06.04.2019, 10:21
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Es hat ein wenig gedauert, bis ich den Text fertiggestellt habe (immerhin hatte ich das Spiel schon in der ersten Januarwoche beendet), aber hier ist nun mein kleines Fazit zu:
Deus Ex: Invisible War
(= "Deus Ex 2")
Es fällt mir echt schwer dieses Spiel objektiv zu beurteilen, denn ich bin doch ziemlich enttäuscht davon. Nicht, weil es total schlecht ist, sondern weil es sich so komplett anders anfühlt als der grandiose Vorgänger und damit meine Erwartungen einfach nicht erfüllen konnte. Dabei ist der stimmungsvolle Einstieg im futuristischen Apartment noch recht vielversprechend. Aber schon bei der ersten Feindbegegnung merkt man den Unterschied: Während der Vorgänger in solchen Situationen mit einer großen Handlungsfreiheit aufwartet, wird man hier regelrecht in die Kämpfe getrieben. Dafür sorgt bereits allein die wesentlich kleinere Spielwelt, welche grundsätzlich weniger Ausweichmöglichkeiten bietet (vor allem für Schleicher). Aber es kommt noch hinzu, dass bekannte Spielelemente entweder fehlen (das gesamte Erfahrungssystem), auf ein Minimum reduziert sind (z.B. Inventar und Biomods) oder schlicht nicht richtig funktionieren. Gerade das schnelle Hinterrücks-KO ist praktisch nicht mehr existent, weil selbst normale Gegner mehr als einen Schlag verkraften (teilweise auch bei Kopfschüssen!).
Und diese Einschränkung in der Freiheit zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Obwohl es durchaus optionale Möglichkeiten in den Abschnitten gibt, werden diese eher über Gespräche mit NPCs angeboten oder dem Spieler von der Level-Struktur förmlich aufs Auge gedrückt. Das Entdecken und Erforschen der Spielwelt endet damit meist ziemlich schnell an der nächsten Hausecke. Das Spiel ist hier einfach deutlich geradliniger und mehr eine Art Ego-Shooter mit Adventure-Elementen. Der Vorgänger war hingegen eher in Richtung RPG angesiedelt. Und gerade das Experimentieren mit der Umgebung und den eigenen Fähigkeiten, was einen großen Teil des Spielspaßes beim Vorgänger ausmachte, ist völlig abhanden gekommen.
Was mich übrigens noch so richtig genervt hat, war die technische Seite:
Zum einen gibt es extrem lange Ladezeiten. Und das nicht nur beim Betreten eines neuen Levels bzw. Teilabschnittes, sondern auch beim Laden von Speicherständen (von wegen „Quicksave“). Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie zäh das wohl auf einem Rechner von damals gewesen sein muss (immerhin war ich ja nun schon mit wesentlich flotterer Hardware unterwegs).
Zum anderen ist auch die KI nicht gerade eine Glanzleistung. Manchmal kann man das Verhalten noch als "dämlich" bezeichnen, aber oft verhält sie sich einfach vollkommen irrational. Das schadet der Glaubwürdigkeit und Atmosphäre der Spielwelt doch sehr. Und letztendlich schlägt sich das dann auch auf das Spielerverhalten nieder, denn meistens ist man mit dem "Action-Weg" einfach deutlich besser unterwegs (zumal sich die Auswirkungen in Grenzen halten).
Nunja, wie schon eingangs erwähnt, ist das Spiel für mich eine herbe Enttäuschung. Wer den Vorgänger nicht kennt (oder zumindest nicht unmittelbar davor gespielt hat, wie ich), wird einige der Änderungen im Spiel-Design vielleicht weniger dramatisch auffassen. Aber für mich hat es sich einfach wie eine stark beschnittene Variante des usprünglichen Spiels angefühlt.
Ich hoffe nun, dass beim Nachfolger "Human Revolution" wieder etwas mehr vom alten Geist aufkommt.
Deus Ex: Invisible War
(= "Deus Ex 2")
Es fällt mir echt schwer dieses Spiel objektiv zu beurteilen, denn ich bin doch ziemlich enttäuscht davon. Nicht, weil es total schlecht ist, sondern weil es sich so komplett anders anfühlt als der grandiose Vorgänger und damit meine Erwartungen einfach nicht erfüllen konnte. Dabei ist der stimmungsvolle Einstieg im futuristischen Apartment noch recht vielversprechend. Aber schon bei der ersten Feindbegegnung merkt man den Unterschied: Während der Vorgänger in solchen Situationen mit einer großen Handlungsfreiheit aufwartet, wird man hier regelrecht in die Kämpfe getrieben. Dafür sorgt bereits allein die wesentlich kleinere Spielwelt, welche grundsätzlich weniger Ausweichmöglichkeiten bietet (vor allem für Schleicher). Aber es kommt noch hinzu, dass bekannte Spielelemente entweder fehlen (das gesamte Erfahrungssystem), auf ein Minimum reduziert sind (z.B. Inventar und Biomods) oder schlicht nicht richtig funktionieren. Gerade das schnelle Hinterrücks-KO ist praktisch nicht mehr existent, weil selbst normale Gegner mehr als einen Schlag verkraften (teilweise auch bei Kopfschüssen!).
Und diese Einschränkung in der Freiheit zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Obwohl es durchaus optionale Möglichkeiten in den Abschnitten gibt, werden diese eher über Gespräche mit NPCs angeboten oder dem Spieler von der Level-Struktur förmlich aufs Auge gedrückt. Das Entdecken und Erforschen der Spielwelt endet damit meist ziemlich schnell an der nächsten Hausecke. Das Spiel ist hier einfach deutlich geradliniger und mehr eine Art Ego-Shooter mit Adventure-Elementen. Der Vorgänger war hingegen eher in Richtung RPG angesiedelt. Und gerade das Experimentieren mit der Umgebung und den eigenen Fähigkeiten, was einen großen Teil des Spielspaßes beim Vorgänger ausmachte, ist völlig abhanden gekommen.
Was mich übrigens noch so richtig genervt hat, war die technische Seite:
Zum einen gibt es extrem lange Ladezeiten. Und das nicht nur beim Betreten eines neuen Levels bzw. Teilabschnittes, sondern auch beim Laden von Speicherständen (von wegen „Quicksave“). Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie zäh das wohl auf einem Rechner von damals gewesen sein muss (immerhin war ich ja nun schon mit wesentlich flotterer Hardware unterwegs).
Zum anderen ist auch die KI nicht gerade eine Glanzleistung. Manchmal kann man das Verhalten noch als "dämlich" bezeichnen, aber oft verhält sie sich einfach vollkommen irrational. Das schadet der Glaubwürdigkeit und Atmosphäre der Spielwelt doch sehr. Und letztendlich schlägt sich das dann auch auf das Spielerverhalten nieder, denn meistens ist man mit dem "Action-Weg" einfach deutlich besser unterwegs (zumal sich die Auswirkungen in Grenzen halten).
Nunja, wie schon eingangs erwähnt, ist das Spiel für mich eine herbe Enttäuschung. Wer den Vorgänger nicht kennt (oder zumindest nicht unmittelbar davor gespielt hat, wie ich), wird einige der Änderungen im Spiel-Design vielleicht weniger dramatisch auffassen. Aber für mich hat es sich einfach wie eine stark beschnittene Variante des usprünglichen Spiels angefühlt.
Ich hoffe nun, dass beim Nachfolger "Human Revolution" wieder etwas mehr vom alten Geist aufkommt.