04.09.2023, 06:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.09.2023, 06:11 von tomwatayan.)
0
Die Kommentare in dem Thread sagen aber auch, dass man verschiedene Perspektiven betrachten soll.
Es ist richtig, dass eine positive Erinnerung (zum Beispiel als Kind mit einem Handheld gespielt plus ähnliches Spielgenre => Switch-Spiel ist gekauft) einen leicht davon überzeugt, erneut zu kaufen. Das ist ja auch der Grund, warum im Filmbereich immer wieder Sequels gemacht werden, auch wenn es thematisch gar nicht passt: Weil man schon allein durch die Erinnerung an den Vorgänger so viel Vorfreude entwickelt, dass man unreflektiert Geld ausgibt, um das Sequel sehen zu können.
Das allein macht aber noch keine Depression. Würde man das Gekaufte dann komplett vergessen wie bei einem Kinobesuch oder dem Einwurf von Münzen in einen Arcade-Automaten, dann hat man keinen Backlog aufgebaut, der einen unglücklich macht, weil man unmotiviert zum Spielen ist. Gleichzeitig hat man bei Käufen, die einem sofort Feedback geben, auch immer schon direkt positives Reenforcement (Sequel war gut, Arcade-Spiel machte Spaß) oder negatives Reenforcement (Sequel war schlecht, Arcade-Spiel machte keinen Spaß), die einem beim nächsten Kauf eine differenziertere Kaufentscheidung ermöglichen.
Wenn man jedoch gekauft hat ohne direktes Feedback zu erhalten, wie bei einem Spiel, das noch gestartet werden muss, dann bildet man zunächst eine unerledigte Aufgabe. Man muss ja noch herausfinden, ob sich der Kauf gelohnt hat oder nicht.
Und das ist wahrscheinlich der Punkt, an dem es kritisch wird: Man hat durch günstige Angebote möglicherweise eine Weile zu viel im Voraus gekauft und steht dann wie der Ochs' vorm Berg und kann sich nicht entscheiden, was man davon als Erstes spielen soll. Dann bildet sich an der Entscheidungsstelle ein Feedbackloop, weil man gelernt hat, dass Entscheiden keine Freude bringt - und folglich wird die Entscheidung noch schwieriger, weil auch immer mehr Zeit vergeht, in der man nichts positives aus der Sache herausgeholt hat. Aber es steht doch noch die Feedbackfrage für den Initialkauf offen - oh je, das sieht nicht gut aus. Dann bildet sich vermutlich eine Depression.
Nun hat man entweder die Wahl, sich völlig umzuorientieren in Lebensbereiche, die noch nicht negativ behaftet sind und in denen man leicht positive Erfahrungen sammeln kann. Das ist häufig ein Grund, warum man zum Beispiel über verschiedene Bereiche seines Lebens unterschiedliche Hobbys entwickelt. Man findet, manchmal völlig ohne große Suche, etwas Neues, aus dem man sehr viel Freude heraus zieht. Und dann bleibt man einfach bei der neuen Tätigkeit hängen und konzentriert sich sehr auf diese und entwickelt dort ein neues Hobby. Das kann man aber auch versuchen, zu erforschen, wenn das alte Thema/Hobby gerade sehr problematisch behaftet ist.
In dem Thread werden noch andere Tipps gegeben, wenn die Angst vor alternativen Hobbys noch mehr Unmut erzeugt als das mit negativen Erfahrungen zersetzte Lieblingshobby.
Zum Beispiel jedes Spiel nur kurz starten und einen kurzen Testbericht zu schreiben. Wenn das vielleicht schon zu kompliziert ist, kann man auch jedes Spiel bloß starten und ein paar einfache Fakten aufschreiben: Welches Biom bildet das erste Level ab (Schnee, Lava, Gebirge, Dschungel, Wüste, Urban)? Was ist die Währung, die einem beim Einsammeln Fortschritt gewährt (Score-Punkte, Erfahrungspunkte, Geld, Sammelobjekte)? Wie funktioniert das Rücksetzsystem (Checkpoints, In-Universe-Speicherpunkte, Save-Anywhere, Kapitelspeicher, Passwörter)? Je komplizierter die Fragestellung gewählt ist, desto mehr Zeit verbringt man dann am Ende doch mit dem augenscheinlichen Lieblingshobby, um die Liste füllen zu können. Und bekommt vielleicht auch doch bei einem Titel Lust, weiterzuspielen. Und wenn nicht, hat man den Titel zumindest abgehakt als Kandidaten, den man sich nie wieder anschauen muss.
Der Tipp mit dem Bibliotheksgedanken ist sicherlich hinfällig, weil das nur funktioniert, wenn man viele Freunde hat, an die man Objekte der Bibliothek verleihen kann, um so positives Feedback zurückzubekommen. Bei einer Steambibliothek geht das schon mal gar nicht.
Ich habe mitbekommen, dass bei dir noch ein anderes Problem mitspielt. Also selbst wenn du eigentlich Freude am Spiel hast, dir die Freude möglicherweise durch eine Laune der Natur aktiv beim Spielen wieder genommen wird, weil der Controller kaputt geht. Da hilft wahrscheinlich nur jede Menge Hardwarenachschub oder doch eine passivere Variante wie Let's Plays. Ich kann aber auch verstehen, wenn Let's Plays nichts auf Dauer für einen sind. Ich werde beim dauerhaften Zugucken auch bloß noch nervöser.
Es ist richtig, dass eine positive Erinnerung (zum Beispiel als Kind mit einem Handheld gespielt plus ähnliches Spielgenre => Switch-Spiel ist gekauft) einen leicht davon überzeugt, erneut zu kaufen. Das ist ja auch der Grund, warum im Filmbereich immer wieder Sequels gemacht werden, auch wenn es thematisch gar nicht passt: Weil man schon allein durch die Erinnerung an den Vorgänger so viel Vorfreude entwickelt, dass man unreflektiert Geld ausgibt, um das Sequel sehen zu können.
Das allein macht aber noch keine Depression. Würde man das Gekaufte dann komplett vergessen wie bei einem Kinobesuch oder dem Einwurf von Münzen in einen Arcade-Automaten, dann hat man keinen Backlog aufgebaut, der einen unglücklich macht, weil man unmotiviert zum Spielen ist. Gleichzeitig hat man bei Käufen, die einem sofort Feedback geben, auch immer schon direkt positives Reenforcement (Sequel war gut, Arcade-Spiel machte Spaß) oder negatives Reenforcement (Sequel war schlecht, Arcade-Spiel machte keinen Spaß), die einem beim nächsten Kauf eine differenziertere Kaufentscheidung ermöglichen.
Wenn man jedoch gekauft hat ohne direktes Feedback zu erhalten, wie bei einem Spiel, das noch gestartet werden muss, dann bildet man zunächst eine unerledigte Aufgabe. Man muss ja noch herausfinden, ob sich der Kauf gelohnt hat oder nicht.
Und das ist wahrscheinlich der Punkt, an dem es kritisch wird: Man hat durch günstige Angebote möglicherweise eine Weile zu viel im Voraus gekauft und steht dann wie der Ochs' vorm Berg und kann sich nicht entscheiden, was man davon als Erstes spielen soll. Dann bildet sich an der Entscheidungsstelle ein Feedbackloop, weil man gelernt hat, dass Entscheiden keine Freude bringt - und folglich wird die Entscheidung noch schwieriger, weil auch immer mehr Zeit vergeht, in der man nichts positives aus der Sache herausgeholt hat. Aber es steht doch noch die Feedbackfrage für den Initialkauf offen - oh je, das sieht nicht gut aus. Dann bildet sich vermutlich eine Depression.
Nun hat man entweder die Wahl, sich völlig umzuorientieren in Lebensbereiche, die noch nicht negativ behaftet sind und in denen man leicht positive Erfahrungen sammeln kann. Das ist häufig ein Grund, warum man zum Beispiel über verschiedene Bereiche seines Lebens unterschiedliche Hobbys entwickelt. Man findet, manchmal völlig ohne große Suche, etwas Neues, aus dem man sehr viel Freude heraus zieht. Und dann bleibt man einfach bei der neuen Tätigkeit hängen und konzentriert sich sehr auf diese und entwickelt dort ein neues Hobby. Das kann man aber auch versuchen, zu erforschen, wenn das alte Thema/Hobby gerade sehr problematisch behaftet ist.
In dem Thread werden noch andere Tipps gegeben, wenn die Angst vor alternativen Hobbys noch mehr Unmut erzeugt als das mit negativen Erfahrungen zersetzte Lieblingshobby.
Zum Beispiel jedes Spiel nur kurz starten und einen kurzen Testbericht zu schreiben. Wenn das vielleicht schon zu kompliziert ist, kann man auch jedes Spiel bloß starten und ein paar einfache Fakten aufschreiben: Welches Biom bildet das erste Level ab (Schnee, Lava, Gebirge, Dschungel, Wüste, Urban)? Was ist die Währung, die einem beim Einsammeln Fortschritt gewährt (Score-Punkte, Erfahrungspunkte, Geld, Sammelobjekte)? Wie funktioniert das Rücksetzsystem (Checkpoints, In-Universe-Speicherpunkte, Save-Anywhere, Kapitelspeicher, Passwörter)? Je komplizierter die Fragestellung gewählt ist, desto mehr Zeit verbringt man dann am Ende doch mit dem augenscheinlichen Lieblingshobby, um die Liste füllen zu können. Und bekommt vielleicht auch doch bei einem Titel Lust, weiterzuspielen. Und wenn nicht, hat man den Titel zumindest abgehakt als Kandidaten, den man sich nie wieder anschauen muss.
Der Tipp mit dem Bibliotheksgedanken ist sicherlich hinfällig, weil das nur funktioniert, wenn man viele Freunde hat, an die man Objekte der Bibliothek verleihen kann, um so positives Feedback zurückzubekommen. Bei einer Steambibliothek geht das schon mal gar nicht.
Ich habe mitbekommen, dass bei dir noch ein anderes Problem mitspielt. Also selbst wenn du eigentlich Freude am Spiel hast, dir die Freude möglicherweise durch eine Laune der Natur aktiv beim Spielen wieder genommen wird, weil der Controller kaputt geht. Da hilft wahrscheinlich nur jede Menge Hardwarenachschub oder doch eine passivere Variante wie Let's Plays. Ich kann aber auch verstehen, wenn Let's Plays nichts auf Dauer für einen sind. Ich werde beim dauerhaften Zugucken auch bloß noch nervöser.