12.05.2021, 13:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2021, 13:34 von Prometheus.)
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Lords of Midnight & Doomdark's Revenge
Diese beiden revolutionären RPG/Strategie-Mischlinge sind ja, ohne dass ich es gemerkt habe, seit einiger Zeit kostenlos bei GOG erhältlich. Grund genug, sie hier zu empfehlen. Es handelt sich um die zeitgemässen Remakes der beiden Spiele, die in der ersten Hälfte der 80er Jahre für den ZX Spectrum erschienen sind und die aus vielerlei Hinsicht noch heute revolutionäre Spielerlebnisse darstellen. Schöpfer Mike Singleton hat hier ein Universum erschaffen, das den Begriff "episch" wirklich verdient und sich in vielen Details an der klassischen Fantasyliteratur orientiert. Die einleitenden Erzählungen (den Downloads beiliegend) zu beiden Spielen sind eine sehr schöne Lektüre, die den Einfluss von Tolkien deutlich verrät. Diese neuen Fassungen der Spiele entsprechen bis auf einige Bedienungs-Anpassungen und hochaufgelösten Grafiken, die aber optisch nahezu im ursprünglichen kargen Stil bleiben, komplett den Originalen.
Vor vielen, vielen Jahren habe ich die Spiele sogar mal hier mit jeweils einem Review bedacht (hier und hier). Noch einmal als Kurzzusammenfassung:
Lords of Midnight lässt uns in der gewaltigen winterlichen Welt Midnight als Mondprinz Luxor Verbündete gegen eine drohende Invasion des sinistren Lord Doomdark und sein gewaltiges Heer sammeln – dabei suchen wir andere Lords, die sich uns anschliessen und die wir dann mit ihren Heeren strategisch geschickt platzieren. Nur wer geschickt die geballte Heeresmacht des Feindes verzettelt und auseinandertreibt, hat eine Chance. Wir finden aber auch allerhand Artefakte und Geheimnisse in dieser ausladenden Welt. Neben diesem kriegerisch-strategischen Pfad gibt es aber auch einen abenteuerlichen: Wir können auch, in der Rolle des Sohnes vom Mondprinz Luxor, Prinz Morkin, versuchen, die Macht Lord Doomdarks magisch zu brechen, indem wir die Quelle seiner Macht (die «Eiskrone», die im übrigen einen zyklischen, negativen Einfluss auf die Moral der Figuren des Spielers ausübt) suchen und in einem bestimmten magischen See entsorgen. Das ist aber nicht einfach, da uns seine Truppen überall bedrohen und der alte Doomdark besagten See natürlich nicht unbewacht zurücklässt… zum Glück gibt es aber potentielle Verbündete für Morkin, die diesen Pfad fast ein bisschen RPG-mässig erscheinen lassen.
Doomdark’s Revenge spielt dagegen nach dem Sieg über den Finsterling und noch viel weiter oben im Norden, wohin Shareth, die hinreissende, aber ebenso böse Tochter des Bösewichts den Sohn von Prinz Luxor entführt hat. Hier, in der fast doppelt so grossen Welt der Icemark gibt es im Vergleich zum ersten Teil noch viel mehr zu tun: fünf Rassen kämpfen hier um die Vormacht oder tragen Bürgerkriege untereinander aus – alles komplett ohne Scripts, allein aufgrund der jeweiligen Charaktereigenschaften (mutig/feige, verräterisch/treu, gierig/bescheiden, rücksichtslos/bedächtig etc. sind nur einige der Eigenschaften, die alle ihren Einfluss haben: Ein verräterischer Charakter etwa kann einen im unpassendsten Moment in den Rücken fallen) und der jeweiligen Hierarchien der weit über hundert verschiedenen Kriegsherren untereinander. Während in LoM ein einzelnes, aber kolossales Heer mit verschiedenen Truppenteilen (mit jeweils verschiedenen Zielen) unser Gegner war, ist hier jeder Charakter potentiell ein Gegner - oder ein Verbündeter. Und jeder verfolgt seine eigene Agenda. Sehr viel ereignet sich hier also unerwartet und was im einen Spiel geht, ist im nächsten oft nicht mehr möglich. Hier ein Heer zu sammeln ist nicht einfach, da Beleidigungen beim Verstoss gegen die hierarchische Ordnung schnell entstehen und rasch im Kampf enden. Auch die übelgesinnte Shareth sammelt derweil hoch im Norden ihr eigenes Heer und macht bald schon Jagd auf den Mondprinzen. Auch viele weitere Differenzen zu LoM sind zu verzeichnen: So durchzieht ein gewaltiges Tunnelnetzwerk die Karte, es gibt viele neue Artefakte und Orte zu entdecken, zufällig auftretender, dichter Nebel verlangsamt Armeen und demoralisiert sie. Ein aussergewöhnliches Spiel voller Unberechenbarkeit, Dynamik und Dramatik, das eine gewaltige Schippe auf das drauflegt, was schon LoM geleistet hat.
Diese beiden revolutionären RPG/Strategie-Mischlinge sind ja, ohne dass ich es gemerkt habe, seit einiger Zeit kostenlos bei GOG erhältlich. Grund genug, sie hier zu empfehlen. Es handelt sich um die zeitgemässen Remakes der beiden Spiele, die in der ersten Hälfte der 80er Jahre für den ZX Spectrum erschienen sind und die aus vielerlei Hinsicht noch heute revolutionäre Spielerlebnisse darstellen. Schöpfer Mike Singleton hat hier ein Universum erschaffen, das den Begriff "episch" wirklich verdient und sich in vielen Details an der klassischen Fantasyliteratur orientiert. Die einleitenden Erzählungen (den Downloads beiliegend) zu beiden Spielen sind eine sehr schöne Lektüre, die den Einfluss von Tolkien deutlich verrät. Diese neuen Fassungen der Spiele entsprechen bis auf einige Bedienungs-Anpassungen und hochaufgelösten Grafiken, die aber optisch nahezu im ursprünglichen kargen Stil bleiben, komplett den Originalen.
Lords of Midnight lässt uns in der gewaltigen winterlichen Welt Midnight als Mondprinz Luxor Verbündete gegen eine drohende Invasion des sinistren Lord Doomdark und sein gewaltiges Heer sammeln – dabei suchen wir andere Lords, die sich uns anschliessen und die wir dann mit ihren Heeren strategisch geschickt platzieren. Nur wer geschickt die geballte Heeresmacht des Feindes verzettelt und auseinandertreibt, hat eine Chance. Wir finden aber auch allerhand Artefakte und Geheimnisse in dieser ausladenden Welt. Neben diesem kriegerisch-strategischen Pfad gibt es aber auch einen abenteuerlichen: Wir können auch, in der Rolle des Sohnes vom Mondprinz Luxor, Prinz Morkin, versuchen, die Macht Lord Doomdarks magisch zu brechen, indem wir die Quelle seiner Macht (die «Eiskrone», die im übrigen einen zyklischen, negativen Einfluss auf die Moral der Figuren des Spielers ausübt) suchen und in einem bestimmten magischen See entsorgen. Das ist aber nicht einfach, da uns seine Truppen überall bedrohen und der alte Doomdark besagten See natürlich nicht unbewacht zurücklässt… zum Glück gibt es aber potentielle Verbündete für Morkin, die diesen Pfad fast ein bisschen RPG-mässig erscheinen lassen.
Doomdark’s Revenge spielt dagegen nach dem Sieg über den Finsterling und noch viel weiter oben im Norden, wohin Shareth, die hinreissende, aber ebenso böse Tochter des Bösewichts den Sohn von Prinz Luxor entführt hat. Hier, in der fast doppelt so grossen Welt der Icemark gibt es im Vergleich zum ersten Teil noch viel mehr zu tun: fünf Rassen kämpfen hier um die Vormacht oder tragen Bürgerkriege untereinander aus – alles komplett ohne Scripts, allein aufgrund der jeweiligen Charaktereigenschaften (mutig/feige, verräterisch/treu, gierig/bescheiden, rücksichtslos/bedächtig etc. sind nur einige der Eigenschaften, die alle ihren Einfluss haben: Ein verräterischer Charakter etwa kann einen im unpassendsten Moment in den Rücken fallen) und der jeweiligen Hierarchien der weit über hundert verschiedenen Kriegsherren untereinander. Während in LoM ein einzelnes, aber kolossales Heer mit verschiedenen Truppenteilen (mit jeweils verschiedenen Zielen) unser Gegner war, ist hier jeder Charakter potentiell ein Gegner - oder ein Verbündeter. Und jeder verfolgt seine eigene Agenda. Sehr viel ereignet sich hier also unerwartet und was im einen Spiel geht, ist im nächsten oft nicht mehr möglich. Hier ein Heer zu sammeln ist nicht einfach, da Beleidigungen beim Verstoss gegen die hierarchische Ordnung schnell entstehen und rasch im Kampf enden. Auch die übelgesinnte Shareth sammelt derweil hoch im Norden ihr eigenes Heer und macht bald schon Jagd auf den Mondprinzen. Auch viele weitere Differenzen zu LoM sind zu verzeichnen: So durchzieht ein gewaltiges Tunnelnetzwerk die Karte, es gibt viele neue Artefakte und Orte zu entdecken, zufällig auftretender, dichter Nebel verlangsamt Armeen und demoralisiert sie. Ein aussergewöhnliches Spiel voller Unberechenbarkeit, Dynamik und Dramatik, das eine gewaltige Schippe auf das drauflegt, was schon LoM geleistet hat.