SonataFanatica schrieb:Am Anfang (Release von Half-Life 2) haben alle gemeckert, weil's noch scheisse war von den Servern her. Die haben sich inzwischen zu ganz anderen Dimensionen ausgebaut. Steam ist für sehr viele Nutzer die einzige Art, PC-Spiele zu spielen. Bei den ganzen Schülern, die ich habe, höre ich andauernd die Frage "spielst du das auf der PS4, der XBox oder auf Steam?" – als wäre Steam gleichzusetzen mit einer Spielkonsole, also... als wäre nicht der PC selbst die Spieleplattform, sondern Steam. Es gibt Leute, die kaufen Spiele nur auf Steam bzw. kaufen Spiele nicht, die es nicht auf Steam gibt, da sie dort eben ihre Bibliothek haben. Und wenn diese Leute eh rund um die Uhr mit dem Internet verbunden sind, dann ist ihnen die Notwendigkeit, einmal kurz online zu sein, um ein Spiel spielen zu können, auch egal. Logisch.
Ein besserer Vergleich wäre Origin gewesen. Mit ihrem Always-On-Kopierschutz sind die BIS HEUTE noch nicht erfolgreich. Origin gibt's jetzt seit 2011. Bis heute findet praktisch jeder diese Plattform scheisse. Da kann man wirklich nicht sagen, jeder hätte sich daran einfach so gewöhnt. Insofern kommt mir das, was du über die Steam-Sache geschrieben hast, wie eine ziemliche Schwarzmalerei vor bzw. ignorierst du ein paar wesentliche Aspekte.
Genau so gehts mir. Ich war bis vor 2 Jahren oder so noch richtig gegen Steam. Da ich immer nur auf Konsolen gespielt hatte, und auf dem Rechner wenn dann nur Counter-Strike (oder eben gecrackte Spiele), war Steam mir immer ein Dorn im Auge weil ich immer für dieses eine Spiel Steam im Hintergrund laufen lassen musste. Für jemanden, der sich überhaupt nicht mit Steam befasst und das somit selbstverständlich nicht dauerhaft laufen lässt, ist das schon lästig. Da war das für mich nichts anderes als heute Uplay, Origin und co.
Zu Steam bin ich erst gekommen, als ich mir Sommer 2015 den PC aufgebaut und erstmals komplett gewechselt bin. Seitdem spiele ich nur noch auf dem PC und bin auch erstmals auf den Geschmack gekommen, da meine Spiele zu kaufen (es ist auch schon eine Ewigkeit her, dass ich ein gecracktes Spiel runtergeladen hab). Hat man einmal angefangen, da seine Spieleliste aufzubauen, kommen auch die Vorteile zum Vorschein: eine Quelle für alles. Und seitdem geht es mir exakt so wie du es sagst: nicht der PC ist die Plattform, sondern Steam. Steam ist meine Konsole. Ich hab da meine Freundesliste, die Spiele werden stets automatisch aktuell gehalten, man sieht was andere Leute spielen und kann ggf. mitspielen etc.
So einen Service hatte ich vorher bei den Konsolen nie. Klar gibts PSN und Xbox Live, aber 1. sind das Abos (und darum gehts hier ja), während Steam komplett gratis bleibt, 2. sind die Konsolendienste zumindest in meinem Umfeld nicht mal ansatzweise so vertreten wie Steam. Bei Steam ist in meinem Umfeld jeder angemeldet, der Spiele zockt, aber nicht bei PSN oder XBL. Und 3. bietet Steam einfach das beste Angebot was Spieleauswahl (ich glaube Steam hat wesentlich mehr als PSN/XBL) und Preise angeht. Klar, hin und wieder wunder ich mich bei Steam auch über den Preis, wenn da ein 2-5 Jahre altes Spiel immer noch 35-45€ kostet - das ist aber eher die Ausnahme und selbst dann hat man immer noch problemlos die Möglichkeit, sich anderswo (z.B. mmoga.com) für 5€ oder so einen Steam-Key für dieses Spiel zu holen. Ich hab für kaum eines meiner AAA-Spiele den Vollpreis bezahlt, während die Konsolenspiele standardmäßig für 70€ auf den Markt kommen. Und solche Preise habe ich damals auch bei PSN gesehen, was mich extrem abgeschreckt hat.
Und der Unterschied zwischen Steam und anderen Diensten wie Uplay etc. ist, dass Valve sehr früh (laut Wikipedia 2005) damit angefangen hat, seinen Dienst nicht nur für die paar eigenen, sondern für
alle Spiele als Plattform anzubieten. Steam ist also nicht einfach nur ein austauschbares DRM-System für Valve-Spiele, sondern eine riesengroße Universalplattform, die es schafft, die ganze Welt der Spiele zu vereinen - ganz gleich von welchem Entwickler das Spiel ist. Und das hat sich (mit Recht!) durchgesetzt. Es gibt nicht viele Spiele, die nicht auf Steam verfügbar sind.
Das ist für mich etwas Anderes als so Krankheiten wie Uplay, Origin etc., bei denen es in erster Linie nur um den hauseigenen Schrott geht. Ich mein, wieviele Spiele kann man denn auf Uplay kaufen die nicht von Ubisoft sind? Sicher gibt es die, aber das ist doch nie im Leben mit dem All-in-One-Konzept hinter Steam zu vergleichen. Und deswegen werden solche Dienste, solange Steam lebt, auch nie dagegen ankommen und auch nicht von mir genutzt. Dieses ständige hier mal anmelden, da mal einen Account erstellen, ist für mich Grund genug, kein einziges Ubi- oder EA-Spiel zu kaufen. Ich steck doch nicht mein Geld in solche Nischenprodukte.
Aber ich befürchte, solange die Menschheit es nach wie vor für nötig hält, jedes Jahr den neuesten Fifa-Müll zu kaufen nur damit die Spielernamen und Mannschaften stimmen, ist ein Ende nicht in Sicht.
SonataFanatica schrieb:Und in nem Jahr oder eineinhalb? Brauchste wieder ne neue Konsole. Meinen PC hab ich seit 2009 und habe erst einmal die Grafikkarte ausgetauscht und den RAM von 4 GB auf 16 GB erweitert. (Prozessor hab ich auch ausgewechselt, aber gegen ein einigermaßen gleichwertiges Modell – ging nur um eine Inkompatiblität meines alten Phenom-Prozessors.) Zur Erinnerung: 2009 kam gerade die PS3 Slim raus.
Aber das versteh ich trotzdem nicht.
Eine Konsole hat einen viel längeren Zyklus als die kurze Zeit. Du lässt das aber so aussehen als würden Konsolen alle paar Jahre ausgetauscht werden, was ja gar nicht sein kann. Wer eine Konsole kurz nach Release kauft, wird diese auch gut 7-8 Jahre nutzen und alle neuen Spiele spielen können. In der Zeit hat der PCler mindestens eine neue Grafikkarte gekauft, die schon wieder fast genauso teuer ist wie die PlayStation. Eine Konsole wird nicht aufgerüstet und die Spiele entwickeln sich trotzdem weiter. Es gibt einen deutlich sichtbaren Unterschied zwischen PS3 spielen aus 2007 und 2013.
Wenn man sich nach so vielen Jahren dann eine neue Konsole anschafft, dann ist das preislich immer noch vollkommen ok.
Du hast deinen PC seit 2009, der eh schon mehr als eine Konsole gekostet hat, und hast den dann auch noch mehrmals aufrüsten müssen/wollen. Die Xbox 360 hatte ich seit 2007 und hab die irgendwann 2015 verkauft. Ich konnte damit also ganze 8 Jahre lang alles spielen, was bis dato rausgekommen war, und musste rein gar nichts investieren.
Die Konsolen sind eigentlich nur bei den Spielen teurer, aber das hab ich ja weiter oben schon bemängelt. Ob man jedoch damit allein in absehbarer Zeit die Preisdifferenz raus hat, weiß ich nicht.
Ich bin ja seitdem auch pro PC (bzw. Steam). Aber ich war mir auch darüber im Klaren, dass ich dafür eine ganze Stange Geld in die Hand nehmen muss. Für meinen PC hätte ich selbst im Ursprungszustand (ihr hattet mir den ja konfiguriert) 2,5 aktuelle Konsolen bekommen. Das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen.