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[Frage] Heißt Open-Source auch Low-Cost?
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Immer ausgereiftere Open-Source-Büroanwendungen werden allmählich zu ernsthaften Konkurrenten klassischer Produktsuites wie Microsoft Office. Doch für manche große Unternehmen ist es fraglich, ob die kostensparende Freeware tatsächlich die Kosten für Deployment und Mitarbeitertrainings aufwiegen kann.

Office-Anwendungen wie OpenOffice.org haben allerbeste Chancen, die Microsoft-Hochburgen in kleinen und mittelgroßen Firmen zu stürzen. Laut Jupiter Research haben sie in den USA bei mittelständischen Unternehmen derzeit einen 7-Prozent-Anteil am einschlägigen Markt. FN Manufacturing, eine amerikanische Firma mit Sitz in South Carolina und einer Belegschaft von etwa 300 Benutzern, ist ein idealer Kandidat für Open Source. Ed Benincasa, Chef der IT-Abteilung, nennt die möglichen Einsparungen als Hauptgrund dafür, Open-Source-Produkte einer Überprüfung zu unterziehen, daneben sind allerdings auch Zufriedenheit und Produktivität der Anwender wichtige Entscheidungsfaktoren. "Es geht primär um die Kosten, und für Software geht der Großteil unserer Upgrade-Ausgaben drauf", meint Benincasa. "Aber Geld für ein Upgrade auszugeben, wenn gar nicht alle Anwender die Funktionalität nutzen, widerstrebt mir, wenn OpenOffice unsere Anforderungen ebenso erfüllen kann."

Microsofts Mengenrabatte reduzuieren Kosten
In Firmen mit einer höheren Anzahl von Usern werden die Einsparungen allerdings durch die Vereinbarung von Mengenrabatten stark reduziert, was den Schritt weg von Microsoft Office freilich nicht mehr ganz so attraktiv erscheinen lässt. Duke Energy in North Carolina beschäftigt 25.000 Mitarbeiter und profitiert erheblich von Mengenrabatten.

Open-Source-Produkte kosten zwar nichts, doch die mit einem Umstieg verbundenen Kosten fielen bei einer Firma dieser Größe viel stärker ins Gewicht als bei FN Manufacturing. Duke Energys Manager für Desktop-Anwendungen, Jeff Worboys, glaubt nicht, dass derzeit die Ausgaben für Installation, Wartung, Training und Produktivitätsausfall eine Investition in OpenOffice.org rechtfertigen könnten. Während Benincasa davon ausgeht, dass FN Manufacturing 400 Dollar pro Arbeitsplatz für Microsoft Office 2003 ausgeben muss, wird dieser Preislevel bei Duke Energy aufgrund der ausgehandelten Mengerabatte bei weitem nicht erreicht. "Durch den Einsatz mehrer verschiedener Microsoft-Systeme", erklärt Kevin Wilson, Hardware-Manager bei Duke Energy, "verringern große Unternehmen ihre Kosten pro Arbeitsplatz für diese Produkte dramatisch".

Support als wichtiges Entscheidungskriterium
Ein weiteres Entscheidungskriterium ist der Support, den es bei OpenOffice.org wie bei den meisten Open-Source-Produktserien offiziell nicht gibt. Nur Drittanbieter locken mit entsprechenden Service-Angeboten. Benincasa bewertet den Support-Aspekt allerdings nicht als entscheidend für oder gegen Open Source, denn das Unternehmen habe für Office-Anwendungen noch nie einen nennenswerten Support-Bedarf gehabt. Auch sieht er in der Kompatibilität der Dateiformate kein größeres Problem, falls FN Manufacturing auf OpenOffice umsteigen sollte. Bei Duke Energy sind die Zweifel in dieser Hinsicht schon größer. Wie es von Entwicklerseite bei OpenOffice.org heißt, enthält die Version 1.1.1 Filter, die in der Lage sind, Microsoft-Dokumente mit 90-prozentiger Genauigkeit umzusetzen, wobei sehr komplexe Formatierungen auch Schwierigkeiten bereiten könnten.

Derlei Überlegungen führen bei Duke Energy aber keineswegs dazu, Open-Source-Office-Lösungen gänzlich aus ihrer Planung auszuschließen. Worboys meinte, er verfolge die Funktionalität von Microsoft Office und OpenOffice.org sehr genau, um bei Feststellung einer möglicherweise besseren Eignung der Open-Source-Anwendungen rasch reagieren zu können. "Doch der Reifeprozess bei den Open-Source-Tools muss noch etwas fortschreiten, bevor wir den entscheidenden Schritt in diese Richtung gehen", meint Worboys. "Würde ich allerdings heute eine Firma eröffnen, wäre meine Herangehensweise freilich eine ganz andere."
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