30.09.2008, 08:10
1
Game: Resident Evil 4
System: Gamecube
Schwierigkeitsgrad: Normal
Alternative: kaum eine
Wertung: 9/10 Smileys
Das Cover in US-Fassung und Europäischer (PS2-Cover entspricht dem GC-Cover)
Meine Resident Evil-Lovestory begann schon vor gut 10 Jahren, kurz nach meiner Alone in the Dark-Liebelei, als ich mal einem Mitschüler beim Spielen des ersten Teil zugesehen hatte.
Einige Zeit später konnte ich dann mal eine Nacht lang den 2ten Teil auf PSX bei einem Bekannten spielen und kam fast durch.
Zwischendrin hatte ich auch den 3ten Teil auf PC gespielt und ich wusste, ich hatte es mit einer der atmosphärischsten Spieleserien aller Zeiten zu tun.
Der (offiziell) vierte Spross der erfolgreichen Survival-Horror-Serien von Capcom setzt für mich völlig neue Maßstände.
Im Gegensatz zur charakterbasiert gesteuerten 3rd Person-Festkamera-Ansicht der alten Resident Evils, blickt man dem Helden Leon nun stets direkt über die Schulter. Die komplette Umgebung ist nun Echtzeit-gerendertes 3D (wie bei Code Veronica, nur eben mit anderer Kamera) und auch die Lichteffekte und die gestalterische Arbeit hat einen deutlich Sprung nach vorne hingelegt.
Auch der Sound des Spiels ist absolut geschickt zur Steigerung der Atmosphäre eingesetzt worden. Waffen krrachen authentisch, Gegner brüllen auf spanisch, sobald sie den Helden entdecken und Templer murmeln unheimliche Worte vor sich hin. Die Musik wird bei Gefahr hektisch und treibend, alles in allem: Klasse, was die Boxen von sich geben.
Die Steuerung der alten Resident Evil-Teile spaltete die Gamer in zwei Lager: Die einen hassten sie, die anderen kamen total damit klar. (Ich gehörte stets zu den Liebhabern). Nun jedoch ist die Kamera fix und der Charakter folgt stets den Richtungsanweiungen des Pad-Sticks in die aus Sicht des Spielers korrekte Position.
Insgesamt ist die Steuerung mit dem GC-Pad wohl so gut, wie es auf einem Pad möglich ist. Die Tasten wurden intuitiv bedienbar belegt, das Spiel insgesamt nutzt auch die Möglichkeiten analoger Sticks perfekt aus. Dank der selbigen lässt es sich sehr exakt Zielen. Lediglich die "Rennen-Taste", die man getrost ein Überbleibsel aus alten Resident Evil-Zeiten nennen kann, blieb erhalten.
Auch Storytechnisch wurde einiges geändert. Anstatt der beliebten T-Virus-Zombies, wie sie in so ziemlich jedem Teil der Serie vorkamen, dienen nun das gemeine Bauernvolk, dustere Templer und fiese Monster als Feindbild.
Die Story des Spieles klingt anfangs nicht wirklich spektakulär. Die Tochter des Präsidenten, Ashley Graham, wurde von Unbekannten entführt und die Spur führt den nun bei einer Spezialeinheit arbeitenden Leon Kennedy in ein altes europäisches Dorf. Was anfangs noch als simple Suche-und-Befreie-Mission scheint, entwickelt sich im Laufe des Spieles und einiger Cutscenes zum wahren Horror-Alptraum. Selbst Umbrella, die bis dato als tot gilt, hat noch ihre Finger im Spiel.
Ashley Graham
Zum Gameplay: Man startet mit Leon auf einem Waldpfad, der in Richtung Dorf führt. Schon bald trifft man auf die ersten Bauern, die einem das Leben schwer machen wollen. Das Halten der R-Taste lässt Leon in den Ziel-Modus wechseln. Nun lässt es sich mit dem linken Stick bequem zielen und mit der A-Taste abdrücken. Das Nachladen der Waffe geschieht mit der B-Taste. Das Messer wurde auf eine eigene Taste gelegt (L), es belegt keinen Platz im Inventar und ist sofort zur Hand, ohne die Waffe wechseln zu müssen.
Das Inventar gestaltet sich in Form eines Koffers, den man nach und nach bei Händlern gegen grössere Modelle austauschen kann, natürlich zu einem entsprechenden Preis. Diesen sollte man jedoch zahlen. Zwar ist das Inventory wesentlich grösser bemessen, als noch bei älteren Resident Evils, dennoch stösst man im Game des öfteren mal an die Platz-Grenzen. Die Koffer sind in einzelne Felder (der erste glaube ich 7x11) aufgeteilt, jedoch belegen Gegenstände meist mehrere. So sind Kräuter, beispielsweise zur Heilung mit 2 Feldern noch recht platzsparend, während ein Raketenwerfer doch seine 2x8 Felder frisst. Auch Munition für die unterschiedlichen Waffen brauchen mit der Zeit eine Menge Platz. Das Gute: Schätze wie Edelsteine oder wertvolle Gegenstände, sowie auch Schlüssel und Gegenstände die man für Aufgaben brauch, werden in einem sepparaten Inventar angezeigt und belegen keinen Platz im Koffer.
Von den Kräutern gibt es im Spiel 3 verschiedene Typen. Die zwei klassischen sind Grün und Rot, neu dazu kam Gelb. Der grosse Clou an diesen ist, dass man sie untereinander mischen kann, jedoch muss stets ein grünes Kraut dabei sein, damit man die Mischung auch konsumieren kann.
Während das grüne Kraut allein nur wenig Gesundheit zurückgibt, füllt es, gemischt mit dem roten Kraut die komplette Healthbar wieder auf. Grün gemischt mit Gelb erhöht die maximale Energie von Leon oder Ashley und alle 3 gemischt steigern die maximale Energie und füllen diese auch voll auf.
Zusätzlich gibts noch Heilsprays, die die komplette Energie wieder herstellen. Sprays und Kräuter können, wenn Ashley in Reichweite ist, auch auf sie angewendet werden.
Das Inventar
Die Gegner des Spiels sind fantastisch in Szene gesetzt und toll animiert, kein Vergleich mehr zu früheren Teilen. Während einen am Anfang nur Bauern (Männlich sowie Weiblich) beharken, trifft man im späteren Spiel auf viele andere unterschiedliche Gegnertypen. Doch schon die Bauern gibts in mehreren Varianten. Anfangs noch unbewaffnet oder nur mit Mistgabeln und Äxten bewehrt, werfen sie später schon mit Dynamitstangen um sich oder spucken Feuer.
Im Verlauf des Spiels werden die Gegner mächtiger, schneller und meist cleverer. Die Templer der "Los Illuminados" zum Beispiel umzingeln den Helden gerne mal, oder schleichen sich von hinten an, anstatt einfach nur frontal anzugreifen. Der "El Gigante", ein riesiger Kraftbrocken stampft Leon/Ashley gerne mal ungespitzt in den Boden oder "zerbricht" sie mit der Hand, wenn er gerade keinen Baum zur Hand hat, um uns zu erschlagen. "Los Regenerados" muss man gar mit einem Wärmebildaufsatz fürs Gewehr bearbeiten, bevor man sie töten kann.
El Gigante
An recht vielen Orten im Spiel trifft man Händler, oft in Kombination mit einer Schreibmaschine, mit der man ganz nach alter Resident-Tradition seinen Spielstand auf die Memory Card sichern kann. Auch wenn Savepoints bei Spielern im Allgemeinen nicht sonderlich beliebt sind, so sind sie in Resident Evil 4 recht gut und fair verteilt. Da das Spiel intern sowieso nach jedem Betreten eines neuen Abschnitts das Spiel eigens speichert, wäre es sogar möglich, das Spiel in einem Rutsch durchzuspielen, ohne auch nur eine Maschine zu benutzen. Die Farbbänder aus alten Resi-Teilen gibt es nicht mehr, der Spieler kann beliebig oft speichern.
Die erwähnten Händler sind wichtiges Element des Spiel. Bei diesen kann man so ziemlich alles verkaufen, was man hat, inklusive gefundener Schätze sowie Edelsteine, aber auch Waffen und Munition. Letzteres macht allerdings eher wenig Sinn, da man Munition nur in limitierter Menge findet und nicht kaufen kann. Zu Kaufen gibt es neue Waffen, Zusatzteile für Waffen (Schulterstütze für TMP, Zielfernrohre, etc) und im weiteren Verlauf kann man auch verbesserte Versionen seiner Waffen erwerben, beispielsweise den Punisher zum Austausch gegen die anfängliche Beretta.
Ausser dem Handel mit Waffen hat man auch die Möglichkeit der Waffen-Upgrades, die aus normalen Standard-Feuerwaffen erst richtig fiese Ballermänner macht. Die Wummen lassen sich in den Kategorien Feuerkraft, Feuergeschwindigkeit, Ladegeschwindigkeit und Kapazität aufbessern und dies jeweils in unterschiedlich vielen Stufen (je nach Waffe), was dem Spiel einen angenehmen Rollenspiel-Hauch einbringt und einen hohen Motivationsschub mit sich bringt.
Das Handelssystem wurde, genauso wie auch das Speichersystem so geschickt ins Spiel integriert, dass es weder der Amtosphäre, noch dem Gameplay besonderen Abbruch tut, denn beides wurde grafisch und auch sinnmässig sehr gut ans restliche Spiel angeglichen und stört nicht.
Händler sind stets durch blaue Feuer markiert
Doch auch das beste Spiel hat kleine Macken. Mit Resident Evil 4 wurde das zu Prä-Atari-Zeiten erfundene, jetzt von einigen Spielen wieder eingesetzte "Buttonsmashing" eingeführt. In manchen Actionsequenzen muss man den Helden nicht direkt steuern, sondern per schnellem Drücken eine bestimmten Tastenkombo sein Handeln bestimmen. In einer Szene rollt eine gewaltiger Felsbvrocken hinter Leon her und dieser nimmt sogleich die Beine in die Hand und rennt los. Hier muss der Spieler dann, während Leon sprintet oft hintereinander schnell die A-Taste drücken. Wenn man zu langsam "smashed", wird er überrollt. Das mag im Jahre 1980 noch ein Renner gewesen sein, heute bevorzugen Spieler andere Arten der Steuerung, wobei gesagt sein muss: An manchen Stellen verleiht dies dem Spiel sogar neue Fairness. Bei einem gigantischen Endgegner beispielsweise bekommt man oft noch die Chance, dem grossen Tentakel auszuweichen (oder ähnliches), bevor man getroffen wird, wenn man nur schnell genug auf den schnell eingeblendeten Tasten ist. Das lässt Leon dann geschickt zur Seite springen und oft ergeben sich daraus richtig coole Stunteinlagen. Beim späteren Kampf gegen einen alten Bekannten erzählt dieser sogar die Story, während man immer wieder eine kurze Kombo drücken muss, um seinen eingestreuten Messerattacken zu entgehen. Cool. Auch bedeutet für einige Zwischensequenzen: Gamepad weglegen ist nicht drin!
Weniger störend als rein Gewöhnungssache ist die Ubersicht im Spiel. Die Kamera ist, wie schon gesagt, hinter Leons Schulter, allerdings nicht ganz fix. Je nach Örtlichkeit varriert der vertikale Winkel zum Charakter. Befindet man sich in grossen Hallen schaut die Kamera eher in Richtung Leon auf, während sie sich auf eher weiten Ebenen fast im rechten Winkel befindet.
Gerade am Anfang fiel mit negativ auf, dass der Held einfach zu dicht vor der Linse stand und somit gut 1/3 der Sicht nahm. Diese selbst ist alles andere als weitwinklig und so hat man nicht unbedingt die beste Übersicht. Nur gut, dass man sich per rechtem Analogstick geschwind mal umsehen kann.
Was in allen Teilen der Survival-Serien schon aufrecht erhalten wurde, spielt auch hier wieder eine Rolle: Die Rätsel, die schon seit dem ersten Teil als Alibi dienten, um die Spielzeit zu verlängern und den Helden quer über die Schauplätze rennen zu lassen, sind auch in RE4 wieder ein Punkt. Zwar sind sie unverzichtbarer Bestandteil des Spiel, jedoch schon zu simpel udn aufgesetzt. RE4 ist somit wirklich viel mehr Action-Horror-Spiel als Ratsel-Adventure, die Aufgaben beschränken sich meist auf Schalter-, Schlüssel- und Such-das-passende-Teil-Rätsel. Das ist im Grossen und Ganzen auch in Ordnung so, denn ich kam während des Spiel nie an einer der gefürchteten "Und was jetzt?"-Situationen. Das Spiel ist so gut designed, dass der Spieler quasi durch ein lückenlos spannendes Horror-Szenario geführt wird.
Mit dabei ist wieder eine Map, in der die Orte des Spiels, sowie spezielle Dinge wie Händler, Schreibmaschinen und andere nützliche Sachen verzeichnet sind. Kauft man beim Händler eine Schatzkarte des jeweiligen Gebietes, sind auch diese auf der Karte verzeichnet.
Trotz der Tatsache, dass ich oft gestorben bin, war ich (bis auf einmal) nie sauer auf das Spiel. ich wusste immer, dass nicht das Spiel schuld hatte, sondern ich einfach falsch an die Sache herangegangen war und sofort motiviert war, es neu zu versuchen. So muss ein Spiel sein: Fordernd aber niemals unfair. Jede Stelle im Spiel ist absolut schaffbar, auch für einen Nicht-Profi.
Mein abschliessendes Urteil lautet daher: Wer einen Gamecube oder eine PS2 hat, kommt an diesem fantastischen Werk nicht vorbei. Was dieses Spiel an Qualität bietet, sucht heutzutage seinesgleichen. Klasse Design, klasse Atmosphäre, klasse Gameplay. Für den 5ten Teil würde ich mir sogar eine NextGen-Konsole kaufen und dann eben einen Monat aufs Essen verzichten.
Resident Evil 4 ist auf eBay schon für ein paar Euro erhältlich, also wenn ihr es einmal erblicken solltet, greif bedenkenlos zu!
Zur PC-Version: Graphisch ist der PC-Port noch unter dem GC-Niveau, was aber noch schlimmer ist, ist die verkorkste Steuerung. Gerade die Buttonsmashing-Sequenzen habe ich als unspielbar empfunden und kam schon am Anfang nicht weiter. Ich sage das selten, aber hier ist ein Pad unverzichtbar.
Update: Was noch positiv zu bewerten ist: Es muss nicht mehr, wie bei alten Resident-Teilen jeder Raum einzeln geladen werden. Die Gebiete sind zum Teil recht gross und die dafür nötige durchschnittliche Ladezeit auf dem Gamecube ist dafür schon sehr kurz ausgefallen. Zusätzlich wird nach dem Laden automatisch eine Art Cache-Spielstand gespeichert, sodass ihr nach einem Tod dort direkt wieder anfangen könnt.
Bilder aus dem Spiel:
System: Gamecube
Schwierigkeitsgrad: Normal
Alternative: kaum eine
Wertung: 9/10 Smileys
Das Cover in US-Fassung und Europäischer (PS2-Cover entspricht dem GC-Cover)
Meine Resident Evil-Lovestory begann schon vor gut 10 Jahren, kurz nach meiner Alone in the Dark-Liebelei, als ich mal einem Mitschüler beim Spielen des ersten Teil zugesehen hatte.
Einige Zeit später konnte ich dann mal eine Nacht lang den 2ten Teil auf PSX bei einem Bekannten spielen und kam fast durch.
Zwischendrin hatte ich auch den 3ten Teil auf PC gespielt und ich wusste, ich hatte es mit einer der atmosphärischsten Spieleserien aller Zeiten zu tun.
Der (offiziell) vierte Spross der erfolgreichen Survival-Horror-Serien von Capcom setzt für mich völlig neue Maßstände.
Im Gegensatz zur charakterbasiert gesteuerten 3rd Person-Festkamera-Ansicht der alten Resident Evils, blickt man dem Helden Leon nun stets direkt über die Schulter. Die komplette Umgebung ist nun Echtzeit-gerendertes 3D (wie bei Code Veronica, nur eben mit anderer Kamera) und auch die Lichteffekte und die gestalterische Arbeit hat einen deutlich Sprung nach vorne hingelegt.
Auch der Sound des Spiels ist absolut geschickt zur Steigerung der Atmosphäre eingesetzt worden. Waffen krrachen authentisch, Gegner brüllen auf spanisch, sobald sie den Helden entdecken und Templer murmeln unheimliche Worte vor sich hin. Die Musik wird bei Gefahr hektisch und treibend, alles in allem: Klasse, was die Boxen von sich geben.
Die Steuerung der alten Resident Evil-Teile spaltete die Gamer in zwei Lager: Die einen hassten sie, die anderen kamen total damit klar. (Ich gehörte stets zu den Liebhabern). Nun jedoch ist die Kamera fix und der Charakter folgt stets den Richtungsanweiungen des Pad-Sticks in die aus Sicht des Spielers korrekte Position.
Insgesamt ist die Steuerung mit dem GC-Pad wohl so gut, wie es auf einem Pad möglich ist. Die Tasten wurden intuitiv bedienbar belegt, das Spiel insgesamt nutzt auch die Möglichkeiten analoger Sticks perfekt aus. Dank der selbigen lässt es sich sehr exakt Zielen. Lediglich die "Rennen-Taste", die man getrost ein Überbleibsel aus alten Resident Evil-Zeiten nennen kann, blieb erhalten.
Auch Storytechnisch wurde einiges geändert. Anstatt der beliebten T-Virus-Zombies, wie sie in so ziemlich jedem Teil der Serie vorkamen, dienen nun das gemeine Bauernvolk, dustere Templer und fiese Monster als Feindbild.
Die Story des Spieles klingt anfangs nicht wirklich spektakulär. Die Tochter des Präsidenten, Ashley Graham, wurde von Unbekannten entführt und die Spur führt den nun bei einer Spezialeinheit arbeitenden Leon Kennedy in ein altes europäisches Dorf. Was anfangs noch als simple Suche-und-Befreie-Mission scheint, entwickelt sich im Laufe des Spieles und einiger Cutscenes zum wahren Horror-Alptraum. Selbst Umbrella, die bis dato als tot gilt, hat noch ihre Finger im Spiel.
Ashley Graham
Zum Gameplay: Man startet mit Leon auf einem Waldpfad, der in Richtung Dorf führt. Schon bald trifft man auf die ersten Bauern, die einem das Leben schwer machen wollen. Das Halten der R-Taste lässt Leon in den Ziel-Modus wechseln. Nun lässt es sich mit dem linken Stick bequem zielen und mit der A-Taste abdrücken. Das Nachladen der Waffe geschieht mit der B-Taste. Das Messer wurde auf eine eigene Taste gelegt (L), es belegt keinen Platz im Inventar und ist sofort zur Hand, ohne die Waffe wechseln zu müssen.
Das Inventar gestaltet sich in Form eines Koffers, den man nach und nach bei Händlern gegen grössere Modelle austauschen kann, natürlich zu einem entsprechenden Preis. Diesen sollte man jedoch zahlen. Zwar ist das Inventory wesentlich grösser bemessen, als noch bei älteren Resident Evils, dennoch stösst man im Game des öfteren mal an die Platz-Grenzen. Die Koffer sind in einzelne Felder (der erste glaube ich 7x11) aufgeteilt, jedoch belegen Gegenstände meist mehrere. So sind Kräuter, beispielsweise zur Heilung mit 2 Feldern noch recht platzsparend, während ein Raketenwerfer doch seine 2x8 Felder frisst. Auch Munition für die unterschiedlichen Waffen brauchen mit der Zeit eine Menge Platz. Das Gute: Schätze wie Edelsteine oder wertvolle Gegenstände, sowie auch Schlüssel und Gegenstände die man für Aufgaben brauch, werden in einem sepparaten Inventar angezeigt und belegen keinen Platz im Koffer.
Von den Kräutern gibt es im Spiel 3 verschiedene Typen. Die zwei klassischen sind Grün und Rot, neu dazu kam Gelb. Der grosse Clou an diesen ist, dass man sie untereinander mischen kann, jedoch muss stets ein grünes Kraut dabei sein, damit man die Mischung auch konsumieren kann.
Während das grüne Kraut allein nur wenig Gesundheit zurückgibt, füllt es, gemischt mit dem roten Kraut die komplette Healthbar wieder auf. Grün gemischt mit Gelb erhöht die maximale Energie von Leon oder Ashley und alle 3 gemischt steigern die maximale Energie und füllen diese auch voll auf.
Zusätzlich gibts noch Heilsprays, die die komplette Energie wieder herstellen. Sprays und Kräuter können, wenn Ashley in Reichweite ist, auch auf sie angewendet werden.
Das Inventar
Die Gegner des Spiels sind fantastisch in Szene gesetzt und toll animiert, kein Vergleich mehr zu früheren Teilen. Während einen am Anfang nur Bauern (Männlich sowie Weiblich) beharken, trifft man im späteren Spiel auf viele andere unterschiedliche Gegnertypen. Doch schon die Bauern gibts in mehreren Varianten. Anfangs noch unbewaffnet oder nur mit Mistgabeln und Äxten bewehrt, werfen sie später schon mit Dynamitstangen um sich oder spucken Feuer.
Im Verlauf des Spiels werden die Gegner mächtiger, schneller und meist cleverer. Die Templer der "Los Illuminados" zum Beispiel umzingeln den Helden gerne mal, oder schleichen sich von hinten an, anstatt einfach nur frontal anzugreifen. Der "El Gigante", ein riesiger Kraftbrocken stampft Leon/Ashley gerne mal ungespitzt in den Boden oder "zerbricht" sie mit der Hand, wenn er gerade keinen Baum zur Hand hat, um uns zu erschlagen. "Los Regenerados" muss man gar mit einem Wärmebildaufsatz fürs Gewehr bearbeiten, bevor man sie töten kann.
El Gigante
An recht vielen Orten im Spiel trifft man Händler, oft in Kombination mit einer Schreibmaschine, mit der man ganz nach alter Resident-Tradition seinen Spielstand auf die Memory Card sichern kann. Auch wenn Savepoints bei Spielern im Allgemeinen nicht sonderlich beliebt sind, so sind sie in Resident Evil 4 recht gut und fair verteilt. Da das Spiel intern sowieso nach jedem Betreten eines neuen Abschnitts das Spiel eigens speichert, wäre es sogar möglich, das Spiel in einem Rutsch durchzuspielen, ohne auch nur eine Maschine zu benutzen. Die Farbbänder aus alten Resi-Teilen gibt es nicht mehr, der Spieler kann beliebig oft speichern.
Die erwähnten Händler sind wichtiges Element des Spiel. Bei diesen kann man so ziemlich alles verkaufen, was man hat, inklusive gefundener Schätze sowie Edelsteine, aber auch Waffen und Munition. Letzteres macht allerdings eher wenig Sinn, da man Munition nur in limitierter Menge findet und nicht kaufen kann. Zu Kaufen gibt es neue Waffen, Zusatzteile für Waffen (Schulterstütze für TMP, Zielfernrohre, etc) und im weiteren Verlauf kann man auch verbesserte Versionen seiner Waffen erwerben, beispielsweise den Punisher zum Austausch gegen die anfängliche Beretta.
Ausser dem Handel mit Waffen hat man auch die Möglichkeit der Waffen-Upgrades, die aus normalen Standard-Feuerwaffen erst richtig fiese Ballermänner macht. Die Wummen lassen sich in den Kategorien Feuerkraft, Feuergeschwindigkeit, Ladegeschwindigkeit und Kapazität aufbessern und dies jeweils in unterschiedlich vielen Stufen (je nach Waffe), was dem Spiel einen angenehmen Rollenspiel-Hauch einbringt und einen hohen Motivationsschub mit sich bringt.
Das Handelssystem wurde, genauso wie auch das Speichersystem so geschickt ins Spiel integriert, dass es weder der Amtosphäre, noch dem Gameplay besonderen Abbruch tut, denn beides wurde grafisch und auch sinnmässig sehr gut ans restliche Spiel angeglichen und stört nicht.
Händler sind stets durch blaue Feuer markiert
Doch auch das beste Spiel hat kleine Macken. Mit Resident Evil 4 wurde das zu Prä-Atari-Zeiten erfundene, jetzt von einigen Spielen wieder eingesetzte "Buttonsmashing" eingeführt. In manchen Actionsequenzen muss man den Helden nicht direkt steuern, sondern per schnellem Drücken eine bestimmten Tastenkombo sein Handeln bestimmen. In einer Szene rollt eine gewaltiger Felsbvrocken hinter Leon her und dieser nimmt sogleich die Beine in die Hand und rennt los. Hier muss der Spieler dann, während Leon sprintet oft hintereinander schnell die A-Taste drücken. Wenn man zu langsam "smashed", wird er überrollt. Das mag im Jahre 1980 noch ein Renner gewesen sein, heute bevorzugen Spieler andere Arten der Steuerung, wobei gesagt sein muss: An manchen Stellen verleiht dies dem Spiel sogar neue Fairness. Bei einem gigantischen Endgegner beispielsweise bekommt man oft noch die Chance, dem grossen Tentakel auszuweichen (oder ähnliches), bevor man getroffen wird, wenn man nur schnell genug auf den schnell eingeblendeten Tasten ist. Das lässt Leon dann geschickt zur Seite springen und oft ergeben sich daraus richtig coole Stunteinlagen. Beim späteren Kampf gegen einen alten Bekannten erzählt dieser sogar die Story, während man immer wieder eine kurze Kombo drücken muss, um seinen eingestreuten Messerattacken zu entgehen. Cool. Auch bedeutet für einige Zwischensequenzen: Gamepad weglegen ist nicht drin!
Weniger störend als rein Gewöhnungssache ist die Ubersicht im Spiel. Die Kamera ist, wie schon gesagt, hinter Leons Schulter, allerdings nicht ganz fix. Je nach Örtlichkeit varriert der vertikale Winkel zum Charakter. Befindet man sich in grossen Hallen schaut die Kamera eher in Richtung Leon auf, während sie sich auf eher weiten Ebenen fast im rechten Winkel befindet.
Gerade am Anfang fiel mit negativ auf, dass der Held einfach zu dicht vor der Linse stand und somit gut 1/3 der Sicht nahm. Diese selbst ist alles andere als weitwinklig und so hat man nicht unbedingt die beste Übersicht. Nur gut, dass man sich per rechtem Analogstick geschwind mal umsehen kann.
Was in allen Teilen der Survival-Serien schon aufrecht erhalten wurde, spielt auch hier wieder eine Rolle: Die Rätsel, die schon seit dem ersten Teil als Alibi dienten, um die Spielzeit zu verlängern und den Helden quer über die Schauplätze rennen zu lassen, sind auch in RE4 wieder ein Punkt. Zwar sind sie unverzichtbarer Bestandteil des Spiel, jedoch schon zu simpel udn aufgesetzt. RE4 ist somit wirklich viel mehr Action-Horror-Spiel als Ratsel-Adventure, die Aufgaben beschränken sich meist auf Schalter-, Schlüssel- und Such-das-passende-Teil-Rätsel. Das ist im Grossen und Ganzen auch in Ordnung so, denn ich kam während des Spiel nie an einer der gefürchteten "Und was jetzt?"-Situationen. Das Spiel ist so gut designed, dass der Spieler quasi durch ein lückenlos spannendes Horror-Szenario geführt wird.
Mit dabei ist wieder eine Map, in der die Orte des Spiels, sowie spezielle Dinge wie Händler, Schreibmaschinen und andere nützliche Sachen verzeichnet sind. Kauft man beim Händler eine Schatzkarte des jeweiligen Gebietes, sind auch diese auf der Karte verzeichnet.
Trotz der Tatsache, dass ich oft gestorben bin, war ich (bis auf einmal) nie sauer auf das Spiel. ich wusste immer, dass nicht das Spiel schuld hatte, sondern ich einfach falsch an die Sache herangegangen war und sofort motiviert war, es neu zu versuchen. So muss ein Spiel sein: Fordernd aber niemals unfair. Jede Stelle im Spiel ist absolut schaffbar, auch für einen Nicht-Profi.
Mein abschliessendes Urteil lautet daher: Wer einen Gamecube oder eine PS2 hat, kommt an diesem fantastischen Werk nicht vorbei. Was dieses Spiel an Qualität bietet, sucht heutzutage seinesgleichen. Klasse Design, klasse Atmosphäre, klasse Gameplay. Für den 5ten Teil würde ich mir sogar eine NextGen-Konsole kaufen und dann eben einen Monat aufs Essen verzichten.
Resident Evil 4 ist auf eBay schon für ein paar Euro erhältlich, also wenn ihr es einmal erblicken solltet, greif bedenkenlos zu!
Zur PC-Version: Graphisch ist der PC-Port noch unter dem GC-Niveau, was aber noch schlimmer ist, ist die verkorkste Steuerung. Gerade die Buttonsmashing-Sequenzen habe ich als unspielbar empfunden und kam schon am Anfang nicht weiter. Ich sage das selten, aber hier ist ein Pad unverzichtbar.
Update: Was noch positiv zu bewerten ist: Es muss nicht mehr, wie bei alten Resident-Teilen jeder Raum einzeln geladen werden. Die Gebiete sind zum Teil recht gross und die dafür nötige durchschnittliche Ladezeit auf dem Gamecube ist dafür schon sehr kurz ausgefallen. Zusätzlich wird nach dem Laden automatisch eine Art Cache-Spielstand gespeichert, sodass ihr nach einem Tod dort direkt wieder anfangen könnt.
Bilder aus dem Spiel: