25.05.2016, 00:28
0
mir schrieb:Insgesamt habe ich an diesem [ersten] Durchgang fast exakt 38 Stunden gesessen [und hatte] ein sehr erschütterndes Ende (namens "Isolated Jamais-Vu"). Wenn ich raten müsste, handelt es sich dabei sicherlich um das schlimmste Ende des Spiels – es ist aber auch kein Wunder, dass ich dieses Ende bekommen habe, denn ich habe immer alle Anrufe angenommen, alle Mails beantwortet und bei den Antworten keine bestimmte Richtung im Hinterkopf gehabt. Aber das Ende hat mich echt niedergeschmettert.
mir schrieb:So, nach 6½ weiteren Spielstunden habe ich auch das zweite Ende erreicht: "Irreversible Reboot". Diesmal kein Verzweiflungs-Ende, sondern eines, welches zuerst richtig schockiert, dann aber mit einem erleichternden Ausweg daherkommt. Es mag ebenfalls traurig und endgültig sein, aber zumindest hat man das Gefühl eines kühnen Blickes nach vorn in eine ungewisse Zukunft.Nach weiteren 3½ Stunden habe ich nun mein drittes Ende erreicht: "Link of Corruption and Rebirth". Dieses Ende hatte eine so sehr von Schuldgefühlen durchtränkte Stimmung, dass beinah alles davon verschluckt wurde – sogar die schönsten Momente, und davon gab es eine ganze Menge! Ich würde sagen, dass Schönheit und Tragik diesmal gleichauf in der Waagschale lagen, dass jedoch auch alles von einem dichten Schleier der Schuld überdeckt wurde. ABER: Ganz zum Schluss gab es noch ein End-Bild, welches einfach nur wunderschön war. Also war es die fatale Entscheidung im Endeffekt doch irgendwo wert. Oder doch nicht? Ich bin mir noch nicht sicher...
Was mir auf jeden Fall jetzt schön auffällt: Jedes der bisherigen Enden war nicht per se gut oder schlecht! Jedes der bisherigen Enden hatte eine poetische Schönheit – das gewisse Etwas, das es unglaublich spielenswert gemacht hat. Während ich nach dem ersten Durchlauf noch gedacht hab "So ein Mist, das ist echt schlimm!", sehe ich das jetzt nicht mehr so. Keines der Enden hätte ich missen wollen!
Unglaublich tolles Spiel. Ganz großes Lob an die Storyschreiber! Dem Ganzen wohnt eine absolute Schönheit inne, die ich zwar in einem solchen Maße schon erlebt habe (z.B. bei "Kana"), doch mit welchem Können hier Tragik, Dramatik, filigrane Schönheit, Verzweiflung, Isolation, Endgültigkeit und Poesie vermischt wurden, ist wirklich höchst beeindruckend.
Jetzt also noch drei weitere Enden.
edit: Puh... ich habe gerade, nach weiteren 6½ Stunden, mein viertes Ende erreicht: "Stardust Sky". Mensch... ich hatte wirklich daran geglaubt, ich könnte "Steins;Gate" spielen, ohne dabei auch nur eine einzige Träne zu vergießen, weil's eben größtenteils mitreissend spannend, wenn auch tragisch, ist. Aber mich hat's diesmal VIER Male so krass überkommen... Was für ein Ende. Seit der letzten Folge der ersten Staffel von "Love, Chunibyo and Other Delusions" hatte ich so etwas nicht mehr: Was für eine herzzerwringende Mischung aus purer Glücklichkeit und kalter Trauer und Melancholie. Hat mich richtig, richtig mitgenommen.
Ich find's einfach total bemerkenswert, WIE unterschiedlich die Enden sind – allein von den Gefühlen her, die sie auslösen! Auch zu bemerken ist, dass ich dieses Mal alle 10 Kapitel des Spiels hatte. Mein erstes Ende kam bereits, als Kapitel 7 vorbei war. Mein zweites Ende schon beim Abschluss von Kapitel 6. Mein Drittes Ende beim Abschluss von Kapitel 8. Dies war also der erste Story-Durchlauf, bei dem ich die kompletten 10 Kapitel durchlebt habe.
Jetzt kommt nur noch ein weiteres Ende dran und anschließend das "True Ending".
Ich kann's nicht erwarten.
edit: So, 1½ Stunden später nun das fünfte der sechs Enden erspielt: "Paradox Meltdown". Wieder ein recht kraftvolles Ende, allerdings das bislang schwächste, wie ich finde. Mag daran liegen, dass mir die Person, auf die sich dieses Ende konzentriert hat, im Spielverlauf nicht so sehr ans Herz gewachsen ist. Die Inszenierung war aber sehr feinfühlig umgesetzt und hatte wieder eine Traurigkeit, die ergreifen kann.
Jetzt noch das "True Ending", welches auch das Ende der Anime-Serie ist...
edit: Aaaahhhh, JETZT weiß ich, warum mir das vorherige Ende so schwach vorkam!! Das "True Ending" ist genau das selbe Ende, ABER: Danach kommt noch mehr! Das guck ich mir aber erst nach ner guten Mütze Schlaf an. Gute "Nacht"!
edit: So, jetzt aber. Nach weiteren knappen 3½ Stunden habe ich nun auch das "True Ending" komplett gesehen. Meine insgesamte Spielzeit mit "Steins;Gate" beträgt nun 59 Stunden und 26 Minuten. Grandioses, sehr langes, sehr dramatisches, euphorisierendes, überraschendes Ende – fast, als würde man sich nochmal eben einen Film in Überlänge anschauen. Der Wahnsinn!
Was für ein Spiel.