21.09.2015, 14:13
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Was mich immer mal wieder aufregt oder besser gesagt wurmt, ist der Umstand, dass viele Leute anscheinend überhaupt nicht verstehen, was es mit dem Wort 'Gleichberechtigung' auf sich hat.
Aufgefallen ist mir das gerade mal wieder, als ich einen Artikel über Alfred Hitchcock gelesen hab, in dem ihm vorgeworfen wird, ein misogynist also Frauenhasser zu sein.
http://www.theguardian.com/film/2010/oct...ds-bidisha
Falls jemand keine Lust hat den gesamten Artikel zu lesen, hier zwei Aussagen, die mich doch sehr verwundert haben:
"Hitchcock's women are outwardly immaculate, but full of treachery and weakness. But, hurrah, he doesn't kill them all. He just teaches them a thoroughly good lesson."
[...]
"Norman Bates is Hitchcock himself, kidding himself that women are scheming devils and men are just innocent folk, acting up because they got caught in a tricky situation."
Also jetzt mal ernsthaft! Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen aus dieser Zeit, zeichnet sich Hitchcock doch vor allem dadurch aus, dass er eben kein schwaches Frauenbild zeichnet, sondern das genaue Gegenteil.
Aber das bedeutet nicht, dass diese Frauen perfekt also frei von Fehlern oder Abgründen sind. Und das sollte man ihm nicht als Frauenfeindlichkeit auslegen, sondern als ehrlich. Es gibt nun mal Frauen, die hinterhältig, manipulativ und egoistisch sein können. Also warum das alles beschönigen oder ignorieren?
Wo wir auch beim Thema Gleichberechtigung sind. Ich hab immer das Gefühl, dass viele Gleichberechtigung nur als Vorteil sehen. Frauen dürfen genauso viel wie Männer. Ja, das stimmt, aber das heißt nicht, dass es nicht auch eine Schattenseite gibt. Wenn man gleichberechtigt ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn man dieselben Anfeindungen erleidet wie die Männer. Wenn Männer sagen, Frauen sind nur als hübsches Beiwerk da oder gehören in die Küche, dann sind diese Männer Sexisten oder Frauenhasser. Aber wenn Frauen sagen, Männer denken nur mit dem Schwanz, sind oberflächlich und untreu, dann ist das was? Realistisch oder wie jetzt?
Gleichberechtigung heißt für mich, dass jeder jede Rolle einnehmen kann, von der Karrierefrau bis zur Hausfrau und Mutter, von der Heldin bis zur Antagonistin ist alles dabei. Also warum sollte man dann nicht in Filmen auch den Frauen mal die Rolle der Intrigantin geben?
Und ich hab auch noch keine Beschwerde der Männer gehört, dass bei Hitchcock die männlichen Protagonisten nicht unbedingt gut weg kommen. Wenn wir mal ehrlich sind, steht jeder kühlen, intelligenten Blonden Frau in seinen Filmen, häufig ein schwacher, unsicherer oder gestörter Mann gegenüber. Sagt deswegen irgendeiner, dass Hitchcock sein eigenes Geschlecht zum Opfer macht?
Also wenn wir schon die Gleichberechtigung anstreben, dann doch bitte auch vollständig und nicht nur die Rosinen rauspicken
Aufgefallen ist mir das gerade mal wieder, als ich einen Artikel über Alfred Hitchcock gelesen hab, in dem ihm vorgeworfen wird, ein misogynist also Frauenhasser zu sein.
http://www.theguardian.com/film/2010/oct...ds-bidisha
Falls jemand keine Lust hat den gesamten Artikel zu lesen, hier zwei Aussagen, die mich doch sehr verwundert haben:
"Hitchcock's women are outwardly immaculate, but full of treachery and weakness. But, hurrah, he doesn't kill them all. He just teaches them a thoroughly good lesson."
[...]
"Norman Bates is Hitchcock himself, kidding himself that women are scheming devils and men are just innocent folk, acting up because they got caught in a tricky situation."
Also jetzt mal ernsthaft! Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen aus dieser Zeit, zeichnet sich Hitchcock doch vor allem dadurch aus, dass er eben kein schwaches Frauenbild zeichnet, sondern das genaue Gegenteil.
Aber das bedeutet nicht, dass diese Frauen perfekt also frei von Fehlern oder Abgründen sind. Und das sollte man ihm nicht als Frauenfeindlichkeit auslegen, sondern als ehrlich. Es gibt nun mal Frauen, die hinterhältig, manipulativ und egoistisch sein können. Also warum das alles beschönigen oder ignorieren?
Wo wir auch beim Thema Gleichberechtigung sind. Ich hab immer das Gefühl, dass viele Gleichberechtigung nur als Vorteil sehen. Frauen dürfen genauso viel wie Männer. Ja, das stimmt, aber das heißt nicht, dass es nicht auch eine Schattenseite gibt. Wenn man gleichberechtigt ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn man dieselben Anfeindungen erleidet wie die Männer. Wenn Männer sagen, Frauen sind nur als hübsches Beiwerk da oder gehören in die Küche, dann sind diese Männer Sexisten oder Frauenhasser. Aber wenn Frauen sagen, Männer denken nur mit dem Schwanz, sind oberflächlich und untreu, dann ist das was? Realistisch oder wie jetzt?
Gleichberechtigung heißt für mich, dass jeder jede Rolle einnehmen kann, von der Karrierefrau bis zur Hausfrau und Mutter, von der Heldin bis zur Antagonistin ist alles dabei. Also warum sollte man dann nicht in Filmen auch den Frauen mal die Rolle der Intrigantin geben?
Und ich hab auch noch keine Beschwerde der Männer gehört, dass bei Hitchcock die männlichen Protagonisten nicht unbedingt gut weg kommen. Wenn wir mal ehrlich sind, steht jeder kühlen, intelligenten Blonden Frau in seinen Filmen, häufig ein schwacher, unsicherer oder gestörter Mann gegenüber. Sagt deswegen irgendeiner, dass Hitchcock sein eigenes Geschlecht zum Opfer macht?
Also wenn wir schon die Gleichberechtigung anstreben, dann doch bitte auch vollständig und nicht nur die Rosinen rauspicken
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