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Früher oder Heute - Welche Spiele sind wirklich besser?
#1
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Jaja, wir haben diese Diskussion hier bestimmt schon ein paarmal Off-Topic geführt Zunge raus. Aber ich bin gerade über zwei interessante Artikel gestolpert (diesen und jenen) und würde das Thema deshalb gerne nochmals aufleben lassen:

Ist es nun nur Einbildung bzw. verklärte Nostalgie oder waren die Spieler damals wirklich besser? Oder ist es vielleicht sogar genau anders herum und die heutigen Spiele bieten mehr Spaß? - Was meint ihr?
[Bild: cgb-signaturwdjiq.png]
Du hast eine (nicht mehr ganz so) geheime Botschaft entdeckt:
"Besucht Heinrich's Spiele-Ausstellung!" ;-)


Big Grin Big Grin
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#2
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Natürlich waren ältere Spiele – zum Teil – anders als heute.
Früher beinhalteten Spiele mehr Geschichte um das Spiel (Gameplay), auch bei der Grafik wurde wohl versucht alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
Deshalb kann man das mit den heutigen Spielen so nicht mehr vergleichen, außer mit der Spielgeschichte bzw. Verlauf von dieser.

Heute wird auf Teufel komm raus produziert es wird bei der Grafik alles reingepackt was geht = Es muss toll aussehen. Die Geschichte: Zum Teil uninteressant.

Damals mussten die Spieleschmieden sich bemühen um erfolgreich zu sein, heute kann eine große Firma ein/zwei Flops verschmerzen.

Ich vergleiche das gerne mit der Musik, wo es ähnlich ist bzw. war.
Ich mag die heutige moderne Musik zum Großteil nicht mehr, weil mir da schlicht die Melodie fehlt (schwer zum beschreiben).
[Bild: sigkryeu.gif]
Dt. Text-Patch für die engl. Uncut-Version von ›IHNMIMS‹
https://ihnm.blogspot.com/Thread
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#3
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Vieles zu der Spieleentwicklung in den letzten 10 bis 15 Jahren hab ich hier schonmal aufgeführt. Aber alles in allem empfinde ich es folgendermaßen:

Die Entwickler heutzutage richten sich einfach an einer anderen Art Zielgruppe aus als früher. Früher war es so, dass Computerspiele eben für Computerspieler gemacht wurden. Für Leute, die mit PCs umgehen können. Und in den 80ern und 90ern war das noch ganz anders als heute. Damals war es schon ein Talent, mit den nicht mausgesteuerten Betriebssystemen umzugehen, Spiele zu installieren und einzurichten, etc. pp. Daher konnten die Entwickler den Spielern auch noch ausgeprägte Fertigkeiten zutrauen. Somit waren die Spiele oftmals komplexer. Heutzutage spielt praktisch jeder Computerspiele. Besondere Fähigkeiten sind nicht mehr nötig, um Spiele zum Laufen zu bekommen.

Das Problem dabei ist, dass die Entwickler bzw. Publisher heutzutage ihre Spiele so anpassen, dass auch der dümmste anzunehmende User sie problemlos spielen kann. Beim Ur-"Doom" musste auch nicht das komplette Spiel hindurch eingeblendet werden "Drücke Leertaste, um Tür zu öffnen", jedes Fall wenn man eine Tür ins Visier nimmt. Heutzutage ist eine solche Darstellung schon standard. Man traut den Spielern einfach nicht mehr viel zu.

Ich denke, dass daher zumindest teilweise die Einschätzung, dass Spiele damals "besser" waren, herrührt. Man fühlte sich noch relativ respektvoll behandelt, während man sich heutzutage manchmal schon regelrecht verarscht vorkommt.

Aber generell ist es ja so, dass sich Videospiele als Unterhaltungsmedium so stark durchgesetzt haben, dass das, was damals noch ein recht eingegrenzter Bereich war, heutzutage ein milliardenschwerer Geschäftszweig geworden ist - und Computerspiele spielen ist kein spezielles Hobby mehr, sondern einfach mainstream. Wie Fernsehen oder Musik hören. Es wird wesentlich mehr produziert und das, WAS produziert wird, wird immer aufwändiger inszeniert. Durch die hohe Quantität - UND nicht zu vergessen, dass heutzutage praktisch jeder Spiele "entwickeln" und auf den Markt werfen kann - gibt es natürlich auch eine gigantische Menge Müll dazwischen. Auch das lässt negative Empfindungen über die heutige Videospielwelt aufkommen.

Auch gibt es heutzutage vermehrt den Drang hin zum Zwischendurch-Spielen. Sicherlich trifft das nicht auf jedes Spiel zu, aber es wird immerhin jedes Mal als positiver Aspekt betrachtet, wenn ein Spiel gut für "ne kurze Runde zwischendurch" gut ist. Leider werden manche Spiele so etwas dünner bzw. oberflächlicher. Kommt natürlich auch auf's Genre an. Aber durch diesen Gedankengang wollte ich an den einen Artikel da oben anknüpfen:

Spiele waren damals oftmals intensiver. Oder zumindest war die damalige Herangehensweise an Spiele etwas, das zu einem intensiveren Erleben geführt hat. Allein aufgrund der Tatsache, dass das Internet existiert und man daher zu jeder Zeit die Lösung eines Hindernisses in einem Spiel in greifbarer Nähe hat, ändert bei vielen Menschen den Umgang mit Spielen. Wenn man früher in einem Adventure nicht weiterkam, dann hat man sich noch richtig damit auseinandergesetzt, dachte vielleicht gar wochenlang über Situationen, Orte, Objektkombinationen oder Charaktere nach. Heute wollen viele Leute schnell weiterkommen und schauen lieber kurz in ne Lösung, nur um dann zu denken "ach Mensch... da wär ich früher oder später auch draufgekommen..." Früher hatte man wochenlang Spaß an Adventures, während die Dinger heutzutage innerhalb eines Wochenendes gelöst sind. Effektiv also weniger Spielzeit = weniger intensives Erlebnis.


Was den Spaßfaktor angeht... hmm... gute Frage! Ich würde sagen, dass sich da effektiv nicht viel geändert hat. Man hat ja auch nach wie vor die Wahl, was man spielen möchte, also was einem Spaß macht. Ich glaube, dass man damals mit "Tomb Raider" ebenso viel Spaß hatte, wie heute mit "Uncharted". Mit "Die by the Sword" ebenso viel Spaß wie heutzutage mit "Dark Souls". Mit "Dark Project" wie mit "Dishonored". Mit "Half-Life" wie mit "Wolfenstein II: The New Colossus". Mit "Super Mario Bros." soviel wie mit "Super Mario Odyssey und mit "Legend of Zelda" soviel wie mit "Breath of the Wild". Damals waren die genannten alten Spiele halt neu und cool und der Hochgenuss, was Spiele angeht. Und das sind die genannten aktuellen Spiele halt heute.


Das, was Mustrum da schreibt... mit der Grafik... naja. Klar, Mustrum, du hast schon recht, dass viele Entwickler/Publisher extrem auf Grafik achten und Gameplay vernachlässigen. Aber sowas gab's auch früher schon so! "Rebel Assault", "Creature Shock", "The 7th Guest" und sogar "Myst" sind, wenn man von der Grafik komplett absieht, ziemlich dünne Spiele.

Grafik war schon immer recht wichtig, was Spiele angeht. Auch in unserer Kindheit war Grafik ein wesentlicher Faktor – das darf man nicht vergessen! "Monkey Island" und "Lost Files of Sherlock Holmes" waren unter anderem auch deshalb so geil, weil sie einfach wunderschön aussahen! Es ging natürlich nicht NUR um Grafik – es gab damals halt auch Spiele, die das Gameplay hervorgehoben haben und bei denen Grafik nicht so wichtig war – aber die gibt es heute ebenfalls!
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#4
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Durch meine technische Affinität und die dadurch gegebene Möglichkeit, auch heute noch Spiele aus quasi jeder Zeitepoche spielen und zum ersten Mal erleben zu können, teile ich auch die Auffassung, dass Spiele größtenteils einfach nur anders geworden sind. Spaß machen Spiele jeder Generation, wenn man sich mit den entsprechenden Spielmechaniken arrangieren kann. Wenn man natürlich eine bestimmte Mechanik absolut nicht ausstehen kann, dann wird man wahrscheinlich auch die entsprechenden Spiele, die diese Mechanik einsetzen, nicht mögen (z.B. Roguelike vs. Continues vs. Checkpoints vs. Freies Speichern vs. ständige Autosaves).

Heutige Spiele gefallen mir zum Beispiel meist besser, wenn ich nur kurz entspannen möchte, ohne mir zu merken, was meine Aufgabe ist oder welche Tasten ich drücken muss. Denn das Spiel präsentiert mir jederzeit die Richtung zum nächsten Ziel und zeigt meine möglichen Aktionen jederzeit auf dem Bildschirm an.
Ältere Spiele wiederum erfordern, dass ich mir Notizen mache und mir meine nächsten Schritte genau überlege. Sie sind meistens insgesamt mehr herausfordernd, weil man durch fehlende Autosaves/Quicksaves gerne auch mal größere Bereiche erneut spielen muss, falls man stirbt.

Obgleich das auch ein bisschen genre-abhängig ist, denn z.B. bei der Need-For-Speed-Reihe sind die älteren Teile die angenehmen Relaxvarianten, wo ich problemlos auf dem ersten Platz bleiben kann und mit 1, 2 Minuten Vorsprung als Erster im Ziel eintrudele, während neuere Teile dank Gummiband-KI die Rennen bis zur letzten Sekunde hartnäckig machen, weil die Gegner nicht mehr als wenige Sekunden abfallen und man sich da die Siege hart erkämpfen muss.
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#5
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Für diese Frage kann es natürlich keine klare allgemein gültige Aussage geben, das dürfte wohl klar sein. Wink

Ich finde die heutige Zeit als Spieler schon sehr geil muss ich sagen, das einzige was mich daran stört ist, dass ich leider bei weitem keine 13 mehr bin und dementsprechend die damalige Faszination heute nicht mehr empfinde, denn ansonsten wäre es das Paradies.
Es gibt soviele Top Games heute und mit VR grade Möglichkeiten und Sachen von denen damals nicht zu träumen war, natürlich ist da auch Müll dabei, aber auch damals gab es schon sehr viele Spiele (ich hatte für den C64 über 1000) und da war auf jeden Fall mehr Müll dabei, als heute meiner Meinung nach.

Lag natürlich auch daran, dass es damals noch keine allgemein gültigen Standards gab, wie man verschiedene Sachen umsetzt und deswegen viele individuelle Ideen umgesetzt wurden was Spielideen, UI, Perspektive usw betrifft. Manche davon hatten sehr viel Charme, andere haben dafür halt nicht wirklich funktioniert.

Müsste man also glaubn ich von Spiel zu Spiel individuell zu bewerten.
Ein Witcher 3 zB. wäre früher undenkbar gewesen, lässt sich aber auch schwer mit zb. Ultima vergleichen.
Civilization beispielsweise hab ich immer noch den meisten Spielspass mit Teilen 1-3, obwohl die Nachfolger optisch schöner sind und mehr Möglichkeiten bieten, ist das Spielgefühl und die Atmosphöre nicht mehr so da.
Das gleiche gilt für Fussballmanager, Bundesliga Manager Hattrick/Professional oder Anstoss 1-3 machen einfach mehr Spass als die heutigen Vertreter.

Alles in allem bin ich wirklich froh darüber dass ich von Anfang an mit einer Odysee Konsole angefangen, die gesamte Entwicklung mitverfolgt habe und wie gesagt empfinde ich es momentan als Paradies. Es werden einem (auf dem PC zumindest) tolle Spiele gratis nachgeschmissen, es gibt Bundles die fast nix kosten - siehe Schnäppchenthread. Es gibt CommunityProkekte wie Maniac Mansion Mania die alte Spiele weiterleben lassen und um neue Aspekte erweitern. Es gibt die MOD Szene die echt grossartige Sachen herausholt aus bestehenden Spielen und mit den modernen und leicht zugänglichen Gameengines ist es für jeden interessierten mit Leidenschaft möglich, eigene Games mit eigenen Ideen zu entwickeln die nicht dem Mainstream Diktat der grossen Produktionen folgen müssen und dementsprechend gibts da viele Perlen zu entdecken - siehe diesen Thread von Prometheus.
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#6
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Rocco schrieb:Es gibt soviele Top Games heute (...), natürlich ist da auch Müll dabei, aber auch damals gab es schon sehr viele Spiele (ich hatte für den C64 über 1000) und da war auf jeden Fall mehr Müll dabei, als heute meiner Meinung nach.
Dann warst du wohl noch nie bei Steam stöbern. Big Grin
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#7
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doch, Big Grin ich krieg sogar eine email mit den wöchentlichen Veröffentlichungen auf Steam, das sind momentan so 150 - 200 Spiele und mir tut es in der Seele weh, das die Steam jetzt so wie den AppStore geöffnet haben und jedes Handyspiel dort veröffentlicht werden kann.

Trotzdem war es damals nicht viel anders und hinter den bis heuten bekannten Games gab es früher auch schon viel Müll, so ehrlich muss man sein. Wink
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#8
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Ich glaube, zu jeder Zeit gab es gute und beschissene Spiele. Es war früher nicht alles besser, genauso wenig, wie heute alles gut ist. Meist blendet man aber die schlechten Erinnerungen aus und so verschwimmt alles in einer Wolke aus Nostalgie^^

Mehr fällt mir dazu nicht ein.
[Bild: gogc8jon.png] [Bild: switchi4j98.png] [Bild: opel29k8i.png]
In ewigem Gedenken an SonataFanatica... R.I.P., mein alter Freund  Sad
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#9
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Die ganzen Indiegames von heute erinnern mich unweigerlich an die Amiga Shareware 'Spiel Flut' zeit. (Amos, Shot'em'up Konstruktion Kit etc...).

Auf dme C64 gab auch ne Menge Schrott das ist wahr aber heutzutage finde ich das es für PC/Windows immense mehr schrott rauskommt als eh und jeh für ein anderes OS. Solche Bastelei Editoren wie Unity sind da nicht ganz unschuldig.
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#10
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Wir Retro Spieler empfinden es oft wohl ganz anders. Wir haben die Glanzzeit der Spieleentwicklung wirklich miterlebt und vor allem hängt ja auch unser Herz daran, die damalige Zeit und wie wir es empfunden haben spielt dabei eine nicht zu verachtende Rolle. Es waren für viele sicherlich leichte und unbeschwerte Tage, die wir damit verbinden.
Ich hatte damals auch den Eindruck, dass die Spiele abwechslungsreicher sind. Es war viel Neues dabei, andere Gameplays und Mechaniken. Natürlich stehen uns heute viel mehr Möglichkeiten an technischer Umsetzung zur Verfügung und auch heute werden noch grandiose Spiele kreiert. Aber dann doch heute anders als es damals war...
Das ist wie mit der Musik: Der eine liebt und schwärmt für seine LP Sammlung, der andere kann sich von seinem digitalen iPod nicht trennen. Wisst ihr was ich meine? Smile
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#11
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Traxx Amiga EP schrieb:Die ganzen Indiegames von heute erinnern mich unweigerlich an die Amiga Shareware 'Spiel Flut' zeit. (Amos, Shot'em'up Konstruktion Kit etc...).
Was ist denn ein "Amos"? Confused
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#12
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Ich denke auch, dass man nicht wirklich sagen kann, dass die Spiele früher "besser" waren. Damals wie heute gab es grandiose Spiele genau so wie auch dahingerotzten Dreck. Dennoch hat sich die Spieleindustrie natürlich durch fortschreitende Technik und einen immer größer werdenden Markt in dem Bereich verändert. Aber auch damals war Grafik für viele Spiele das wichtigste Kaufargument und auch heute gibt es viele sehr komplexe, anspruchsvolle Spiele, oder Spiele die eine grandiose Geschichte erzählen.

Dass viele hier (auch ich) eine besondere Beziehung zu den alten Spielen haben und diese subjektiv als "besser" empfinden liegt wahrscheinlich wirklich am Nostalgiefaktor. Als Kind/Jugendlicher empfindet man die Spiele anders und verbindet bestimmte angenehme Gefühle damit. Letztlich ist es für mich immer ein bisschen so, als würde ich von der anstrengenden Erwachsenenwelt einen Moment Pause machen, wenn ich Spiele aus der Zeit anschmeiße.

Ich bin durch meinen Vater zum leidenschaftlichen Videospieler geworden. Der ist seit den ersten Pong-Konsolen und dem VC-20 dabei und spielt bis heute. Der kann mit den Klassikern aus der C64 und DOS-Ära heute aber gar nichts mehr anfangen. Ich glaube, dass das daran liegt, dass er diese Spiele erst als Erwachsener kennengelernt hat. Für ihn fühlt sich das nicht wie ein Ausflug in "die gute alte Zeit" an, denn er war schon damals Erwachsen und verbindet diese Spiele nicht mit einer sorgloseren Kindheit oder Jugend.
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#13
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SonataFanatica schrieb:
Traxx Amiga EP schrieb:Die ganzen Indiegames von heute erinnern mich unweigerlich an die Amiga Shareware 'Spiel Flut' zeit. (Amos, Shot'em'up Konstruktion Kit etc...).
Was ist denn ein "Amos"? Confused

Programmier umgebung (Basic) mit Grafik und mod unterstützung

Ich habe noch das Dicke Buch irgendwo im Keller.

Wiki


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#14
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Die Frage find ich immer wieder suuuper spannend. Darüber hab ich in den letzten Jahren schon öfter mal nachgedacht, auch in den letzten Tagen erst wieder.

Dabei muss ich daran denken, wie ich ein, zwei Male in meinem Leben die Phase hatte, in der ich felsenfest der Überzeugung war, dass Spiele heutzutage nicht mehr so viel Spaß machen und früher alles besser war.™ Witzigerweise war ich gerade erst 18 als dieses Gefühl zum ersten Mal bei mir aufkam. Das war in der Wii-/PS3-/Xbox 360-Ära. Ich hatte alle drei Konsolen und obwohl ich damit eigentlich bestens aufgestellt war, erinner mich noch, dass ich da eine recht lange Zeit die totale Spieleflaute hatte. Aus irgendeinem Grund hatte ich enorme Schwierigkeiten damit, mich von neuen Spielen begeistern zu lassen. Ging einfach irgendwie nicht. Die üblichen Verdächtigen aus der damaligen Generation (Mario, Uncharted, Halo) hatte ich zu der Zeit schon fertiggespielt und viel mehr ist da nicht - so war zumindest mein Gefühl. Wie das zustande kam, da kann ich heute nur spekulieren.
Irgendwann mit Anfang oder Mitte 20 hatte ich glaub ich nochmal so eine Phase. Klar kam immer wieder mal irgendein Ausnahmespiel um die Ecke das in aller Munde war, z.B. ein neues Uncharted oder so. Aber abseits solcher großen Namen hatte ich wieder mal das Gefühl es gibt irgendwie kaum etwas anderes, was mich auf eine ähnliche Weise begeistern kann wie ich es aus alten Zeiten kenne.

Da hab ich mir dann auch immer eingeredet, dass das ja früher gaaanz anders war und hab mich dabei auf die tollen Spiele der Kindheit und frühen Jugend berufen, die gefühlt in viel größerer Anzahl vorlagen und auch mehr Zauber hatten.
Heutzutage muss ich diese Ansicht belächeln. Ich werde die alten Spiele, die ich gerne gespielt hab, zwar immer als was Besonderes ansehen, aber in meinen Augen ist es unterm Strich doch nur die gute alte Nostalgie. Das meine ich nicht negativ gegenüber der alten Spiele, sondern will nur sagen dass auch ein Spiel von heute das Potential hat, dass man sich in vielen Jahren daran zurückerinnern und ganz wehleidig sein wird. Ich beobachte es ja schon längst. Immerhin ist es jetzt wieder gut 10-15 Jahre später und es gibt zahlreiche Spiele aus dem letzten Jahrzehnt die bei mir genau diesen Stellenwert erreicht haben, obwohl es moderne Spiele sind.

Hier im Thread wurde viel über die technische Seite gesprochen.
Objektiv gesehen haben sich Spiele im Laufe der Jahrzehnte durchaus verändert. Viele Aspekte wurden hier schon genannt. Ich kenn selber das Gefühl, wenn ein Spiel einen für dumm hält und Design-Entscheidungen getroffen wurden, die ich für übertrieben oder falsch halte. Oder dass Spiele außen hui und innen pfui sind, weil die zwar mega geil aussehen, aber mich inhaltlich dann völlig kalt lassen. Dass Spiele heute eine riesige Industrie sind und bestimmte wirtschaftliche Aspekte eine noch viel größere Rolle spielen als vor 20-40 Jahren wird sicher so sein. Mir fällt dazu spontan ein, was aus Mario Kart geworden ist. Wie heftig das für Casual Gamer zugänglich gemacht wurde, trifft überhaupt nicht meinen Geschmack. Das Gameplay ist wirklich so dermaßen "dumbed down" und das Spiel greift in manchen Situationen auf eine Weise ins Spielgeschehen ein, damit auch der größte Einsteiger noch sein Erfolgserlebnis bekommt - das gab es bei Mario Kart (+64) halt alles nicht, weswegen ich das komplette Fahrgefühl und Spielerlebnis in den alten Ablegern für deutlich besser halte. Und sowas ist ja noch nicht alles, es betrifft ja nicht nur die Art und Weise, wie vom Spieler verlangt wird das Spiel zu spielen, sondern auch so Entwicklungen wie Pay 2 Win, Lootboxen, Games as a Service und so ein Zeug. Alles Entwicklungen, die ich strikt ablehne.

Das sind jetzt zwar technische Veränderungen, die man naturgemäß durchaus der heutigen Zeit zuschreiben muss. Der entscheidende Punkt für mich ist aber, dass das selbst heute nicht die Norm ist, mit welcher man jetzt einfach moderne Spiele als Ganzes hinstellen kann. Denn in Wahrheit treffen solche Negativbeispiele nur auf einen Bruchteil der Spiele zu. Der Spielemarkt ist heute so groß und vielseitig wie noch nie, ganz klar existiert da viel Müll, gleichzeitig gibt es aber immer noch mehr als genügend Spiele, die genau das nicht machen. Man muss nur selektieren und ruhig auch mal etwas abseits des absoluten Mainstreams gucken. Damit mein ich jetzt nicht unbedingt Indiespiele (wo es ebenfalls viele Perlen gibt), sondern selbst bei AAA-Spielen, die ja bei dieser Frage häufig in der Kritik landen, gibt es immer noch zahlreiche Studios, die wirklich fantastische, hochwertige UND toll erzählte Spiele rausbringen - um nicht zu sagen: ihre Vision verwirklichen. Oder sich einfach Qualität auf die Fahne schreiben. Es gibt ja nicht nur Ubisoft und EA, welche ich heutzutage ebenfalls mehr als kritisch sehe. AAA ist nicht gleich AAA.
Und wie hier schon jemand sagte, gab es in den 90ern und so auch schon zahlreiche Schrottspiele. Vielleicht nicht immer aus den gleichen Gründen wie heute, aber auch damals war bei Weitem nicht jeder Entwickler in der Lage gute Geschichten zu erzählen oder sich ein tolles Gameplay auszudenken. Ich bin mir sehr sicher, es gab früher in Wahrheit gar nicht mehr gute Spiele als heute. Nicht vergessen was Nostalgie unter anderem mit uns macht: negative Seiten werden eher ausgeblendet und die guten hervorgehoben.

Dann gibt es noch einen anderen Punkt, und zwar dass nicht jede Entwicklung eine schlechte ist, nur weil Einfachheit angestrebt wird. Wie schon erwähnt, mag ich es natürlich auch nicht, wenn ein Spiel mich viel zu offensichtlich für einen Trottel hält. Aber Game Design ist ein sehr komplexes Feld. Es gibt unzählige Aspekte in einem Spiel, die in gewisser Weise funktionieren müssen und mit wiederum anderen verzahnt werden. Da fließt enorm viel Hirnschmalz und es wird viel getestet, optimiert und wieder über den Haufen geworfen. Es gibt Mechaniken, die einen Einfluss darauf haben, wie man das Spiel spielt, selbst wenn man es nicht bewusst wahrnimmt. Das kann man als Entwickler auch ohne Frage verkacken und das passiert sicherlich nicht selten. Es ist aber auch möglich, ein Spiel sehr angenehm und praktisch zu gestalten, ohne dem Spieler das Gefühl zu geben, dass er für dumm verkauft wird, oder dass andere Teile des Spiels darunter leiden. Old Games in allen Ehren, aber wenn ein Spiel aus den frühen 90ern ein sehr umständliches Gameplay hatte, sodass nur Leute, die Ahnung von Computern hatten das vernünftig spielen konnten, dann ist das nicht immer automatisch ein Pluspunkt. Auch nicht wenn man es von dem Standpunkt aus betrachtet, dass absolute Neulinge und Omis nicht die Zielgruppe waren und die Entwickler es somit nicht jedem recht machen mussten (zudem: auch heute kommen noch zahlreiche Spiele raus, die ganz offensichtlich an erfahrene Spieler gerichtet sind). In erster Linie können solche alten Spiele aus heutiger Sicht auch dadurch Defizite gehabt haben, weil man es einfach noch nicht besser hinbekommen, oder sich überhaupt viele Gedanken um Nutzerführung etc. gemacht hat. Oder auch weil es technische Limitierungen oder Notwendigkeiten gab. Es war zum damaligen Zeitpunkt einfach nur der Stand der Dinge - es wurde gerade erst das Fundament für das gelegt, was noch alles kommen sollte.

Dazu fällt mir ein perfektes Beispiel aus dem Adventure-Bereich ein. Als wir noch ziemlich am Anfang der Entwicklung unseres Spiels waren, hatten wir noch eine ziemlich lange Zeit ein Verben-Interface wie bei DOTT - mit allen neun Befehlen. Das war einfach selbstverständlich, weil die alten Adventures das schließlich auch hatten und deswegen brauchten wir das auch. Eigentlich ging es dabei aber nur um pure Nostalgie (ich wollte es anfangs auch gar nicht durch was Moderneres ersetzen, "weil es einfach dazugehört"). Im späteren Stadium, als das Projekt so langsam immer mehr aus einer professionellen Richtung angegangen wurde, haben wir das einmal komplett hinterfragt und ein modernes Interface mit nur drei bis vier Befehlen eingebaut (wovon je nach Spielsituation immer nur zwei aktiv sind). Ich erinner mich noch an den Aufschrei in der Community. Viele Fans, die an den alten Spielen hingen, fanden die Entscheidung nicht gut, weil die sich zum einen ihrer Kindheitserinnerung beraubt gefühlt, und zum anderen befürchtet haben, dass das Spiel dadurch viel zu einfach wird. Aber stimmt das? Gut, natürlich war unser Spiel für einen halbwegs geübten Adventure-Spieler dann doch recht einfach, aber mit dem Vereinfachen der Steuerung hatte das nichts zu tun. In meinen Augen bestand schon der Schwierigkeitsgrad in Spielen wie DOTT nicht unbedingt aus der Frage, ob man ein Telefon jetzt in die Hand "nehmen" oder "benutzen" soll. Oder auch die Trennung zwischen "öffnen" und "schließen" bei Türen und so weiter. So gern ich DOTT auch habe, aber hier muss man akzeptieren, dass es nicht unbedingt eine Notwendigkeit für neun Befehle gibt, zumindest nicht wenn die Rätsel eh nicht explizit darauf ausgelegt sind und man einen Großteil der Befehle locker zusammenfassen kann. Bei späteren Spielen hat LucasArts das Interface ja dann auch radikal reduziert, weil es einfach eine logische Weiterentwicklung war.

Ich finde, dass es im Laufe der Jahrzehnte sogar eine Menge sinnvoller Entwicklungen gab. Sei es die allgemeine Steuerung, bestimmte Kniffe in der Steuerung die sich etabliert haben (mir fällt spontan das Waffenrad in Shootern ein) oder ganze UI-Systeme und -Elemente, die die Bedienung allgemein logischer und einfacher gestalten. Das alles geht, ohne die wesentlichen Aspekte an einem Spiel zu gefährden. In erster Linie sind die Spiele heute im vergleich zu früher einfach nur angenehmer und praktischer zu bedienen, es verpackt die Spiele einfach besser - das hat im Normalfall überhaupt nichts damit zu tun, ob das Spiel jetzt "dumbed down" ist. Also klar kann das passieren, wenn man es falsch macht, mir sind die Negativbeispiele ja bekannt. Aber das ist bei einer gewissenhaften Spieleentwicklung eigentlich nicht das Ziel und man darf diese zwei Dinge nicht einfach durcheinander werfen. Ich kann hier auch verstehen dass es einen PC-Spieler am Monitor vielleicht nervt, wenn die GUI auf 300% skaliert ist damit der TV-Typ von der Couch auch noch alles lesen kann. Das macht aber nicht gleich das gesamte Prinzip der UI schlecht, sondern ist in dem Moment einfach nur ein kleines Problem wo der Entwickler dann halt nicht dran gedacht hat.

Um zur Frage zurückzukommen, ob mir Spiele früher generell mehr Spaß gemacht haben als heute, ob die einfach "magischer" waren: nein, kann ich so nicht (mehr) bestätigen. Dafür hab ich viel zu viel geniales Zeug gesehen in all den Jahren. In meinen Augen ist jemand, der so denkt, leider nur zu festgefahren in seinem nostalgiebestimmten Weltbild und sowas kann einfach schnell passieren denk ich mal. So wie es mir wie erwähnt ja auch mal ging. Retrospektiv glaub ich, dass mir zu der Zeit a) der richtige Zugang zu Spielen gefehlt hat so wie ich ihn heute habe und vor allem b) hatte ich wahrscheinlich, wie auch immer das zustande kam, vorübergehend einfach nicht so viel Bereitschaft, mich auf ein neues, unbekanntes Abenteuer einzulassen. Vielleicht hab ich Spielen damals einfach keine echte Chance gegeben. Weiß nicht, so genau erinner ich mich nicht mehr an meine Gedanken. Aber als ich 2015 meinen großen Reset hatte und all meine Konsolen verkauft und mir einen PC zusammengestellt hab, hat sich relativ schnell mein Spielverhalten geändert. Nachdem ich die erste Zeit noch Spiele gecrackt runtergeladen hab, hab ich wenig später Steam für mich entdeckt (kannte ich natürlich schon lange, hatte ich als überwiegender Konsolenspieler nur wenig mit am Hut). Vielleicht war diese Zeit einfach die Kehrtwende für mich. Ich hab nicht nur gemerkt was für eine Welt sich da geöffnet hat, was die nahezu unendliche Auswahl sowie den super bequemen Kauf von Spielen und das Aufbauen einer Bibliothek angeht, sondern ich fing auch an zu merken: die Spielewelt ist riesig, vielseitig und es gibt furchtbar viel auch abseits des Mainstream, was sich lohnt anzugucken. Und so kamen die ersten Spiele, die mich plötzlich dann doch wieder total begeistern konnten - es funktioniert also doch noch.
Wenn ich so drüber nachdenke, hatte ich damals glaube ich noch gar nicht so diesen Weitblick wie heute. Damals haben mich immer nur die typischen, bekannten Spiele interessiert, von denen eh jeder redet. Ich war nie so "bewusst" offen dafür, mich auch mal ernsthaft mit Spielen zu beschäftigen, die nicht unbedingt ganz prominent auf der Startseite abgebildet sind. Denke ich an die letzten 10-15 Jahre zurück, seh ich nicht nur Uncharted 4 oder Doom, sondern auch Life is Strange, oder die Persona-Reihe, die mich mit Anfang 20 oder gar in der Jugend wahrscheinlich nie interessiert hätte, weil ich JRPGs eh nicht mochte - vermutlich hätte ich das Spiel kurz ausprobiert und mir gedacht "bah, rundenbasierte Kämpfe will ich nicht". Auch so sensationelle, auf den ersten Blick unscheinbare Indiespiele wie Firewatch oder SOMA oder so wären mir vermutlich einfach gar nicht aufgefallen, selbst wenn ich die irgendwo gesehen hätte.
(Ich weiß selbstverständlich, dass Leute wie Sonata oder auch andere hier nicht so ticken und so eine banausige Ansicht sicher nicht der Grund dafür ist, wenn hier jemand meint, dass Spiele früher besser waren. Ich sag nur wie es vermutlich bei mir gelaufen ist und warum ich meine, dass ich damit einfach falsch lag.)

Ich hab in den letzten paar Jahren schon öfter mal im Internet von irgendwelchen Leuten gelesen, die meinten, dass die heutzutage ihr Interesse an Spielen komplett verloren haben. Nicht weil die wissentlich beschlossen haben, damit aufzuhören, sondern einfach nur weil die als Kinder immer in der Lage waren, sich von Spielen richtig fesseln und begeistern zu lassen, und das heute nicht mehr hinkriegen. Ich denke, dass das Phänomen seeehr eng mit der Frage hier verknüpft ist. Ich find sowas immer richtig schade zu sehen, aber umso mehr schätze ich, dass ich es (wieder) erlernt hab, mich immer noch von neuen Spielen aufsaugen und wie ein Kind begeistern zu lassen. Und in dem Zusammenhang, wo ich auch gerade Life is Strange erwähnt hab, da fällt mir eine kleine Anekdote ein. Als ich noch meinen Studentenjob im Krankenhaus hatte, hatte ich einen bestimmten Arbeitskollegen mit dem sich das im Laufe der Zeit so eingebürgert hat, dass ich dem im Nachtdienst öfter mal irgendein cooles Spiel gezeigt hab, was wir dann auf seinem Laptop zusammen durchgespielt haben (ich hab dann zugeguckt weil ich es schon kannte). Er selber war von der Sorte Zocker, der früher mal das ein oder andere populäre Spiel gespielt hat aber mehr auch nicht. Und ich weiß noch wie der irgendwann mal völlig begeistert zu mir meinte "ey wo findest du immer solche geilen Spiele?! Life is Strange, da hätte ich im Leben nie von gehört, aber sowas ist ja mega geil!". Und die Antwort ist so einfach, natürlich sind Geschmäcker verschieden aber man muss einfach die Augen offen halten, sich bewusst Spiele aussuchen, die Bereitschaft haben sich einzulassen, aber dann findet man auch heute noch richtig tolle Spiele die was mit einem machen. Und dadurch halt ich die Aussage, dass Spiele früher besser waren, für unsinnig.
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#15
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Danke für diese lange sehr informative Auseinandersetzung mit dem Thema. Ich kann viele Punkte exakt so unterschreiben. Meine letzte Meinung im Thread passt aber auch immer noch super zu meinem jetzigen Ich. Was ich aber aufgreifen möchte ist die Frage "ey wo findest du immer solche geilen Spiele?!". Das ist nämlich wirklich ein fast ungelöstes Problem, wenn man noch kein Wissen über Spiele hat. Als ich 2015 anfing, mich nach Stationären-Konsolen-Spielen umzusehen, wollte ich auch am liebsten eine Liste mit allen konsolenexklusiven Spielen, aufgelistet nach Erscheinungsdatum und am besten auch grob vorsortiert nach Genre, damit ich weiß, welche Spiele ich durch das ständige Nur-mit-dem-PC-Befassen (plus Handhelds) komplett ignoriert hatte. Aber das war schon echt schwierig. Ich habe dann über gezielte Google-Suchen nach den besten Exklusivspielen und dem Durchblättern der Releaselisten bei GameFAQs, Mobygames und Wikipedia eine meiner Meinung nach ganz gute Übersicht bekommen, um hoffentlich nichts für mich wichtiges beim Nachkaufen vergessen zu haben, aber es ist schon nicht ganz einfach. Ich werde trotzdem noch regelmäßig mit Spieletiteln überrascht, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Meistens sind es dann glücklicherweise Spiele, die ich beim Sichten über ein Youtube-Gameplay doch nicht interessant genug finde, um sie nachholen zu wollen.
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#16
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Ist auch eine gute Frage. Muss ich mal überlegen wie das bei mir konkret abläuft. Vieles läuft schon mal über den Austausch mit Freunden. Das hilft schon sehr, wenn Freunde selber so breit aufgestellt sind und gerne die verschiedensten Spiele spielen, da kann man sich gegenseitig Empfehlungen geben. Life is Strange war z.B. damals eine Empfehlung eines Kommilitonen in der Uni. Von Sonata wurde ich dazu verdonnert P5 zu spielen, genau wie SOMA, welches ich ebenfalls durch ihn kannte. Alle drei Spiele kannte ich vorher absolut nicht, nicht mal vom Namen.

Wiederum andere Spiele hab ich durch puren Zufall entdeckt, weil ich entweder irgendwo im Internet unterwegs war und dabei irgendwas aufgeschnappt hab, oder einfach mal durch irgendeine Steam-Liste gegangen bin, z.B. weil ich nach bestimmten Stichwörtern gesucht hab. Letzteres war bei The Talos Principle der Fall, wovon ich hier vor gar nicht so langer Zeit noch ausufernd geschwärmt hab. Das hatte ich damals (müsste 2016 gewesen sein) auch nur zufällig gefunden, weil ich einfach mal nach sowas wie "Puzzle-Spiel wie Portal" oder irgendwie sowas gesucht hab. Und so stieß ich dann auf TTP, wovon ich zu der Zeit auch noch nie gehört hatte (es hat dann aber trotzdem bis Dezember 2023 gedauert, bis mich das Spiel inkl. Nachfolger voll umgehauen hat Big Grin).

Hier im cgboard bin ich natürlich auch schon das ein oder andere Mal über Spiele gestolpert, die ich vorher entweder nicht kannte oder zumindest nicht auf dem Schirm hatte und dann echt toll fand. Bin nicht mehr sicher aber ich meine Kathy Rain war so ein Fall.

Wenn ich so drüber nachdenke, hab ich wahrscheinlich die meisten nicht ganz so bekannten Spiele aber tatsächlich durch Mundpropaganda von Freunden mitbekommen, bestimmt so 60-70%.

Stimmt aber schon, ein gelöstes Problem ist es natürlich nicht. Ist nicht so, als kämen die Spiele auf Fingerschnipp zugeflogen und dann ist immer direkt was dabei was man toll findet. Da ist schon viel Trial and Error bei. Hab so einige Spiele in meiner Bibliothek, die ich irgendwann mal zuversichtlich gekauft aber dann nie fertiggespielt hab (oder, wenn ich schnell genug entschieden hab, es innerhalb der zweiwöchigen Frist von Steam wieder reklamieren konnte), weils dann doch nicht das Gelbe vom Ei war.

Edit:
Interessant find ich aber noch diese Aussage hier:
(20.12.2017, 00:59)Clergyman schrieb: Für ihn fühlt sich das nicht wie ein Ausflug in "die gute alte Zeit" an, denn er war schon damals Erwachsen und verbindet diese Spiele nicht mit einer sorgloseren Kindheit oder Jugend.
Denn das ist bei mir wirklich anders. Ist wahrscheinlich eine Typfrage. Ich bin logischerweise ebenfalls jemand, der extrem gerne in Erinnerungen schwelgt, nur funktioniert das bei mir tatsächlich auch bei Zeiten, die jetzt nicht so super lange her sind. Also es müssen nicht die Kindheit oder Jugend sein. Ich hab das auch bei einem Spiel, das ich vor X Jahren gespielt hab, als ich längst erwachsen war.
Jeder Lebensabschnitt, der sich in irgendeiner Weise grundlegend von meinem jetzigen unterscheidet und somit eine eigene "Ära" darstellt, löst bei mir ein ganz eigenes, nicht mit Worten zu erklärendes Gefühl aus wenn ich daran zurückdenke. Und das Komische ist, dass das sogar dann funktioniert, wenn die Zeit damals in Wahrheit gar nicht so prickelnd war. Ich hab Ende 2018/Anfang 2019 Super Mario Odyssey sehr intensiv durchgespielt (alle 900 Monde!), da hatte ich gerade die Switch neu. Das Spiel hab ich total genossen und das war zu dem Zeitpunkt mein Ausgleich, es waren aber gleichzeitig auch die Monate, in denen ich auf Jobsuche war um in meinen Beruf einzusteigen. Eigentlich war das überhaupt keine so schöne Zeit mit den Sorgen die ich da noch hatte, aber meine Erinnerung daran, verknüpft mit diesem Spiel, ist für mich heute trotzdem irgendwie was Besonderes. Schwer zu erklären.
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