05.10.2014, 07:26
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Interpret: Scar Symmetry
Titel: The Singularity (Phase I: Neohumanity)
Format: Album
Release: 03.10.2014
Genre: Progressive Melodic Death Metal
Anspieltipps:
Nach dem Hören von "The Singularity (Phase I: Neohumanity)" steht für mich nun ganz besonders eines fest: hätten Scar Symmetry DIESES Album direkt nach "Holographic Universe" herausgebracht, hätte kaum jemand den Sängerwechsel sonderlich negativ aufgefasst. Mehr noch: vermutlich hätten die meisten dieses Album als klare Steigerung angesehen! Große Worte, ich weiß. Doch wenn man bedenkt, dass Vielen der Schritt von "Pitch Black Progress" hin zu "Holographic Universe" zu krass in Richtung Pop-Refrains ging, ist die Aussage gerechtfertigt.
Mit anderen Worten: "Neohumanity" klingt wie eine absolut perfekte Mischung aus den letzten beiden Älvestam-Alben von Scar Symmetry. Hier finden sich sowohl unvergessliche "Holographic Universe"-ähnliche Melodien und Harmonien, als auch die technische Härte und der wahnsinnige Abwechslungsreichtum von "Pitch Black Progress". Zudem handelt es sich auch noch um den ersten Teil einer Konzeptalbum-Trilogie, was das tiefe Eintauchen in das Songmaterial noch aufregender macht!
Allein das regelrecht epische Intro (dessen Melodie im letzten Song wieder aufgegriffen und weitergeführt wird) sorgt für wohlige Schauer. Doch es ist eben nur der Auftakt – was mit den eigentlichen Songs folgt, ist die schiere Freude. Zwar hat das Album eine magere Spielzeit von nur knapp 43 Minuten, doch diese sind mit SO fesselnden Songs vollgepackt, dass darüber hinwegzusehen ist.
Jeder einzelne Song stellt hier eine absolut perfektionistische Mischung aus Härte und Melodie dar. Jeder einzelne Song ist ein Ohrwurm, den man nach kurzer Aufwärm-Phase nie im Leben mehr missen möchte. Jeder einzelne Song ist so abwechslungsreich und durchzogen von überraschenden Momenten und interessanten Sequenzen, dass von Abnutzung bzw. Tothören weit und breit keine Spur ist. Kaum hat man einen Teil der grandiosen Komposition eines Songs erfasst, steigert sich das Album mit dem nächsten Track noch weiter. Spätestens beim Refrain von "Cryonic Harvest" macht sich Euphorie breit, die mit "Neuromancers" noch überboten und mit dem 10-minütigen Endstück "Technocalyptic Cybergeddon" auf die Spitze getrieben wird. So eine Achterbahnfahrt bekommen nur die wenigsten hin.
Wollen wir hoffen, dass "Phase II" und "Phase III" dieser Trilogie nicht allzu lange auf sich warten lassen. Wenn es auch nur ansatzweise auf einem so hohen Niveau weitergeht wie auf diesem Album, wird die "Singularity"-Reihe wohl zur absoluten Referenz im Melodic (Progressive) Death Metal-Genre. Hut ab!