11.08.2006, 03:00
Golden Axe
Erscheinungsjahr: 1990
Entwickler: Probe Software
System: Atari ST, Amiga 500, C64, DOS-PC
Allgemeines
Es gibt Spiele die sind auch noch 15 Jahre nach ihrer Veröffentlichung genial und es gibt Spiele von denen man 15 Jahre später glaubt sie seien damals genial gewesen. Die Homecomputerkonvertierung von Golden Axe ist eben ein solches Spiel. Als typisches und reinrassiges Action-Spiel konnte es am Spielautomaten durchaus überzeugen, Grund dafür, die hohe technische Qualität und der rasante Spielablauf. Die Umsetzung für Amiga, C64 und Co. übernahm Probe Software und fügte der großen Anzahl an gescheiterten und lieblosen Spielhallenkonvertierungen mit Golden Axe ein weiteres Exemplar hinzu.
Das Spiel
Zunächst ein paar Worte zur Rahmenhandlung! Wir befinden uns im Land Yuria, eigentlich ein gemütliches Fleckchen Erde, wäre nicht der bitterböse Death-Adder einmarschiert, Tod und Verdamnis für alle im Gepäck. Und weil das noch nicht böse genug ist, hat der Fiesling auch noch den König und (Überraschung) die hübsche Prinzessin entführt. Doch kein schändliches Machwerk ist komplett, ohne etwas Funkelndes in der Hand, im Falle vom Death-Adder ist dies eine magische Goldene Axt, die eine Art Schutzsymbol von Yuria darstellt. Im Großen und Ganzen ist die Lage recht aussichtslos, gäbe es da nicht drei Helden, die fähig genug sind, dem ganzen Spuk ein Ende zu bereiten. Neue Helden brauch das Land!
Da wäre zum einen die hübsche Tyris Flare, eine schwertschwingende Amazone, deren Kumpels durch die Hand Death-Adders einen gar fürchterlichen Tod erfahren mußten, nebenbei ist sie auch im Umgang mit der Feuermagie geübt. Der Zweite im Bunde ist Gilius Thunderhead, ein mürrischer Zwerg der durch die Scherken Adders seinen Bruder verloren hat, ist Gilius nicht grade mit Metzeln beschäftigt, so kann der Gnom auch mit Blitz-Magie beeindrucken. Das Trio wird von Ax Battler vervollständigt. Ax ist eigentlicher ein netter Barbar, aber im Moment ziemlich angefressen, da Death-Adder seine Mutti kalt gemacht hat. Also schwört er Rache und kann sich dabei auf seine Vulkan-Magie verlassen.Als Spieler können sie nun einen Helden wählen, mit dem sie in den Kampf ziehen wollen, einen spielerischen Unterschied macht das allerdings nicht.
Der Levelaufbau ist stets gleich, sie laufen von links nach rechts, warten bis sich ein paar Gegner blicken lassen, erledigen diese und dürfen darauf hin zum nächsten Bildschirm laufen. Je nach Level haben sie es mit den obskursten Gesellen zu tun, wie z.B. Skelettkämpfer in allen Variationen, angesäuterte Riesen oder auch fiese Amazonen. Ein bißchen Abwechslung bringen die drachenreitenden Gegner, töten sie diese, können sie fortan auf dem Viech weiter reiten und auch dessen Fähigkeiten, wie Feuerbälle spucken, im Kampf einsetzen. Manchmal laufen auch kleine Wichte über das Schlachtfeld, denen sollten sie kräftig eins überbraten, worauf diese aus lauter Dankbarkeit eine Manaphiole oder eine Fleischkeule verlieren. Ersteres ist für den Einsatz ihre magischen Fähigkeiten unerläßlich, je mehr Phiolen sie haben, desto wirksamer ist der Zauber!
...lieber ein Schrecken mit Ende...
Das geht nun so über fünf Levels hinweg, an deren Ende der finale Kampf gegen Death Adder auf sie wartet. Aufhalten kann sie bis dahin eigentlich nur der recht knackige Schwierigkeitsgrad, die ungenaue Steuerung, der monotone Spielablauf oder der Lachanfall, den man sich Aufgrund der teilweise lächerlichen Soundeffekte zuzieht. Die Spielgrafik macht eigentlich einen soliden Eindruck, schaut man aber etwas genauer hin, so bemerkt man die ruckeligen Animationen der Sprites und die völlige Abwesenheit irgendwelcher Spezialeffekte, auf Parallax-Scrolling, das für 2D Sidescroller eigentlich Pflicht ist, wurde gänzlich verzichtet. Das Gegnerverhalten ist ebenfalls mangelhaft, so bleiben die Sprites manchmal irgendwo hängen oder verschwinden für ein paar Sekundne am Bildschirmrand.Etwas unterhaltsamer ist der Zwei-Spieler Modus, der eigentlich eine Art Kooperationsmodus ist. Sie treten also gemeinsam mit einem Freund gegen die Armee von Death-Adder an, allerdings soll es Spieler geben, die die meiste Zeit damit beschäftigt sind, sich gegenseitig von den Reitdrachen zu prügeln.
Wie anfänglich erwähnt hat Golden Axe trotz dieser Mängel viele Fans gefunden, in der Summe ist es auch kein wirklich schlechtes Spiel, aber eine schlechte Umsetzung des Automatenvorbildes.
Fazit: Spielbar
PC-DOS Version
C 64 - Version
Amiga - Version
Soundtrack