10.04.2003, 11:31
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Wenn man sich hinsetzt und darüber nachdenkt, verliert man sich in einem wilden Strudel aus Antworten und Gegenfragen, die jedoch alle gar nicht bis wenig zufriedenstellend sind. Man erinnert sich zurück an die Schulzeit. Viel hat man gelernt, den Großteil auch behalten - doch eine Antwort auf die wichtigen Fragen gab es nicht. Wie sollten die Erwachsenen auch etwas beantworten, von dem sie selbst rein gar nichts wussten? Also akzeptierte man die Konsequenz und lebte mit diesem Wissensdrang weiter, um vielleicht irgendwann später einmal hinter das Geheimnis zu kommen - eine paradoxe Idee, da man die Antwort, wie ich später erfuhr, schon von Beginn an vor Augen hatte. Was der Mensch nicht sehen will, sieht er nicht. Was der Mensch nicht glauben will, glaubt er nicht. Ein Blick hinter das Offensichtliche hätte genügt, um Jahre voller Zweifel vermeiden zu können. Aber der Mensch ist oberflächlich und verschließt die Sinne vor der Offenbarung und vor der Veränderung. Der Mensch wächst als Kind auf und selbst wenn er den Humor und die Lässigkeit verliert, so behält er doch die Fähigkeit sich vor der Realität zu verschließen und sich eine eigene Welt aufzubauen. Eine Welt, in der alles hinterfragbar ist - eine Welt, in der jede Frage genau die Antwort bringt, welche gewünscht wird. Der Mensch belügt sich selbst, um sich das Sein zu erleichtern. Flucht vor der harten, kalten Wahrheit - und doch brächte eine einzige Lüge weniger das Verständnis, welches sämtliche Schleier lichten und die angsterfüllten Vermutungen zu seligen Hoffnungen machen könnte. Doch wer will schon verstehen?