16.02.2011, 14:25
0
Bin beim stöbern im Netz auf diesen Mann hier gestoßen (Rene Meyer) un das dazugehörige Interview von 2009 und fand es sehr interessant!
Quelle: http://www.areagames.de/artikel/detail/Z...er/99283/2
Damit Ihr mal shen könnt wie die Rekord Spiel und Konsolensammlung aussieht, hier der Link zur Bildergalerie
http://www.areagames.de/games/slideshow/...elen/94974
und noch einer: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotost...47661.html
und hier noch das Video dazu
http://www.leipzig-fernsehen.de/default....ews=884253
(müsst Ihr allerdings noch ein Plugin installieren oder downloaden und mit dem VLC Media Player abspielen)
Ich bin absolut beeindruckt von dieser Sammlung!
Zitat:12:23 Uhr - Ein unscheinbarer Stadtteil Leipzigs. Ein Einfamilienhaus. Ein Kaffee für den Gast. Ein guter Gastgeber. Eine Treppe in den Keller. Ein Keller voller Schätze. Eine Guinness-Buch-Urkunde an der Wand. Die größte private Konsolensammlung der Welt. So ungefähr kann ich meinen Weg zu René Meyer beschreiben, dem Mann mit der größten privaten Konsolensammlung der Welt. Oder ich beschreibe meinen Besuch bei ihm mal so..
Ich schreite durch ein Tor und betrete ein unscheinbares Grundstück. Am Haus geht ein Licht an. Ich nehme mein Handy zur Hand und gebe das vereinbarte Signal. Im nächsten Moment öffnet sich die Haustür. Heraus tritt ein dunkelhaariger, ruhig wirkender Mann und bittet mich herein. Im Haus bietet er mir gleich eine Tasse Kaffee an und meine Aufregung beginnt zu sinken. Schon im Flur erblicke ich einige seiner Schätze, die er vor kurzem erworben zu haben scheint, z.B. ein Basketball-Telespiel mit einzelnen LED-Leuchten. Bevor wir den Weg in seinen Hort antreten, erledigen wir noch ein paar „Nebenquests“, die uns durch die Küche und das Wohnzimmer führen. Wir begutachten kurz den Postberg mit Briefen und noch verschweißten Spielen und begeben uns vorbei an ein paar Bücherregalen und einem Kamin zur Kellertreppe. Vor der Treppe versperrt uns eine hüfthohe Tür den Weg. „Das ist wegen den Kindern.“, sagt der zweifache Vater und öffnet die Pforte zu seinem Dungeon. Wir steigen hinab in den gar nicht so dunklen Keller. An den Wänden erstrecken sich „Malereien“ einer vergangenen (Videospiel-)Ära. Mario versucht hier wiedermal die Prinzessin zu retten und Luigi „springt“ ihm hinterher. Je tiefer wir kommen, desto digitaler wird die Atmosphäre und die ersten Einsen und Nullen beginnen, sich in der Luft zu manifestieren. Während wir den Keller (das Untergeschoss) betreten, erzähl der Gastgeber ununterbrochen aus seinem Leben . Sofort fallen einem die Filmplakate an den Türen und die unzähligen DVD-Boxen, CDs und Bücher in den Regalen ins Auge. Hier lebt ein Sammler.
CIMG0602.jpg
Was war dein erstes Spiel, was du gespielt oder gar besessen hast?
Meine früheste Erinnerung ist eine „Pong“-Konsole unserer Nachbarn. Da war ich vielleicht acht Jahre alt. Später war ich fasziniert vom „Donkey Kong“-Automaten auf unserem Jahrmarkt. Ich war ungefähr dreizehn, als mir aus dem Westen ein LCD-Spiel mit drei Bildschirmen mitgebracht wurde, „Diamond Hunt“. Das habe ich mit Hingabe gespielt.
Wie schwierig war es in der DDR, an Videospiele heranzukommen?
Die Situation war ganz anders als im Westen. Dort konnte man in den Laden gehen und eine Konsole oder einen Home Computer kaufen, samt Software. Die Computer-Industrie der DDR brachte so wenige Geräte hervor, daß sie nicht öffentlich angeboten wurden, sondern nur für betriebliche oder Ausbildungszwecke an Unternehmen und Schulen. So besaß kaum eine Privatperson einen DDR-Computer. Noch rarer war Rechentechnik aus dem Westen, etwa ein C64, ein Atari 800 oder gar ein Amiga. Auch ich hatte bis zur Wende keinen Computer, nutzte aber fast täglich öffentlich zugängliche Rechenkabinette, vor allem an unserer Uni.
Wann hast du richtig damit angefangen, Konsolen zu sammeln?
Nach der Wende kaufte ich mir zunächst die Computer, mit denen ich in der DDR gearbeitet hatte. Ich begann als Journalist für Computerthemen zu arbeiten, verschlang Computermagazine und Bücher über die Geschichte der Computertechnik. Als Mitte der neunziger Jahre eine neue Generation von Spielkonsolen angekündigt wurde, bemerkte ich, daß sich die Spieler über neue Titel von Serien wie „Mario“ und „Zelda“ freuten, die ich nur dem Namen nach kannte. Gleichzeitig mit PlayStation und Nintendo 64 schaffte ich mir die Nachfolger an. Zusammen mit C64 und Amiga hatte ich einen Grundstock, den ich immer mehr ausbaute. Die Sammlung wuchs und wuchs: Hardware, Spiele, Bücher, Zeitschriften, Zubehör.
Wie viele Konsolen hast du insgesamt und wie viele davon funktionieren?
Es sind mittlerweile 600 Geräte – Konsolen, Home Computer und LCD-Spiele. Nur eine Handvoll davon sind doppelt. Funktionieren sollten alle, wobei ich das freilich nicht regelmäßig überprüfe.
Was zählt zu deinen Lieblingsstücken?
Stolz bin ich auf viele Exponate. Weit vorn steht das kultige Vectrex mit eingebautem Schwarzweißschirm. Für jedes Spiel gibt es eine farbige Folie, die man auf den Schirm legt, damit das Geschehen nicht so eintönig wirkt. Und natürlich die erste Spielkonsole, Magnavox Odyssey von 1972. Lieb ist mir außerdem der Game Boy Micro, weil er so handlich ist und trotzdem ein scharfes, leuchtendes Bild liefert. Und das Super Nintendo mit seinen unsterblichen Action Adventures, Rollenspielen und Plattform-Abenteuern.
Welches Exponat war am schwierigsten zu bekommen?
Besonders rar ist ein IMSAI 8080, ein Home Computer von 1975. Und die Januar-Ausgabe 1975 der Zeitschrift Popular Electronics. In ihr wurde der Altair-Computer vorgestellt, der zur Gründung der ganzen Home-Computer-Industrie führte, darunter zu Microsoft.
CIMG8473.jpg
Suchst du im Netz immer weiter nach Konsolen oder Videospielen, die du deiner Sammlung hinzufügen möchtest?
Die Sammlung wächst kontinuierlich. Ich suche auf Ebay und einschlägigen Foren und bekomme Mails und Anrufe mit Angeboten oder Schenkungen. Erst vor wenigen Tagen erhielt ich eine gewaltige Sammlung von rund 100 Konsolen und unzähligen Spielen.
Welche Exponate willst du dir noch zulegen?
Ich habe mir keine Grenzen gesetzt und sehe noch viele Lücken. Ich habe kaum Geräte von Apple und so gut wie nichts aus Osteuropa. Ein Spielautomat wäre auch nicht schlecht. „Donkey Kong“ zum Beispiel.
Kaufst Du Konsolen und Spiele, weil du sie wirklich spielen willst oder ist der Sammlertrieb inzwischen stärker?
Die Illusion, alle Spiele zu spielen, die mich interessieren, mußte ich mir schon vor Jahren nehmen. Ich sehe die Exponate durch ihre Gestaltung, die Packung und die Handbuch-Texte aber auch als reizvolles Zeitdokument.
Welches Spiel ist das mit Abstand schlechteste in deiner Sammlung?
Da fallen mir einige Kandidaten ein. Unangenehm in Erinnerung blieb mir etwa das Action-Adventure „Die unendliche Geschichte 2“, das Anfang der 90er Jahre erschien. Im Nachhinein als „schlecht“ erweisen sich PC-Spiele, die nicht mehr unter Windows XP oder Vista laufen.
Wie viel Geld hast du in deine Sammlung gesteckt?
Schwer zu sagen. Mehr als 50.000 Euro sind es sicher.
Hast du vorher schon mal ins Guinness-Buch der Rekorde reingeschaut?
Ja, ich liebe Statistiken und Rekorde. Daß ich ins Guinness-Buch der Rekorde komme, hätte ich aber nie gedacht. Vor der fraglichen Ausstellung 2007 habe ich sogar lange gegoogelt, ob es schon mal eine umfangreichere in Deutschland gegeben hätte – oder ob ich „größte deutsche“ schreiben dürfte. Und dann meldete sich die Guinness-Redaktion und sprach von einem Weltrekord. Irre.
Wie ist der Kontakt zu anderen Sammlern?
Ich habe viele auf meiner ICQ-Liste. Aus einigen Ebay-Verkäufern sind mittlerweile Freunde geworden; wir weisen uns gegenseitig auf Schnäppchen hin. Wir haben hier in Leipzig einen monatlichen Spiele-Stammtisch, bei dem sich auch Sammler treffen.
Gibt es viele Reaktionen aufgrund deiner Sammlung?
Die Auszeichnung erregte weltweit Interesse. Spiegel, Focus, Stern, Heise und viele andere Medien berichteten; ich bekam Interview-Anfragen sogar aus Südamerika.
Du hast in einem Interview mal gesagt, dass in der nächsten Zeit entweder ein Museum oder ein Umzug her muss. Was ist daraus geworden?
2007, als ich mir für die erste große Ausstellung zweihundert überwiegend größere Konsolen und Home Computer anschaffte und meine Frau unser zweites Kind erwartete, wurde es wirklich problematisch, alles in unserer Bürowohnung unterzubringen. Nach langem Suchen haben wir ein geräumiges Haus gefunden, in das wir vorigen Sommer gezogen sind. Hier sind meine Schätze auf einer achtzig Quadratmeter großen Etage untergebracht.
Ein Spielemuseum wäre ein Traum, der aber finanziert werden muß. Hier suche ich nach Möglichkeiten. Gleichzeitig bemühe ich mich um weitere Ausstellungen.
Was ist als nächstes geplant?
Im März gibt es auf der Leipziger Buchmesse die erste Ausstellung zu überwiegend klassischer Spiele- und Computerliteratur. Die „Bit Mags“ zeigt Erstausgaben von Magazinen wie ASM, Power Play, Telematch, c’t und CHIP, Lösungsbücher aus den 80er Jahren, Romane zu Spielen und mehr.
Ich habe meine Fühler auch nach anderen Städten ausgestreckt; ich hoffe, daß in den nächsten Jahren Ausstellungen in Orten wie Frankfurt, München, Köln oder Hamburg möglich sind.
Hast du es schon mal bereut, dass du dieser Leidenschaft verfallen bist?
Das kam mir noch nicht in den Sinn. Im Gegenteil: Ich kann mich mit Artikeln, Buchveröffentlichungen und Ausstellungen auf vielfältige Weise verwirklichen. Die Spielebranche ist jung und spannend. Täglich entdeckt man Neues.
Hattest du schon mal darüber nachgedacht, dass es eine Sucht sein könnte?
Das Spielen? Jedes fesselnde Hobby macht ja süchtig, und die Faszination von Spielen geht ja einher mit dem Sog, immer weiterspielen zu wollen.
Die Kehrseite der Medaille wäre, sich in Spielen zu verlieren und das reale Leben aufzugeben. Da sehe ich bei mir keine Gefahr. Ich bin verheiratet, habe zwei kleine Kinder. Und neben dem Spielen noch viele andere Interessen, etwa Filme und Bücher.
Zwar gebe ich seit zwei Jahren mit Hingabe der Droge „World of Warcraft“ hin. Doch hier setze ich mir freiwillig Grenzen, spiele nicht vor 20 Uhr, oft sogar nicht vor 0 Uhr. Bei größeren Projekten fällt es mir nicht schwer, mehrere Wochen auszusetzen.
Außerhalb meiner Räume bin ich komplett analog. Ich nutze privat kein Handy, habe keinen MP3-Player, nicht mal ein Navi im Auto. Im Zug lese ich, und mir käme es überhaupt nicht in den Sinn, im Urlaub ein Notebook mitzunehmen.
Welche Konsole findest du zur Zeit am spannendsten und bei welcher siehst du das größte Potenzial?
Die Frage ist gemein, weil dann die anderen Konsolen traurig sind. :-) Natürlich bringt Wii die Branche am meisten voran. Die neuartige Steuerung zwingt die Entwickler zu originelleren Spielen, und sie öffnet Videospiele neuen Zielgruppen.
Was interessiert dich an Videospielen als Kulturform am meisten?
Ich finde es aufregend, die Entwicklung eines neuen Mediums beinahe von Anfang an miterlebt zu haben. Heute sitzen an manchen Spielen mehr als hundert Programmierer, Graphiker, Designer und Musiker zwei Jahre lang. Spiele beeinflussen andere Bereiche immer stärker, werden in der Medizin, in der Ausbildung, im Sport und in der Forschung eingesetzt.
Als Schüler habe ich selbst Spiele entwickelt, und es ist faszinierend, wie trockene Befehlszeilen Bewegung, Interaktion und Spannung auf den Schirm zaubern.
Wenn du einen Film zu einem Videospiel drehen könntest, welcher wäre das?
Ehrlich gesagt: Ich würd’s lassen. Ich kenne keine überzeugende Verfilmung von einem Spiel, „Final Fantasy“ vielleicht ausgenommen, weil man hier nicht optisch mit Spielen bricht. Reizvoller sind Filme, die Spiele thematisieren. Wie „Wargames“ und „Tron“. Vielleicht verfilmt jemand den Roman „Extraleben“ von Constantin Gillies.
Welche Spielmusikkulisse hat dich bisher am meisten beeindruckt?
Meine Allzeit-Lieblingsmusik ist die von „Unreal“, gefolgt von „Zelda – A Link to the Past“ und „Dune 2“. Sehr gern höre ich auch den Soundtrack vom Film „Tron“. Generell höre ich oft Spielemusik, vor allem aus der 8-Bit-Ära, und begeistere mich für Konzerte wie „Symphonic Shades“.
CIMG8500.jpg
Du bist ja ein Freund von Easter Eggs. Welches ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Ich spiele viel „World of Warcraft“, und dort entdeckt man täglich kleine Gags wie die Computerfigur Haris Pilton, die Handtaschen und Sonnenbrillen verkauft. Sehr hübsch fand ich einen versteckten Raum in „Indiana Jones und der Turm von Babel“, der ein Motiv des Films „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ nachstellt.
Wie oft und bei welchen Spielen benutzt du Cheats?
Als Betreiber einer Cheatsite versuche ich natürlich, jeden Cheat auszuprobieren, der mir in die Hände fällt. Ich verbringe ganze Nächte damit, Schummelmöglichkeiten aus Spielen zu kitzeln.
Wenn ich ein Spiel „richtig“ spiele, versuche ich mir den Selbststolz zu bewahren, es ohne Cheats auszuprobieren. Aber ich bin da nicht der Geduldigste. Wenn ich einige Male an einem Gegner oder einem Rätsel scheitere, suche ich nach Lösungen – einem Trick oder einem Cheat.
Allerdings spiele ich seit Jahren überwiegend online, und dort cheatet man nicht. Allenfalls bittet man einen Level-80-Freund um Hilfe. :-)
Wie sieht ein gewöhnlicher Tag aus?
Meistens sitze ich erst ab 20 Uhr vor dem Rechner und arbeite bis 6 Uhr morgens. Am Nachmittag holen meine Frau und ich unseren Sohn von der Schule ab und unternehmen meistens etwas zusammen – Ausflug, Spielplatz, Kino, Museum, Shoppen.
Die Arbeit an sich ist abwechslungsreich. Mal probiere ich Cheats aus, mal teste ich ein Spiel, mal rezensiere ich ein Notebook. Mal fahre ich auf eine Messe oder einen Kongreß, mal werde ich zu einer Pressereise eingeladen. Mal schreibe ich zwei Monate an einem Buch, mal bereite ich eine Ausstellung oder ein Event vor.
Spielen deine Kinder Videospiele und dürfen sie dann an deine Konsolen?
Unsere Tochter ist knapp ein Jahr alt; sie nagt allenfalls an Spielepackungen. :-) Unser sechsjähriger Sohn spielt seit einigen Jahren – Wii, Gamecube, Nintendo DS, PC. Freilich mit Beschränkungen. Er darf ein oder zwei Stunden spielen, was durch Ganztagsschule und andere Hobbys wie Gitarre nicht mal jeden Tag genutzt wird. Drei Tage in der Woche sind völlig bildschirmfrei; das akzeptiert er ohne Murren.
Wie hast du deine Frau kennengelernt?
An der Uni, Anfang der neunziger Jahre. Sie studierte (erfolgreich) BWL, ich (weniger erfolgreich) Informatik. Damals hatte sie sogar den schnelleren Rechner, einen schicken 386er, den ich gern zum Spielen nutzte.
Spielt sie Videospiele?
Ja. Sie liebt Casual Games wie „Zuma“ und als diplomierte Kauffrau zahlenlastige Handelssimulationen. Sie war meinem Hobby und späteren Beruf immer aufgeschlossen gegenüber und arbeitet seit einigen Jahren sogar bei mir mit.
Was denkst du, wie viele Stunden du schon mit Videospielen in deinem Leben verbracht hast?
Oh je.
Interview geführt von Alexander Funk (AreaGames)
Quelle: http://www.areagames.de/artikel/detail/Z...er/99283/2
Damit Ihr mal shen könnt wie die Rekord Spiel und Konsolensammlung aussieht, hier der Link zur Bildergalerie
http://www.areagames.de/games/slideshow/...elen/94974
und noch einer: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotost...47661.html
und hier noch das Video dazu
http://www.leipzig-fernsehen.de/default....ews=884253
(müsst Ihr allerdings noch ein Plugin installieren oder downloaden und mit dem VLC Media Player abspielen)
Ich bin absolut beeindruckt von dieser Sammlung!