Bei Baldurs Gate, Teil 1, muss man aber dazu sagen, dass keine der CDs wirklich komplett voll ist. Gut gepackt lässt sich das ganze auf "nur" 4 oder sogar 3 CDs Größe beschränken.
Meine Eindrücke der Spiele:
Der erste Teil hat mich von den Landschaften her am schwersten beeindruckt und die Story war einfach genial (wer bei diesem Spiel im ersten Durchlauf seine Komplettlösung benutzt, tut mir leid).
Ob die Zusatz-CD sich rentiert, muss jeder selbst wissen. Von den (5?) neuen Gebieten enttäuschen alle, bis auf zwei, durchaus. Was den Zusatz allerdings rettet ist nicht das neue Material, sondern die bessere abstimmung des Spiels. Die Stufengrenze wurde etwas angehoben, um, je nach Charakterklasse, 1, 2 oder 3 neue Stufen zu ermöglichen. Unidentifizierte magische Gegenstände sind nun bläulich dargestellt, Monster können auch zufällig Zauberformeln verlieren, usw.
Icewind Dale wurde von einigen Spielezeitungen als die "Hack & Slay" Variante von BG bezeichnet. Es stimmt auch. Die Charaktere folgen die ganze Zeit über mehr oder weniger den linear angelegten (aber auch gut gemachten) Haupt quests und wirkliche Nebenquests sucht man auch vergeblich. Dafür findet man nette Gegenstände und bekämpft praktisch die ganze Zeit weniger nette Monster. In Icewind Dale lassen sich
wesentlich höhere Stufen erreichen.
Die Erweiterung für Icewind Dale möchte ich jedem ans Herz legen, den das Spiel interessiert. Es wird hauptsächlich ein Enginetausch vorgenommen und nun die hochauflösende Baldurs Gate II Engine verwendet. Das Zusatzpack stellt einen weiteren "Überquest" in neuen Gebieten zur Verfügung, die fließend in die Story integriert wurden. Natürlich wesentlich kürzer als das Hauptspiel, kommen wieder sehr interessante Gegenstände, wie auch neue Monster ins Spiel. Die Landschaften sind sehr, sehr gut gelungen und es macht rundum Spaß, wenn man nicht BGs Questfülle vermisst (es ist eben ein anderes Spiel).
Baldurs Gate II ist eine gute Fortsetzung zu Teil 1. Es gibt allerdings neben mehreren starken Stellen einige deutliche Durchhänger. Während die Welt äußerst detailiert ist und lebendig dargestellt wird (beispielsweise flirten die Charaktere miteinander und je nachdem, was zu sagen man sich entscheidet, entwickeln sich daraus andere Beziehungen). Die Schwächen sind allerdings deutlich gewichtiger. Um mit den stärkeren Monstern zurecht zu kommen, fängt man bereits mit (aus BG 1 Sicht) extrem hohen Stufen an, was irgendwo die Identifikation mit seinem Charakter behindert und natürlich bedeutet, dass der Charakter von der Verteilung der Aufstiegspunkte her einen anderen Weg gegangen ist, als man sich wünschen würde (Dieb hat zu wenig auf Fallen finden, etc.). Für Anfänger kann ich dieses Spiel absolut nicht empfehlen. Man wird gleich in die Action geworfen und bekommt wörtlich von allen Seiten dutzende Quests. Wenngleich dies die lebendige Großstadt sehr gut darstellt, in der man sich wiederfindet, ist es für den Anfänger und für den Gelegenheitsspieler nach meinem Eindruck mehr als einen Gang zu hoch.
BG II bietet neue zusätzliche Charakterklassen, usw. Die Story ist komplex, macht aber im späteren Spielverlauf einen so derben Einbruch, dass ich aufgehört habe, weiterzuspielen und das Spiel nicht zu Ende gespielt habe, da mir einfach die Lust vergangen ist! Und das will etwas heißen. Manchem mag es sicherlich anders gehen, ich war schwer enttäuscht.
Zum Expansion Pack kann ich nicht viel sagen, da ich es mir nie zugelegt habe.
Icewind Dale II ist wieder ein geniales Spiel. Es übertrifft den Vorgänger etwas an Dynamik und die Story ist dichter. Das D&D3 Regelwerk weiß zuerst abzuschrecken (eine Std. Charaktergenerierung, wenn man keine vorherige Erfahrung damit mitbringt, ist durchaus im Rahmen des Möglichen), bieten dann aber eine ungekannte Freiheit. Es macht auf jeden Fall Spaß - ist aber ungleich schwerer, als Teil 1. Ich habe leider irgendwann aufgehört zu spielen, meine CD verliehen und sie bisher nicht zurückbekommen.
Neverwinter Nights ist aus meiner Sicht ein Flopp. Von den vorigen Spielen mit einer Gruppe verwöhnt ist es nun ungewohnt, dass man plötzlich wieder alleine unterwegs ist, bzw. nur einen Gefährten an der Seite hat. Die Story ist ok und die Darstellung des ersten Kapitels (Peststadt) regelrecht genial. Aber diese Atmosphäre vermag das Spiel nicht zu halten. Die 3d-Engine war sicherlich ein interessanter Versuch, meiner Meinung nach aber ein Reinfall. Die Steuerung ist
seltsam und hat auch logische Fehler. Wo man in BG rasten und ausruhen musste, setzt sich die Spielfigur einfach außerhalb des Kampfgeschehens für vielleicht eine halbe Minute auf den Boden und ist wieder geheilt.
Die Grafik bewegt sich zwischen mäßig und schlecht. Ich bin normal niemand, der Grafik auch nur irgendeinen Wert beimisst, aber Waffen sind völlig überdimensioniert, Rüstungen usw. sehen teilweise doch recht abstrus aus, ...
Die Zusatzpacks besitze ich nicht, habe aber bei Freunden gehört, dass sie das Spiel weit verbessern und durchaus spielbar machen sollen.
Die anderen D&D Spiele habe ich nie gespielt.
V-man
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