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Euer Fazit über den zuletzt gesehenen Film!
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NightOwl und ich haben gestern Abend den großen Fehler begangen, gleich zwei Filme zu schauen, von denen wir beide noch nie was gehört hatten. Generell eigentlich immer ne gute Idee, aber wir wurden da derbe enttäuscht...


[Bild: primer0ndd.jpg]

"Primer" handelt von einer Gruppe junger Menschen, die an einer Maschine arbeiten, die das Gewicht jedes beliebigen Gegenstands verringern soll. Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist natürlich der hochprofitable Verkauf, wenn die Maschine dann irgendwann mal funktioniert. Nachdem es bezüglich der Forschungsfinanzierung Probleme gibt, besteht die zuvor vierköpfige Gruppe nur noch aus zwei jungen Männern. Die aus der Maschine vollkommen aus Versehen eine Zeitmaschine bauen.

Sehr cool an dem Film ist die wissenschaftliche Gewichtung daran. Die Typen reisen nicht etwa triumphal durch die Zeit, sondern machen sich eher Sorgen - sowohl gesundheitlich als auch von den Konsequenzen, die sie verursachen könnten.

Die Zeitreise läuft in dem Film übrigens so:

[Bild: timetravelinprimer9fkyh.png]

Und die erste Hälfte des Films ist auch recht spannend aufgebaut. In der zweiten Hälfte fallen dann aber so verflucht viele verschiedene Kurzsequenzen zusammen, die keinerlei Zusammenhang zu haben scheinen - und man muss sich immer wieder denken "ist vielleicht schon einer von den beiden zurückgereist und hat schon wieder was geändert?" - dass man resigniert aufgibt. Und nach zig dieser kurzen Szenen ist der Film irgendwann einfach zuende.

Man könnte die NEUN (!) Zeitstränge...

[Bild: primer-chartbiknx.jpg]

... anschließend natürlich auseinanderpflücken und schauen, wie alles zusammenhängt, aber dafür liefert der Film einfach viel zu wenig Motivation!

Ein sehr frustrierender Film, haben NightOwl und ich einstimmig festgestellt.


[Bild: synecdochenewyorkpudw.jpg]

"Synecdoche, New York" ist ein Film von Charlie Kaufman, der auch schon Werke wie "Being John Malkovich", "Adaption", "Human Nature" und das Meisterwerk "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" (dt. "Vergiss mein nicht") geschaffen hat. Viele Leute werden wahrscheinlich himmelhoch jauchzen. In diesem Fall... äh... neeee.

In diesem Film geht es um den Theaterregisseur Caden Cotard, der nach einem Unfall sein New Yorker Familienglück in Trümmern sieht. Seine Frau verzieht sich mit der gemeinsamen Tochter nach Berlin und lässt fortan nie wieder von sich hören. Allerdings bekommt Caden ein sogenanntes MacArthur Fellowship (a.k.a. "Genius Award"), das ihm erlaubt, seine künsterlische Vision in unbegrenztem Maße zu verfolgen. Er baut fortan in einer gigantischen Halle nach und nach eine Nachbildung der Stadt New York, lässt seine Schauspieler einfach ihr wirkliches Leben spielen und setzt Doubles für bestimmte Rollen (zum Beispiel für sein eigenes Leben) ein.

Nach einer zermürbenden Romanze und einer anschließenden, noch mehr niederschmetternden Ehe verliert Caden mehr und mehr den Überblick zwischen Wirklichkeit und Schauspiel, schlüpft in andere Rollen, erlebt drastische Zeitverluste und will einfach nur wieder glücklich sein.

Während das erste Drittel des Films durchaus noch spannend aufgebaut ist und man wissen möchte, wie es weitergeht, fängt der Film bereits nach 40 Minuten an, sich staaaaaark zu ziehen. Die ganze Chose geht zwei Stunden lang und es passiert rein GAR nichts! Caden kommt weder voran, noch findet er zurück. Eine unangenehme Situation jagt die nächste, Caden bekommt einfach keinen Fuß auf den Boden. Allerspätestens nach 80 Minuten hat man einfach keine Lust mehr, sich das ganze noch anzuschauen! Man weiß nicht, wo es hinführt, wie der Film enden soll, aber man will einfach, dass sich etwas in der Handlung tut! Und dass der Film verdammt nochmal endet!!

Im Endeffekt geht es in dem Film darum, dass jeder Mensch in seinem Leben unangenehme Dinge mitmacht. Schneller als man denkt wird die einst so vielversprechende Zukunft mit all ihren Plänen und Perspektiven zur enttäuschenden Vergangenheit, wo Vieles falsch gelaufen ist. Und das ist in jedem Leben so.

Das wurde auch eindringlich und unangenehm und teilweise recht absurd (wie man es von Kaufman gewohnt ist) vermittelt. Doch bestimmt 60% des Films hätte man entweder weglassen oder verdammt nochmal spannend gestalten können! Aber ich denke darum geht es: das Leben IST meist nicht spannend und 60% der Zeit, die man hat, läuft einfach so ab.

Ich kann NightOwl nur zustimmen, die nach dem Film meinte "Mensch, was man in DEN zwei Stunden alles hätte gucken können! Die tollsten Folgen einer Serie, bereichernde Filme, alles Mögliche! Was für eine Zeitverschwendung."
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