04.01.2022, 13:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.01.2022, 13:52 von Prometheus.)
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So, Tomb Raider (2013) habe ich gerade beendet. Mein grundsätzliches Urteil: Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Der Storyansatz ist wirklich spannend (wer wollte nicht schon immer wissen, wieso im Drachendreieck dauernd Schiffe verschwanden? Ausserdem ist die dezent eingewobene 2. Weltkriegsgeschichte mit der Entdeckung gut geraten und erzählt). Die Grafik ist famos. Die Action ist gut steuerbar und geht flott von der Hand. Es gibt viel zu Entdecken. Aber gleichzeitig ist leider vieles von dem Entdeckbaren langweilig und wenig nützlich, so dass mir ich im letzten Drittel kaum noch die Mühe machte, abseits des Hauptpfades zu suchen. Kämpfe gab es mir viel zu viele und einige viel zu hektisch und anstrengend. Die Kletterpassagen waren ok. Einige Rätsel waren nett in die Umgebung integriert, aber echte Kopfnüsse gab es keine.
Ich habe etwas Mühe mit dem zweifelhaften Versuch, ein "erwachsenes" Spiel zu machen. Einerseits zeigt man uns schön die verletzliche Seite von Lara, aber andererseits wirken die emotionalen Szenen des schwachen, fast hilflosen Mädchens unbeholfen neben der das Sensible konterkarierenden Daueraction, bei der permanent ein Boden durchbricht, das arme Mädchen gefühlt meilenweit herunterfällt, von Hunderten (müssen wohl am Ende wirklich Hunderte gewesen sein) Gegnern beschossen, verprügelt, abgestochen, in die Luft gesprengt wird. Da wäre etwas weniger Hollywoodgekrache und Geknalle zuweilen gut gewesen, um die Erzählung glaubwürdiger zu machen. Auch der betont "düstere" Anstrich wurde für meinen Geschmack oft überzeichnet, so dass es fast ins Gegenteil fiel: Faulende Leichenberge und Totenschädel wirken, sparsam eingesetzt, schockierend, aber hier war es für mich einfach wirklch zuviel davon, so dass es fast schon ins Lächerliche abglitt, wenn man mal wieder einen Berg abgetrennter Gliedmassen und fliegenumschwirrten verrottenden Fleisches antraf.
Ich muss im Hinblick auf die Erzählung auch zugeben, dass mir Laras geradezu nutzlose Begleiter komplett am A**** vorbeigingen. Ob da einer starb oder nicht, war mir ganz einerlei. Im Gegenteil: Manchmal war ich fast schon froh, wenn einer endlich aus dem Bild war. Echte Emotionalität wollte bei mir nie aufkommen.
Der Spielverlauf an sich hat mir etwas zu deutlich aus denselben immer wiederholten Elementen bestanden, die teilweise fast vorhersehbar waren: Standen da Munikisten herum, wusste ich, dass im nächsten Moment Dutzende von Gegnern eine Abreibung suchen. Ging's hoch hinaus, war klar, dass ein haarsträubender Sturz folgen würde. Irgendwie begann das Spiel relativ bald sehr formelhaft auf mich zu wirken und ich wartete auf das nächste Versatzstück. Auch die Gegner bieten recht wenig Abwechslung. Mal ist einer ein wenig besser gepanzert, mal sehen sie leicht anders aus, aber im Wesentlichen sind es doch die immerselben Übelwichte ohne grosse Variation in Erscheinen und Taktik. Dieses Gefühl der dauernden Wiederholung - trotz unterschiedlicher Schauplätze - hatte zur Folge, dass mir das Spiel enorm langgestreckt vorkam und ich nur noch zum Ende kommen wollte.
Eigentlich war ich kurz davor, abzubrechen. Aber irgendwas hat mich das Spiel dann doch noch bis zum Ende spielen lassen. Immerhin kam im letzten Viertel noch einmal etwas Schwung in die Sache und etwas Variation. Kein Spiel, das ich noch einmal spielen werde, aber es hat seine Qualitäten.
Ich habe etwas Mühe mit dem zweifelhaften Versuch, ein "erwachsenes" Spiel zu machen. Einerseits zeigt man uns schön die verletzliche Seite von Lara, aber andererseits wirken die emotionalen Szenen des schwachen, fast hilflosen Mädchens unbeholfen neben der das Sensible konterkarierenden Daueraction, bei der permanent ein Boden durchbricht, das arme Mädchen gefühlt meilenweit herunterfällt, von Hunderten (müssen wohl am Ende wirklich Hunderte gewesen sein) Gegnern beschossen, verprügelt, abgestochen, in die Luft gesprengt wird. Da wäre etwas weniger Hollywoodgekrache und Geknalle zuweilen gut gewesen, um die Erzählung glaubwürdiger zu machen. Auch der betont "düstere" Anstrich wurde für meinen Geschmack oft überzeichnet, so dass es fast ins Gegenteil fiel: Faulende Leichenberge und Totenschädel wirken, sparsam eingesetzt, schockierend, aber hier war es für mich einfach wirklch zuviel davon, so dass es fast schon ins Lächerliche abglitt, wenn man mal wieder einen Berg abgetrennter Gliedmassen und fliegenumschwirrten verrottenden Fleisches antraf.
Ich muss im Hinblick auf die Erzählung auch zugeben, dass mir Laras geradezu nutzlose Begleiter komplett am A**** vorbeigingen. Ob da einer starb oder nicht, war mir ganz einerlei. Im Gegenteil: Manchmal war ich fast schon froh, wenn einer endlich aus dem Bild war. Echte Emotionalität wollte bei mir nie aufkommen.
Der Spielverlauf an sich hat mir etwas zu deutlich aus denselben immer wiederholten Elementen bestanden, die teilweise fast vorhersehbar waren: Standen da Munikisten herum, wusste ich, dass im nächsten Moment Dutzende von Gegnern eine Abreibung suchen. Ging's hoch hinaus, war klar, dass ein haarsträubender Sturz folgen würde. Irgendwie begann das Spiel relativ bald sehr formelhaft auf mich zu wirken und ich wartete auf das nächste Versatzstück. Auch die Gegner bieten recht wenig Abwechslung. Mal ist einer ein wenig besser gepanzert, mal sehen sie leicht anders aus, aber im Wesentlichen sind es doch die immerselben Übelwichte ohne grosse Variation in Erscheinen und Taktik. Dieses Gefühl der dauernden Wiederholung - trotz unterschiedlicher Schauplätze - hatte zur Folge, dass mir das Spiel enorm langgestreckt vorkam und ich nur noch zum Ende kommen wollte.
Eigentlich war ich kurz davor, abzubrechen. Aber irgendwas hat mich das Spiel dann doch noch bis zum Ende spielen lassen. Immerhin kam im letzten Viertel noch einmal etwas Schwung in die Sache und etwas Variation. Kein Spiel, das ich noch einmal spielen werde, aber es hat seine Qualitäten.