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Wie hört ihr Musik?
#1
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Bin ja absolut kein Streaming-Freund und hab meine Musik lieber lokal in meiner Bibliothek gespeichert. Aber mir ist grad aufgefallen dass ich Spotify ja auch einfach zum Stöbern nutzen kann. Wenn mir was gefällt wird das anderswo runtergeladen. Aber statt immer Suchmaschinen oder so Sachen wie Youtube zu bemühen kann ich auch einfach in Spotify irgendwelche Tags oder Genres eingeben, ist das gleiche in Grün. Sogar bequemer als auf so beknackten Internetseiten.

Warum man seine über all die Jahre aufgebaute Musiksammlung komplett einem Dienst anvertraut (und dazu auch noch einem, der bis heute keine schwarzen Zahlen schreibt) und nur noch streamt, werd ich aber trotzdem nicht verstehen.
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#2
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Ich stimme purpur in jedem Punkt zu. Ich streame zwar meine Musik, aber nur von meinem lokalen NAS, zählt also fast nicht Smile Aber die teure SSD des Rechners bleibt frei, Backups gibt es natürlich Big Grin
Dazu kommt, dass manche gar nicht mehr wissen, wo ihre Musik eigentlich ist, da man immer mehr nur mit Frontends zu tun hat. Ich will genau festlegen, in welchen Ordnern meine Alben und Co sind und meine EIGENE Ordnung schaffen.
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#3
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Ich weiß, ich bin da wohl der Altmodischste, was Musik angeht (merk ich ja auch schon bei meinen Nachhilfeschülern), ... ich werde dieses Jahr ja auch schon 35 Jahre alt... aber... ich möchte meine Musik noch auf CDs. Ich liebe Alben.

Ich werde nie verstehen, wie Leute sich einen Song von jemandem anhören können, es mögen und immer wieder hören – und es ihnen dann EGAL ist, was der Interpret noch so alles gemacht hat! Wenn ich eine Single höre, die mich begeistert, dann höre ich mir umgehend das ganze Album an. Und wenn's dann gut ist, dann kommt's in meine CD-Sammlung. (Wenn mir dann weiterhin nur der eine Song gefallen sollte, dann kommt der als MP3 in meinen "Single Track Archive"-Ordner – passiert mir aber eher selten. Meistens gefällt mir dann das gesamte Album.)

Heutzutage ist das ja total "out". Kaum jemand in der Altersgruppe bis 18 oder so macht das noch. Heutzutage ist alles (zumindest im allgemeinen Mainstream) rein Song-orientiert. Wenn du heutzutage so 16 Jahre alt bist, einen Song, der gerade "in" ist, toll findest und dir dann das Album davon kaufst, dann interessiert niemanden der Rest des Interpreten, weil alle nur den Song, der "in" ist, hören. Da schaut kaum einer über den Tellerrand.

Klar kann man das SO verallgemeinernd auch nicht sagen, aber bei 19 von 20 meiner Nachhilfeschüler ist das tatsächlich so. Wenn man die fragt "Was ist denn so deine Lieblingsband oder dein Lieblingsinterpret?", dann sagt der überwältigende Großteil "hab ich nicht" (und ein kleiner Teil nennt dann irgendwelche deutschen Ghetto-Rapper, die ja immer auf Loyalität pochen und aus deren Sicht alle anderen Rapper Dreck sind). Das war damals, als ich noch 16 war, nicht so. Ganz und gar nicht. Wenn jemand das Album von einer Band hatte, die mit einem "Hit" "in" waren, dann wollte die ganze Klasse das Album haben und sich auf Kassette aufnehmen oder auf CD brennen.


Spotify gibt mir nichts. Es ist ganz nett, dass man damit, wenn man unterwegs ist, alle möglichen Sachen hören kann, die man gerade nicht als MP3s auf seinem Player hat, aber Datenvolumen ist immer noch so'ne begrenzte Kacke in Deutschland, dass man Spotifys Vorzüge gar nicht so recht genießen kann.

Klar hör ich zuhause (rein praktischerweise) eher die MP3s der Alben – manchmal auch die Vinyl-Platten, aber immer nur in speziellen Momenten/Phasen – aber das Album MUSS ich dann auch im Schrank stehen haben. Ich geb doch kein Geld für reine Dateien aus, wenn ich für das selbe Geld (oder sogar wesentlich günstiger!) auch eine ordentliche CD-Hülle mit CD und Booklet haben kann! What
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#4
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SonataFanatica schrieb:Ich werde nie verstehen, wie Leute sich einen Song von jemandem anhören können, es mögen und immer wieder hören – und es ihnen dann EGAL ist, was der Interpret noch so alles gemacht hat! Wenn ich eine Single höre, die mich begeistert, dann höre ich mir umgehend das ganze Album an. Und wenn's dann gut ist, dann kommt's in meine CD-Sammlung. (Wenn mir dann weiterhin nur der eine Song gefallen sollte, dann kommt der als MP3 in meinen "Single Track Archive"-Ordner – passiert mir aber eher selten. Meistens gefällt mir dann das gesamte Album.)

Auch hier handle ich genauso. Ich gehe noch weiter, manchmal besorge ich mir die halbe bis ganze Diskografie von dem Interpreten, DENN: Manche Bands haben völlig unterschiedliche Alben mit unterschiedlichen Stilen. Ich nehme mir sehr viel Zeit um alles durchzuhören und auch mehrfach anzuhören. Oft geht es mir aber auch so, dass das gute Lied das einzige ist, das mir auf dem Album gefällt. Musiksuche nimmt gerne mal richtig Zeit in Anspruch, das Probehören ist manchmal sogar anstrengend. Es ist wie Perlentauchen, 100 Songs sind kacke, aber wenn auch nur einer danach super ist, hat es sich schon gelohnt. Ich bin aber auch SEHR wählerisch in dieser Hinsicht!
Und ich habe auch einen Single-Mp3-Ordner, wo Lieder aller Herkunft und von jedem Genre vertreten sind, der Ordner macht mir manchmal am meisten Spass, weil es dort so abwechslungsreich zugeht Smile
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#5
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SonataFanatica schrieb:Spotify gibt mir nichts. Es ist ganz nett, dass man damit, wenn man unterwegs ist, alle möglichen Sachen hören kann, die man gerade nicht als MP3s auf seinem Player hat, aber Datenvolumen ist immer noch so'ne begrenzte Kacke in Deutschland, dass man Spotifys Vorzüge gar nicht so recht genießen kann.
Ja klar, genau so ist das bei mir ja auch (wobei ich mittlerweile durchaus genügend Volumen habe, aber ich bin auch noch aus anderen Gründen gegen Streaming). Aber es ist ja nichts dagegen einzuwenden dort neue Musik zu entdecken, so wie man es sonst genau so mit Youtube, Bandcamp oder allgemein der Suchmaschine gemacht hat. Ich hab definitiv nicht vor auf Spotify "umzusteigen". Aber ob du jetzt irgendwo im Internet oder auf Spotify nach neuer Musik suchst, macht ja keinen Unterschied.

Wenn du auf Spotify eine tolle Band entdeckt hast, dann kannst du dir das Album woanders runterladen/im Laden kaufen (falls das Album überhaupt physisch existiert). Wink

Und zum Rest: komplette Zustimmung. Big Grin

Atreyu schrieb:Auch hier handle ich genauso. Ich gehe noch weiter, manchmal besorge ich mir die halbe bis ganze Diskografie von dem Interpreten, DENN: Manche Bands haben völlig unterschiedliche Alben mit unterschiedlichen Stilen. Ich nehme mir sehr viel Zeit um alles durchzuhören und auch mehrfach anzuhören. Oft geht es mir aber auch so, dass das gute Lied das einzige ist, das mir auf dem Album gefällt.
Jau, mach ich ebenso. Hab mehrere Bands in meiner Sammlung, von der ich ursprünglich nur mal ein Lied kannte, aber erst durch die Diskographie die Band wirklich kennengelernt habe. Tatsächlich gibt es Bands, bei denen ein Album komplett anders klingt als das nächste (also ich mein wirklich anders, im Sinne von völlig verschiedenen Musikrichtungen).

So bin ich zum Beispiel auf Theatre of Tragedy aufmerksam geworden. Und plötzlich entdeckt man in der Band noch so viel mehr. Erst ein Lied namens "Radio", das war irgendwas Elektonisches, danach die ganze Diskographie, wo dann viel Gothic Metal bei war.
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#6
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Bei uns im Büro läuft meist Spotify, da habe ich auch schon ein paar nette Songs getagged, die ich mir nochmal anhören werde!
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#7
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purpur schrieb:Aber es ist ja nichts dagegen einzuwenden dort neue Musik zu entdecken, so wie man es sonst genau so mit Youtube, Bandcamp oder allgemein der Suchmaschine gemacht hat. Ich hab definitiv nicht vor auf Spotify "umzusteigen". Aber ob du jetzt irgendwo im Internet oder auf Spotify nach neuer Musik suchst, macht ja keinen Unterschied.

Wenn du auf Spotify eine tolle Band entdeckt hast, dann kannst du dir das Album woanders runterladen/im Laden kaufen (falls das Album überhaupt physisch existiert). Wink
Jau, das stimmt schon. Wink
Ob ich jetzt bei Amazon irgendwelche MP3-Samples höre, bei YouTube danach suche oder bei Spotify reinhöre... ist Jacke wie Hose.

Oftmals stöbere ich auch einfach gerne bei Bunalti, RealmOfMetal oder GetMetal, wenn's eben um das Genre geht. Da geh ich dann oft nach Coverartwork + Genrebeschreibung (wie damals, wenn ich im CD-Laden gestöbert hab).
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#8
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@purpur: Ich meine mit "anders" eher: Ähnliche/Gleiche Musikrichtung, aber eben eine andere Stimmung, vielleicht aggressiver oder weniger aggressiv. Oder oft auch bessere/schlechtere Ideen, was das Writing angeht.
Ich denke mir bei vielen Alben "Das Genre wäre total meins, aber leider gefällt mir dennoch kein Lied so richtig". Passiert mir echt oft, irgendwie!


Jeder editiert und postet gerade, verwirrend Big Grin
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#9
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Ich hab meine Dateien auch am liebsten Offline verfügbar. Der Amazonausfall hat ja gezeigt wie wenig immer noch nötig ist damit man auf weite Teile seiner digitalen Identität nicht mehr zugreifen kann.
Zu Sonata muss ich aber sagen, dass ich von den Alben lange schon weg bin. Denn sehr oft hat sich gezeigt, dass mir nur 1-2 Lieder gefallen und der Rest unnötig mitgekauft wurde.
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#10
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Höre Musik am liebsten Lokal und aus dem Regal heraus... Das war aber mal anders bei mir... so in den 2000ern hab ich mal MP3 gesammelt wie so ein doofen, aus allen möglichen Quellen (hatte am Ende dann locker 30-40k an MP3s auf der Platte (nur Diskographien)). Musik war irgendwo immer an und lief im Hintergrund, wurde zum Alltag und mit der Zeit auch zu alltäglich... Verschwand irgendwo im Gehörgang ohne sich festzusetzen im Kopf... rauschte einfach so vorbei, ohne das der Inhalt der Songs aufgenommen wurde. Zwischendrin machte ich auch noch selbst Musik (rein digital), was dann dazu führte das ich der Musik überdrüssig wurde irgendwie... Dann herrschte eine Weile richtig Flaute in Sachen Musik... kaum noch welche gehört oder gemacht (letzteres ging dann auch ganz unter).

Heutzutage (besser gesagt seit 2015) hab ich nur noch das als MP3 was auch im Regal steht (nur Vinyl). Sauge Musik gar nicht mehr... gehe lieber in den nächsten Plattenladen oder Saturn und stöber im Plattenregal :-) brauche einfach was in der Hand zum Hantieren... Ein paar Klicks zu machen und dann Musik zu haben ist zwar ganz nett aber nicht das wahre... Da macht es mehr Spaß sich für sein Regal zu setzen, mit dem Finger über die Platten zu streichen bis man die hat sie man hören will und sie aus dem Regal zu holen aufzuklappen und die Platte auf den Teller zu legen. Gott bin ich altmodisch :-D
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#11
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Das mit dem Mp3 sammeln bis zum geht nicht mehr hab ich auch lange hinter mir. Damals, als wir gerade Internet hatten und das alles noch so neu und besonders war, hab ich mir von allen möglichen Bands alles mögliche runtergeladen und hatte irgendwann als Spitzenwert irgendwas über 60 GB an Musik. Ich weiß, dass das von vielen noch getoppt werden kann aber wenn man mal so drüber nachdenkt, ist das bereits eine Menge die man unmöglich hören kann. Das war noch zu Bearshare-Zeiten, als man sich noch keine Gedanken um rechtliche Folgen gemacht hat.
Damals mit 15 bis keine Ahnung, 20 oder so, war ich aber auch noch nicht ganz so bedacht wie heute, dass ich mir überlegt hab "Find ich das Album/die Band wirklich so gut, dass ich das jetzt alles gespeichert haben muss?". So hatte ich dann auch viele Dateileichen in der Bibliothek.

Seitdem hab ich aber in unregelmäßigen Abständen mehrmals aussortiert (auch letzte Woche oder so erst noch). Bin Band für Band durchgegangen und hab versucht mich zu erinnern, wann ich dies und jenes überhaupt das letzte Mal bewusst angemacht hab. Da kommt einiges an Müll zusammen was man in Wahrheit gar nicht so toll findet wie man ursprünglich dachte. Manche Bands hatte ich z.B. nur einmal gehört und dann wahrscheinlich nur vergessen zu löschen.

Jedenfalls ist meine Bibliothek seitdem stark runtergegangen. Jetzt gerade sind es genau 27,35 GB. Das ist schon deutlich weniger als die Hälfte von dem was ich früher hatte. Kann man mal sehen. Das sind jetzt aber auch Sachen bei denen ich mindestens sagen kann, dass ich die auf jeden Fall gut finde, auch wenn ich die eventuell nicht schon morgen das nächste Mal einschalten werde.

Auch wenn ich meine Prioritäten in meinem Alltag anders setze (das heißt ich brauch keine hochwertige Soundanlage, Flac, physische Musiksammlung im Regal, was weiß ich, sondern mir reicht meine stinknormale Anlage + Mp3), achte ich ebenfalls darauf, Musik nicht einfach als Hintergrundgedudel zu degradieren. Es gibt Bands, Alben und einzelne Lieder, die ich wirklich als was Besonderes ansehe (das Thema hatten wir in ausführlicher Form sicherlich auch schon) und da hab ich in meiner Sammlung keinen Platz mehr für Sachen, die einfach nur "Ok" sind. Deswegen landet eben nicht mehr alles mögliche auf meinem Rechner bzw. wird bei Nichtgefallen direkt gelöscht.

Ein paar Freunde von mir sind so die typischen Chart-Hörer. Also hauptsache immer schön die aktuellsten Top 100 runterladen, hauptsache man hat das auf der Platte, was die Leute von Heute eben so hören (also stets die neuesten Sachen von Justin Bieber, Bushido, irgendwelchen DSDS-Gewinnern und so weiter). Solche Leute sind die reinsten Musikbanausen, die Musik gar nicht als solche (aner)kennen (sonst würden die sich ja nicht so einen Abfall wie das da oben reinziehen), sondern für die scheint das wirklich nur so ein zweckmäßiges Massenprodukt zu sein damit man halt immer irgendwas da hat wenn mal Leute kommen oder so. Solche Leute versuchen nicht in die Musik reinzugehen. Die interessiert das Thema wahrscheinlich auch gar nicht weiter. Sowas kann ich nur bedauern. Jedenfalls sind das dann die, die wahrscheinlich 1 TB an Musik haben aber gar nicht wissen, was die sich da eigentlich alles runtergeladen haben. Die, die auf die Frage, was die denn für Musik hören mit "Alles", und auf die nächste Frage "Was denn alles" mit "Ja alles, also Charts" antworten. Oder die, die bei, ich sag jetzt einfach mal Ayreon (weil ich weiß, dass das hier einige kennen) sagen würden "langweilig" oder "ich kann mir nicht vorstellen zu sowas zu tanzen" oder "die brüllen ja nur".

Jetzt schweif ich ab. Aber das hängt ja trotzdem alles damit zusammen, wie unterschiedlich Leute Musik "konsumieren" und ich glaube dieses "sich alles vorschreiben lassen" sowie die heutzutage kinderleichte Möglichkeit, das alles runterzuladen, macht die Leute faul (also zu faul sich hinzusetzen und eigenständig nach völlig fremder Musik zu suchen, die mit 98%iger Wahrscheinlichkeit nunmal nicht in den Charts gelistet ist) und anspruchslos (man gibt sich mit Scheiße zufrieden, man kennt ja nix anderes).
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#12
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purpur schrieb:Bin Band für Band durchgegangen und hab versucht mich zu erinnern, wann ich dies und jenes überhaupt das letzte Mal bewusst angemacht hab. Da kommt einiges an Müll zusammen was man in Wahrheit gar nicht so toll findet wie man ursprünglich dachte. Manche Bands hatte ich z.B. nur einmal gehört und dann wahrscheinlich nur vergessen zu löschen.
Jau, ich sortiere da auch recht regelmäßig aus. Inzwischen bin ich bei 156 GB stehengeblieben, wobei man dazu auch noch sagen muss, dass ich dort all meine Original-CDs (etwas über 460 Stück) als 320kbps-MP3s mit drin hab; die machen in etwa 60 GB davon aus – teilweise sind da aber auch Rips der Bonus-DVDs dabei, insofern würde ich eher von knappen 100 GB an reiner "Sicherung" ausgehen.


Was das mit meiner physischen Sammlung angeht... Ich bin so aufgewachsen, dass ich neue Musik fast ausschließlich durch Heft-CDs, die bei so Metal-Magazinen dabei waren, kennengelernt habe (also... als ich sowieso schon Metal- und Prog-Fan war, so um 1999 herum). Habe auch immer viel in den Heften selbst gelesen – die Rezensionen waren immer das beste. Und wenn mir dann ein eine CD-Rezension oder ein Song von so einer Heft-CD besonders gut gefallen hat (meistens waren es mehrere pro Heft-CD), dann hab ich mir das Album gekauft. In meinem Heimatort gibt es zwei anständige CD-Läden, von denen einer (ein Expert) auch immer sehr viele CDs des Genres führte. Und wenn nicht, dann konnte man die dort an der Kasse auch einfach bestellen und ein paar Tage später abholen.

Und dann waren solche Alben auch wirklich was Besonderes! Man saß dann zuhause, ließ die CD laufen, blätterte durch's Booklet und hat sich richtig damit auseinandergesetzt. Wenn das Album dann richtig gut war, hatte man ein paar Tage später eine Menge Ohrwürmer und wollte die Musik natürlich auch seinen Freunden zeigen. Da hat man sich dann auch ausgetauscht und wiederum neue Bands entdeckt.

Sicherlich waren da oftmals auch viele Lieder dabei, die ich nicht auf Anhieb so gut fand, aber meistens fand ich mit der Zeit immer mehr Gefallen daran. Das war so ja auch bei meinen damaligen Lieblingsbands. Da gab's dann ein neues Album von denen (oder man hat sich ein älteres gekauft, das man zuvor noch nicht hatte) und dann musste man sich erstmal dran gewöhnen, was man da so hört. Bands wie Blind Guardian, Iced Earth, In Flames, Helloween und auch Sonata Arctica waren einfach keine Bands, bei denen man sich dachte "yeah, dieser eine Song ist der Mega-Hit und der Rest ist eher so Füllmaterial" – ganz im Gegenteil! In 99% aller Fälle waren die Alben für mich immer absolute Gesamtwerke, von denen ich einzelne Songs gar nicht bewusst herausgepickt habe. Da stand ein Album für mich immer für ein großes Ganzes – fast wie ein Buch, das man liest, oder wie ein Film, den man schaut.

Insofern war Musik für mich fast immer ein Erlebnis, kein Konsum. Ich hab mir damals, als ich so 14 Jahre alt war, angewöhnt, immer meinen Walkman mit zur Schule zu nehmen. (Und da war ich der einzige – das hat zu der Zeit sonst irgendwie keiner gemacht.) Das ging von 1996 bis zu meinem Abi 2006 so. Das hab ich auch nicht zur Unterhaltung oder zum Spaß oder zum "Abrocken" oder so gemacht! Für mich war das so ein Gefühl (und jetzt: Vorsicht! Peinliche Kitsch-Emo-Gefahr!!), als würde man über Stunden in den Arm genommen werden. Das war einfach so eine Wohlfühl-Sache, eine Art "ich bin zuhause"-Gefühl.

Trotz des Internets ist meine Album-Orientierung bis heute noch immer so geblieben. Ich bin einfach kein "Song-Hörer". Einzelne Songs sind für mich dafür da, einen Vorgeschmack auf ein Gesamtwerk zu bekommen. Klar hab auch ich einzelne Songs, die ich super finde, bei denen mich dann der Rest des Albums überhaupt nicht gepackt hat, aber in dem Genre, in dem ich mich überlicherweise so aufhalte, ist das in der Regel nicht so.

Damit mein ich: Ich liebe zum Beispiel "All the Right Moves" von OneRepublic, das ich irgendwann mal in ner Folge der Serie "Medium" für mich entdeckt habe — die Percussion, das Piano und die Geigen am Ende sind göttlich! — ABER: Restlos alles andere, was die Band so rausgebracht hat, ist für mich übelste Radio-Kacke, die mich annervt, wie sonst was. Und von solchen Radio-Songs gibt's ne ganze Menge – also von solchen, die als Einzelsongs was Besonderes haben, aber wo die Interpreten im Regelfall das besondere Etwas eben NICHT in ihren Songs haben. So auch Brian McFadden's "Real to Me"! Sowas kommt dann definitiv in mein "Single Track Archive" – supergeiler Song! Aber der Rest der Songs, den die so machen, sind leider überhaupt nicht mein Ding. Aber im Metal-/Prog-Genre hab ich dieses Phänomen (glaub ich) noch nie so mitbekommen.


purpur schrieb:Ein paar Freunde von mir sind so die typischen Chart-Hörer. Also hauptsache immer schön die aktuellsten Top 100 runterladen, hauptsache man hat das auf der Platte, was die Leute von Heute eben so hören (also stets die neuesten Sachen von Justin Bieber, Bushido, irgendwelchen DSDS-Gewinnern und so weiter). Solche Leute sind die reinsten Musikbanausen, die Musik gar nicht als solche (aner)kennen (sonst würden die sich ja nicht so einen Abfall wie das da oben reinziehen), sondern für die scheint das wirklich nur so ein zweckmäßiges Massenprodukt zu sein damit man halt immer irgendwas da hat wenn mal Leute kommen oder so. Solche Leute versuchen nicht in die Musik reinzugehen. Die interessiert das Thema wahrscheinlich auch gar nicht weiter. Sowas kann ich nur bedauern. Jedenfalls sind das dann die, die wahrscheinlich 1 TB an Musik haben aber gar nicht wissen, was die sich da eigentlich alles runtergeladen haben. Die, die auf die Frage, was die denn für Musik hören mit "Alles", und auf die nächste Frage "Was denn alles" mit "Ja alles, also Charts" antworten.
Ja, solche kenn ich auch. Weißt du... ich respektiere im Endeffekt jeden Musikgeschmack – WENN es überhaupt ein Musikgeschmack IST! Das Problem bei den Meisten ist aber, dass sie einfach gar keinen Musikgeschmack haben. Es gibt wirklich Leute, die hören einfach das, was so läuft. Und wenn das nicht laufen würde, wär's denen auch total egal. Die würden auch nicht hingehen und bestimmte Songs aussuchen, die sie laufen lassen. Die machen einfach ihr Äquivalent zu "Bravo Hits" dran und sind damit zufrieden. Das Problem bei solchen "Top-100"-Compilations find ich immer: Wenn die Songs nicht mehr "in" sind, dann sind die für solche Leute scheisse! Wenn du solchen Leuten eine "Top-100"-CD von vor 4 Jahren in die Hand drückst, dann fänden die die Songs darauf plötzlich kacke. Weil die ja "out" sind und somit nicht mehr hörenswert. Sowas hat doch mit MUSIK nichts zu tun! Ein Song verliert doch mit der Zeit nicht an Qualität! Nur weil ein Song von 2008 ist und nicht von 2017, hört man den doch nicht mit anderen Ohren!
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#13
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purpur schrieb:Jetzt schweif ich ab. Aber das hängt ja trotzdem alles damit zusammen, wie unterschiedlich Leute Musik "konsumieren" und ich glaube dieses "sich alles vorschreiben lassen" sowie die heutzutage kinderleichte Möglichkeit, das alles runterzuladen, macht die Leute faul (also zu faul sich hinzusetzen und eigenständig nach völlig fremder Musik zu suchen, die mit 98%iger Wahrscheinlichkeit nunmal nicht in den Charts gelistet ist) und anspruchslos (man gibt sich mit Scheiße zufrieden, man kennt ja nix anderes).

Was will man da machen, für meinen Musik-Geschmack ist das alles Einheitsbrei.
Man nehme einen vorhandenen Song tauche einige Noten aus, wirbelt alles herum
und passt einen Text dazu an. Wie das klingt: Genauso wie der Original-Song

Heutzutage wird zum Großteil nur noch für Geld produziert und nicht um die Konsumenten zu unterhalten und sie an sich zu binden.
Die letzte Musik die meiner Meinung nach noch Musik war, gab Ende der ’90er, alles was danach kam, war immer mehr für die Massenproduktionstonne.

\\me sucht sich jetzt ein paar Songs von den Baccaras raus.
[Bild: bug.gif]
Dt. Text-Patch für die engl. Uncut-Version von ›IHNMIMS‹
https://ihnm.blogspot.com/Thread
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#14
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Mustrum schrieb:Heutzutage wird zum Großteil nur noch für Geld produziert und nicht um die Konsumenten zu unterhalten und sie an sich zu binden.
Die letzte Musik die meiner Meinung nach noch Musik war, gab Ende der ’90er, alles was danach kam, war immer mehr für die Massenproduktionstonne.
Dann hast du nach dem Ende der 90er einfach die "falschen" Genres gehört. Wink
Schau dir mal ein paar der längeren Songs von Ayreon oder Blind Guardian bei YouTube an. Das ist viel, aber konsumorientierte Massenproduktionsware ist das nicht. Und es kam nach dem Ende der 90er raus. Zunge raus Wink

Ich kenn auch Leute, die sagen "Alles, was nach den Beatles kam, ist keine Musik mehr. Das war das einzig Wahre." – Aber auch solche Leute find ich extrem bedauernswert. Wie kann man nur so engstirnig sein? Das sind richtige Scheuklappen.
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#15
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SonataFanatica schrieb:Dann hast du nach dem Ende der 90er einfach die "falschen" Genres gehört. Wink
Liegt wohl eher an meinen damaligen Musik-Geschmack. Wink
Und zu denen zähl(t)e ich auch bestimmte Operetten, Choräle, Instrumental-Versionen. Big Grin
Musikmäßig bin ich halt hängengeblieben. Smile

Ich habe sogar ein oder zwei CDs von diesen peruanischen Instrumenten, ist sehr entspannend
https://www.youtube.com/watch?v=CtysNJc5...tysNJc5gjw
[Bild: bug.gif]
Dt. Text-Patch für die engl. Uncut-Version von ›IHNMIMS‹
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#16
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SonataFanatica schrieb:Ja, solche kenn ich auch. Weißt du... ich respektiere im Endeffekt jeden Musikgeschmack – WENN es überhaupt ein Musikgeschmack IST! Das Problem bei den Meisten ist aber, dass sie einfach gar keinen Musikgeschmack haben. Es gibt wirklich Leute, die hören einfach das, was so läuft. Und wenn das nicht laufen würde, wär's denen auch total egal. Die würden auch nicht hingehen und bestimmte Songs aussuchen, die sie laufen lassen. Die machen einfach ihr Äquivalent zu "Bravo Hits" dran und sind damit zufrieden. Das Problem bei solchen "Top-100"-Compilations find ich immer: Wenn die Songs nicht mehr "in" sind, dann sind die für solche Leute scheisse! Wenn du solchen Leuten eine "Top-100"-CD von vor 4 Jahren in die Hand drückst, dann fänden die die Songs darauf plötzlich kacke. Weil die ja "out" sind und somit nicht mehr hörenswert. Sowas hat doch mit MUSIK nichts zu tun! Ein Song verliert doch mit der Zeit nicht an Qualität! Nur weil ein Song von 2008 ist und nicht von 2017, hört man den doch nicht mit anderen Ohren!

Sehe ich auch so! Mein Cousin hat auch immer nur das aktuelle gehört. Sobald das Lied älter als 2 Monate war, war es out und damit scheisse. Ich höre zum Teil noch Sachen aus den 90ern und, was Rock/Metal angeht, auch aus den 2000ern. Ein Lied altert doch nicht und wird damit schlechter! Ich hörte schon vieles, das älter war, aber was ich noch nicht kannte. Also war es aus meiner Sicht doch auch aktuell. Nicht, dass ich darauf achte, aber alles, was ich noch nicht kenne, ist für mich neu, egal, wann es rauskam.
Ich verstehe die Leute nicht...
[Bild: gog.png] [Bild: opel.png] [Bild: atr.png]
In ewigem Gedenken an SonataFanatica... R.I.P., mein alter Freund  Sad
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#17
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Naja, es gibt einfach Leute, die keinen Sinn für Musik haben, Ben. Denen hätte man das vielleicht etwas früher zeigen sollen und sie ein bißchen sensibler für Musik machen sollen, aber... ich schätze, dass sowas ab einem gewissen Alter bei solchen Menschen an der Bereitschaft hapert...


Mustrum schrieb:
SonataFanatica schrieb:Dann hast du nach dem Ende der 90er einfach die "falschen" Genres gehört. Wink
Liegt wohl eher an meinen damaligen Musik-Geschmack. Wink
Und zu denen zähl(t)e ich auch bestimmte Operetten, Choräle, Instrumental-Versionen. Big Grin
Musikmäßig bin ich halt hängengeblieben. Smile
Ah achso! Ja gut... dann ist das verständlich. Da kann ich mir schon vorstellen, dass nach den 90ern eher wenig von sowas erschienen ist. Aber hey... sowas müsste dir doch eigentlich auch noch gefallen, oder? (Zumindest vor dem Part, wo die E-Gitarren bei 3:35 einsetzen.) Wink
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#18
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SonataFanatica schrieb:
Mustrum schrieb:Liegt wohl eher an meinen damaligen Musik-Geschmack. Wink
(…)
Musikmäßig bin ich halt hängengeblieben. Smile
Ah achso! Ja gut... dann ist das verständlich. Da kann ich mir schon vorstellen, dass nach den 90ern eher wenig von sowas erschienen ist. Aber hey... sowas müsste dir doch eigentlich auch noch gefallen, oder? (Zumindest vor dem Part, wo die E-Gitarren bei 3:35 einsetzen.) Wink
Ne eher nicht, Rock mag ich nur in Ausnahmefällen.

Hubert von Goisern z.B. den wird außerhalb von AT wahrscheinlich wenige kennen, aber er hat in Laufe seiner Musik-Karriere einige Spagate zwischen für mich eher abtörnenden Volksmusik und der üblichen Rockmusik erfolgreich gemeistert.
[Bild: bug.gif]
Dt. Text-Patch für die engl. Uncut-Version von ›IHNMIMS‹
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#19
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Dornfeld schrieb:Ich hab meine Dateien auch am liebsten Offline verfügbar. Der Amazonausfall hat ja gezeigt wie wenig immer noch nötig ist damit man auf weite Teile seiner digitalen Identität nicht mehr zugreifen kann.
Zu Sonata muss ich aber sagen, dass ich von den Alben lange schon weg bin. Denn sehr oft hat sich gezeigt, dass mir nur 1-2 Lieder gefallen und der Rest unnötig mitgekauft wurde.

So sehe ich das auch. Ich kaufe überwiegend mp3s die mir auch gefallen und den Rest nicht. Alben habe ich viele aber so ab dem jahr 2000 nur noch Single Track mp3s gekauft. Auch ist es bei mir so ich höre viel wdr2 und wdr4 und natürlich Radio paloma. Bin halt Jahrgang 1973.

Digitales Radio kann ich auch empfehlen.
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#20
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Independent schrieb:Bin halt Jahrgang 1973.
Bist noch immer 5 Jahre jünger als ich, der '68er ist ein besserer Jahrgang Wink
[Bild: bug.gif]
Dt. Text-Patch für die engl. Uncut-Version von ›IHNMIMS‹
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