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[Review] Prince of Persia - The two Thrones, PC, 2006
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Prince of Persia - The two Thrones

Getestet und gespielt in der Ubisoft eXclusive-Ausgabe,
FSK 16, PC Games Silber Award mit 85%, Preis: 11,95 € bei Galeria Kaufhof

Mindestanforderungen:
Win2000 oder XP, 1Ghz, 256 MB Ram, DirectX 9.0c kompatible Graka, 1,5GB auf der HDD, ein analoges Gamepad wird auch von mir dringend empfohlen


Kurzeinführung:
The Two Thrones knüpft nadlos an den Vorgänger Warrior Within an.
Unser persische Prinz ist mit Kaileena, der ehemaligen Herrscherin der Zeit, auf der Heimfahrt nach Babylon. Bei Einfahrt in den Hafen stellt er fest, dass Babylon inzwischen in einen verheerenden Krieg verwickelt ist und nichts dem entspricht, wie er es in seinen Erinnerungen hat. Das Schiff der beiden Reisenden wird attackiert und schließlich von einem brennenden Katapultgeschoss getroffen. Der Prinz und Kaileena werden getrennt an der Küste angespült und er muss mitansehen, wie die Lady von finsteren Soldaten verschleppt wird.
Es beginnt die Suche nach Kaileena quer durch Babylon...doch im Prinzen erwacht eine dunkle Seite...

Technik:
Sowohl das Intro wie auch die Zwischenfilme begeistern wieder mit schöner Detailgenauigkeit sowie guter musikalischer Untermalung.
Allerdings haben sich sowohl der Prinz wie auch die ehemalige Herrscherin vom Aussehen verändert. Der Prinz wirkt etwas schmaler, die leichte Rüstung aus dem vorherigen Teil fehlt, die Herrscherin erscheint in ganz neuem Antlitz (vorher war sie hübscher).

Im richtigen Spiel sind mehr Details eingearbeitet, die Umgebung wirkt realistischer, teils allerdings unübersichtlich.

Die Steuerung von Warrior Within wurde fürs Gamepad in groben Zügen übernommen. Die Waffensteuerung wurde etwas verändert. Die Perspektiven ebenfalls angepasst - im Panorama-Modus kann man nun einen besseren Überblick gewinnen durch Zoomfunktion und Kamerarotation.
Die Kamerasteuerung mit dem rechten Analogstick musste ich allerdings gleich zu Anfang umstellen, da sie recht unpraktisch und verwirrend im Standardmodus ist.

Die Moves des Prinzen sind in etwa die Gleichen wie beim Vorgänger. Allerdings sind neue Angriffkombos hinzugekommen, der Zweitwaffe wird darüber hinaus - vor allem am Anfang - ganz neue Bedeutung beigemessen.

Besonders hervorzuheben sind die Speed Kills - man kann sich nun an Gegner und auch Endgegner heranschleichen und schwer verletzende bis tötliche Angriffe durchführen - dies allerdings extrem leicht durch visuelle Führung. Es stehen dem Spieler grandiose Mordszenen bevor.
Durch das Free-Form-Kampfsystem sind die Kämpfe abwechslungsreich und eine Herausforderung für Freunde des gehobenen SChwertkampfes.

Das Verhalten mit der Umgebung ist dem von Warrior Within gleich, bis auf wenige Änderungen wie spezielle Sprungplatten und ähnliches. Grundsätzlich funktionieren aber Wandläufe etc. genau wie vorher.

Gameplay:
Prince of Persia - The two Thrones kommt im gewohnten Prince of Persia-Stil mit markanten und fordernden Kletterübungen sowie Jump'n'Run-Einlagen, verbunden mit teils anstrengenden Kämpfen, die allerdings durch die Vielzahl von Angriffsmöglichkeiten immer wieder ein Highlight sind.
Sterben kann man durch jede falsche Bewegung und wer seine Deckung nicht hält steckt harte Hiebe im Kampf ein.

Die Fahrten mit dem Streitwagen sind allerdings unpassend und teils nervig. Aufgesprungene Gegner loszuwerden ist zwar einfach, dafür aber auch langweilig. Die Fahrten ansich wenig anspruchsvoll.

Da sich das Spiel im Großraum Babylon bewegt, ist auch wieder eine ausgewogene Mischung an Rätseln und Schiebespielen mit dabei.

Allerdings ist als negativ deutlich das Belohnungssystem zu nennen...neue Sandbehälter etc. gibts nur fürs Deaktivieren von Sandportalen. Die Wächter sind vor allem bei höherem Schwierigkeitsgrad nicht ohne.

Insgesamt kann das Spiel für Anfänger aber eindeutig Frust bedeuten, denn wie schon der Vorgänger wird ein hohes Maß an Geschicklichkeit gefordert, genauso wie gutes Timing. Teilweise darüber hinaus noch ein hohes Maß an Geduld, wenn man gerne Speed-Kills nutzen möchte.

Die Story ist allerdings wieder gut durchdacht. Vor allem die Zwischenspiele als dunkler Prinz sind eine willkommene Abwechslung. Seine Kette bietet das Kreiren von weiteren Kampftechniken, was durchaus von Nöten ist. Nervig ist allerdings, dass man immer genug Gegner töten muss um nicht zu viel Lebensenergie zu verlieren - der dunkle Prinz braucht stets eine Portion Sand um bei Kräften zu bleiben...in etwa wie Popeye sein Spinat.

Für den ersten Walkthrough brauchte ich ca. 45 Stunden. Dafür konnte ich allerdings ein paar Secrets haschen und die Umgebungsgestaltung genießen Wink
Die weiteren Walkthroughs gehen allerdings etwas schneller - ob es diesmal wieder alternative Enden gibt kann ich leider nicht sagen.

Fazit:
Für 12€ ist Prince of Persia - The Two Thrones durchaus den Kauf wert. Die Graphik ist nicht up2date aber immernoch sehr schön anzusehen und detailgetreu. Man fühlt sich teilweise wie im echten Babylon.
Das Gameplay hat für die Spieler der Vorgänger "The Sands of Time" und "Warrior Within" durch die Veränderugen am Steurungsprofil sicher ein wenig gelitten, ist allerdings dennoch weiterhin gut erlernbar.
Innerhalb von zwei bis drei Stunden kann man den Prinzen gut meistern.
Für Anfänger in diesem Genre ist es allerdings sicherlich nicht empfehlenswert, da es manchmal doch sehr komplex ist.
Man sollte wenigstens Warrior Within gezockt haben, um ein Gefühl für die Eigenarten des Spiels zu haben.
Wenn man dieses Game zocken will sollte man Zeit, Geduld und volle Konzentration aufbringen. Den Fernseher nebenher laufen zu lassen hat keine Zukunft. Gerade die Erzählungen zur Vertiefung der Atmosphere und zur Beschreibung des Sinneswandels des Prinzen sind besonders gut gemacht.
Die Mindesanforderungen des Spiels an den PC sind akzeptabel, jedes bisschen mehr wirkt sich sehenswert aus.

Allerdings, wie schon zu Anfang gesagt, sollte man wirklich mit Analoggamepad spielen, sonst wird es einem irgendwann zu viel.
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#2
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Gut geschriebene Besprechung. Smile Mir gefällt das Spiel auch sehr und gebe dir in den meisten Punkten Recht.

Gespielt habe ich es - wie auch die anderen Teile - auf dem Gamecube. Da sich die Spiele inhaltlich aber nichts nehmen, darf ich vielleicht noch ein paar Dinge anmerken..?

Anknüpfung an den zweiten Teil:
Der Anfang des dritten Teils der Sand-der-Zeit-Trilogie "Two Thrones" passte für die meisten Spieler nicht zum Ende des zweiten Teils "Warrior Within", da dieses zwei verschiedene Enden hat. Die meisten kennen das Ende, in dem der Prinz Kaileena tötet und allein von der Insel wegsegelt. Das andere Ende kann man nur erreichen, wenn man im Spiel alle neun Lebensaufwertungen sammelt, was nicht so leicht ist. Dann erhält man das Wasserschwert und bekämpft am Ende nicht Kaileena, sondern mit deren Unterstützung den Dhahaka. Das alternative Ende passt dann zum Intro von "Two Thrones".

Die Spielzeit:
45 Stunden sind etwa das Dreifache von dem, was ich für meinen ersten Durchgang benötigt habe. Big Grin Ich möchte diejenigen, die Deine Besprechung lesen nicht enttäuscht sehen, wenn sie den Abspann schon nach 15 Stunden sehen.
Zitat:Original von H_D_BS
Lies mal den letzten Post von dx1 Wink
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#3
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gut, das mit der anknüpfung ist nicht falsch, allerdings fand ich es dafür nicht so schwer die lebensupdates zu finden, dass wasserschwert zu bekommen und den dahaka zu töten Wink
die 45 stunden sind natürlich ne menge...aber wie gesagt, hänge mich immer sehr an details auf, wodurch ich dann aber auch die ein oder anderen gimmicks in den spielen finde ^^ darum auch der zusatz, dass es danach deutlich schneller ging Smile
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#4
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Ich dachte, ich veröffentliche in diesem Thread auch mal meine Amazon-Bewertung, die ich seinerzeit geschrieben habe, als ich das Game neu (und demzufolge noch nicht durch) hatte. Los geht's:

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Endlich kehrt der Prinz zurück - und er ist genialer, als ich erwartet hatte! Warum?
Der erste Teil der "Sands Of Time"-Trilogie hatte mich 2003 dermaßen in Staunen und Begeisterung versetzt mit seinen Sonnendurchfluteten prächtigen Palästen, den coolen Akrobatikeinlagen des Protagonisten und dem herrlich märchenhaften Ambiente! Die packende Story, die vom Prinzen selbst erzählt wird und noch durch Dialoge der Hauptpersonen während des Spiels gestützt wird, ließ mich Tage und Nächte durchspielen, bis das Abenteuer gemeistert war und noch Wochen danach ging mir das Ende nicht aus dem Kopf und ließ mich schmachtend auf den Nachfolger warten.

"Warrior Within", zweiter Teil der Trilogie, wurde als wesentlich Actionbetonter angekündigt und schon sah ich die Klettereien, die Stunts, die Akrobatik in weite Ferne verschwinden. Doch nichts da! Auch hier wurde das so geliebte Spielprinzip beibehalten und verfeinert. Dazu kam das geniale "Free Form Fighting"-System, welches man nach einmaligem Auskosten nicht mehr missen möchte. Es wurde zwar nicht mehr die Erzähltechnik verwendet, doch stattdessen wurde die Action durch genialste Gitarrenriffs der Band Godsmack untermalt. Schlimm fand ich eigentlich nur, dass das Spiel zu 80% in dunklen Gemäuern stattfand - also nichts mit Sonnendurchflutet dieses mal. Und auch der finale Endkampf erwies sich nicht nur als übelst schwer, sondern auch als langwierig und langweilig.

Nun, "The Two Thrones" ist da und enthält doch tatsächlich wieder die genannten Features, die bei "Warrior Within" fehlten: endlich wieder hellere Locations, und ja er ist wieder da: der ERZÄHLSTIL! Diesmal von weiblicher Stimme vorgetragen (ich hab das Spiel noch nicht durch, ich weiß nicht von wem die Stimme nun genau ist). Und der Prinz denkt wieder laut während er über die Dächer des vom Krieg verwüsteten Babylon hüpft.
Auch die Akrobatikmöglichkeiten sind gewachsen, so kann man sich nun mit dem Dolch in ("dafür vorgesehene") Löcher festhaken und mit einem Spagat in Lücken zwischen zwei Wänden hoch- und runterklettern.
Die Musik ist wieder vollkommen orientalisch gehalten, passt hervorragend zur Spielatmosphäre und wirkt zu keinem Zeitpunkt nervig.
Ein Feature, das etwas bremsend wirkt, ist der neue "Speed Kill": schleicht sich der Prinz an einen Gegner an, ohne dass der ihn sieht, so flackert der Bildschirm am Rand ein wenig und in diesem Moment kann man eine bestimmte Taste drücken, um den "Speed Kill" einzuleiten. Der Prinz bewegt sich dann kurzzeitig von selbst und macht einen Kampfmove. Immer wenn bei diesem Move die Klinge des Prince glänzt, muss man die Angriffstaste drücken, um den Gegner ohne Gegenwehr zu töten. Ist das Timing dort nicht perfekt, muss man ihn in gewohnter Manier umlegen.
Im späteren Spiel kann man dann noch mit dem vom Sand der Zeit infizierten bösen Alter-Ego des Prinzen, dem "Dark Prince" spielen. Er trägt als tödliche Waffe eine Kettenklinge, die neue Kampfmöglichkeiten, aber auch neue Interaktionen mit der Spielumgebung bietet - so kann man sie benutzen, um Mechaniken auszulösen oder von Vorsprung zu Vorsprung zu hangeln.
Ganz besonders freue ich mich noch auf den Teil, wo man mit einem Streitwagen herumfahren kann (so weit bin ich leider noch nicht) - das wird definitiv aufregend!

Fazit:
Endlich ein Spiel, das eine Quintessenz aus den positiven Punkten der beiden Vorgängern bietet! Während Prince-Fans eh zugreifen werden, sollten sich Neulinge zumindest "Warrior Within" vorher anschauen, da die Story direkt daran anschließt. Da man im späteren Verlauf auf alte Bekannte trifft, ist es ebenfalls günstig, "Sands Of Time" zu kennen.
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#5
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gut geschrieben, aber wie war denn dann dein eindruck, nachdem du es durch hattest? Wink ich persönlich fand die streitwagen-sequenzen ja nicht so prickelnd...
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#6
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Für mich ist die PoP-Trilogie mit Sands Of Time die beste Spielereihe überhaupt. Allein schon, wie der Bogen vom dritten (T2T) zum ersten (SoT) Teil gezogen wird, ist echt super. Einen echten Lieblingsteil hab ich auch nicht, wobei man vielleicht sagen kann, dass T2T das beste aus seinen beiden Vorgängern vereint.

Wobei ich SonataFanatica beim Endkampf widersprechen muss. Der Endkampf war überhaupt nicht langweilig, ich fand ihn spannend. Allerdings kommt es natürlich drauf an, welcher Endkampf gemeint ist... gibt ja zwei Enden Wink

Trotzdem gute Reviews hier, Daumen hoch!
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