Teil b) DOS-CD-Spiele
Nichts Gefährliches, wirklich nicht! Die meisten Spiele, die auf CD kommen und noch unter Dos arbeiten, sind leicht auszuhebeln.
1. Spiel installieren. Bei manchen Spielen (wie z.B. Quake!) war es das schon. Kein Kopierschutz, keine CD-Abfrage. Ihr könnt das Spiel jetzt einfach packen.
2. Selbst wenn die CD nicht gebraucht wird, können sich darauf interessane Sachen verbergen (und damit meine ich nicht die Shareware-versionen von anderen games) und man sollte in Erwägung ziehen, diese Dinge in sein Release mit einzupacken.
3. Manche Leute schauen jetzt nach, ob eventuell Musik im Audio-Format vorliegt (Quake, WarCraft 2, ...), konvertieren sie in mp3 (oder was auch immer) und legen sie bei.
4. Wer ganz fleisig ist, geht ein bischen auf das Spiel ein, welches er packen möchte. Bei meinem Beispiel Quake gibt es eine *wundervolle* Datei namens "TECHINFO.TXT". Wer Quake hat, sollte sie sich mal ansehen. Wer sich das durchgelesen hat, ist mit der Technik von Quake schon ein Wenig vertraut.
(Hey, ich habe NIE gesagt, dass Rippen nicht durchaus eine gute Woche pro Spiel in Anspruch nehmen kann!!)
Nun kann man einen virtuellen CD-Emulator mitliefern, der dann die (zurückkonvertierten) Audiotracks (als simulierte CD-Spren! Nicht als wav-dateien!) enthält. So ist es jetzt z.B. möglich via einer autoexec.cfg im Id1-Verzeichnis bei Vorfinden der virtuellen CD die eigentliche Quake Musik abzuspielen. Wer sich so eine Mühe macht? Jeder, der es ernst meint, die Spiele liebt und der Szene nicht irgendwelchen 0815-Schrott liefern möchte! Viele springen jetzt ab; ja, es ist mitunter ein Scheiß-job, der viele Nächte in Anspruch nehmen kann. Wer nicht bereit ist, das zu leisten, oder wem die (oft auch ausbleibende) Dankbarkeit der Enduser nicht genug ist, der kann entweder low-quality packs erstellen - oder es lassen.
5. Hat man sich entschieden, ob man z.B. die analogen Medien auf der CD mitliefern möchte, oder ob einem das zu viel Stress ist, geht es weiter. CD aus dem Laufwerk entfernen und Spiel starten. Sollte es einwandfrei gehen: Gut! Packen, testen und fertig. Sonst: Schritt 6!
6. Noch ist lange nichts kritisch. Am wenigsten Zeitaufwändig ist es natürlich, wenn man jetzt einfach im Internet einen Crack findet. Dann einfach den Anweisungen folgen und fertig. Oft findet man aber für weniger bekannte alte Spiele keinen Crack. Was jetzt? Schritt 7!
7. Nicht selten lässt sich das Spiel einfach verarschen. Wir kopieren den Inhalt der gesammten CD auf die Platte und ins Spieleverzeichnis. (Wichtig: Immer das Schreibschutzattribut entfernen! "attrib,") Vielleicht findet das Spiel nun alle Dateien und ist zufrieden.
Jetzt muss man optimieren. Nach und nach wieder Dateien entfernen und versuchen, ob das Spiel noch läuft (zum Testen am Besten nicht löschen, sondern umbenennen). So lässt sich oft einiges an Balast einsparen!
8. Das ist aber nicht oft der Fall. Wenn nicht: Verzeichnis löschen, Spiel sauber neuinstallieren, CD-Inhalt in einen neues Verzeichnis kopieren (am besten ein Unterverzeichnis "CD" oder "game_cd"). Jetzt kann man ein "Laufwerk" vortäuschen (der
subst Befehl wirkt Wunder!). Meist ist jetzt alles in Bester Ordnung.
9. Wenn nicht: Sicherstellen, dass auch eventuelle versteckte oder "system-"Attribut Dateien mitkopiert wurden. Gerne prüfen Programmierer auch ob überhaupt MSCDEX geladen ist (Monkey Island, CD-Version). Ohne diesen Dos-CD-Rom-Treiber verweigern sie die Zusammenarbeit. Jetzt wird's kritisch. Auf Anfrage erteilt der Treiber Programmen Auskunft, ob es sich bei dem Laufwerk hinter einem Laufwerksbuchstaben wirklich um ein CD-ROM-Laufwerk handelt. In diesem Fall muss man die Abfrage faken (Eigenen Interrupt deffinieren und "ja" Antwort selbst und anstelle des Treibers zurückgeben). Als Laie ohne Asm-Kenntnisse: Keine Chance.
Wer es trotzdem versuchen möchte (oder einfach mal wissen will, das das eigentlich so alles ist), der besorgt sich erstmal die Interrupt-Liste "Intervue". Für Modem-User ein ganz schöner Brocken, aber jedes einzelne KB dieses Schatzes lohnt sich für versierte Coder. Dort werden dann auch die Funktion der Interrupts des Beschriebenen CD-Treibers erklärt.
10. Auch hier wieder: Testen! Oft mögen die Programme keine langen Dateinamen oder für Dos ungültige, bei Windows aber erlaubte Zeichen in Datei- und Verzeichnisnamen. Schreibschutzattribut von allen Dateien, die man von CD hinzukopiert hat, löschen. Ans Optimieren gedacht? Gut! Jetzt am Besten wieder UHARC auspacken und loslegen.
Viel Spaß.
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Wie immer: Wenn noch Fragen sind, bitte einfach PN an mich. Danke!
Ich erkläre gerne alles - und meist auch so lange, bis es verstanden wird; wenn ich es erklären kann.
V-man 2003