler langsam gegen null gehen. Die Ausbildungszentren setzt du am besten zwischen Tore und Schicksalsstrukturen.Außerdem kannst du allgemeine Zonen errichten, die steigen allerdings nicht sehr weit, was die Produktivität angeht...
- Bekommst du große Probleme mit Seelenverkehr, riegel Zonen ab und nutze allgemeine Zonen als Puffer...
- Beim Geld - verzichte auf Kredite! Du zahlst nur horrende Zinsen oder verlierst viele Seelen!
- Erreichen Topien etc. eine hohe Auslastung (80-90%) denke an Erweiterungen und zusätzliche Bauten...

Ganz wichtig ist auch die Produktionsbalance! Eigentlich musst du die erste Zeit fast ständig danach schauen...

Ich würde vor allem zunächst auf niedrigstem Schwierigkeitsgrad anfangen und die Spielgeschwindigkeit stark reduzieren...bis du drin bist

Übrigens habe ich grad wieder richtig Bock auf Afterlife! Schnell lernen, futtern und dann wird heute noch gezockt

Ha! Schön, dass du dadurch wieder motiviert wurdest, das Spiel zu spielen.

Was deine Tipps angeht:
— die Ausbildungszentren hab ich immer schon direkt ans Tor gestellt und kurz danach kommen dann die Zonen
— was nützt die Abriegelung der Zonen? Dann bleiben die Seelen permanent drin, oder? Ich riegle die Dinger also ab, sobald sie 100% voll sind und errichte neue, oder?
— Kredite mach ich auch nicht mehr. Ist mir zu nervig geworden.
— Topien hab ich immer mehr als genug.
— was meinst du mit Produktionsbalance? Die Balance, die man mittels Macro-Manager für Geld automatisch regulieren lassen kann? Oder noch was Anderes?
— ich spiel von vornherein auf leicht. Will mir gar nicht vorstellen, wie hart erst die höheren Schwierigkeitsgrade werden, wenn "easy" schon so krass ist...

Gibt's sonst noch irgendwas, das ich vergessen hab?
Ich schau jetzt mal das Let's Play weiter, vielleicht bemerk ich ja was, das ich bislang missachtet hatte...

Kredite scheinen eine gute Möglichkeit zu sein um Seelen loszuwerden.

Hmm, das stimmt auch wieder. Dann wiederum will man sie ja nicht wirklich loswerden, weil man für jede Seele im Himmel ja Geld bekommt.

Mir ist gerade im Let's Play aufgefallen, was ich bisher noch nie gemacht hab: der Typ im Video hat immer nur 2x2-Flächen gebaut, sie immer manuell balanciert (anstatt den Micro-Manager zu benutzen) und sie erst dann zu 3x3-Flächen erweitert, wenn sie sich zu 2x2er Gebäuden entwickelt hatten. Das scheint recht essentiell zu sein. (Ich hatte immer direkt 3x3er Flächen gebaut.)

edit: wow, kaum zu glauben, aber daran lag es tatsächlich! Auf diese Art und Weise kommt der Break-Even-Point dann doch recht fix! So hat man auch noch ziemlich guten Überblick über die Strukturen und kann sie super manuell ausbalancieren.

Sonata das ist das alter du gehörst in der gaming scene schon zum alten eisen ;D