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HOWTO: Festplatten richtig Partionieren
#1
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--===Workshop: Festplatten richtig partitionieren===--



-Grundkurs-

-===Festplatten richtig partitionieren===-


Damit ein Betriebssystem mit einer Festplatte arbeiten kann, muss sie in
Portionen unterteilt werden. Der Fachmann spricht von "partitionieren". Eine
geschickte Partitionierung kann den Datenzugriff beschleunigen und die
Datensicherung erleichtern.



Das Partitionieren der Festplatte erfolgt noch vor dem Formatieren. Ein so
erzeugter Festplattenabschnitt heißt "Partition" und ist immer mit einem
Laufwerksbuchstaben verknüpft, also C:, D:, E: und so weiter. Im allgemeinen
Computersprachgebrauch spricht man bei diesen Laufwerkskennungen von
"logischen Laufwerken", der Kürze halber auch einfach von "Laufwerken" -
obwohl es tatsächlich auch nur verschiedene Partitionen auf einer einzigen
Festplatte, sein können. Diese Kennungen beginnen immer mit einem Buchstaben
ab C aufwärts. Jede weitere eingerichtete Partition erhält dann einfach den
nächsten freien Buchstaben. Die Kennungen A: und B: sind immer
Diskettenlaufwerken vorbehalten.

Heute ist auf jeder Festplatte schon ab Werk mit einer einzigen Partition
eingerichtet, der Anwender muss das Gerät also nicht erst selbst für den
Betrieb vorbereiten. Allerdings macht es durchaus Sinn, speziell größere
Festplatten in kleinere, übersichtlichere Einheiten zu unterteilen. Vor allem,
wer auf seinem Rechner parallel zu Windows auch Linux einrichten will, kommt
um das Neupartitionieren nicht herum.

Das Partitionieren ist nur der erste Schritt zum Einrichten einer
Festplatte. Der zweite ist das Formatieren. Dabei beschreibt der PC eine
Partition mit vorgezeichneten Datenspuren, die später die Daten aufnehmen
können.



-=Das DOS-Programm FDISK partitioniert eine Festplatte unter Windows=-

Um eine Festplatte in logische Laufwerke zu unterteilen, benötigen Sie ein
Partitionsprogramm. Jedes Betriebssystem enthält ein solches Programm bereits.
Bei der Erstinstallation richtet es normalerweise automatisch eine Partition
ein und formatiert sie. Auf diesem Laufwerk wird anschließend das
Betriebssystem installiert. Auch diese Arbeitsschritte übernehmen schon die
PC-Hersteller, so dass der Anwender ein prinzipiell schlüsselfertiges System
im Laden erhält - inklusive lauffähigem Betriebssystem.

Unter Windows 95/98 gibt es das DOS-Programm FDISK, um eine Festplatte zu
partitionieren. Das große Problem von FDISK besteht darin, dass sich eine
bereits partitionierte Platte nicht so ohne weiteres neu partitionieren läßt.
Der Haken: Alle bereits auf den Partitionen gespeicherten Daten gehen dabei
verloren. Wer also seine Festplatte mit FDISK neu einrichten will, sollte
vorher unbedingt eine Sicherungskopie seiner Daten angelegen.

Um FDISK zu starten, rufen Sie ein DOS-Fenster auf ("Start | Programme |
MS-DOS-Eingabeaufforderung") und geben am Prompt "fdisk" ein. Stellt das
Programm fest, dass die Festplatte mehr als 512 Megabyte bietet - also jede
heute gängige Festplatte -, fragt es, ob Sie die "erweiterte Unterstützung"
nutzen wollen. Gemeint ist das Dateisystem FAT32. In der Regel können Sie
diese Frage bejahen.

Nun zeigt sich das Hauptmenü von FDISK. Es enthält vier Punkte:

1. DOS-Partition oder logisches DOS-Laufwerk erstellen
2. Aktive Partition festlegen
3. Partition oder logisches DOS-Laufkwerk löschen
4. Partitionierungsdaten anzeigen





-=Keine Angst vor primären und erweiterten DOS-Partitionen=-

Um nun eine oder mehrere Partitionen einzurichten, rufen Sie Menüpunkt 1 auf.
Zu dieser Option gibt es wiederum drei Funktionen:

1. Primäre DOS-Partition erstellen
2. Erweiterte DOS-Partition erstellen
3. Logisches DOS-Laufwerk in der erweiterten DOS-Partition erstellen

Und schon habe Sie es mit dem schönsten PC-Kauderwelsch zu tun: primäre
und erweiterte DOS-Partition? Wie bitte? Im Prinzip ist es gar nicht so
schwer: Jedes PC-System benötigt eine Partition, von der aus das System
gestartet (gebootet) wird. Dies muss immer eine primäre DOS-Partition sein.
Zusätzlich muss die Boot-Partition eine "aktive Partition" sein.

Eine primäre Partition erhält einen Laufwerksbuchstaben, meist C:, und ist
nicht mehr weiter unterteilbar. Dazu dient die Option "Primäre DOS-Partition
erstellen". Das Programm weist ihr den Typ "PRI DOS" zu.

Zusätzlich zur primären Partition können Sie mit der Option "Erweiterte
DOS-Partition erstellen" auch noch einen zweiten Partitionstyp einrichten
(FDISK kennzeichnet ihn mit "EXT DOS"). Das müssen Sie sogar, wenn Sie auf
Ihrer Festplatte noch weitere logische Laufwerke definieren wollen. Denn nur
die erweiterte Partition kann in mehrere logische Laufwerke unterteilt werden.
Dazu verwenden Sie dann die Option "Logisches DOS-Laufwerk in der erweiterten
DOS-Partition erstellen". Die Reihenfolge lautet also: Zuerst die primäre
Partition anlegen und dann die erweiterte. Danach legen Sie die
Laufwerksbuchstaben fest.

Bis zu 23 logische Laufwerke lassen sich so einrichten. Warum gerade 23?
Da Laufwerke unter Windows mit den 26 Buchstaben des Alphabets gekennzeichnet
werden, aber C für die primäre Partition und A: und B: für die
Diskettenlaufwerke reserviert sind, bleiben noch 23 Buchstaben für 23 weitere
logische Laufwerke übrig. Auch CD-ROM- oder DVD-Laufwerke erhalten
Kennbuchstaben aus diesem Buchstaben-Pool.


FDISK und Windows: Systemsuizid nicht ausgeschlossen

Haben Sie alle Angaben festgelegt, verlassen Sie FDISK und starten den
Rechner neu. Die Partitionsdaten werden dann übernommen, und Sie können die
neuen Laufwerke unter Windows formatieren.

Allerdings verfügt FDISK unter Windows 95/98 nicht über einen
Selbstschutz. Das heißt, das Programm schlägt nicht Alarm, falls der Anwender
etwa das Laufwerk C: und die entsprechende Partition löschen will. FDISK
verrichtet diesen Dienst brav. Will man dann das System mit den neuen
Partitionsdaten starten, findet Windows seine Arbeitsdateien nicht mehr und
produziert einen gnadenlosen Absturz - ein wahrhaft mittelalterliches
Verhalten. Der Grund ist, dass Windows 95/98 nach wie vor auf DOS aufsitzt und
seine Mechanismen nutzt. Mit den üblichen Herstellerversprechen von
Anwenderfreundlichkeit ist dies nicht zu vereinbaren.

Wollen Sie also C: neu partitionieren, sollten Sie dies nicht in einer
DOS-Box unter Windows tun. Starten Sie beim Hochfahren des Rechners nur DOS
und aktivieren Sie von dort aus FDISK. Dann kommen Sie Windows nicht ins
Gehege.



-=FAT32 verbraucht weniger Platz als FAT16=-

Jedes Betriebssystem, ob Windows, MacOS, Linux und oder BeOS, hat sein eigenes
Dateisystem, das zu dem eines anderen Systems meist nicht kompatibel ist.
Selbst die Windows-Familie verwendet unterschiedliche Dateisysteme. Absolut
veraltet, aber nichtsdestotrotz noch weit verbreitet, ist das
FAT16-Dateisystem von DOS, das auch noch unter Windows 95 zum Einsatz kommt.
Es kann eine Partition lediglich zu einer Größe von bis zu zwei Gigabyte (GB)
verwalten.

Ein anderer, noch schlimmerer Nachteil ist die Größe der sogenannten
Cluster einer Festplatte. Cluster beschreiben zusammen mit den "Sektoren", wie
eine Festplatte physikalisch in die verschiedenen magnetischen Spuren
aufgeteilt ist, in denen die Daten abgelegt werden. Normalerweise kommt der
Anwender mit diesen physikalischen Grundeinheiten des Datenträgers nicht in
Berührung.

In einem Cluster sind die Sektoren einer Festplatte zusammengefaßt. Ein
Sektor hat eine Größe von 512 Bytes. Die Größe der Cluster richtet sich nach
der Größe der Festplatte. FAT16 arbeitet mit 16 Bit und kann deswegen
lediglich 65.536 (2 hoch 16) Cluster verwalten. Das führt bei einer
2-GB-Partition zu einer Clustergröße von 32 Kilobyte. Jede Datei belegt von
Haus aus mindestens ein Cluster. Das bedeutet, dass eine 3 oder 4 Kilobyte
große Textdatei tatsächlich 32 Kilobyte Festplattenplatz beansprucht. Diese
Platzverschwendung kann sich bei einem FAT16-Dateisystem auf bis zu 150
Megabyte summieren, die sich durch entsprechende Partitionierung deutlich
verringern lassen. Denn die Obergrenzen der Partitionsgrößen liegen bei:


Partitionsgröße Clustergröße
--------------- ----------------
Bis zu 268 MB: 4 KB Clustergröße
268 bis 536 MB: 8 KB Clustergröße
536 MB bis 1,07 GB: 16 KB Clustergröße


Diese Angaben gelten lediglich für DOS und Windows 95 in der ersten
Version. Seit der Version OSR2 von Windows 95 und Windows 98 setzt Microsoft
auf das neue Dateisystem FAT32. Es arbeitet mit 32 Bit und kann deswegen 2
hoch 32 Cluster, also vier Milliarden, verwalten. Dadurch lässt sich die
Clustergröße auf vier Kilobyte reduzieren. Auf diese Weise sind theoretisch
Partitionen von bis zu 16 Terabyte möglich.
Zitieren
#2
0
Teil 2:

-=Sinnvoll: das Speichern in verschiedenen Partionen=-

Nutzen Sie das FAT32-Dateisystem, müssen Sie eine große Festplatte nicht in
mehrere kleine Partitionen aufzuteilen, um Speicherplatz zu sparen. Das
Einteilen in mehrere (kleinere) Partitionen hat abgesehen vom Clusterproblem
allerdings noch einen anderen Vorteil. Denn kleinere Partitionen gewähren eine
höhere Zugriffsgeschwindigkeit. Ein Festplattenzugriff dauert erheblich
länger, wenn der Rechner große Datenbestände durchwühlen muß. Dazu kommt, dass
häufiges Dateien schreiben und wieder löschen die Festplatte im Laufe der Zeit
in viele verstreut liegende Datenbereiche zerteilt - man spricht von
Fragmentierung der Festplatte. Denn prinzipiell werden Dateien immer so
gespeichert, dass neu freigewordene Cluster am Anfang einer Partition wieder
zuerst belegt werden. Je nachdem, wie sich diese freien Cluster über den
Datenträger verteilen, sind größere Dateien auf mehrere kleine Fragemente
aufgeteilt und müssen beim Lesezugriff verteilt erst mühsam zusammengesucht
werden. Abhilfe schafft das sogenannte Defragmentieren einer Festplatte.

Ein anderer Grund, der für mehrere Partitionen spricht, ist das getrennte
Ablegen von Programmen und Dateien. Dieses Organisationsprinzip sollten Sie
sich grundsätzlich zueigen machen. Zum einen ist es übersichtlicher, zum
anderen ist es erheblich einfacher, nur bestimmte Partitionen in regelmäßigen
Abständen zu sichern. Eine sinnvolle Einteilung ist beispielsweise, Laufwerk
C: als Windows- und Programm-Partition einzurichten und auf Laufwerk D: alle
Dokumente und Arbeitsdateien abzulegen. Diese Ordnung ermöglicht es Ihnen, von
der Datenpartition D: regelmäßig Sicherungskopien (Backups) zu machen, während
Backups der Programmpartition C: im Prinzip nur dann nötig sind, wenn Sie neue
Anwendungen installieren.

Da Windows eine Auslagerungsdatei einrichtet, macht es durchaus Sinn, nur
für diese Datei eine Partition einzurichten und Windows anzuweist, die
Auslagerungsdatei auf dieser Partition zu speichern. So kann man für den
schnellstmöglichen Zugriff auf die Auslagerungsdatei sorgen, weil diese Datei
als einzige Datei auf der entsprechenden Partition nicht fragmentiert wird.
Sie richten die Auslagerungsdatei in der Systemsteuerung von Windows unter
Eigenschaften des System "Virtueller Arbeitsspeicher" ein ("Start |
Einstellungen | Systemsteuerung | System"). Dort können Sie unter
"Leistungsmerkmale | Virtueller Arbeitsspeicher" die Größe und den Ort der
Speicherung bestimmen.




-=Festplatten nachträglich neu partitionieren=-

Was also tun, wenn man seine zehn Gigabyte große Festplatte neu organisieren
möchte? Womöglich auch noch ohne die Daten auf der Platte zu sichern, weil man
nicht über genügend Speicherplatz verfügt? Das ist gar nicht so einfach. Denn
in diesem Fall muss man die Partitionsdaten einer Festplatte im laufenden
Betrieb verändern. Mit FDISK ist dies nicht möglich.

Zum Glück gibt es Partitionierprogramme wie etwa "Partition Magic" von
PowerQuest [http://www.powerquest.com] . Es ist mittlerweile schon für
knapp 100 Mark zu haben. Damit lassen sich auch nachträglich
Festplatten-Partitionen einrichten und verwalten. Außerdem bietet Partition
Magic eine komfortable Windows-Benutzerführung, so dass Sie sich nicht mit dem
unkomfortablen FDISK im DOS-Fenster abgeben müssen.

Die Voraussetzung ist, dass Sie noch genügend Platz auf Ihrer Festplatte
haben. Um Ihre Fesplatte mit Partition Magic neu einzuteilen, gehen Sie wie
folgt vor:

1. Defragmentieren Sie zuerst die Festplatte.

2. Starten Sie Partition Magic und richten Sie eine zweite Partition in dem
zur Verfügung stehenden Plattenplatz ein.

3. Jetzt können Sie die Dateien von einer Partition zur anderen kopieren, die
Partitionen defragmentieren und weitere Partitionen anlegen oder die Größe der
Partitionen verändern.

Auf diese Weise können Sie in mehreren Schritten neue Partitionen auch für
andere Betriebssysteme einrichten, ohne dass Sie erst die ganzen Daten auf ein
Sicherungsmedium auslagern müssen. Trotzdem sollten Sie die wichtigsten und
empfindlichsten Daten vorher sichern. Denn sollte doch etwas schief gehen,
sind sie in der Regel unwiederbringlich verloren.
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