Mit der Musik kann ich nicht viel anfangen, das fängt schon damit an, dass ich Westernhagen nichts abgewinnen kann. Aber klar, DAS hier ist mir allemal lieber als der geistige Dünnschiss, der sonst so unters Volk gebracht wird.
Habe mir direkt auch mal ein Interview mit Curse angetan:
http://de.youtube.com/watch?v=od_91idV0cQ
Und ich muss sagen, teils hat er Recht (gerade mit den späteren Aussagen) teils nicht. So wie ich das Internet in Bezug auf Musik nutze ist es nämlich schon so, dass ich durchaus viele Nachwuchskünstler im Bereich Black Metal und Gothic finde, die ihre Alben sogar selbst produzieren, pressen lassen und man diese direkt bei ihnen für 5 bis 10 Euro bestellen kann.
Ich suche eigentlich selten Musik im Internet, vielmehr ist es so, dass wenn ich DC++ oder etwas anderes anwerfe, ich stöbern möchte. Vieles schmeiß ich nach dem Hören direkt wieder runter, aber, wie gesagt, einiges besorge ich mir danach als Original.
In 50% der Versuche, eine Bestellung loszuwerden, gerade wenn die Bands aus dem Ausland kommen, läuft diese leider erfolglos, aber ich habe durchaus schon einige CDs bestellt, zu denen ich sämtliche MP3s vorher in höchster Qualität (Alt-Preset-Standard) auf der Platte hatte. Ich hätte mir aber sicher nicht noch zusätzlich die 128kbps-MP3s, die es offiziell im Netz gibt, gekauft, wäre keine CD verfügbar gewesen. (MP3s haben keine "Seele")
Daher denke ich schon, dass die CD noch lange nicht tot ist, auch nicht in fünf oder zehn Jahren. Vielleicht ist das die Chance für Nachwuchskünstler, denn die können weiterhin schön CDs anbieten während große Plattenfirmen vielleicht doch bei den ein oder anderen entscheiden, die Songs nur noch als Downloads anzubieten.
Curse vergleicht Musiker mit Künstlern, die Gemälde herstellen. Ich bezweifle, dass es früher besser möglich war, mit allein seiner Kunst seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. In vielen Lebensläufen "alter" Künstler tauchen durchaus Tätigkeiten auf, die "normaler" Arbeit entsprechen.
Heute hingegen scheint man per se mit dem Hintergedanken Kunst herzustellen, davon leben zu können. Erwartungen, die unter Umständen nicht erfüllt werden, jedoch empfinde ich dies als völlig normal.
Wer Gemälde malt, Musik macht oder Bücher schreibt, und dies aus dem Grund, den Konsumenten etwas auf den Weg zu geben, Gedankengänge oder selbst wildeste Theorien zu vermitteln, der wird nicht so blauäugig an die Sache herangehen und sich stattdessen freuen, dass sein Werk zumindest bei einigen Leuten anklang findet. Wie heisst es doch so schön: "Der Lohn des Künstlers ist der Applaus".
Alles was darüber hinaus geht, ist Produkt einer großen Marketing-Maschinerie, wer sich dieser als Künstler nicht unterordnet (und sich somit verkauft), dürfte nur in den seltensten Fällen von seiner Kunst alleine in Luxus leben können.
Wenn Curse Recht hat haben wir vielleicht irgendwann das Glück, dass Marketing-Firmen für Künstler arbeiten und nicht umgekehrt, wie es jetzt der Fall ist. Andererseits ist es mit der Politik ja auch geblieben wie eh und je. Dabei habe ich auch oft genug das Gefühl, für Politiker zu arbeiten und nicht, wie es die Demokratie vorsieht, die Politiker für uns.
EDIT:
http://de.youtube.com/watch?v=eokLdJf9dkU - genauso eben nicht. Wie wär's mit nem anständigen Nebenjob?