Fexel schrieb:@Heinrich's Reich
Hast du Half-Life damals gespielt wo es rauskam?
Nein. Wie erwähnt bekam ich es erst sehr spät in die Hände (etwa ein oder zwei Jahre nach HL2-Release). Ich habe allerdings schon versucht, es mit meinem Kenntnisstand der vorher erschienenen Spiele zu bewerten und alles danach auszublenden. Das ist mir sicherlich nicht gänzlich gelungen, aber ich bin da schon ziemlich objektiv herangegangen
.
Thorium schrieb:Die Liniarität von Half-Life 2 hat mich damals total überrascht, und das meine ich im negativen Sinne. Ich habs deswegen nie weit gespielt, es kommt einfach keine richtige Athmosphäre auf, wenn man nur Schläuche entlangläuft. Gerade bei den Aussenleveln massig Potenzial verschenkt.
Wenn du nicht weist was mit Entscheidungsfreiheit gemeint ist, dann spiel einfach mal das erste FarCry.
Hmm ... grundsätzlich würde ich Bewegungsfreiheit und Entscheidungsfreiheit nicht gleichsetzen. Ich vermute mal, der Autor hat hier auch eher verschiedene Herangehensweisen zur Lösung einer Spielsituation gemeint (wie z.B. in Deus Ex). Aus meiner Sicht ist das bei HL2 jedoch nicht unbedingt notwendig (wäre im Bezug auf die Gegnertypen vielleicht sogar eher schädlich). Es ist am Ende schließlich immer noch ein klassischer Ego-Shooter.
Wenn es um OpenWorld oder linear aufgebaute Levels geht, hängt die Entscheidung für die jeweilige Variante sicherlich hauptsächlich von der Erzählweise der Geschichte ab. Ob man nun das eine oder das andere lieber mag ist wahrscheinlich eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wichtig ist am Ende eigentlich nur, dass es mit der Spielwelt funktioniert.
Ich empfinde die "Schläuche" in HL2 jedenfalls nicht so eng gesteckt, dass ich mich eingeengt fühle. Gerade in den Buggy-Abschnitten, kann man doch ziemlich viel abseits des Hauptstraße herumturnen und die Gegend untersuchen. Die Kombination aus offener und linearer Welt ist hier m.E. schon ziemlich gut ausbalanciert.
Aber lineare Level sind auch generell nichts, was mir zwangsläufig die Atmosphäre an einem Spiel zerstören könnte. Die Art wie die Spielwelt aufgebaut ist und auf mich als Spieler wirkt, macht da viel mehr aus. Zumal man in HL2 nie gelangweilt oder planlos durch die Gegend läuft, sondern ständig durch irgendetwas angetrieben oder von einem Ereignis überrascht wird. Vielleicht ist es gerade das, was mir in HL1 gefehlt hat (bzw. es war einfach zu wenig).
Thorium schrieb:Die meisten Nintendospiele sind und waren nicht wegweisend, sie hinkten eigentlich immer den weitaus innovativeren PC- bzw. Heimrechnerspielen hinterher. Ganz speziell im RPG Bereich. Die Zelda-Reihe ist gut aber als wegweisend habe ich sie nie betrachtet.
Uff ... das geht irgendwie wieder in die (m.E. sinnfreie) "SystemX-Spiele sind besser als SystemY-Spiele"-Richtung. Da können wir stundenlang diskutieren und werden doch zu keinem allgemeingültigen Ergebnis kommen
. Ich denke, dass sich der "wegweisende Innovations-Grad" bei Konsolen und PCs ziemlich die Waage hält.
Den RPG-Vergleich würde ich dabei aber ohnehin gar nicht ziehen. Konsolen-RPGs sind zwar aus PC-RPGs entstanden, haben sich aber in eine gänzlich andere Richtung entwickelt. Bis vor ein paar Jahren hatten da beide Systeme nahezu gar keinen Einfluss aufeinander (zumindest nicht wegweisend). Das war schon bedingt durch die Technik so.
Mein Beispiel von 'Ocarina Of Time' war eigentlich schon ziemlich gut, wenn man über wegweisende Spiele spricht. Das Spiel ist quasi eine Blaupause dafür, wie ein 3D-Spiel in dem Genre auszusehen hat. Und die Visier-Funktion ist sogar genreübergreifend eingesetzt worden (sofern keine Maus-Steuerung verfügbar war
). Es ist sozusagen das "Quake der Konsolenspiele"
.