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"You got a point there."
Ich will meine Meinung mal so formulieren: Auf der einen Seite gibt es so ein Spiel, bei dem Menschen getötet werden. Auf der anderen Seite gibt es ein Spiel, in dem Menschen vergewaltigt werden.
Natürlich sind beide Kategorien ziemlich zweifelhafte Auswüchse unserer medialisierten Welt. Die Spiele, in denen das Töten anderer Lebensformen simuliert wird, sind schon so alt wie überhaupt möglich - es geht, seitdem es Computerspiele gibt, sehr oft darum, irgendeine Form von Konflikt mit Gewalt zu lösen. Man könnte also sagen, wir hatten einiges an Zeit, uns an diese Situation zu gewöhnen und haben sie von den Kinderschuhen an begleitet (den ganzen Weg von... irgendwas auf dem Atari (?) bis zu z.B. Crysis). Für die andere Spielkategorie trifft das schonmal nicht zu, zumindest habe ich zuvor nie von sowas gehört. Der Sympathie-Bonus ist also klar auf Seiten der "Shooter".
Ein Shooter bringe dazu eine gewisse Motivation mit, weiterzuspielen - für wen der einzige Antrieb in einem solchen Spiel die Lust ist, die Gehirne der Gegner von Nahem zu betrachten, der sollte vielleicht weniger Shooter spielen...
Es gibt zwei klar getrennte Parteien: Den Spieler (und evt. Verbündete) und den Gegner - wobei der Gegner in fast jeder Situation ein ganz übles Pack von Verbrechern ist. In einer solchen Situation mag man sogar moralisch entscheiden, dass es richtig ist, diesen Gegner auf möglichst schmerzvollem Weg gen Tod zu schicken. In gewisser Weise ist man im Shooter fast immer in der Verteidigung (zumindest kämpft man ums Überleben) - im Vergewaltigungs-Spiel ist man dagegen im Angriff, einem moralisch nicht vertretbaren noch dazu (da kommt vielleicht ein wenig USA-Feeling auf...).
Wäre man in dieser Situation vollkommen objektiv, müsste man entweder beide Arten von Spiel verteufeln oder beide erlauben. Darauf wolltest du hinaus, oder?
Ich ziehe da einfach meine Subjektivität zur Hand, erkläre es für richtig, die "bösen" abzuschlachten, und für falsch, als böser die "guten" zu vergewaltigen.
Vielleicht wäre es mal ganz lustig, in einen Shooter den Vergewaltigungs-Modus einzubauen, damit man den fiesen Gegner, der einen gerade zum fünfmaligen Neuladen gezwungen hat, auch bis ins letzte entwürdigen kann....dann wäre das ganze gleich wieder schön schwarz-weiß und gar nicht so verwerflich.
Übrigens habe ich von dem Spiel "Rendition Guantanamo" noch nie gehört, es klang allerdings ganz interessant. Schade, dass es nicht zur Fertigstellung kommt.