22.12.2011, 02:35
0
Eines vorweg: ich möchte mit dieser Rezension auf ein paar Dinge aufmerksam machen, die bisher kaum in Rezensionen erwähnt wurden.
Ich bin ebenfalls mit "TRON" aufgewachsen und die fiktive Welt "im Computer", die dort dargestellt wird, ist einfach genial, mystisch und besonders! Auch das Spiel "TRON 2.0" gehört bis heute zu meinen Lieblingsspielen, weil es die spezielle Atmosphäre einer fiktiven Welt innerhalb von Computern perfekt darstellt.
Meine Erwartungen an "TRON Legacy" waren recht niedrig, muss ich sagen. Ich hatte mich schon auf einen ähnlich nervenzerfetzenden "Schnell noch Geld machen"-Mainstream-Film eingestellt wie das bei so manchen Fortsetzungen der Fall ist - wurde in dieser Vermutung leider auch fast komplett bestätigt. Denn der Film strotzt nur so vor Fehlern, die einfach nicht in die "TRON"-Welt gehören! Jeder, der auch nur ansatzweise Ahnung von dem ersten Film hat - ach, was sag ich, jeder, der den ersten Film auch nur EINMAL gesehen hat! - wird das bestätigen können!
Was zum Beispiel sollen REGENnasse Straßen in einer Welt im Computer? Was sollen die Wolken am Himmel? Hat schonmal einer von euch auf die Darstellung des Himmels im ersten "TRON"-Film geachtet? Da GAB es nichts am Himmel! Der Himmel im Computerspiel "TRON 2.0" besteht aus Pixeln, daherfließenden Einsen und Nullen und anderen Dingen, die atmosphärisch perfekt passen! In "TRON Legacy" sind es, wie gesagt, Wolken!
Die Darstellung des Himmels - von links nach rechts - in "Tron", "Tron 2.0" und "Tron Legacy"
Was sollen die "Wastelands" (also die Gegend, in die sich Flynn verzogen hat) - diese Gegend ist voll von steinigem, felsigem Gelände! Hat jemand von euch schonmal Steine auf der Festplatte gefunden, irgendwo zwischen MP3s und Bilddateien? Ich nicht. Da kann man sagen was man will: eine COUCH (in der Form), ein Spanferkel, ebenso wie normale Holztüren sollte es einfach nicht im "TRON"-Universum geben. Das passt einfach nicht. Auch die fliegenden Aufklärer (Recognizer) lassen in "TRON Legacy" an den "Füßen" Dampf ab, sobald sie landen. Wie bitte?! Was soll denn sowas? Das sind digitale Gebilde! Programme! Die müssen nicht von irgendetwas angetrieben werden!
Alles, wirklich alles in der Welt ist so konzipiert wie eine düstere, verregnete Version der wirklichen Welt. Halt aus Glas und futuristisch erleutet, das ist alles. Die ganze Chose wirkt also viel mehr wie: "böse Gladiatorenkämpfe auf Glas und in Glas in einer dystopischen Zukunft" - und NICHT wie eine Welt im Computer. In dem Spiel "TRON 2.0" haben die Macher die Ansätze aus dem guten alten "TRON"-Film absolut perfektioniert! In "TRON Legacy" dann leider alles über'n Haufen geworfen.
Nochmal ein paar Bilder zum Vergleich (immer "Tron" —> "Tron 2.0" —> "Tron Legacy")
Mir ist schon klar, dass die Idee sein soll, dass Kevin Flynn nach und nach immer mehr Einfluss aus der wirklichen Welt rüber in die digitale Welt geholt hat, aber trotzdem! Das ist ein absoluter Stilbruch!
Betrachtet das mal folgendermaßen: während das herumfliegende "ja" oder "nein" sagende Bit in "TRON" und auch in "TRON 2.0" eine glaubwürdige Sache war, hätte es in "TRON Legacy" einfach nicht mehr reingepasst. Das hätte dann - so blöd das jetzt auch klingt - UNREALISTISCH gewirkt!!! (So im Sinne von: Digitaluhren hätten in "Der Herr der Ringe" auch keine Daseinsberechtigung!) Da kann man mal sehen, wie sehr die Filmemacher das Ganze umgekrempelt haben!
Wenn man über diesen Stilbruch-Fakt hinwegsieht (was unheimlich schwer war und mir einfach nicht gelungen ist als ich "TRON Legacy" im Kino gesehen habe), dann kann man den Film aber durchaus wohl genießen.
Effekte: sind echt toll, besonders in 3D.
Story: ganz brauchbar. Nicht perfekt, aber andersrum fand ich die Story aus dem ursprünglichen "TRON"-Film jetzt auch nicht sooooo dolle. Hat ihren Zweck aber erfüllt und so ist das auch in "TRON Legacy".
Charaktere: mir ist Sam Flynn in der digitalen Welt von vornherein eine Spur ZU zuversichtlich und wirkt irgendwie wie unbesiegbar. (Klar ist er ein User, aber es ist trotzdem seltsam, dass er von vornherein das Gefühl zu haben scheint, alle in die Tasche zu stecken und jedem die Stirn bieten zu wollen. Eine Coolness von der Sorte nervt mich persönlich immer.) Der Rest der "Belegschaft" spielt glaubhaft und gut (wenn auch sehr vorhersehbar)! Übrigens: Michael Sheen macht seine Sache ebenfalls echt gut, allerdings wäre es absolut perfekt gewesen, wenn DAVID BOWIE den Bar/Disco-Inhaber "Castor" gespielt hätte!
Musik: allererste Sahne! Daft Punk mag ich eigentlich nicht soooo sehr (also die bisherigen Sachen von denen kaum), aber hier passt's perfekt und klingt absolut super!
Fazit: der Film macht Vieles falsch, der Protagonist führt sich größtenteils lächerlich arrogant und überlegen auf. Dafür ziehe ich auf Amazon.de 2 Sterne in der Gesamtbewertung ab. Drei Sterne sind ganz passend für den Film, finde ich. Rasante, bildgewaltige Action, von der man sich durchaus mitreissen lassen kann. Es wäre halt noch viel mehr drin gewesen, hätten die Entwickler sich ein bißchen mehr Mühe gemacht, was Story, Atmosphäre und die Gestaltung der digitalen Welt angeht.
Ich bin ebenfalls mit "TRON" aufgewachsen und die fiktive Welt "im Computer", die dort dargestellt wird, ist einfach genial, mystisch und besonders! Auch das Spiel "TRON 2.0" gehört bis heute zu meinen Lieblingsspielen, weil es die spezielle Atmosphäre einer fiktiven Welt innerhalb von Computern perfekt darstellt.
Meine Erwartungen an "TRON Legacy" waren recht niedrig, muss ich sagen. Ich hatte mich schon auf einen ähnlich nervenzerfetzenden "Schnell noch Geld machen"-Mainstream-Film eingestellt wie das bei so manchen Fortsetzungen der Fall ist - wurde in dieser Vermutung leider auch fast komplett bestätigt. Denn der Film strotzt nur so vor Fehlern, die einfach nicht in die "TRON"-Welt gehören! Jeder, der auch nur ansatzweise Ahnung von dem ersten Film hat - ach, was sag ich, jeder, der den ersten Film auch nur EINMAL gesehen hat! - wird das bestätigen können!
Was zum Beispiel sollen REGENnasse Straßen in einer Welt im Computer? Was sollen die Wolken am Himmel? Hat schonmal einer von euch auf die Darstellung des Himmels im ersten "TRON"-Film geachtet? Da GAB es nichts am Himmel! Der Himmel im Computerspiel "TRON 2.0" besteht aus Pixeln, daherfließenden Einsen und Nullen und anderen Dingen, die atmosphärisch perfekt passen! In "TRON Legacy" sind es, wie gesagt, Wolken!
Die Darstellung des Himmels - von links nach rechts - in "Tron", "Tron 2.0" und "Tron Legacy"
Was sollen die "Wastelands" (also die Gegend, in die sich Flynn verzogen hat) - diese Gegend ist voll von steinigem, felsigem Gelände! Hat jemand von euch schonmal Steine auf der Festplatte gefunden, irgendwo zwischen MP3s und Bilddateien? Ich nicht. Da kann man sagen was man will: eine COUCH (in der Form), ein Spanferkel, ebenso wie normale Holztüren sollte es einfach nicht im "TRON"-Universum geben. Das passt einfach nicht. Auch die fliegenden Aufklärer (Recognizer) lassen in "TRON Legacy" an den "Füßen" Dampf ab, sobald sie landen. Wie bitte?! Was soll denn sowas? Das sind digitale Gebilde! Programme! Die müssen nicht von irgendetwas angetrieben werden!
Alles, wirklich alles in der Welt ist so konzipiert wie eine düstere, verregnete Version der wirklichen Welt. Halt aus Glas und futuristisch erleutet, das ist alles. Die ganze Chose wirkt also viel mehr wie: "böse Gladiatorenkämpfe auf Glas und in Glas in einer dystopischen Zukunft" - und NICHT wie eine Welt im Computer. In dem Spiel "TRON 2.0" haben die Macher die Ansätze aus dem guten alten "TRON"-Film absolut perfektioniert! In "TRON Legacy" dann leider alles über'n Haufen geworfen.
Nochmal ein paar Bilder zum Vergleich (immer "Tron" —> "Tron 2.0" —> "Tron Legacy")
Mir ist schon klar, dass die Idee sein soll, dass Kevin Flynn nach und nach immer mehr Einfluss aus der wirklichen Welt rüber in die digitale Welt geholt hat, aber trotzdem! Das ist ein absoluter Stilbruch!
Betrachtet das mal folgendermaßen: während das herumfliegende "ja" oder "nein" sagende Bit in "TRON" und auch in "TRON 2.0" eine glaubwürdige Sache war, hätte es in "TRON Legacy" einfach nicht mehr reingepasst. Das hätte dann - so blöd das jetzt auch klingt - UNREALISTISCH gewirkt!!! (So im Sinne von: Digitaluhren hätten in "Der Herr der Ringe" auch keine Daseinsberechtigung!) Da kann man mal sehen, wie sehr die Filmemacher das Ganze umgekrempelt haben!
Wenn man über diesen Stilbruch-Fakt hinwegsieht (was unheimlich schwer war und mir einfach nicht gelungen ist als ich "TRON Legacy" im Kino gesehen habe), dann kann man den Film aber durchaus wohl genießen.
Effekte: sind echt toll, besonders in 3D.
Story: ganz brauchbar. Nicht perfekt, aber andersrum fand ich die Story aus dem ursprünglichen "TRON"-Film jetzt auch nicht sooooo dolle. Hat ihren Zweck aber erfüllt und so ist das auch in "TRON Legacy".
Charaktere: mir ist Sam Flynn in der digitalen Welt von vornherein eine Spur ZU zuversichtlich und wirkt irgendwie wie unbesiegbar. (Klar ist er ein User, aber es ist trotzdem seltsam, dass er von vornherein das Gefühl zu haben scheint, alle in die Tasche zu stecken und jedem die Stirn bieten zu wollen. Eine Coolness von der Sorte nervt mich persönlich immer.) Der Rest der "Belegschaft" spielt glaubhaft und gut (wenn auch sehr vorhersehbar)! Übrigens: Michael Sheen macht seine Sache ebenfalls echt gut, allerdings wäre es absolut perfekt gewesen, wenn DAVID BOWIE den Bar/Disco-Inhaber "Castor" gespielt hätte!
Musik: allererste Sahne! Daft Punk mag ich eigentlich nicht soooo sehr (also die bisherigen Sachen von denen kaum), aber hier passt's perfekt und klingt absolut super!
Fazit: der Film macht Vieles falsch, der Protagonist führt sich größtenteils lächerlich arrogant und überlegen auf. Dafür ziehe ich auf Amazon.de 2 Sterne in der Gesamtbewertung ab. Drei Sterne sind ganz passend für den Film, finde ich. Rasante, bildgewaltige Action, von der man sich durchaus mitreissen lassen kann. Es wäre halt noch viel mehr drin gewesen, hätten die Entwickler sich ein bißchen mehr Mühe gemacht, was Story, Atmosphäre und die Gestaltung der digitalen Welt angeht.