11.07.2014, 05:34
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Interpret: Bass Communion
Titel: Loss
Format: Album (bzw. Mini-Album/EP)
Release: Januar 2006
Genre: keines (höchstens evtl. Atmospheric Post Noise oder sowas)
Album auf YouTube:
"Loss" besteht im Endeffekt aus einem einzigen "Song", der in zwei Tracks aufgeteilt wurde – beide Tracks sind jeweils um die 19 Minuten lang. Insofern sollte man eher von einem Mini-Album oder eventuell einer längeren EP sprechen.
Was der Reiz an Bass Communion generell ist, dürfte klar sein: das pure Versinken in Klangwelten. Aber was ist das Besondere an "Loss"? Ganz einfach: wer schon einmal in seinem Leben eine geliebte Person verloren hat, sei es nun durch eine schicksalshafte Trennung oder gar den Tod, der wird sich noch lebhaft an diese abgrundtief schreckliche Zeit erinnern. An den eigentlichen Moment des Verlustes, aber auch an die zerreissenden Nachwirkungen, an die unerträglichen Wochen und Monate danach. "Loss" ist die musikalische Version eben dieser Gefühlswelten. Perfekt nachempfunden durch filigranste Klangspielereien, Andeutungen von melancholischen Pianomelodien, teilweise dissonante Akkorde, hin und wieder Momente absoluter Stille, tiefste Klavieranschläge, die sehr langsam ausklingen und einem knacksenden Rauschen, das allgegenwärtig erscheint. Hin und wieder bekommt man den Eindruck, entfernte Stimmen ausmachen zu können.
Wenn man sich verallgegenwärtigt, womit man es hier zu tun hat, weiß man zweifelsfrei: dies ist keine Hintergrundmusik für schöne Abende. Kein entspanntes Genießen von ruhiger Instrumentalmusik. Kein angenehmes Abdriften aus der Alltagswelt. Es gibt nichts, das sich wirklich mit "Loss" vergleichen lässt. Dies ist ein Album für ganz spezielle Momente der Seele.
Dies ist pure Trauer.
Pures Alleinsein.
Purer Verlust.