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[Antiheld]

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Subjektiv erscheint mir die Serie so: Die Zombies werden gar nicht als Monster dargestellt, sondern eher als eine Art Naturgewalt. Das Monster in der Serie ist der Mensch. Das wird dann so präsentiert, daß die Gruppe der Protagonisten sich gegen eine andere Gruppe zur Wehr setzen muß, die sie versklaven oder gar umbringen will. Unter großen Opfern können unsere Protagonisten dann ihre Gegner bezwingen, bis sie dann der nächsten fiesen Gruppe begegnen. Und das passiert wieder. Und wieder. Und immer wieder - sowohl bei The Walking Dead als auch bei Fear the Walking Dead.

Das ist nicht nur subjektiv, das ist auch so. Das ist aber etwas was sich generell im Zombie-Franchises beobachten lässt. Extrem viele Stories, die einen längeren Verlauf zeigen oder im mittleren bis späteren Verlauf erst einsteigen, laufen nach einer gewissen Formel.
Die Zombie-Apokalypse sorgt dafür, dass die menschliche Zivilisation und damit einhergehende Dinge wie Menschenrechte, Gesetze, relative Gewaltfreiheit innerhalb von Gesellschaften, Eigentumsrechte... außer Kraft gesetzt werden. Dann ist halt die Überlebensphase am Anfang wo noch verständlich ist, dass Menschen andere Menschen töten und bestehlen, weil es um das nackte Überleben geht. Dann ist die Phase, wo das eigentlich wieder gesichert ist und neue Strukturen und Zivilisationen aufgebaut werden. Dort geht es dann aber immer noch, dass der wahre Feind des Menschen nicht der Zombie ist, sondern andere Menschen. Denn obwohl man wieder solche Strukturen aufbauen könnte wie früher, herrscht immer noch Mord und Totschlag. Entweder innerhalb der einzelnen Gesellschaftsstruktur selbst oder es kommt eine andere Gruppe von außen, die so agiert. Die Schablone findet man immer wieder: The Walking Dead, Fear the Walking Dead, Dawn of the Dead, Day of the Dead, The Last of Us, 28 Days Later, 28 Weeks later, World War Z, State of Decay, Z-Nation, DayZ... Bei Walking Dead ist noch dieses Element dazu, Gruppe A besiegt Gruppe B und dann kommt noch stärkere Gruppe C. So wie bei Martial Arts Flimen oder bei Dragon Ball. Der nächste Gegner ist das gleiche, nur noch krasser. Aber das Grundthema der Hauptfeind ist der Mensch ist dennoch sehr oft so. Übrigens auch beim Telltale-Spiel von Walking Dead (da habe ich nur das erste gespielt) auch.

BtW: Ich fand, dass Telltale-Spiel von The Walking Dead auch richtig geil. Es hatte weder ne besonders ausgefeilte und kreative Story, noch besonders tolles Gameplay und vor allem keine gute Technik. Aber die Art und Weise wie Gameplay und Story zusammengearbeitet haben, haben einen wirklich gefesselt und reingezogen. Das war ein wirklich krasses Erlebnis. Ich finde aber auch, dass das wie ne Art Taschenspielertrick ist. Je mehr dieser Spiele man gespielt hat, desto mehr versteht man die Formel und im Gegensatz zu vielen anderen Genres und Spielen verlieht sie in meinen Augen dann auch sehr schnell an ihrem Reiz. Hätte ich zum Beispiel andere Spiele wie Game of Thrones, Tales of the Borderlands, Wolf Among Us... alle zuerst gespielt, bin ich mir sehr sicher, dass das erste Walking Dead-Spiel nicht mehr so gut gewirkt hätte.