cgboard - classic games

Der Thread-Titel trifft es leider nicht ganz, aber ich wollte ihn auch nicht zu lang werden lassen. Folgende Frage:

Welche Spiele, die ihr erst "lange nach der ursprünglichen Veröffentlichung"(*) gezockt habt, konnten euch trotzdem so begeistern, als hättet ihr sie direkt am ersten Tag in die Hände bekommen?

Gemeint sind also die Titel, bei denen ihr das Alter praktisch nicht gemerkt habt (bzw. es nahezu nebensächlich wurde), weil die Spiele insgesamt eine so hohe Qualität und ausgereifte Spielbarkeit hatten (=gut gealtert). Oder auch, weil sie euch vom ersten Moment so in den Bann zogen, dass die üblichen Alterserscheinungen (z.B. Grafik, Sound, Spielmechaniken, Steuerung, etc.) nicht mehr auffielen.
Ein recht allgemeines Beispiel wäre z.B. 'Tetris', welches schon immer sehr minimalistisch konzipiert war und trotzdem so unglaublich gut funktioniert, dass es selbst heute noch "Spieler-Frischlinge" unterhalten kann.
Aber mich interessieren hier vor allem auch eure persönlichen Erfahrungen (die Antwort darf also gern ausschweifend sein ).


(*)Als grober Zeitraum sage ich mal 15 Jahre, weil es dann perfekt zu den Spielen gemäß der Board-Regeln passt.

Das ist eine interessante Frage. So ganz spontan fällt mir da nur ein Spiel ein, zumal die Altersanforderung ja auch einiges verbietet.

Als andere Art von "Evergreens", die sich vielleicht dann so etwa mit Tetris vergleichen ließen, würde ich noch einige "große" Roguelikes sehen. Spiele wie ADOM, Tales of Maj'Eyal oder Doom RL sind teilweise richtig alt und haben sich so manchen Spieler über mehrere Dekaden erhalten. Natürlich gibt es in dem Genre auch viele Spiele, die schnell vergessen wurden, man muss den dortigen Evergreens also schon Qualität zugestehen.

Aber jetzt zu meinem einen Beispiel:

Jagged Alliance 2 (inklusive Fan-Patch auf v1.13)
Von dem Spiel habe ich als Kind mal gehört und sogar für vielleicht zehn Minuten versucht es zu spielen. War mir zu kompliziert, ein Spiel muss ja auch gespielt werden wollen! Dachte ich mir so.
Vor einigen Jahren (vielleicht 2 oder 3?) habe ich dann eher zufällig mal ein Youtube-Video dazu gesehen, was auch die Einstiegshürde um einiges verringert hat. Einmal zu sehen, wie jemand mit Erfahrung das Spiel angeht, war interessant. Im Handumdrehen wollte ich das auch mal probieren, habe mir eine Version aufgetrieben (das ist hier bestimmt irgendwo "dokumentiert"), alles installiert und...
...innerhalb kurzer Zeit locker 100h in dem Spiel verbracht. Strategisch zweifelsfrei eine Perle, glänzte das Spiel vor allem auch durch gute Charaktere und beinahe an Wahnsinn grenzende Möglichkeiten, das ganze Spiel seinem ganz persönlichen Geschmack anzupassen. Es gab eine offene Welt, in der man sich frei bewegen konnte, aber es war auch ständig für Druck gesorgt, dass man sich der "Story" widmet und mit gezielten Schritten dem Ende entgegenging.
Manchmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich für Stunden geplant, gepackt und vorbereitet habe (was man nicht muss) um dann festzustellen, dass mein Spiel-Zeitfenster schon vor Beginn der eigentlichen Mission vorüber war.
Ganz ohne Zweifel eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Dass mich bis dato nichtmal das Genre gereizt hatte, sollte das noch unterstreichen. Seither ist mein Interesse an Rundenstrategiespielen aber enorm gewachsen.

Davon ab spiele ich natürlich hin und wieder mal einen alten Schinken. Thief zum Beispiel hat bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, Monkey Island war recht gut (habe ich wirklich erst vor wenigen Jahren gespielt), an Resident Evil (im PS1-Emulator) werde ich mich auch noch lange erinnern und auch darüber hinaus gab es bestimmt noch ein paar. Spiele aus der etwas jüngeren Vergangenheit haben mich manchmal auch vom Hocker gehauen (Supreme Commander hätte das bestimmt auch in fünf Jahren noch geschafft, Risen vielleicht sogar auch). Aber mein Kandidat für das beste Spiel aller Zeiten ist noch immer Jagged Alliance 2.

Ich mach's mal dem Alter nach:

3D Monster Maze (erschienen 1981, erstmals gespielt 2014). Dieses Spiel ist nicht nur von historischer Bedeutung, sondern es ist auch sackspannend. Man schleicht ja eigentlich "nur" durch ein ruinöses Labyrinth auf der Suche nach dem Ausgang - aber der schlechtgelaunte prähistorische Antagonist treibt sich auch irgendwo rum. Man weiss nie genau wo, fühlt sich nie sicher. Das Teil schafft eine Spannung, dass es mich immer mal wieder in die dunklen Kavernen zurückzieht.

Lords of Midnight und Doomdark's Revenge (erschienen 1983 bzw. 1984, gespielt 2012-heute) Nach wie vor beeindrucken mich diese Spiele ungemein - was für eine Spieltiefe in 48 Kb reinpassen, die ästhetische Gestaltung ist zeitlos, finde ich, und die Mischung aus Strategie und RPG und open roaming ist grandios. Am zweiten Teil nage ich immer noch.

Quest for Glory 1 (erschienen 1989, erstmals gespielt so um 2008 )
Liebe auf den ersten Klick: Die Mischung aus RPG und Adventure fand ich von Anfang an genial und bis heute einzigartig, weswegen ich immer mal wieder in Spielburg anzutreffen bin.

Ultima Underworld: The Stygian Abyss und Ultima VII (erschienen beide 1992, erstmals gespielt 2012 und 2013)
Diese beiden Sahnestücke der Ultima-Franchise gehören zu meinen Lieblingsspielen, zu denen ich immer gerne wieder zurückkomme, Spielbarkeit, Freiheit, Möglichkeiten und Stimmung, da passt für mich einfach alles. Die altern für mich nicht.

Darklands (erschienen 1992, erstmals gespielt so um 2011)
Noch so ein Spiel, das ich bis heute immer wieder Spiele und dessen Spielprinzip auch nach all den Jahren noch begeistern kann. Auch, weil es nach wie vor ein einzigartiges Setting bedient und maximale Freiheit bietet.

Also da wäre z.B. Quadrax (1996), ein Remake eines gleichnamigen ZX-Spectrum-Spiels. Das habe ich 2011 zum ersten Mal gespielt und die ganze Sounduntermalung sowie Grafik und auch "Story" waren einfach perfekt. Ich habe keine Sekunde gemerkt, ein 15 Jahre altes DOS-Spiel zu spielen. Es ist ein Puzzle-Spiel, zu dem später dann sogar noch eine Nintendo-DS-Quasi-Fortsetzung erschienen ist (Puzzle Expedition, 2010), aber die Fortsetzung konnte mich nie so sehr in den Bann ziehen wie der 1996er Teil.

Dann würde ich auch Banjo-Kazooie (1998) dazuzählen. Bei mir waren es zwar keine 15 Jahre zwischen Erscheinen und Spielen, aber immerhin ca. 12 Jahre (1998 erschienen, ca. 2010 zum ersten Mal gespielt) und die Mechanik funktioniert bestimmt auch jetzt 6 Jahre später noch immer tadellos und das Sammelprinzip ist einfach zeitlos.

@ Prometheus: Da weckst du glatt ein bisschen Interesse.^^ Zum Glück sind wir auf alte Spiele beschränkt, die kann man sich dann ja auch jederzeit hier besorgen.

Darklands und Ultima Underworld interessieren mich auch schon länger. Aber von Lords of Midnight und Doomdark's Revenge habe ich noch nicht so wirklich gehört. Falls ich nie zum Spielen kommen sollte, kannst du mir doch zumindest den Mund noch etwas wässriger reden...oder?^^

Als ich noch begeistertes Reachback-Mitglied war, habe ich es genossen, mir hin und wieder einen alten Schinken vornehmen zu können und mich dann auch wirklich gut darauf einlassen können. Die Titel, die ich so kennengelernt habe, möchte ich nicht missen - zu meinen "Evergreens" ist aber keines davon geworden. Hin und wieder denke ich noch an Aleshar - The World of Ice zurück, weil ich das als einziges nicht zu Ende gespielt habe, mir aber die Atmosphäre sehr gut gefiel. Das Spiel hat mich wohl auch stark in die Roguelike-Ecke gedrückt, weil es einige der dort typischen Spielelemente benutzt hat und ich sowas vorher gar nicht kannte.

thEClaw schrieb:Aber von Lords of Midnight und Doomdark's Revenge habe ich noch nicht so wirklich gehört. Falls ich nie zum Spielen kommen sollte, kannst du mir doch zumindest den Mund noch etwas wässriger reden...oder?^^

Ich hab' mal vor geraumer Zeit zwei "Reviews" zu den beiden Spielen geschrieben. und . Sind aber Mords-Textwände, Du bist gewarnt.
Während LoM (der erste Teil) relativ stark gescriptet ist (die einzelnen Abteilungen Riesenarmee des finsteren Lord Doomdark, gegen die man kämpft, haben hier klar festgelegte Ziele), ist DDR praktisch völlig dynamisch (die fünf Rassen hier haben eigene Hierarchien, jeder der weit über hundert Feldherren hat eigene Charakteristiken, sie ziehen mit ihren Heeren nach Lust und Laune durch die Gegend, führen selbständig Krieg gegeneinander etc.). Beeindruckt mich immer wieder, man kommt sich da wirklich total verloren in einer riesigen, lebendigen, ständig sich ändernden Welt vor.

EDIT: hier sind für alle Fälle mal die Links zum Download von LoM und DDR . Auf der Seite findest Du auch den ganzen geilen Bonuskram, Landkarten, Handbuch, Novelle, Hörspiel etc.

Find die Idee super, tatsächlich fallen mir ein paar ein.

Half Life 2. Erschien 2004, hab ich jedoch erst Ende 2011 durchgespielt. Gut, waren zu der Zeit nur 7 Jahre die das Spiel auf dem Buckel hatte statt den heutigen 12, aber schon damals wars natürlich nicht mehr aktuell. Die Grafik war angestaubt, jedoch ist es sehr gut gealtert (das finde ich ist bei 3D oft nicht der Fall und vor Allem sollte man das mal mit Far Cry 1 vergleichen, welches ziemlich gleich alt ist, da liegen Welten zwischen) und da habe ich die Grafik keineswegs als störend empfunden. Das Gameplay dagegen gefällt mir sogar noch heute, es fühlt sich kein bisschen alt an. Letzteres, sowie die Story und die tolle Welt, haben ihr Übriges getan um das Spiel zum Evergreen zu machen. Würde ich es heute im Jahr 2016 zum ersten Mal spielen, würde es mir genauso viel Spaß machen. Die beiden Episoden folgten dann im Anschluss.

Monkey Island 1, 2 und 3. Erschienen 1990, 1991 und 1997. Zum ersten Mal richtig mit befasst und durchgespielt 2014 (1 und 2) und 2016 (3, gerade erst wenige Wochen her). Kann ich nicht viel zu sagen ohne mich zu wiederholen: allesamt sau witzige Adventures, die einen inhaltlich und designtechnisch komplett vergessen lassen, dass es so pixelig ist (1 und 2, 3 dagegen war ja schon hochauflösender). Pixelgrafik hat ja sowieso Charme, aber das heißt für mich nicht automatisch, dass sowas immer gut aussieht. Bei MI aber schon und somit nahm ich das nicht als etwas "Veraltetes" wahr.
Auch hat es mich bei 1 und 2 darüber hinwegsehen lassen, dass es keine Sprachausgabe hat (was für mich normalerweise ein Kriterium ist). Und dennoch hat es mich 23-24 Jahre später in den Bann gezogen. Total immersiv. Bei Teil 3 neulich ging es mir exakt genauso, nur dass das Ganze zusätzlich noch von einer total genialen Vertonung aufgewertet wird.

Würde ich Day of the Tentacle nicht schon kennen, wüsste ich, dass das hier ebenso gelten würde.

Wasteland, erschienen 1988, erstmals gespielt so gegen 2006. Hat ne Klasse-Atmosphäre, die Schauplätze sind teils unheimlich gut designed, hat mich von Anfang an gefesselt, auch weil es nicht diese (für Jungspunde wie mich) unheimlich abtörnenden 90-Grad-Dungeons hatte, die zu der Zeit üblich waren.

Wizardry 7, erschienen 1992, erstmals gespielt irgendwann in den späten 00ern - wie das Spiel es schafft, mit diesen extrem beschränkten Mitteln der damaligen Zeit einem eine einigermaßen lebendige und dynamische Welt vorzugaukeln ist absolut genial!

Wizardry 7, das reisst eine alte Wunde auf. Das ist so ein Spiel, das ich immer spielen wollte. Hab's einige Male angefangen, aber immer nur kurz gespielt, weil ich die Charaktererstellung so mühsam fand und im Spiel nie Land gegen die Feinde gewinnen konnte. Ich fand's immer viel zu schwer... dabei würde mich die Dynamik der Spielwelt total interessieren.

Prometheus schrieb:Wizardry 7,............... Ich fand's immer viel zu schwer... dabei würde mich die Dynamik der Spielwelt total interessieren.

OT:
Wenn man die deutsche DOS-Version von "Wizardry 7" mit einem Keks spielt, etwas mit beachten! Hier kursieren einige "faule", die einem das Spiel "versauern"!
Merkt man bereits kurz zu Beginn, alsbald die Stadt betreten wird, bekommt man schwarze Kuttenträger vor den Latz geschmissen.

purpur schrieb:Half Life 2. Erschien 2004, hab ich jedoch erst Ende 2011 durchgespielt. Gut, waren zu der Zeit nur 7 Jahre die das Spiel auf dem Buckel hatte statt den heutigen 12, aber schon damals wars natürlich nicht mehr aktuell. Die Grafik war angestaubt, jedoch ist es sehr gut gealtert (das finde ich ist bei 3D oft nicht der Fall und vor Allem sollte man das mal mit Far Cry 1 vergleichen, welches ziemlich gleich alt ist, da liegen Welten zwischen) und da habe ich die Grafik keineswegs als störend empfunden. Das Gameplay dagegen gefällt mir sogar noch heute, es fühlt sich kein bisschen alt an. Letzteres, sowie die Story und die tolle Welt, haben ihr Übriges getan um das Spiel zum Evergreen zu machen. Würde ich es heute im Jahr 2016 zum ersten Mal spielen, würde es mir genauso viel Spaß machen. Die beiden Episoden folgten dann im Anschluss.

Half-Life 2 wird auf ewig ein Evergreen bei mir bleiben. Das Spiel ist wirklich null veraltet und die Grafik sieht immer noch Top aus! Ich habe HL2 auch nicht gleich beim Erscheinen gespielt, da es eines der ersten Steam-only Games war und ich ewig nach einem funktionierenden Release gesucht habe.
Dieses Spiel ist für mich zumindest ein Genrekönig, der seinesgleichen sucht.

Ich habe lange überlegt, was ich an Games hier reinschreiben könnte, ich bin mir auch sicher, ich hatte schon so ein Erlebnis, aber mir fällt gerade echt nur Quake ein. Das Game habe ich zwar damals schon gespielt, aber wirklich durchgespielt habe ich erstmals letztes Jahr. Das lag zum Teil auch an der Begeisterung der gemoddeten Version, die man mit Maus und Tastatur zocken kann.

Powerslide Für mich immer noch eines der besten Rennspiele aller Zeiten.
intelligente Ki die in den höheren Schwierigkeitsgraden sehr stark ist,
aber nie unfair, und vor allem gibt es kein Rubberbanding.
Cooler Soundtrack und Motorengeräusche. Spiele es auch heute noch ab und zu mit Kumpels im Multiplayer Modus und obwohl das Game von 1998 ist funktioniert
es auch perfekt mit meinem 360 Controller.

Die Fortsetzung wurde leider eingestellt weil Ratbag keinen Publisher fand:

Powerslide 2 Slipstream:

Wenn wir die vorgegebene Zeitspanne von 15 Jahren mal außer acht lassen, dann hab ich eine ganze Menge Spiele im Hinterkopf, die in diesen Thread passen würden.


Lands of Lore: The Throne of Chaos erschien beispielsweise 1993 für den PC. Das erste Mal kurz angespielt hab ich das Spiel Ende 1998/Anfang 1999, habe da aber nur ausprobiert, was für eine Art Spiel es ist. Ernsthaft gespielt hab ich das Spiel erst 2004 oder so. Und durchgespielt habe ich es dann Ende November 2014. Und was soll ich sagen? Für mich persönlich ist es der beste klassische Dungeon Crawler neben "Anvil of Dawn".

Exakt so ergangen ist es mir auch mit Wing Commander Privateer. Ebenfalls 1993 erschienen, ebenfalls 1998 angetestet, ebenfalls 2014 das erste Mal ernsthaft gespielt und dann direkt durchgespielt (Ende Juni). Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, zu sagen, dass auch all die anderen "Elite"-Klone da draußen nicht wirklich das Erlebnis bieten, das dieses Spiel bietet. Hier hat man zwar durchaus ein paar Alterserscheinungen, wenn man das Spiel heutzutage spielt, aber diese werden absolut nebensächlich, wenn man erstmal so richtig "drin" ist im Spielgefühl. Meines Erachtens ein Evergreen und das Go-To-Spiel, wenn es um dieses Genre geht.

Dezember 2015 habe ich zum ersten Mal Douglas Adams' Starship Titanic gespielt – und dann auch direkt durchgespielt. Herausgekommen ist das Spiel 1998 – hier würde also sogar die Regelung passen. Ob ich es nun als Evergreen bezeichnen möchte oder nicht (denn im Endeffekt ist es "nur" ein echt gutes First-Person-Adventure, aber nicht wirklich sonderlich originell oder sich von anderen Spielen des Genres abhebend – höchstens, was das Gefühl des Eskapismus angeht), aber: Tolle Atmosphäre, tolle Charaktere (zumindest bei der englischen Version), toller Humor (ebenfalls zumindest bei der englischen Version) und gute Rätsel, die auch wirklich Spaß machen. Grafisch ist das Spiel bis heute grandios und ich finde nicht, dass es aktuellen Titeln in irgendeiner Weise nachsteht. Spürbare Alterserscheinungen gab es absolut nicht.

Auch habe ich das 1996er Strife erst im Dezember 2014 gespielt und dann auch direkt durchgespielt. Wer sich von der Doom-Engine-Grafik nicht abschrecken lässt, bekommt hier ein grandioses, Story-basiertes, in Hub-Welten eingeteiltes Open-World-Spiel geboten, welches relativ unvergleichbar ist (im Endeffekt fällt mir da höchstens "Dishonored" als Vergleich ein). Super Spiel, wenn auch nicht direkt ein Evergreen, da man hier sicherlich eine Affinität für alte Spiele braucht, um das Spiel voll und ganz zu genießen.

Nebenbei halte ich Portal (welches übrigens 2007 erschienen ist – JA, wir sind ALT!!) für ein absolutes Evergreen-Spiel. Wie auch bei Tetris könnte man Leute, die eigentlich keine Videospiele kennen, problemlos vor Portal setzen und sie spielen lassen. Grafik ist egal, Alter des Spiels ist egal – nach kurzer Zeit hat einen das einzigartige Spielprinzip so im Bann, dass alles andere total egal ist.

Einzig die Bedingung, ein Spiel riiichtig lange nach Veröffentlichung das erste Mal gespielt zu haben, macht diesen Thread interessant! Wenn hier jeder seine Lieblingsspiele listet, dann lohnt sich ja das Lesen gar nicht, solche Threads haben wir nämlich zu hauf.

Ja, so war das bei mir bei "Starship Titanic" und "Strife".

Du hast auf jeden Fall recht: Ein Lieblingsspiele-Thread ist das hier nicht. Sonst hätte ich hier "Thief 1 & 2" und "The Nomad Soul" drin, ABER: Evergreens würde ich die Spiele nicht nennen. Für Leute, die Spiel aus der Grafikgeneration gerne spielen, sind diese Spiele sicherlich noch immer toll, aber junge Leute finden die alte (unmodifizierte) Grafik wohl recht hässlich und würden die Spiele nicht mehr anfassen.

Da fällt mir noch Heart of Darkness von 1998 ein.
Ja, hatte ich mal als Kind gespielt, aber nie besonders weit weil das viel zu schwer war.
Erst 2013 hab ichs dann auf dem Rechner nachgeholt und komplett durchgespielt.
Die Tatsache, dass ich das als Kind mal in den Fingern hatte, ist doch vernachlässigbar solange ich locker 80% des Spiels nicht kannte. Als ich es vor 3 Jahren zum ersten Mal richtig gespielt und dann auch durchgespielt habe, war es ja insgesamt trotzdem wie ein neues Spiel für mich, also keine Wiederholung.

Jedenfalls ist das ein unglaublich guter und fesselnder Plattformer bei dem einfach ALLES stimmt. Da bin ich aber sowas von überzeugt, dass auch heute noch jeder seinen Spaß daran hätte. Selbst die Idee hinter der Story ist genial. Natürlich lässt sich bei der Grafik nicht verheimlichen, dass es nichts Aktuelles ist, aber es sieht trotzdem noch sehr erhaben aus und beim Gameplay und allem drum und dran muss ich sagen merkt man ja nicht mal das Alter. Ist eben nur unfassbar schwer das Spiel, aber im Prinzip gibts da nix wo man sagen kann "da sind heutige Spiele aber weiter". Daher definitiv Evergreen.

Prometheus schrieb:[...]
Darklands (erschienen 1992, erstmals gespielt so um 2011)
Noch so ein Spiel, das ich bis heute immer wieder Spiele und dessen Spielprinzip auch nach all den Jahren noch begeistern kann. Auch, weil es nach wie vor ein einzigartiges Setting bedient und maximale Freiheit bietet.

Das Spiel wollte ich auch gleich nennen, weil es bei mir voll einschlug. Ich habe das im Jahr 2012 zum ersten Mal richtig gespielt. Die Grafik fand ich dabei ziemlich unterdurchschnittlich und die Menü-Steuerung erschien mir sehr zäh bzw. repetitiv (Nörgel-Heinrich war aktiv ). Aber schon nach ein paar Minuten war ich so gebannt, dass die Zeit wie im Fluge verstrich. Allein die Charakterentwicklung fühlt sich so herrlich natürlich an (nix mit Erfahrungspunkten und all dem üblichen Kram). Außerdem ist die Welt unglaublich detailliert und facettenreich. Hier ist ein Abenteuer auch wirklich eine Reise ins Unbekannte und kein Ablaufen von vorgegebenen Questpunkten. Richtig toll!

Außerdem denke ich sofort an:
Moonstone - A Hard Days Night
Ebenfalls zum ersten Mal in 2012 ausprobiert (erschienen 1991) und sofort die Zeit vergessen. Das Spiel ist total einfach aufgebaut, aber irgendwie konnte ich nicht loslassen. Und sobald ich es anfasse, vergehen wieder ein paar Stunden. Eigentlich könnte das auch ein klassisches Automatenspiel sein, welches einem die Dollars aus der Tasche zieht .

dann noch:
Companions Of Xanth
Gespielt im Jahr 2008 (erschienen 1993) und innerhalb von 2 Minuten war ich komplett darin versunken. Mal abgesehen von der wunderschönen Pixel-Grafik, hat mich hier damals sofort die dichte Atmosphäre der Anfangssequenz angesprochen. Man spielt dabei eben genau das, was man auch in der Realität tut (am PC sitzen und ein neues Spiel probieren). Damit wird man auf sehr persönliche Art ins Spiel einbezogen. Sowas kannte ich vorher gar nicht in der Form und es hat mich restlos begeistert.

und natürlich:
Chrono Trigger
Im Jahr 2009 (oder schon 2008? ) zum ersten Mal gespielt (erschienen 1995) und sofort zu meinem Lieblings-SNES-Titel geworden. Das Spiel ist einfach in jeder Hinsicht absolut rund: Grafik, Sound, Story, Kampfsystem, einfach alles passt. Das perfekte JRPG.
Bis dahin habe ich immer an Zelda3 an der Spitze festgehalten. Ohne die heutige Möglichkeit zur Emulation wäre das wohl auch so geblieben. Vor allem schon deshalb, weil ich das Spiel vorher gar nicht kannte (!! ) und mich erst durch ZSNES überhaupt auf die Suche nach guten SNES-Titeln gemacht habt.

Atreyu schrieb:[...]
Ich habe lange überlegt, was ich an Games hier reinschreiben könnte, ich bin mir auch sicher, ich hatte schon so ein Erlebnis, aber mir fällt gerade echt nur Quake ein. Das Game habe ich zwar damals schon gespielt, aber wirklich durchgespielt habe ich erstmals letztes Jahr. Das lag zum Teil auch an der Begeisterung der gemoddeten Version, die man mit Maus und Tastatur zocken kann.

Für die Nutzung des "mouselook" wurde 'Quake' ja seinerzeit berühmt . Obwohl es nicht das erste Spiel mit dieser Technik war, gilt es doch gemeinhin als Wendepunkt im Bezug auf Steuerung und Tastenbelegung. Ich persönlich habe es damals allerdings noch klassisch mit reiner Tastatur-Steuerung gezockt .

thEClaw schrieb:Einzig die Bedingung, ein Spiel riiichtig lange nach Veröffentlichung das erste Mal gespielt zu haben, macht diesen Thread interessant! Wenn hier jeder seine Lieblingsspiele listet, dann lohnt sich ja das Lesen gar nicht, solche Threads haben wir nämlich zu hauf.

Genau das war auch der Hintergedanke . Jemand, der ein Spiel damals gespielt hat und mochte, der wird es auch heute noch mögen (Nostalgie eben ). Aber wenn man einen Uralt-Titel zum ersten Mal anfässt und er einen trotzdem noch begeistern kann, dann muss da zwangsläufig ein gewisses Etwas vorhanden sein.

Die Zeitspanne ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Ich wollte hauptsächlich vermeiden, dass jemand ein Spiel wie 'CoD4' nennt. Das hat zwar auch schon knapp 10 Jahre auf dem Buckel, aber die Entwicklung hat sich seitdem nicht mehr so signifikant verändert. Gerade die Ego-Shooter stagnieren m.E. in der Genre-Entwicklung auf dem Stand von damals.
Oder anders ausgedrückt: Wer das aktuelle 'Black Ops' mag, der wird auch problemlos mit 'Cod4' (oder gar 'CoD2') warm werden.

SonataFanatica schrieb:[...]
Du hast auf jeden Fall recht: Ein Lieblingsspiele-Thread ist das hier nicht. Sonst hätte ich hier "Thief 1 & 2" und "The Nomad Soul" drin, ABER: Evergreens würde ich die Spiele nicht nennen. Für Leute, die Spiel aus der Grafikgeneration gerne spielen, sind diese Spiele sicherlich noch immer toll, aber junge Leute finden die alte (unmodifizierte) Grafik wohl recht hässlich und würden die Spiele nicht mehr anfassen.

Das halte ich für ein reines Vorurteil. Gerade durch die ganzen Mobilfon-Sachen sind die Spieler mittlerweile auch simple Optik gewohnt. Und Spieler-Neulingen ist "Über-Grafik" im ersten Moment ohnehin nicht so wichtig, weil sie sich mehr auf das Spielprinzip konzentrieren (habe ich selbst oft miterlebt, wenn ich Bekannte an die Materie "Computerspiele" heranführte). Solange sie erkennen, was etwas darstellen soll, kommen sie damit gut klar. Nur jene Spieler, die eben mit den ganzen Grafikbomben aufgewachsen sind, bevorzugen dann meist auch genau diese Kategorie (wohl auch ein Art Nostalgie ).
Aber eigentlich ist das egal. Schließlich geht es hier hauptsächlich um die persönlichen Erfahrungen und nicht um allgemeine Evergreens ('Tetris' war nur ein Beispiel, zum besseren Verständnis ).

Ich würde übrigens auch The Secret of Monkey Island (in der ursprünglichen Fassung) als absoluten, definitiven Evergreen ansehen. Deshalb die Ursprungsfassung, weil die Steuerung simpler und intuitiver ist als bei der Special Edition. Wenn man dieses Spiel jemandem vor die Nase setzt, kann's sofort losgehen und es mach einfach unheimlich Spaß. Auch die Aufteilung des Spiels in ganz klarr Etappenziele macht das Spiel sehr zugänglich.

Heinrich Reich schrieb:

Atreyu schrieb:[...]
Ich habe lange überlegt, was ich an Games hier reinschreiben könnte, ich bin mir auch sicher, ich hatte schon so ein Erlebnis, aber mir fällt gerade echt nur Quake ein. Das Game habe ich zwar damals schon gespielt, aber wirklich durchgespielt habe ich erstmals letztes Jahr. Das lag zum Teil auch an der Begeisterung der gemoddeten Version, die man mit Maus und Tastatur zocken kann.

Für die Nutzung des "mouselook" wurde 'Quake' ja seinerzeit berühmt . Obwohl es nicht das erste Spiel mit dieser Technik war, gilt es doch gemeinhin als Wendepunkt im Bezug auf Steuerung und Tastenbelegung. Ich persönlich habe es damals allerdings noch klassisch mit reiner Tastatur-Steuerung gezockt .

Ich war mir sicher, dass es echten Mouselook nicht im originalen Quake gab. Man konnte sich mit der Maus drehen und gehen, aber so wie bei heutigen Shootern war es erst durch spätere Mods, afaik

Nope, das ist schon seit den ersten Versionen offiziell mit an Bord (mindestens ab Original-CD-VÖ 'Quake v1.01' ). Dazu muss man lediglich in der Konsole +mlook eingeben .
Und alternativ lässt sich das natürlich auch gleich über die 'Config.cfg' mit einbinden. Dann ist es direkt ab Spielbeginn eingestellt .

In der Konfiguration ('Customize Controls' -> 'Mouse Look') kann man sich auch eine Tastenkombination zurechtlegen. Dann ist es allerdings nur temporär (solange man eben die Taste drückt).