22.01.2014, 02:00
[Entnommen aus dem Thread "Das gruseligste Spiel"]
Prometheus schrieb:Ja, GANZ genau!! Vor allem hat das Ganze sowohl etwas Wunderschönes als auch Erschreckendes an sich. Etwas Glorreiches wie auch Abstoßendes — exakt wie das Schicksal des Protagonisten ganz am Ende von Schatten über Innsmouth! Man ist sich nicht ganz sicher, ob es nun unglaublich wunderschön ist oder unfassbar grässlich. (Um ehrlich zu sein: bei mir überwiegt der "unglaublich wunderschön"-Aspekt bei diesen Geschichten immer ein bißchen. ) Besonders Kadath hat meines Erachtens das Feeling eines "Grand Adventure", exakt so wie es sein soll. Mit Schrecken, vielen traumartigen irrealen Sequenzen, Ortswechseln, wie man sie nur aus Träumen kennt, aber auch mit Verbündeten (Gott, wie ich die Sache mit der Rettung durch die Katzen auf dem Mond am Anfang geliebt habe – das werde ich nie vergessen! Weil er das kleine Kätzchen mit Sahne gefüttert hat. Unglaublich toll!!) und Erlebnissen, die sehr real beschrieben sind.SonataFanatica schrieb:Stimmt, Celephais, die gibt es ja auch noch! Ich liebe überhaupt die ganzen "Dreamland"- und "Fantasy"-Stories: Kadath, Silberschlüssel, Celephais, Ulthar und natürlich Sarnath und Iranons Suche - die Geschichten haben so eine seltsame, archaische, zeitlose Stimmung, wie sie für mich keine herkömmliche "Fantasy" liefern kann.Prometheus schrieb:SonataFanatica schrieb:Ja, Lovecraft ist für mich wie der alte Cthulhu: Die Zeit vergeht, aber er bleibt. Bzw. Cthulhu unten im Ozean und Lovecraft mein Favorit. Meine Lieblingsgeschichte ist übrigens Arthur Jermyn. Seit der jagen mir Affen eine Heidenangst ein...Prometheus schrieb:Also literarisch stehe ich auf Lovecraft, Blackwood, Poe und Shiel. Ich mag eher subtilen als konfrontativen Horror, deswegen ist mir Story sehr wichtig und generell habe ich lieber gediegenen Grusel als Terror.Geht mir ähnlich. Bin auch Riesen-Lovecraft-Fan.
In diesem Sinn: "Iä Iä! Ph'nglui mglw'nafh Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn."
Also meine absolute Lieblingsstory von Lovecraft ist Celephaïs. Erstens steht die für alles, was ich an Lovecraft so unglaublich unübertreffbar perfekt finde und zweitens war das auch die erste Story, die ich von ihm gelesen habe. Ansonsten mag ich noch Der Außenseiter, Das Ding auf der Schwelle und Der Flüsterer im Dunkeln sehr sehr gerne. Auch Das Bild im Haus und Träume im Hexenhaus finde ich... ach, was rede ich eigentlich.^^ Es gibt bislang keine Story, die ich schlecht fand von ihm. Und die meisten finde ich sogar sehr gut.
Prometheus schrieb:Ansonsten finde ich die "Degeneratiosgeschichten" grossartig - v.a. Dunich oder die Lauernde Furcht - oder die Ratten im Gemäuer - die Farbe aus dem All, Charles Dexter Ward... - ach was, eigentlich alles vom Meister! Sogar die, die er als Kind geschrieben hat: Der Alchemist und das Ding in der Höhle. Einzig die "Gemeinschaftsarbeiten" mit anderen gefallen mir nicht sehr und auch Derleths nachträgliche Bearbeitungen und Eigenkreationen passen mir nicht, weil da schon des Meisters Feder spürbar fehlt.Geht mir ebenso. Der Alchemist war grandios! Die Ratten im Gemäuer hat mich aufgrund der Atmosphäre mehr begeistert als aufgrund der Entdeckungen, die der Protagonist generell gemacht hat. (Das Tolle daran ist einfach die Vorstellung der Vergangenheit des Ortes gewesen.) Ganz spontan fallen mir gerade noch positiv ein: Der leuchtende Trapezoeder (so kurz, aber so toll geschreiben!) und In der Gruft (als wäre man wirklich dort). Ich stell mir immer vor, wie die Resonanz auf diese Geschichten damals zu Lovecrafts Lebzeiten gewesen sein muss (naja, zumindest bei den Stories, die da erfolgreich waren – das waren ja leider nicht sooo viele).