11.08.2006, 02:28
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Wings
Erscheinungsjahr: 1990
Entwickler: Cinemaware
System: Amiga 500
Allgemeines
Cinemaware genießt unter Amiga-Spielern einen geradezu legendären Ruf, kein Wunder scheint hier auch nomen est omen zu sein. Schaut man sich die Spiele genauer an, entdeckt man schnell den CW-typischen Kino-Flair. Wo sich andere Entwickler mit einer ewig gleichen Story von schleimigen Aliens oder Erzbösewichten begnügen, trumpft CW erst richtig auf. Präsentation und Inhalt lassen das eigentliche Spiel manchmal sogar in den Hintergrund treten. It came from the Destert, Three Stooges, Rocket Ranger und eben Wings sind durchweg spielerische Meilensteine. Leider hat Cinemaware irgendwann den Anschluss verpasst, die Orientierung in Richtung PC-Segment erfolgte nie. Heute versucht CW vom Ruhm vergangener Tage zu leben und legt die Klassiker mit nur leicht verbesserter Grafik neu auf, mit nur mäßigen Erfolg. Zu letzt gab es juristische Streitigkeiten rund um Cinemaware, ob man sich davon erholen kann ist mehr als fraglich.Das Spiel
Gänzlich FlugSim-untypisch beginnt Wings damit das sie ihrem Alter Ego rollenspiel-ähnlich Fähigkeitspunkte zu weisen. Wollen sie einen Bonus in Sachen Flugeigenschaften oder lieber ein zuverlässiges MG? Die Unterschiede sind aber nur gering, außerdem werden ihre Eigenschaften mit zunehmender Erfahrung automatisch gesteigert, so das Sie keine Angst haben müssen eine falsche Entscheidung zu treffen. Ihr Pilot ist fertig und sie hochmotiviert? Na dann ab in die Flugschule! Ja, sie müssen beweisen das sie würdig sind ein Flugabzeichen „Wings“ zu tragen. Grundsätzlich gibt es im gesamten Spiel drei völlig unterschiedliche Einsatzarten. Am interessantesten ist natürlich der Dog-Fight im 3D-Modus. Ob sie Aufklärungsballons ausschalten, eine Bomberstaffel beschützen oder einfach nur deutsche Flieger vom Himmel holen sollen ist dabei völlig egal, es macht einfach Spaß mit den I.Weltkriegskisten die Lüfte zu erobern. Der zweite Einsatztyp lässt einen seinen Doppeldecker aus der Vogelperspektive betrachten, an ihren Tragflächen wurden bis zu zehn Bomben montiert und sie erhalten im Briefing ihre Ziele. Am Anfang sind es Hangars, Züge oder Bahnhöfe später müssen sie auch mal U-Boote mit ihren explosiven Eiern bewerfen. Stören tut sie eigentlich bloß das Luftabwehrfeuer der Flak, hier wird die FlugSim dann schon eher zum Geschlicklichkeitsspiel.
Und noch einmal wird die Perpektive geändert, für den Angriff auf Konvois steht ihnen eine isometrische Sicht zur Verfügung. Je nach Auftrag müssen sie mehr als 50% der Fahrzeuge, Flaknester oder Infanterieeinheiten zerstören. Letzter quittieren ihr Ableben mit einem quälenden „AAARRRRGHH“. Haben sie genügend Abschüsse und Einsätze hinter sich winken ihnen Beförderungen und Orden. Später finden sie ihren Namen auf der Top Ten Liste der Piloten und können sich mit Legenden wie Immelmann und Boelcke messen!
Atomosphäre ist alles!
Es wäre kein Cinemawareprodukt ohne eine kinoreife Präsentation der Story. Als Rookie der Staffel fällt es ihnen zu, das Kompanietagebuch zu führen. Dies erzählt eine wirklich spannende und interessante Geschichte über das Leben der Piloten im I.WK. Historische Kriegsereignisse und Personen wie der legendäre Rote Baron werden geschickt benutzt um den Spannungsbogen aufzubauen. Auch typisch für CW-Spiele ist die fehlende Lokalisation, so sind gute Englischkenntnisse erforderlich um die Feinheiten der Geschichte auch zu verstehen! Selbstverständlich ist auch in Sachen Grafik, Sound und Musik kaum was auszusetzen, einziger Kritikpunkt ergibt sich durch den extrem hohen Schwierigkeitsgrad gegen Ende des Spieles, es schaffen eben nur die Besten der Besten!
Fazit: Auch für Leute die bei fliegen nur an Tüten denken! Einfach toll!
Amiga Version
Soundtrack