01.11.2013, 13:15
thEClaw schrieb:Erstens: ich akzeptiere durchaus, dass es hier andere Standpunkte gibt als meinen. Ihr könnt gut und gerne an Spiele herangehen, oder auch nicht, wie ihr wollt. Ich finde es nur ziemlich traurig. Und irgendwo ein bißchen ignorant. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich euch meinen Standpunkt aufdrängen will.SonataFanatica schrieb:Wenn ihr den Inhalt der Spiele so wenig zu schätzen wisst, dass ihr sogar von einem "Abwägen, das Risiko einzugehen" sprecht, allein aufgrund des Endes... tja... weiß nicht. Dann ist das extrem traurig, finde ich.Du misinterpretierst das ja voellig - akzeptier doch, dass es hier auch andere Standpunkte als deinen gibt.
Zweitens: wo ist denn das bitteschön Misinterpretation? Du schreibst wortwörtlich genau das, was ich vermutet habe (also genau das, was ich, wie oben erwähnt, extrem traurig finde).
thEClaw schrieb:Ich fand z.B. Half Life 2 toll, aber haette ich gewusst, dass es ein offenes Ende hat, haette ich es nicht gespielt.Ich finde das Ende von Half-Life 2 jetzt nicht sonderlich anders gestaltet als das von Teil 1. Okay, Gordon begibt sich nun wieder in eine vom G-Man eingeleitete Stasis. Und? Wer weiß, wo das hinführen wird? Gordon hat extrem viel bewerkstelligt und das Schicksal des Planeten maßgeblich verändert. Wie schon in Half-Life 1. Ich finde nicht, dass das ein "Fortsetzung folgt"-Ende ist. Eher ein: "so, man hat gerade die Welt gerettet. Aber wer weiß, was die Zukunft noch so mit sich bringt?" – und das finde ich schon ziemlich zufriedenstellend.
thEClaw schrieb:aber wenn ein kommerzielles Spiel kein Ende hat, damit ich einen noch nicht existenten Nachfolger kaufen werde, dann haben die Entwickler des Spieles meine Zeit und mein Geld nicht verdient.Da erschaffen Entwickler also 10-20 abwelchsungsreiche Spielstunden (im Falle von Half-Life 2), stecken all ihr Herzblut in das Spiel, bemerken dann aber: "wir müssen irgendwann auch mal zu einem Spielende kommen – aber das Spieluniversum hat noch so viel zu bieten" und entschließen sich lieber dafür, einen "Vorab-Schlussstrich" zu ziehen anstatt die komplette Spielewelt hinter sich zu lassen. Und dann ist plötzlich das Gesamtwert eure Zeit und euer Geld nicht wert? Versteh ich nicht. Echt nicht.
Wie gesagt: ich versuche hier niemanden "auf meine Seite" zu bringen oder so. Ich versuche nur, diese (in meinen Augen ignorante) Einstellung zu verstehen. Denn sie wertet extrem viel, das ich über die Jahre lieben gelernt habe, extrem ab.
Es ist ja auch im seltensten Fall ein schwarzer Bildschirm mitten in der Handlung, auf dem steht "Fortsetzung folgt". Es ist doch meistens ein großer Etappensieg, den man davonträgt – selbst wenn das Ende offen ist. Und angesichts solcher "halb-offenen Enden" kann ich Worte wie "und noch für einige Zeit über mögliche Enden zu grübeln, das ist mir kein Spiel wert" einfach nicht so recht nachvollziehen. In diesem Grübeln liegt manchmal so viel Spaß, finde ich.