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Chris Roberts gab mit "Wing Commander" sein Regiedebüt, in Amerika lief der Film in der ersten Hälfte ’99, bei uns kommt er im November in die Kinos. Kritiker waren gar nicht begeistert von Roberts Science-fiction-Streifen um den Kampf der Menschen gegen eine katzenähnliche Art von Außerirdischen in einer fernen Zukunft. Von Fox Home Video erschien nun die amerikanische Code1-Disc, wir warfen natürlich einen Blick darauf. Im Film sind Freddie Prinze Jr., Saffron Burrows, Matthew Lillard, Tchéky Karyo, Jürgen Prochnow und David Suchet zu sehen.
Es ist das 27. Jahrhundert. Die Menschen expandieren ihren Lebensraum immer weiter, der Flug durch das Weltall gehört schon längst zum Alltag. Eines Tages treffen die Menschen auf eine andere Art von Leben, eine Art humanoider Katzenwesen, genannt Kilrathi. Diese sind von Natur aus sehr feindselig und haben keine guten Absichten, die Menschen erklären dem Imperium der Kilrathi den Krieg. Eine interstellare Schlacht ums Überleben einer Art beginnt. Die Geschichte von "Wing Commander" beginnt inmitten dieses Krieges. Ein Außenposten der Förderation wird von den Katzenwesen angegriffen, es ist die Basis Pegasus, sie wird vollkommen vernichtet, den Kilrathi fällt dabei ein Navigationscomputer in die Tatzen, und dieser beinhaltet die Daten für den Weg zur Erde! Flottenadmiral Geoffrey Tolwyn (David Warner) ist informiert, die Lage ist übel: die ersten feindlichen Schiffe der gesamten Kilrathi-Flotte werden schon in nur 40 Stunden zur Erde gelangen, die Flotte der Förderation jedoch erst knapp 2 Stunden später eintreffen – bis dahin wird unser geliebter Heimatplanet schon längst zerstört... Doch ein Hoffnungsschimmer gibt es noch. In Reichweite der gegnerischen Flotte befindet sich ein Trägerschiff mit einigen Raumjägern, die Tiger’s Claw. Sie muß die Katzen lange genug beschäftigen und so eine Verspätung verursachen damit die schützende Flotte der Menschen zuerst die Erde erreicht. Um die Tiger’s Claw zu erreichen und möglichst ohne aufzufallen wird einem Ersatzpiloten die nötigen Informationen gegeben, er soll sie dem Kapitän der Tiger’s Claw, Captain Jason Sansky (Suchet), überbringen. Der Pilot heißt Christopher Blair (Prinze Jr.), ihm steht eine ungewisse Zukunft gegenüber. Zusammen mit seinem Wing Commander, einer hübschen Frau namens Jeanette Devereaux (Burrows), dem Draufgänger Todd "Maniac" Marshall (Lillard) und anderen Piloten stürzt er sich in den Kampf um die Menschheit.
Chris Roberts "Wing Commander" entstand nach der gleichnamigen Computerspiel-Reihe. Für diese zeichnete sich auch schon Roberts verantwortlich, durch diese lernte er auch das "Filmemachen", denn die Spiele wiesen atemberaubende Zwischensequenzen mit Schauspielern, Sets und genialen Special-Effects auf! Der logische Schritt war ein Wing Commander-Film, und meiner Meinung nach gelang Roberts dieser Schritt gut. Für ein Regiedebut und einen Film mit sehr geringem Budget steht der Streifen klasse da. Die schauspielerischen Leistungen sind zudem sehr gut, Hauptdarsteller Freddie Prinze Jr., Matthew Lillard und Tchéky Karyo leisten gute Dienste, vertraute Gesichter wie Warner, Suchet oder Prochnow sorgen für Stimmung. Zwar sind es nicht viele Action-Szenen in den 100 Minuten Filmmaterial, doch wurden diese zumindest sehr hübsch inszeniert. Die Tricktechnik genießt mein volles Lob, die Kulissen sind auch in Ordnung. Etwas merkwürdig fand ich die nur kurz auftretenden "Katzenwesen", sie und die Raumjäger (erinnern sehr an umgebaute Mig’s) machen nicht viel her, genau wie die sehr flache Hintergrundgeschichte – doch schließlich ist der Flügel-Kommandant auch ein Actionfilm. Das ganze Aussehen der Raumschiffe von außen und innen, die Weltraumkämpfe und das restliche Drumherum haben sehr starken Eigencharakter und vermitteln eine sondere, fremde und doch vertraute Atmosphäre. Diese Stimmung, ich empfand sie als unheimlich innovativ, und der gelungene Soundtrack zeichnen "Wing Commander" aus. Für Computerspieler ohnehin ein Muß, der Wiedererkennungswert ist unheimlich hoch, Figuren, Handlungsorte und Raumschiffe kommen alle bekannt vor. Die Raumjäger allerdings, ausgestattet mit Projektilwaffen anstatt wie erwartet mit Lasergeschützen, muten etwas sonderbar an. Die Darstellungsweise der Weltraumschlachten hingegen ist neu und gefällt. Da gibt es Aufnahmen vom "Torpedoraum" eines Schlachtschiffes oder von der Brücke eines Kreuzers, der Stil ist eigenartig und doch sehr interessant, Roberts orientierte sich an Dingen aus der heutigen Zeit und kombinierte sie mit neuen – sehenswert
der film ist von 99...
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