08.10.2014, 12:57
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Heinrich Reich schrieb:Ein Buch ist - ganz klar erkennbar - kein Verbrauchsgut.Du hast das zwar später noch relativiert, aber so ganz stimmt das eben nicht: Ein Buch dient für mich dem Zweck der Unterhaltung. Und auch bei einem guten Buch wird diese beim ersten Mal mit Abstand am besten ausfallen, und höchstwahrscheinlich bleibt es bei einem einmaligen Gebrauch. Das Buch bleibt physisch unbeschadet, verliert aber für mich als Nutzer seinen Wert - es ist durchaus als "verbraucht" anzusehen. Aber da wir uns damit ja in der Grauzone bewegen, kann ich das Buch weitergeben, damit es noch eine weitere Person "verbrauchen" kann.
Die genaue Form des Gutes ist rein praktisch bedingt, aber eigentlich geht es nur um den Transport eines sehr flüchtigen Gutes - Information, Unterhaltung etc. Ein Kinobesuch ist ein ideales Verbrauchsgut, eine DVD des gleichen Filmes unterscheidet sich nur durch das robustere Trägermedium, das die Ware an sich aber nicht aufwertet.
Das Problem kombiniert mit einer Form von Unterhaltung, die in allen Aspekten "minimiert" wurde um eine Produktion am Fließband zu ermöglichen, entwertet den nicht-physischen Teil des Gesamtproduktes sogar noch weiter, sodass ein zweiter (spaßträchtiger) Konsum von vornherein ausgeschlossen ist. Das belebt den Gebrauchtmarkt aber umso mehr - und die Leute hinter der Fließband-Wegwerfware sehen ihren Gewinn trotz steigenden Ausstoßes an Produkten stagnieren.
Ich sage übrigens nicht, dass ich diese ganze Sichtweise gut fände. Aber ich sehe auch bei mir, dass diverse Medien eigentlich nur einmalig benutzbar sind. Manche Leute verfügen sogar über eine riesige Halde völlig ungenutzer Medien, weil unsere Lebenszeit doch recht kurz bemessen ist. Das ist natürlich der Traum eines jeden verkaufenden Organs: "Wegwerfen" schon vor dem Gebrauch. In diesem Fall ist sogar ein Weiterverkauf sehr unwahrscheinlich, denn man will doch nichts unter Verlust weiterverkaufen, das man irgendwann mal potentiell benutzen wollen könnte.
Ich denke, dass sich ein "Gebrauchsgegenstand" durch den regelmäßigen Gebrauch kennzeichnet und nicht dadurch, woraus er besteht.
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