Eure Anschaffungen in letzter Zeit?

[SonataFanatica]

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Original von thEClaw
Du klingst wirklich, als hättest du dir eigentlich "Das Dschungelbuch" anschauen wollen und wärst dabei aus Versehen auf ein ziemlich "unangenehmes" Drama gestoßen.

(...)

Es ist vermutlich nicht die Intention des Filmes, dir die angenehmst mögliche Unterhaltung zu bescheren.
Was hätte denn eigentlich noch im Fantasy-Teil passieren sollen? Ein paar Einhörner reiten? Lustige kleine Elfen beim Spielen beobachten und damit die im Film direkt vor der Tür lauernde harte Realität zurückdrängen? Vielleicht will der Film den Zuschauer ja immer wieder mit der Faust ins Gesicht schlagen, das Leben ist kein Märchenbuch.

Keine Sorge. Sowas hat ebenfalls keiner von uns (NightOwl, Vertigo, und mir) erwartet. Wir dachten uns schon sowas wie ein schreckliches Kriegsdrama, aus dem die kleine Protagonistin in ihre Fantasiewelt zu entfliehen versucht. Wie gesagt: wir hätten uns einfach nur viel mehr von dieser Flucht, also eine Betonung auf das Refugium des Mädels, gewünscht - das ist alles. Wie gesagt: das ist genau wie bei Terry Gilliams "Tideland"! Es wird immer wieder auf die "Welt im Kopf des Mädchens" angespielt, aber es bleibt leider bei Andeutungen und die Flucht aus der grausamen Realität geschieht einfach nicht in ihrer Gänze!

Mir ist schon klar, dass der Film GENAU DAS aussagt. Es gibt einfach keine Flucht aus der Realität. Man muss sich der Realität stellen anstatt daraus zu flüchten. Das ändert allerdings nichts an dem WUNSCH, ihr zu entfliehen und somit unserem Wunsch beim Schauen des Films, mehr von den Dingen fernab der Realität präsentiert zu bekommen.

Original von thEClaw
Übrigens: Gibt es verschiedene Versionen vom Film? Ich kenne eine, in der das Mädchen am Ende in der "Fantasiewelt" ist. Damit kann der Zuschauer sich dann aussuchen, ob er sich vor dem harten Ende drückt und diese Welt "existieren lässt" oder nicht.

Ich denke schon. So ein Ende (die Kleine schreitet in die Fantasywelt, wo sie endlich der Grausamkeit der Realität entkommt - wenn auch erst nach ihrem Tod) hätte ich mir so sehnlichst gewünscht nach all der Grausamkeit. Vielleicht sollte ich mir die Original-DVD mal ausleihen oder... bei den Preisen im Moment (verglichen mit Ausleihgebühren)... doch mal kaufen...

Original von thEClaw
Ich versuche immer, Filme vollkommen unvorbereitet zu schauen (...) dann steht dir ein potentiell unvergessliches Filmerlebnis bevor.

Der Fehler, den wir dabei begangen haben, war, den Film erst so spät zu schauen (erst dieses Jahr), nachdem wir alle schon viel davon gehört hatten. Es wäre sicherlich eine ganz andere Sache gewesen, wenn wir den Film direkt bei der Veröffentlichung geschaut hätten, möglichst ohne auch nur auf das Filmplakat (das mich immernoch an die untere Hälfte des Plakats von "Brücke nach Terabithia" erinnert und somit was völlig Falsches suggeriert) zu schauen.

Original von thEClaw
Fühl dich nicht gleich angegriffen. Deine Aussagen sind für einen Außenstehenden nunmal so zu interpretieren.
Der Film ist wirklich gut, ein "hat mich nicht angesprochen" kann man hinnehmen. Aber ein "der war überhaupt nicht so, wie ich erwartet habe -> doof" ist für jeden Fan des Films und auch den Film selbst ein Schlag ins Gesicht.

Ist es so eine verwerfliche Sache, nach anderen Erwartungen einen Film nicht gut zu finden? Ich finde einfach, dass es einen Schritt zu weit geht, aus meiner Aussage so etwas Absurdes zu schließen wie einen oberflächlichen, auswechselbaren, "harmlosen" Filmgeschmack! Aufgüsse, Abklatsche und widerlich vorhersehbare Streifen verachte ich! Daher meine Entrüstung. Ich entschuldige mich für meinen Wortlaut, tut mir leid. Aber ich finde diese Annahme, ohne meinen Filmgeschmack zu kennen, einfach unfair und dreist.

Original von thEClaw

Original von SonataFanatica
Ich versuch ebenfalls noch immer, vielen Leuten "Blade Runner" nahezubringen. Da kann man seine eigene Begeisterung und die Nachhaltigkeit des Films dann erklären wie man will und es bringt doch nix.

Ich kann den Standpunkt völlig verstehen, beim ersten Anschauen war ich z.B. ziemlich enttäuscht. Mittlerweile hingegen finde ich den Film äußerst gut. Wenn man sich nicht in die Filmwelt hineinziehen lassen kann, ist der Film einfach nur langweilig (gilt übrigens für viele Filme).

Es hilft bei "Blade Runner" SEHR, sich das Making Of, das auf der aktuellsten DVD (dem "Final Cut") enthalten ist, in aller Ruhe anzusehen. Erst dann versteht man das wahre Ausmaß des Films. Und man sollte sich darüber im Klaren sein, das der Film zwar eine ähnliche, im Grunde aber eine völlig andere Story erzählt als das Buch von Philip K. Dick.