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[Review] Airships (Windows, Alpha 5.0)
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Und noch ein kleines Review. Im Moment bin ich so sehr begeistert vom Indie-Spiel Airships, dass ich mich entschlossen habe, einen vorläufigen Erfahrungsbericht zu meinen ersten Eindrücken dazu zu schreiben.

[Bild: airshipstitel.jpg]

Spielprinzip

Bei Airships handelt es sich um einen in Seitenansicht gehaltenen Strategie-Action-Mix, der mit einfachstem Pixellook fantastische Luftschlachten inszeniert. Das Spiel befindet sich noch in der Alpha-Phase, bietet aber eine Vielfalt von Möglichkeiten, eigene Schiffe zu entwerfen und wahlweise gegen Computergegner oder im Multiplayer in unkomplizierten Schlachten auszutesten. Ausserdem bietet es einen noch recht rudimentär ausgeprägten "Kampagnenmodus", in dem wir ein Reich auf einer zufällig erstellten Karte verkörpern und versuchen, alle anderen Reiche mit unseren Luftflotten zu unterjochen.

Der Editor - eigene Schiffe massgeschneidert

Für mich das Sahnestück von Airships ist der starke Schiffseditor, der uns nahezu vollständige Freiheit bei der Entwicklung eigener Schiffe gewährt. Dabei gilt es dann, penibel auf Gewicht und Steigungsgeschwindigkeit, Besatzung und Bewaffnung, Kohlevorräte und "Suspensium"-Tanks (das ist das zum Schweben nötige Gas (oder was auch immer)) zu achten. Ausserdem will die passende Panzerung gewählt, die Farbe, das Wappen etc. bestimmt werden.
Die Besatzung will in Schlafräumen untergebracht werden, versorgen kann man die verletzte Mannschaft in Krankenstationen.
Während die "Airsailors" die Standardbesatzung darstellen und alle Funktionen von Waffen bis Kohleschaufeln selbständig übernehmen, sind "Air Marines" kampfkräftige Verteidiger des eigenen Schiffes oder stellen auf Wunsch halsbrecherische Entermannschaften. Die "Grenadiers" schliesslich sind die härtesten Knochen, die sich auf Befehl mit Seil und Haken todesverachtend zum Feindesschiff schwingen und versuchen, zur feindlichen Brücke durchzukämpfen. Ein so erobertes Schiff gehört dann der eigenen Mannschaft.
An Bewaffnung gibt es allerlei Totmacher: Von der klassischen Kanone zu bleispuckenden Gatlings, fauchenden Flammenwerfern, weitreichende Raketen und brutalen Suspensium-Kanonen kann das eigene Schiff nach Gutdünken ausgestattet werden.
Der Panzerung kommt ebenfalls grosse Bedeutung zu, denn wer keine Lust auf Kämpfe aus der Ferne hat, kann auch schlicht und einfach versuchen, das gegnerische Schiff in Stücke zu rammen - mit eine popeligen Holzverschalung geht das natürlich gehörig in die Hosen, mit Stahl hingegen wird schon eher etwas daraus.
Toll ist, dass sowohl riesige Monsterschiffe als auch leichte Boote ihren Wert haben: Mit Granaten ausgerüstete, leichte Holzschiffe können etwa in luftigste Höhen steigen und die schweren Brocken von oben gefahrlos bewerfen, während sie im direkten Kampf nach wenigen Sekunden schon das Zeitliche segnen würden. Kleine, flinke Boote, ausgestattet mit Grenadieren, können selbst schwere Kreuzer entern und unschädlich machen, die einen sonst mit ihren Kanonen zerfetzen würden. So gilt es immer, verschiedene Möglichkeiten zu beachten. Zumal grosse Schiffe nicht nur schwer sondern auch schweineteuer zu sein pflegen.
Neben dem Schiffseditor gibt es auch noch einen Gebäudeeditor, mit dem man einfache Wachtürme oder ganze Festungsanlagen entwerfen kann. Die werden entscheidend, wenn man in der Kampagne Städte vor feindlichen Begehrlichkeiten absichern will.

Grafische Präsentation

Was für eine Freude es ist, den eigenen Mannen bei ihrem Kriegshandwerk zuzuschauen: Trotz simpelster Grafik kommt dabei eine gehörige Schlachtenatmosphäre rüber, wenn Kanonenkugeln meine Schiffshülle durchbrechen und der kleine Matrose dahinter in roten Pixeln sein Dasein aushaucht oder wenn ein Brand sich unaufhörlich im Schiff auszubreiten beginnt und die Mannschaft verzweifelt versucht, es mit Wasserkesseln zu löschen. Da kommt schon einige Dramatik auf, die man dem Spiel auf den Standbildern nicht zumuten würde.
Persönlich muss ich zugeben, dass mich der Grafikstil zunächst eher abgeschreckt hat, aber nachdem ich es nun einige Zeit gespielt habe, möchte ich keinesfalls einen realistischeren Stil, weil's einfach perfekt passt.

Soundkulisse

In der neuen Version 5.0 ist zum ersten Mal Musik im Spiel. Dieser Soundtrack besteht aus sehr gelungener Schlachtenmusik, die die dramatischen Szenen klasse unterstützt. Daneben sind die Waffengeräusche und vor allem das furchtbare Krachen, wenn ein Schiff zu Grunde stürzt, auch gut gelungen, wie ich finde.

Fazit

Airships macht mir einen Riesenspass - die Schlachten sind unterhaltsam und packend dargestellt, vor allem aber kommt immer eine gute Spur Unberechenbarkeit dazu, so dass es nie klar ist, wie es ausgeht. Mir gefallen die vielen kleinen Details wie die herumwuselnden Luftmatrosen. Glanzstück ist für mich aber die Möglichkeit, nach Herzenslust herumzubasteln und meine ganz eigenen Kampfgeräte zusammenzusetzen.
Im Moment hat das Spiel noch einige Bugs (es ist halt eine Alpha), aber es ist schon sehr gut spielbar und mit jedem Update kommt ausserdem neuer Content dazu.

Airships kostet knappe 5 Dollar, wenn man die gegenwärtige Version kauft. Die Vollversion wird dann später allerdings 15 Dollar kosten. In meinem Fall kann ich sagen, dass sich die 5 Dollar wirklich überaus gelohnt haben.

edit: Eine Demo gibt es für das Spiel zwar nicht, aber der Entwickler bietet Interessierten an, das Spiel auszuprobieren - bei Nichtgefallen erstattet er einem das Geld einfach zurück. Finde ich ein sehr faires Angebot.


[Bild: editorairships.jpg]
Mit dem flexiblen Editor lassen sich ganz nach Geschmack Schiffe zusammensetzen.

[Bild: gigantwalkuumlre.jpg]
Diese kann man dann gegen einander antreten lassen. Rechts im Bild klettern meine wagemutigen Grenadiere an ihren Enterseilen zum feindlichen Schiff hoch...

[Bild: entern.jpg]
... um sich Zugang zu diesem zu verschaffen. Von da an versuchen sie, zur Brücke zu gelangen, um die Kontrolle zu übernehmen. Jetzt heisst es bangen und hoffen.

[Bild: kleingross-1.jpg]
Hier greife ich mit einer Gruppe kleinerer Spezialistenschiffe einen grossen Brocken an.
Das kleine Schiff links erleidet starke Schäden, lenkt aber die Flammenwerfer vom Enterboot in der Mitte ab, damit dieses seinen Entertrupp abladen kann.

[Bild: kampagneairsh.jpg]
Das ist der Kampagnenbildschirm. Hier kann ich entscheiden, wohin meine Flotten fliegen, welche Städte ich angreifen will.
Die im Editor geplanten Schiffe kann ich in der Kampagne bauen, wobei hier Geld eine entscheidende Rolle spielt.
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