22.05.2021, 12:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2021, 16:17 von Prometheus.)
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(20.05.2021, 06:52)Commodus schrieb: Ich schaue mir gerade eine Doku über den Künstler Joseph Beuys an.Kunst ist ja immer auch Ausdruck des jeweiligen kulturellen Zustands einer Gesellschaft, nie bloss am Künstler allein festzumachen (man mag streiten, ob "outsider art" bzw. "art brut" da eine Ausnahme bildet). Heute herrscht im "Westen", ob wir es mögen oder nicht, ein Menschenbild des hedonistischen, zeit- und kulturvergessenen Lust-, Konsum- und Massenmenschen (der sich zwar "individualistisch" geriert, aber dies doch meist nur in seinen Konsumgewohnheiten ausdrückt) und das ästhetische Ideal ist - in Werbung und Popkultur endlos repetiert - genaugenommen nur noch eine abgewetzte Karikatur oder eine Persiflage ohne echten Gehalt. Viele moderne Kunsterzeugnisse spiegeln das wider, dabei kritisieren oder zelebrieren sie es, sie transzendieren es aber nicht mehr, sie zeigen dem Menschen kein Höheres als er selbst es ist, und damit ist auch keinerlei Hoffnungsmoment darin, keine Perspektive über den Sumpf des Nur-Menschlichen hinaus. Die Kunst suhlt sich allzuoft sehr gerne selber in diesem Sumpf wie die Molche, und weil im Sumpf ein Molch wie der andere ist, gilt alles als Kunst - oder als Dreck, ganz im "Auge des Betrachters". Ich kann faulenden Salamis hinter Glas oder verottenden Tierkadavern als Kunst auch nichts abgewinnen, für mich ist es Ausdruck tiefer Verzweiflung und Not und ein kulturelles Menetekel. Es spiegelt den Zustand der geistigen Zersplitterung und des Relativismus der Postmoderne aber perfekt wider, vielleicht ist das sein Verdienst. Aber mir fehlt der positive Impuls darin.
Ich frage mich gerade, wie man so einen anscheinend kranken Menschen Kunst unterstellen konnte? Gut, über Kunst kann man nicht urteilen, da jeder einen anderen Bezug dazu hat, aber Fett in Ecken zu schmieren und das als Kunst zu bezeichnen ist einfach nur krank.
Der Mann hat sich auch in einem Schaufenster mit einem Toten Hasen gesetzt und hat versucht dem Hasen, Bilder zu erklären und ist mit dem Toten Viech am Boden herumgekrochen.
Er hat ein 18m hohes Pumpensystem installiert, in dem Honig nach oben gepumpt wurde und eine Kurbelwelle in zig Kilo Margarine rotiert.
Dieser Mann wurde Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf und es sind ihm über 400 Studenten gefolgt, die in sogenannten Fluxus-Meetings stundenlang über diese kranken Ergüsse metaphysisch diskutierten.
Ich meine, da ist ein anscheinend psychisch kranker Mensch (wahrscheinlich schizophren) und der schafft es mit seinem Wahn zu einem weltweit anerkannten Künstler. Seine "Fettecken" haben sogar einen eigenen Wiki-Eintrag.
Das soll Kunst sein? ...den hätte man damals einweisen und helfen sollen.