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[Film] Rings (der dritte "The Ring"-Film)
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Am 02.02.2017 kommt der neue Film um Brunnenkind Samara raus:


[Bild: ringposter15qu4o.jpg] [Bild: ringsposter24nuy3.jpg]





Ich bin ziemlich großer Fan der Reihe – der US-Film, den ich 2002 im Kino gesehen habe, hat mich nachhaltig verstört. Und das nicht aufgrund von Hollywood-Bombast oder sowas, sondern weil der Film kontinuierlich eine Tristesse ausstrahlt, die sich nicht abschütteln lässt (finde ich persönlich).

Der amerikanische "The Ring 2" war leider eine lächerliche Kopie von Teil 1 und hat es (nach meinem Empfinden) beinah geschafft, Teil 1 im Nachhinein zu verunglimpfen. Hatte zwar auch hochinteressante Szenen, was die Backstory anging, und einige beängstigende (und krass gemachte) Szenen, aber im Großen und Ganzen ist der leider schlecht.

Ich bin auch ein großer Fan der japanischen Originale ("Ring", "Ring 2", "Rasen"/"Spiral", "Ring 0: Birthday"), logisch, aber meines Erachtens sind diese vollkommen andersartig.

Die Buchreihe von Koji Suzuki ist übrigens nochmal anders als die Verfilmungen, die rausgekommen sind. Sogar der Film, der mit dem ersten Band der Roman-Trilogie am meisten gemeinsam hat, "Ring Spiral" (Originaltitel "Rasen"), weicht dennoch deutlich davon ab.


Was den neuen Film angeht: Ich habe da gemischte Gefühle. Einerseits wird's vermutlich ein ziemlicher Klamauk, andererseits finde ich es schon durch den Trailer sehr interessant, wie sie den Fluch um das Video in die heutige Zeit transportieren. Ich werde mir den Film auf jeden Fall im Kino anschauen – auch wenn mir die deutsche Synchro im Trailer schon mehr die Haare zu Berge stehen lässt, als das, was man im Trailer zu sehen bekommt...


Was haltet ihr so generell von der Reihe?
Findet ihr den neuen Film interessant?
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#2
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So, ich war vorhin im Kino und hab mir den Film mit zwei Freundinnen angesehen.
Vorweg schonmal: Der Film war gottseidank nicht grottenschlecht, ABER: Ich kann jetzt auch nicht sagen, dass er irgendetwas in mir ausgelöst hätte.


Der erste US-"The Ring" hat mich damals, 2002, extrem beeindruckt. Man hatte da von Anfang bis Ende eine sehr intensive triste und gruselige Grundstimmung – besonders auch optisch betont durch den kontinuierlichen, trostlosen Blaustich – der man beim besten Willen nicht entkommen kann und die man auch noch lange nach dem Ende des Films nicht abschütteln kann. Wie eine Art grauer Schleier, der sich über alles legt. Und auch wenn man anschließend versucht, sich abzulenken, ist da... etwas... tief im Innern, das einen nicht zur Ruhe kommen lässt.

Der amerikanische Nachfolger "The Ring Two" war hingegen größtenteils ein durchschaubarer Abklatsch. Besonders dumm fand ich bei Teil 2, dass man praktisch die Szenen der Videokassette des ersten Teils nachgemacht hat – nicht mit einem weiteren Video, sondern diesmal mit Visionen, die die Protagonistin hat. So geht es wieder darum, dem Pfad zu folgen, sich also von den Szenen der Vision (wie bei Teil 1 von den Szenen des Videos) leiten zu lassen. Fand ich blöd so. Es war einfach eher "more of the same", anstelle einer gescheiten Fortführung. Der Film hatte einige wirklich lächerliche Ideen und auch Over-the-Top-CGI-Szenen (die wohl cool anzuschauen waren, aber es GING ja bei "The Ring" nie um "cool anzuschauen"). Allerdings hatte der Film AUCH Szenen, die eine dichte Atmosphäre und eine gezielte Stimmung schufen – UND ein paar tatsächlich gruselige Momente.


Und "Rings"? Ist allem voran eines: ein Mystery-Thriller. Kein Horror-/Grusel-/Suspense-Film. Hier mein (absolut Spoiler-freies) Fazit:

Die Story basiert auf einer echt guten (und realistischen) Idee, die man interessiert verfolgt. Kurz gesagt (und ohne zuviel zu verraten) geht es darum, dass ein Biologie-Professor das Samara-Phänomen erforscht und die Verbreitung des Fluchs (um den Fluch von sich selbst abzuwenden) penibel organisiert. Das Problem daran ist aber, dass sehr wenig daran gruselig ist. Und die Sachen, DIE ein bißchen gruselig sind, kommen atmosphärisch leider nicht an "The Ring" (oder sogar an die stilvollen Atmosphäre-Momente von "The Ring Two"!) heran. Dazu ist der Look und somit die Stimmung des Films einfach zu sehr Standard. Keinerlei optischen Ideen, mit denen man Atmosphäre erzeugt, wie der Blaustich der Vorgänger oder Soundtrack-Spielereichen, die Grusel erzeugen. Man hat ganz normale, farbenfrohe Außenaufnahmen und teilweise auch Szenen in irgendwelchen Räumen, die Geborgenheit vermitteln. Das hatte man in "The Ring" GAR nicht. Ganz im Gegenteil: Man hat sich stets die Flucht in Geborgenheit herbeigesehnt, was aber absolut nicht möglich war. Das war eben die "Macht", die Teil 1 ausgeübt hat, und das war klasse!

Auch verliert sich die "Rings"-Story im Verlaufe des Films (meines Erachtens) irgendwann in Gefilde, die wieder ein bißchen das "Kopie"-Gefühl erzeugen. In "The Ring Two" war das, wie gesagt, das Element von Visionen, das die Videokassette abgelöst hat. In "Rings" war es eine Art "neues Video", das neue Szenen zeigte. (Mehr möchte ich hier aber nicht verraten.) Das ist an sich nicht schlimm, auch wenn es nach Wiederholung bzw. Abklatsch riecht. Das eigentliche Problem daran ist, dass die neuen Aufnahmen einfach nicht so stark auf den Zuschauer wirken. Und wo wir gerade beim Thema sind: Auch das ursprüngliche Video, das wir aus Teil 1 kennen, wird hier nicht in seiner Gänze gezeigt – und das, WAS davon gezeigt wird, entfaltet sich nicht, weil es eher wie eine Randnotiz wirkt. Das mag für Leute, die Teil 1 schon gesehen haben, nicht so schlimm sein, aber Zuschauer, die keinen der Vorgänger kennen, finden das Video dann sicherlich nicht ansatzweise so subtil-gruselig, wie es eigentlich ist.

Aber die Story geht nicht nur in "Kopie"-Gefilde, sondern auch in die schon anfangs erwähnte Mystery-Thriller-Richtung. Plötzlich dreht sich die gesamte Handlung um eine neue Person und ihre Vergangenheit. Klar wird das dann später erklärt und mit dem "Ring"-Mythos verknüpft, aber während der Ermittlungen, die die Protagonisten anstellen, kommt man nicht umhin, zu denken "Warum sollte mich das jetzt überhaupt interessieren? Ich will mehr von Samara sehen!"

Und gerade von Samara gibt es zu wenig im Film. Ich persönlich hatte mich darauf eingestellt, einen Film zu sehen, der zwar von der Handlung her eventuell dürftig ist, aber dennoch das Grauen von "The Ring" in die heutige Zeit versetzt. Keine Videokassetten mehr, sondern eben YouTube, Webcams, Verbreitung durch das Internet, Videos auf mobilen Geräten und als fulminantes Finale – wie im Trailer schon zu sehen – auch als "Bordfilm" im Flugzeug. Und vielleicht auch an öffentlichen Plätzen, die Displays haben. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Verbreitung des Samara-Videos so weit fortgeschritten ist, dass ein wirklich großer Teil der Bevölkerung in Gefahr ist. Stattdessen war eben diese Verbreitung durch das Internet eine magere Randnotiz gegen Ende des Films – mehr nicht. Sehr sehr schade und absolut verschenktes Potential. Und Samara selbst, die in den Vorgänger-Teilen noch grauenerregend war? Tja, wie soll ich das sagen...? Man wollte sie einfach sehen! Man hat MIT IHR mitgefiebert, wollte SIE gewinnen sehen! Man war als Zuschauer auf ihrer Seite. Und dieser Aspekt nahm dem Film dann den letzten Funken Grusel bzw. Horror. Also, wie gesagt: Mystery-Thriller. Kein Horrorfilm. Leider.

Habe ich vorhin geschrieben "wie schon im Trailer zu sehen"? Oh ja, da war ja noch was. Aus dem Stehgreif fallen mir 8 (in Worten: ACHT!) Szenen aus den Trailern ein, die NICHT im Film zu sehen waren. Das Wasser, das aus der Webcam tropft, kam nicht vor; die Szene, wo die Hand der Protagonistin mit Samaras Hand verwachsen ist, kam nicht vor; der Ring, den die Protagonistin im Trailer auf dem Rücken hatte, kam nicht vor; die Szene mit der (offenbar "besessenen") Mutter ebenfalls nicht! Besonders letztere Stelle, wo man die Mutter von hinten am Tisch sitzen sieht, die seltsam zuckt, sodass ihr Körper diese typisch-knirschenden Geräusche macht und man eine Stimme hört, die flüstert "She's here!", hat mich im Trailer echt begeistert. War einfach nicht im Film. Hier mal kurz Standbilder von den besagten Dingen aus den Trailern, die im Film nicht vorkamen: Klick!

Dennoch war der Film nicht schlecht. Ich habe ihn gerne gesehen – allein, weil ich jedes Bißchen, das mit dem "Ring"-Mythos zu tun hat, aufsauge und genieße. Und ich werde mir den Film auch auf jeden Fall für meine Sammlung kaufen, sobald er erhältlich ist.
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