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Stromaufwärts
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Hallo liebe Board-Gemeinschaft,

wir haben uns heute hier zusammengefunden um über ein oft durchexerziertes Thema zu diskutieren ... dem MAINSTREAM ...
Jedem ist das bestimmt schon mal passiert ... man ist contrapositionär zu einer Meinung, einem Film, einer Musikrichtung oder sonst irgendwelchen Dingen nur aus der Disposition heraus das sie zu MAINSTREAM sei ...

Mir erging es letztens so bei dem Milliarden Kassenschlager "Avatar-Aufbruch nach Pandora"
Als mich ein Kumpel, der von dem Spektakel in Funk, Fern und Print nicht viel mitbekommen hatte, bis auf einen Trailer den ich ihm in Internet zeigte, fragte wann wir uns den Film anschauen wollten, musste ich ihm entgegentreten und sagen das ich ihn nicht mehr sehen will. Natürlich frage er mich nach dem Grund meines Sinneswandels und ich erwiderte nach längerem Überlegen: "Der ist mir zu Mainstream!"
... als ich die ersten Trailer sah war ich begeistert von der Optik des Films und seiner faszinierenden Welt ... doch als knapp 2 Monate vor Beginn des Films das Medienmonster namens PR los gelassen wurde, hatte es meine Vorfreude aus mir heraus gerissen und voll und ganz verschlungen ... ich hatte einfach keine Lust mehr auf den Film weil er überall angepriesen und gehyped wurde ...

Was sollte das von mir ... bin ich etwa so selbst von mir eingenommen, das ich von mir denke das ich zu elitär sei, um den Massen zu folgen? Eine Dozentin der Martin-Luther-Universität meinte, das nur der gebildet und kultiviert ist, der sich dem widmet welches den meisten verborgen bleibt. Doch bildet sich nicht Kultur aus dem heraus, was eine oder mehrere Generationen vererben, so wird doch weniger in Erinnerung bleiben was den einzelnen bewegt hat, als viel mehr das was die Massen erreicht hat.
Mit der Bildung verhält es sich ganz ähnlich. Bin ich gebildeter weil ich weiß wie ein Stern seine Energie gewinnt oder das Atom seinen Zusammenhalt, als der Mensch der in der Lage ist ein wildes Tier zu erlegen. Ist nicht er viel geeigneter zum Leben als ich? Soll ich besser sein nur weil ich etwas weiß das einen anderen nicht interessiert? Was ist mit dem Klempner ... kaum ein Mensch würde behaupten er sei gebildet (Mario kann nicht mal 2 ganze Sätze ^^) und trotzdem hat er genau das Wissen das ich nicht habe um dessen ich seiner Dienste benötige ...

Aber vielleicht ist es gar nicht der mir suggerierte Status den ich einnehmen sollte, der mich abhält, sondern einfach nur der menschliche Instinkt des Individualismus ...
Ist es möglich das der Mainstream uns abstößt weil wir unsere Einzigartigkeit im Universum beweisen wollen? Das klingt logisch und nicht ganz so arrogant wie der erste Ansatz ... doch auch hier verbirgt sich nur Eitelkeit ... denn Individualismus ist kein menschlicher Instinkt ... sonst gäbe es ja gar keinen Mainstream ...
Der mensch sehnt sich doch nach Zugehörigkeit, nach einer Gruppe, nach Gemeinsamkeiten, um der Einsamkeit zu entfliehen ...
Individualismus ist nur ein weiteres dekadentes Merkmal sich von den "Dummen" abzugrenzen und sein Ego zu zelebrieren ...

Was ist es also das den Mainstream so abstoßend macht? Schlecht kann er ja nicht sein wenn so viele ihm folgen ... hmmm ... aber so viele äußern sich doch gegen das was der Masse gefällt ...
Jeder halbwegs versierte Computernutzer sagt: "Windows taugt nichts"
Aber warum? Millionen von Menschen nutzen es und mit Erfolg ... selbst wenn eine Fehlerquote von 0,001% besteht ... bei so vielen Nutzern und Nutzungen (Gemessen an der Zeit) zeigen sich einfach viele Fehler ... Sicherheitslücken werden deshalb entdeckt weil die die die Systeme angreifen nur auf Windows geschult sind ... keiner hätte Spaß dran einen Ubuntu Virus zu programmieren ... würden die Leute stattdessen auf Linux arbeiten käme das selbe dabei heraus ...
und auch hier zeichnet sich das gleiche Schema ab ... Linux ist zu komplex für die Massen und daher ist Windows für dumme ... doch warum den schweren Weg? Selbst Elektronen gehen den Weg des geringsten Widerstandes ... (versteht mich nicht falsch ... dies ist kein Aufruf zur kollektiven Resignation ... es geht nach wie vor um Werte und Moral bei Entscheidungen)

Und auch hier im Board stellt sich ein jeder auf die Barrikaden wenn die Frage gestellt wird ob die Spiele damals wirklich besser waren ...
Sagen wir das aus Überzeugung, aus emotionaler Befangenheit oder auch einfach nur weil der Mainstream die alten Tage vergessen hat?

Noch vor einiger Zeit hätte ich gesagt, das ich meine Persönlichkeit selbst entwickelt habe, abseits dessen was als Normal deklariert wird, aber inzwischen bin ich mir da nicht mehr wirklich sicher, denn inzwischen ist sogar das gegen den Mainstream sein ein teil der Strömung die uns mitreißt. Gibt es überhaupt einen Ausweg aus dem Strudel der Medien der uns gefangen hält? Macht es noch einen unterschied in welche Richtung ich schwimme? Eines steht fest ... in diesem Gewässer ertrinken wir alle ...

PS: Für Fehler in der Rechtschreibung, Grammatik, Logik und Semantik hafte ich später und biete derzeit die Ausrede an, das ich die letzten 32 Stunden nicht geschlafen habe ^^
[Bild: waq0eqsyte6japh1fxxl7ial8m.gif]
Because 'NAK' means something!
Enter the Duck in yourself

Spielesammlung:
[Bild: unbenanntvzu0s.png]
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#2
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Der Mainstream definiert sich ja darüber das ihm 99% folgen aber ohne die 1% die dagegen sind würde es den Mainstream an sich ja nicht geben da ja alle das gleiche Toll finden und so gibst ja keine Zustände mehr wie Massen und Nischenprodukte/Ansichten.

Ohne das eine gibst das andere halt nicht. Smile

Zitat:Und auch hier im Board stellt sich ein jeder auf die Barrikaden wenn die Frage gestellt wird ob die Spiele damals wirklich besser waren ...
Sagen wir das aus Überzeugung, aus emotionaler Befangenheit oder auch einfach nur weil der Mainstream die alten Tage vergessen hat?

Ich denke es ist ein großer Teil von besagter emotionaler Befangenheit, aber was wirklich die alten Spielen auch besser macht in meinen Augen ist der Umstand das es damals viel mehr Spieleschmieden gab. Das hatte den Wettbewerb und vorallem innovative Spielekonzepte gefördert. Heute wird fast nur gefördert was alt bewährt ist und geld einspielen wird. Sicher der Gedanke ist immer geld zu verdienen aber heutzutage nimmt fast niemand mehr das Risiko auf sich was neues auszuprobieren.

Und auch heute gibt es ja auch ab und zu noch innovative Spiele mit ganz neuen Komponenten z.b das Spiel Braid an sich nur ein Jump'n Run aber durch den Umstand mit der Zeit ist wieder was tolles neues rausgekommen. Aber sowas kommt immer nur von kleinen Unternehmen. Puzzle Quest Challange of the warlords ist auch nen tolles Beispiel dafür eine Art bejeweld mit Rollenspielelementen fand ich einfach super.

Aber was auch toll an den alten Spielen war das die Leute auf so wenig Platz und mit so wenig Speicher so gute Spiele machen konnten. Heute gibst ja kaum Spiele unter 1gb die nicht mindestens 2 Ghz und 4 Gb Ram brauchen.

Zudem waren die Spielebeigaben früher einfach besser. Man hatte einen Großer Pappshuber in dem waren dann Karten, Handbücher, Poster etc mit drin. Heutzutage hat man Glück wenns von nem Spiel ne Gold oder Sammleredition gibt wo das alles mit bei ist.

Zitat:Was ist es also das den Mainstream so abstoßend macht? Schlecht kann er ja nicht sein wenn so viele ihm folgen ... hmmm ... aber so viele äußern sich doch gegen das was der Masse gefällt ...
Jeder halbwegs versierte Computernutzer sagt: "Windows taugt nichts"
Aber warum? Millionen von Menschen nutzen es und mit Erfolg ... selbst wenn eine Fehlerquote von 0,001% besteht ... bei so vielen Nutzern und Nutzungen (Gemessen an der Zeit) zeigen sich einfach viele Fehler ... Sicherheitslücken werden deshalb entdeckt weil die die die Systeme angreifen nur auf Windows geschult sind ... keiner hätte Spaß dran einen Ubuntu Virus zu programmieren ... würden die Leute stattdessen auf Linux arbeiten käme das selbe dabei heraus ...
und auch hier zeichnet sich das gleiche Schema ab ... Linux ist zu komplex für die Massen und daher ist Windows für dumme ... doch warum den schweren Weg? Selbst Elektronen gehen den Weg des geringsten Widerstandes ... (versteht mich nicht falsch ... dies ist kein Aufruf zur kollektiven Resignation ... es geht nach wie vor um Werte und Moral bei Entscheidungen)

Ich glaube nicht das bei Linux das selbe rauskommen würde wie bei Windows. Diese Annahme resultiert einfach daher das der Quellcode von Windows nicht öffentlich ist und nur Microsoft Fehler beseitigen kann. Bei Linux hingegen ist der Quelltext offen so kann zwar der Hacker/Cracker schneller Sicherheitslücken finden aber ebenso können die Millionen von Leuten die Linux jeden tag weiter entwickeln zeitnah abhilfe Schaffen.

Und das Windows einfacher als Linux ist ein überholtes Vorurteil. Alle gängigen großen Distros kann man einfacher oder mindestens genauso einfach wie Windows installieren. Der Rest ist nur gewöhnungs Sache. Einziges Manko ist halt die Spiele Situation man bekommt zwar sehr viel ans laufen aber dafür muß man sich dann zugegebender weise mehr beschäftigen als unter Windows.

Zitat:Noch vor einiger Zeit hätte ich gesagt, das ich meine Persönlichkeit selbst entwickelt habe, abseits dessen was als Normal deklariert wird, aber inzwischen bin ich mir da nicht mehr wirklich sicher, denn inzwischen ist sogar das gegen den Mainstream sein ein teil der Strömung die uns mitreißt. Gibt es überhaupt einen Ausweg aus dem Strudel der Medien der uns gefangen hält? Macht es noch einen unterschied in welche Richtung ich schwimme? Eines steht fest ... in diesem Gewässer ertrinken wir alle ...

Ui ganz dolles Schlußwort. Smile Kann man eigentlich gar nix zu sagen weil's einfach passt. Da bin ich schon am überlegen ob ich das einfach für meine Signatur klaue. Smile
Vom Rechtsstaat über'n Überwachungsstaat zum Präventionsstaat. Deutschland Willkommen George Orwell grüßt dich.
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