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Vorträge halten
#1
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Hi!

ihr kennt das sicher alle und jeder musste wohl schonmal einen Vortrag halten, sei es früher in der Schule, im Studium oder im Job.

In meinem Studium (Information & Communication Design) ist das Präsentieren ein wichtiger Bestandteil und wir haben bisher auch schon ein paar Präsentationen gehabt. In Zukunft werden es mit Sicherheit immer mehr.
Zuletzt noch letzte Woche am letzten Tag vor den Ferien.

Das ganze war eigentlich totale Kinderkacke. Wir haben uns in 5er Gruppen aufgeteilt und mussten innerhalb einer Woche ein Plakat zu einem bestimmten Thema anfertigen und anschließend präsentieren.

Jeder von uns hatte vielleicht gerade mal 1-2 Minuten zu sprechen, was ja nicht viel ist. Zudem hingen die Plakate jeder Gruppe an der Wand und der Studiengang stand drum herum, was ja auch wieder viel besser ist, als wenn alle sitzen und man als einziger vorne steht.

Trotzdem passierte wieder das gleiche, wie in 90% aller Präsentationen die ich in meinem Leben halten musste:
Kurz vor Beginn fängt mein Herzschlag an fast zu explodieren, ich werde total unruhig, und sobald ich sprechen muss, merke ich selber wie unsicher schon meine Stimme wird. Die wird total zittrig, und ich bin mir sicher der ein oder andere Zuhörer merkt das auch.
Glücklicherweise hatte ich keinen Zettel in der Hand zu halten, sowas hasse ich ja am meisten, wenn ich auf den Zettel schauen muss aber ich einfach nur extremst am Zittern bin.
Unser Studiengang ist übrigens komplett auf englisch.
Ich denke ich bin zwar für einen deutschen Muttersprachler schon ein recht guter Englisch-Sprecher, aber das kommt natürlich noch hinzu, dass ich nicht ganz so 100%ig frei und fließend sprechen kann wie im deutschen.

Mich macht das ganze echt verrückt und ich versteh nicht, wie so manch einer/eine ohne Probleme Präsentationen halten kann und dabei scheinbar vollkommen locker flockig und er/sie selbst bleibt. Da habe ich echt riesen Respekt vor.
Mir ist schon klar, dass auch präsentieren geübt sein muss, aber es ist ja auch nicht so, dass ich mich überhaupt nicht auf sowas vorbereite.
Ich schreibe meine Sachen auf, und gehe die Stichpunkte mehrmals durch. Schon während des Schreibens, aber auch anschließend mache ich mir jedes mal einen genauen Plan, was ich wie sage und rüberbringe. Ich gehe den Vortrag dann in Gedanken durch.

Aber sobald ich dann in der Realität irgendwo stehe, zig Augen auf mich gerichtet sind und ich der einzige bin, der spricht, geht alles den Bach runter.
Dass eine gewisse Portion Nervosität irgendwo dazugehört glaub ich gerne.
Aber dass ausgerechnet ich zu denen gehöre, die dabei total die Fassung verlieren, geht nicht in meinen Kopf rein, da ich sonst mehr der lockere, "coolere" Typ bin, der stets Ruhe bewahren kann und sonst auch echt kein Problem damit habe, Dinge zu erzählen, Leuten etwas zu erklären oder mit fremden Menschen zu reden.

Eine aus meinem Studiengang, mit der ich mittlerweile befreundet bin, bewundert mich sogar für meine stets ruhige Art, weil mich ja so schnell nichts aus der Fassung bringt.
Darauf bin ich ehrlich gesagt auch stolz, wenn sie das so sagt, aber von so einem souvaränen Auftreten beim Präsentieren kann ich nur träumen. Denn bei der kurzen Präsentation letzte Woche hat selbst sie gemerkt, dass ich nervös war (kam direkt danach bei mir an "du warst voll nervös, dass ich das noch erleben darf!").

Und dabei sind das wirklich nicht die ersten Präsentationen, die ich halten muss ... in der Schule gab es ja hin und wieder mal sowas.

Wie geht ihr denn mit sowas um? Oder ist euch das einfach sch**ß egal wenn ihr irgendwo solch eine Aufmerksamkeit bekommt und minutenlang sprechen müsst? Zu gerne würde ich in eine Präsentation starten können, so wie ich täglich in den Tag starte: ganz normal.
Ich weiß einfach gar nicht, wie man solch eine Nervosität besiegen soll.

Paar Dinge habe ich schonmal darüber gelesen, aber ob sowas wie "stell dir dein Publikum einfach nackt vor" wirklich hilft, wage ich zu bezweifeln (habe es aber noch nicht testen können).

Bah, ich hasse Präsentationen!!! Rotes Gesicht Es sei denn, jemand anderes hält sie.
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#2
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Is so n bisschen Vergleichbar mit Musiker auf der Bühne. Und die meisten Musiker, die ich kenne, achten überhaupt nicht aufs Publikum. Die achten auf andere Dinge wie ihr Instrument, den Mitmusikern, etc. Aber nicht aufs Publikum.

So habe ich es bisher auch immer gemacht. Und ich habe so gesporchen, dass ich ich mich langsam finde. Denn dann sprech ich für die anderen normal. Big Grin

Wie gesagt, einfach überhaupt nicht daran denken, dass Du angschaut wirst. Das ist die Hauptursache für Nervösität. Und dann macht man auch Fehler und dann ist es komplett im Arsch. Wink
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#3
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Ich hatte das Problem während der Schulzeit auch gehabt, dass schon nur beim Denken an den Vortrag mein Herzschlag enorm schnell wurde und ich mit meinen Händen nichts mehr anfassen konnte, Stehen und Sprechen ging so gerade noch. Die Lehrer haben mich dann immer dafür gelobt, dass ich die Vorträge ganz ohne Ablesen gehalten hatte - in Wirklichkeit wäre es gar nicht anders gegangen, weil der Zettel sonst so stark in der Hand gezittert hätte.

Ich habe das inzwischen einigermaßen in den Griff gekriegt, indem ich wirklich überhaupt nicht daran denke, was ich vorhabe.
Für Vorträge ist das dann nach dem Prinzip: Gehirn ausschalten und stumpf Stichworte vom Zettel an die Tafel übertragen, dann einfach warten und tun, was man auch während einer Busfahrt tun würde (Leute beobachten, nachdenken, was man nachmittags vor hat) und sobald das dann überraschende Kommando zum Starten kommt, mit den sympathischsten Personen des Raumes Augenkontakt halten und denen erzählen, was man sich am Abend zuvor ausgedacht hat.

Seit ich Präsentationen mit Beamern führe, ist das natürlich noch wesentlich einfacher geworden, weil ich noch viel weniger daran denken muss, was kommt: Die Folien geben mir stets neue überaschende Hinweise darauf, was ich den Leuten eigentlich zu sagen habe.

Präsentationen sind also eigentlich kein Problem mehr für mich. Was mir immer noch unheimlich schwer fällt, ist das Beitragen zu Diskussionen, wenn ich nicht spontan was sagen kann, sondern während andere reden, mir schon die Antwort zurechtlege und sie dann bringen möchte, sobald die andere Person fertig ist. Während dieser Wartezeit wiederhole ich so oft meinen Beitrag zur Diskussion und mein Herzschlag beschleunigt auch ungemein, dass ich dann meistens meine Hand wieder runternehme und doch nichts beitrage, um nicht so eine zittrige Stimme zu haben.

Also mein Tipp: Nicht vorausdenken, sondern spontan auf die eigenen bereits gesagten Worte reagieren. Gilt natürlich auch für Aktionen: Diese auch so spontan wie möglich ausführen. Die Übung der vorangegangenen Tage reicht in der Regel vollkommen aus, dass einem bei den bereits gesagten Sätzen/Absätzen - oder wie auch immer man das struktiert hat - der kommende Teil spontan dazu einfällt (oder zumindest etwas ähnliches, den Zuhörern wird's jedenfalls nicht auffallen).
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#4
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Am wichtigsten ist: Keine Panik. Tief Durchatmen.

Ich fand das früher auch total doof, aber bei jedem Mal geht es besser. Mein Nebenstudium ist auch komplett in englischer Sprache und am wichtigsten hierbei ist, nicht zu viel Nachdenken und den Redefluss aufrecht erhalten. Diejenigen, die mit drin sitzen, sind meist auch keine Muttersprachler und alle sitzen in einem Boot. Wenn man sich dann mal verhaspelt, was durchaus mehrfach vorkommen kann, dann muss man halt den Satz umbauen und anders sagen.

Am wichtigsten ist ein solider, überzeugter Stand. Klingt blöd, ist aber so. Aufrecht hinstellen, von der Sache überzeugt sein und von sich selbst auch überzeugt sein, dann läuft das von alleine - mehr oder weniger Wink
[Bild: forumavatarhermanmuns10u97.jpg] ...lädst du noch oder leechst du schon?
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#5
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Wenn Du weisst was zu zu sagen hast, also wenn Du gut vorbereitet bist, geht es auf jeden Fall viel leichter Wink Das hilft Dir total optimistisch zu sein und mit hoehem Bewustsein auch, dass alles gut gehen wird. Ich habe grosse Erfahrung mit muendlicher Pruefung sowohl in Griehenland als auch in Deutschland. Nach den 2-3 ersten Minuten, gewoehnt man sich an die Anwesenheit der Zuhoerer und der Vortrag lauft angenehmer. Und es wird kein wunder sein wenn der Vortrag laenger haelt als geplannt. Wink
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#6
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Vielen Dank für die Antworten Leute, werde mir alles zu Herzen nehmen, und klingt ja auch alles plausibel.
Aber dennoch alles leichter gesagt als getan. Big Grin
Definitiv muss ich mich bei sowas verbessern. Wir werden am Ende des Semesters in einem Fach nämlich eine Präsentation als Prüfung haben und da graut es mir schon jetzt vor. Wenn man diese nicht besteht, muss man das Fach im nächsten Semester nochmal machen, und das wollen wir bei diesem grausigen Drachen alle nicht.

Im Grunde verstehe ich das ganze selbst nicht.
Wir als Studiengang (ca. 30) sind allesamt so froh, dass wir wir sind und nicht woanders gelandet sind, denn wir verstehen uns alle so super und haben richtigen Zusammenhalt und Harmonie in unserem Trupp.
Schon seit den ersten Tagen des Studiums haben wir allesamt was unternommen um uns kennenzulernen, und auch jetzt noch, wo sich keiner mehr fremd ist, gehen wir regelmäßig zusammen aus, weil zum Großteil schon richtige Freundschaften entstanden sind.
Im Grunde sind es also größtenteils Leute, die zu meinem Freundeskreis gehören, und die Gewissheit, dass man von den Leuten vor denen man vorträgt, gemocht wird, sollte einem die Angst nehmen.

Warscheinlich ist es bei normalen Menschen richtig, dass es mit jedem Vortrag leichter wird, eine gute Vorbereitung vorausgesetzt. Aber das Gefühl, dass es leichter wird, habe ich bis jetzt trotzdem noch nicht gehabt.

Übrigens, ich hatte mal eine Band, mit der ich auch schon das ein oder andere Konzert gegeben habe. Man muss dabei zwar nicht sprechen (zumindest als Drummer nicht), aber kurz vor dem ersten Auftritt war ich auch leicht nervös.
Doch schon nach den ersten 10 Sekunden habe ich gemerkt, dass es ja überhaupt kein Problem ist und sogar richtig Spaß macht - und das Publikum habe ich nichtmal wahrgenommen. Ich weiß noch genau, wie ich nach Hause kam und mir dachte, so ein Konzert bei scheiß egal wievielen Leuten kann ab jetzt von mir aus jede Woche kommen.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich von da an nie wieder solche Angst vor Vorträgen haben werde. Aber mit der eigenen Stimme vorsprechen ist dann doch was anderes, als auf einem Instrument rumzukloppen.
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#7
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Ich muss jetzt echt mal ganz stolz erzählen, dass ich die rhetoric and presentation-Prüfung vorhin gut überstanden habe und die Präsentation wirklich wie am Schnürchen lief. Big Grin
Habe mich die gesamten letzten Wochen so verrückt gemacht und vor Allem heute den ganzen Tag wurde ich immer nervöser.

Aber irgendwie war alles absolut kein Problem.
Ich stand da, habe den USB-Stick reingetan, meine Dateien geöffnet und losgelegt.
Und irgendwie habe ich mich überhaupt nicht unwohl gefüht, ich habe viel Blickkontakt mit bestimmten Personen im Publikum und mit der (verhurten) Prüferin aufgenommen, ohne Kärtchen oder sonstige Hilfen komplett frei erzählt, nur von den Stichpunkten der Präsentation leiten lassen.
In passenden Momenten das Publikum noch angegrinst um bestimmte Formulierungen schön locker rüberzubringen und alles schön sauber und fließend, ohne Blackouts, 10 Minuten auf englisch.

Also ich weiß wirklich nicht was mich da geritten hat, Drogen nehme ich keine, aber irgendwie ist meine Angst mittlerweile tatsächlich weg und ich habe mir schon nach den ersten 2 Minuten während der Präsentation gedacht "Wozu warst du denn vorher bitte so nervös?!". Smile

Die Kuh hat zwar am Ende (und das nicht grad durch die Blume) was am Inhalt kritisiert, aber präsentationstechnisch dürfte das ein Erfolg gewesen sein (denn das bestätigten mir auch meine Kommilitonen, die das ganze sehr leisure fanden).

Ich freue mich, dass der Schrecken des Semesters nun vorbei ist, wegen dem ich seit Wochen keinen klaren Kopf hatte. Big Grin
Und vielleicht spricht diese Erfahrung ja dem ein oder anderen etwas Mut zu! Remember: Why give a fuck, when you can NOT give a fuck?!
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#8
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Herzlichen Glückwunsch - aber lieber vorher nervös uns es dann klasse durchziehen als alles andere Smile Bin da selbst nicht anders: vorher immer hoffnungslos nervös und dann läuft's sauber durch.
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#9
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Glückwunsch! Smile

Darfst mir Anfang März auch die Daumen drücken, da muss ich vor der ganzen Firma etwas vortragen, wenn auch auf Deutsch - ich bin da aber erst knapp ein Jahr und es geht um einen Umbau der Fertigung und auf Veränderungen stehen die meisten Leute nur sehr selten, insbesondere wenn die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit zwischen 10 und 30 Jahren liegt...

Aber freut mich, wenn das alles halb so wild war Smile
[Bild: forumavatarhermanmuns10u97.jpg] ...lädst du noch oder leechst du schon?
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#10
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Früher, in der Schule, hatte ich auch meine Probleme damit. Das lag aber vor allem an den Zuhörern (unreif, uninteressiert, ... Wink). Mittlerweile ist das kein Problem mehr - zumindest wenn ich gut vorbereitet bin und mit dem Thema zurechtkomme Wink.
Wenn die Zuhörer interssiert sind und die Sache ernst nehmen, ist das für den Sprecher relativ einfach und es macht manchmal sogar Spass Fröhlich.
[Bild: cgb-signaturwdjiq.png]
Du hast eine (nicht mehr ganz so) geheime Botschaft entdeckt:
"Besucht Heinrich's Spiele-Ausstellung!" ;-)


Big Grin Big Grin
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#11
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Ja, da habt ihr Recht.
Aber unbedingt Lust, sowas jetzt wöchentlich zu machen, hab ich natürlich nicht. Wink

Dann drück ich dir Anfang März die Daumen, Insanus!
Das klingt aber echt wie 'ne harte Nuss, aber die knackst du schon. Wink
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#12
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Ha, ich hab auch erst gestern mir 2 anderen eine Präsi gehalten.

Meine Meinung:

1. Je Fremder die Leute, desto besser... denn desto irrelevanter sind, zumindest für mich, ihre persönlichen, subjektiven Meinungen bezügl. des Redners (fällt bei dir ja leider raus)

2. Stichpunkte gemacht und dann Angst, einen davon zu vergessen... einfach weglassen in der Präsi (zum üben vorher ok). Grundlegend überlegen, was du sagen willst, den Rest frei machen. Wenn du eine Info vergisst... egal! Einfach weiter zur nächsten. Weiss ja eh keiner, was mal irgendwann auf deinem Zettel stand Wink

3. grundsäzliche Einstellung: es geht nicht um den Vortragenden, sondern um das Vorgetragene. Die Zuhörer sitzen nicht da, um dich zu bewerten, sondern um sich eine Idee, ein Konzept oder einen Plan verständlich erklären zu lassen.

4. last but not least: je sicherer und überzeugter man ist, desto besser läuft es

Maximale Erfolge für die nächsten Präsi's Wink.
Please disregard any undeserved compliments.
(Announcer - Portal 2)
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#13
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Glückwunsch! Dem einen liegen Präsentationen, dem anderen nicht... wem sie nicht liegen, einfach viele Vorträge etc. halten und dabei positive Erlebnisse sammeln... dann gehts von allein Smile

Ich bin zB sehr nervös, designe aber viel an den Slides herrum und habe dabei beim machen schon Spass. Sobald alles anfängt und der start gut ist, entspanne ich und es macht mir richtig Spass vor den Leuten zu reden Smile
Ha ha! Schmecke den kalten Stahl schwächliches Kanonen-Halteseil!!
IMMER auf der Jagd nach der CD-Version...
[Bild: testdnok.jpg]
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