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Umfrage: Zivildienst oder Bund?
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Zivildienst
29.21%
26 29.21%
gar nichts, bin ausgemustert
28.09%
25 28.09%
Bund
41.57%
37 41.57%
gar nichts, bin eine Frau
1.12%
1 1.12%
Gesamt 89 Stimme(n) 100%
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Zivildienst oder Bund?
#61
0
Bin Berufs-soldat...Kann ich jeden nur raten...Macht spaß und gibt schön kohle...
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten, aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.Confused ConfusedDenkt mal drüber nach.
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#62
0
Ich habe erfahren, dass ich erst zum 1.12 eingezogen werde. Wohin, weiß ich immer noch nicht, da ich den Termin erst telefonisch von meinem Wehrdienstberater und noch nicht per Brief erhalten habe. Ich werde erst so spät eingezogen, weil meine anschließende Ausbildung, welche ebenfalls beim Bund stattfindet, direkt nach dem Grundwehrdienst beginnt. Wenn alles gut läuft, bleibe ich die nächsten 12 Jahre bei der Bundeswehr (Marine - Offizierslaufbahn). Ich hoffe, dass ich mein Abitur, habe im Moment "nur" Fach-Abitur, welches ich am 26. Juni abschließen werde, nachholen kann und anschließend Sport studieren kann. Allerdings kann ich, sofern ich bunderwehrintern studiere, nur in Hamburg oder München zum Studium gehen (wohne z.Z. in NRW). Wirklich positiv ist, dass ich, weil ich mich 12 Jahre lang verpflichtet habe, das 11 und 12 Jahr praktisch nichts tun muss und trotzdem das volle Gehalt erhalte. Bevor ich mich jetzt völlig auf die Zukunft konzentriere, muss ich erst den in 8 Wochen anstehenden Einstellungstest zum Offiziersanwärter in Köln schaffen.

Hoffentlich klappt auch alles. Jetzt muss ich nur noch überlegen, was ich bis zum 1.12 mache. Habe keine Lust, die ganze Zeit zu Hause zu sitzen.
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#63
0
Zitat:Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten, aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.verwirrt verwirrt Denkt mal drüber nach.

das sagt ein berufssoldat?? denk da mal drüber nach, mann...


zum thema:

zivi ist meistens recht edel, zumal wenn man nicht der einzige zivi ist (wies bei mir der fall war..). man lernt, natürlich variierend je nach tätigkeit, vor allem selbstständiges arbeiten und das akzeptieren von nervigen/langweiligen/ekeligen usw tätigkeiten. achja, gibt auch ganz gut geld und man kann fast immer mit nem auto rumheizen (nissan micras sind nicht totzukriegen!).
alles in allem hätte mich der bund zwar auch interessiert, allerdings war ich zu faul, am ende in jwd stationiert zu sein usw. und opas waschen stärkt den charakter! Zunge raus

ausserdem kann mich sich nowadays extrem leicht ausmustern lassen (falls man überhaupt noch zur musterung gebeten wird) und sich dann aufgrund von zivimangel die stelle entspannt aussuchen..

/edit: und zivi-lehrgang ist fast uneingeschränkt zu empfehlen! am besten in aurich (ca 2 stunden fahrt nach nl und zurück..). klassenfahrt ohne lehrer und inhalt, solange die leute cool sind, läuft das..
good.. bad.. i`m the guy with the gun.
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#64
0
Ich war auch beim Bund. Ich wollte keinen Urinkellner spielen? Ich habe mich aber auch nicht informiert muss ich ehrlich zugeben. Für mich war klar ich geh zu den Bundis.

Ich war im tiefsten Mecklenburg- Vorpommern in Torgelow stationiert. Grundausbildung 2. Kompanie/ Panzerbataillon 413, danach 1./ 413 beim AVZ bei den Aufklärern. Im Ernstfall also immer schön hinter feindlichen Linien Geschockt. Bei der Entlassung war ich Obergefreiter. Ich war einer der Wenigen die Kradmelder werden durften. Macht Laune hinter nem Panzer herzufahren und mit Dreck nur so zugeschüttet zu werden.

Vorteil Motorrad bei der BW: Man fährt viel rum wo andere laufen müssen
Nachteil: Im BIWAK schläft man grundsätzlich allein. D.h. man hat nur ein halbes Zelt, es regnet ständig rein und man baut sich seinen Unterschlupf und alles andere allein. Bei der 413 war jeden 3. Freitag 25km Marsch + ausserplanmäßige 'Ausflüge' zu Fuß, die schonmal 3 Tage dauern konnten. Alles in Allem war die Zeit aber echt gut und ich möchte diese auch nicht missen.

Auszeichnungen:

- Schützenschnur 1 (Gold)
- Auszeichnung vom damaligen Verteidigungsminister Struck für den Einsatz bei der Elbeflut (geholfen hab ich an der Grenze Meck-Pomm/ SH - irgendwo da in der Nähe von Ludwigslust)
- vom Panzerschützen zum Obergefreiten befördert

Ausbildung an Waffen:

P1, G3, G36, MP2A1 (Maschinenpistole), Maschinengewehr, Panzerschreck und Panzerfaust (teilweise scharf geschossen), Handgranaten (scharfe), Nahkampf mit G3 und Bajonett, Sprengfallen, Minen räumen und legen, Panzersperren

Bei vielen Leuten hört man, dass sie so gut wie nichts machen/ gemacht haben und hauptsächlich in ihren Betten liegen. Das kann ich so nicht sagen. Bei uns war jede Minute des Tages verplant. Aber unmenschlich oder sonstwas war es auch wieder nicht. Man macht ja auch nicht 24h am Tag nur Dinge für die Bundeswehr. Am Abend haben wir oft Schildkröte oder sowas in der Art gespielt. Fragt nicht was Schildkröte ist! Einige wissen was das ist. Es kann weh tun, macht aber fett Laune... Big Grin

Wir hatten nach der Grundausbildung einen Fernseher für uns auf der Stube. Eine Woche später kam dazu der Brief von der GEZ. Selbst dort ist man vor diesen Affen nicht gefeit. Bezahlt hats natürlich keiner. Mein Hauptfeldwebel hat mir nen Brief fertig gemacht, dass wir ja gar keinen Fernseher hätten usw.

Vielen, die zum Bund gehen, hilft das sehr bei ihrer späteren Orientierung im Leben. Ich hatte das Gefühl, dass einige das erste Mal in ihrem Leben einen geregelten Tag hatten. Auch der Umgang mit anderen Menschen wird dort gelehrt. Einige dachten sie können alles allein. Spätestens wenns dann über die 2,20m Wände ging und die nicht mehr allein rüber kamen, waren sie auf Hilfe angewiesen. Da entwickelt sich schon ein Gefühl der Verbundenheit.

Zu BIWAK fällt mir noch ein: Bin Im Wald AbKacken. Big Grin
Auf dass er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

[Lukas 1, 79]
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#65
0
Moin, kann nach meinem Bund nur sagen das die Zeit der Hammer war.. Die 2 Monate anblöken lassen hat man ja noch mit etwas Respekt eingesteckt.. Man merkt aber sehr schnell das es immer mehr nachlässt, auch das Formale! Ich war während meiner AGA in der 8./51. NschBtl in Schwalmstadt (Hessen) im tiefsten Winter (ab 02.01.06) und habs halbwegs überstanden *fg*..
Den Sommer über chillte ich aber dafür im schönen Potsdam (OT Geltow) bei der 2./StFmBtl EinsFüKdoBw und erkämpfte mir die Stabsdienst-ATN durch literweises Kaffeekampftrinken & emissionsförderndes nikotinisieren sehr hart Big Grin !
Das Tagesprogramm ist an schlechten Tagen (wo viel zu tun ist) sehr abwechslungsreich.. Mal trifft man auf den Politiker und ein paar Wochen später auf den UNO-Generalsekretär usw.. Tja aber sowas will ja auch vorbereitet sein Wink War dort im Bereich Medienproduktion/Webmaster und hatte ganz gut zu tun.. Aber es machte auch sehr viel Spaß.. Zumal man nicht die Zeit mit Maschieren oder Im Wald Ausser Kontrolle vergeuden musste.. Möglichkeiten zum Schießen war leider nur 1x im Quartal, Marschieren konnte man freiwillig 1x im Monat glaub ich..
Naja das alles nur eine Kurzumschreibung von meinen 9 monaten.. Es war echt eine geile Zeit. Und wenn ich im Gegensatz dazu einige Kumpels betrachte die Zivi geleistet haben, und nun Experten der Fäkaliensprache sind und manchmal gar nicht merken wie sie einen mit Ihren Geschichten anwiedern, dann denke ich mir: Und da stumpft man beim Bund ab ?

MkG
thedayafter
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#66
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Zitat:Original von strangerthandreams

- vom Panzerschützen zum Obergefreiten befördert

grad jetzt erst gesehen, war länger nimmer im Forum...
rofl, OG is Pflichtbeförderung, da muss man sich schon anstrengen um NICHT OG zu werden, z.B indem man während des Bundes mit Drogen erwischt wird oder sowas in der Preisklasse.

Kenn nur einen von hunderten der nicht OG geworden ist, und das war eben derjenige, der mit Drogen erwischt wurde^^
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#67
0
Zitat:rofl, OG is Pflichtbeförderung, da muss man sich schon anstrengen um NICHT OG zu werden, z.B indem man während des Bundes mit Drogen erwischt wird oder sowas in der Preisklasse.
Einer von unseren OffzAnwärtern in der Grundi hat immer wenn er GvD machen musste, während seinem Rundgang im Fernsehraum gekifft^^

War in der Grundi(Antritt: 10.2004) bei der 8./LwAusbRgt 3 in Bayreuth. Die Kaserne ham sie nach uns dicht gemacht, ergo war die Begeisterung der Ausbilder auch nich so gewaltig.

Das Anstrengendste war der Gefechtsmarsch über 30km durch bergiges Gelände und unbekanntes Gebiet.
Unsere Gruppe is natürlich 5km mehr gelaufen, weil unser Orientierer es verbockt hatSmile

Danach war ich in der 3. FlaRakGr23 in Manching. Ab da war Eierschaukeln angesagt, da ich eigentlich im Nachschub eingeteilt war, aber irgendwie keine AAP(Ausbildung am Arbeitsplatz) dafür gekriegt hab Rolleyes
Ich glaub zu keiner Zeit hab ich soviel gelesen, geschlafen, geraucht und Kaffegetrunken(Rekord bei 12Tassen/Tag)

War dann, ich glaub 4 mal, auf der Vorbereitungsübung für die NATO-Überprüfung dabei. Aber da ich keine Ausbildung hatte, durft ich da dann nicht mitspielen und hab dafür die Staffelbar gemanaged.

War dafür aber dann auf Übung bei den Ammis in Grafenwöhr. Geschossene Übungen:
-M16 ("Marksman" Abzeichen)
-M249(leichtes MG) Nachtschießen
-Cal '50 (Schweres MG)
-MK 19 (Maschienengranatwerfer)
-Granatenwerfen (Übung und Scharf, "Grenadier 1st Class" Abzeichen)
-Convoi-Live-Firing (Aufm LKW hocken , das M16 auf Frieden stellen und runterballern während er fährt)

Im grossen und ganzen wars nach der Grundi viel Nichtstun aber es war auch immer wieder lustig. Aber die Erwartung die ich hatte dass ich beim Bund fitter werde hat sich gar nich erfüllt.
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#68
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Thimberwolf schrieb:also zu meiner Zeit gabs noch T6 Leute die trotz 5kilo schein dienst schieben mussten
heute ist das ja wohl der reinste Kindergarten geworden
Bei uns wurde damals auch jeder genommen. Da konntest du der letzte Krüppel sein und musstet trotzdem zu irgendeiner Elite-Einheit, die sich ständig etwas beweisen wollte. Und natürlich war auch keiner in der Kaserne vor Ort stationiert, sondern musste ans andere Ende des Landes tingeln Rolleyes. Damit hat der deutsche Staat offensichtlich die Deutsche Bahn subventioniert Wink.
Naja, zum Glück ist der Käse vorbei und mittlerweile haben sie den Wehrdienst komplett abgeschafft.
[Bild: cgb-signaturwdjiq.png]
Du hast eine (nicht mehr ganz so) geheime Botschaft entdeckt:
"Besucht Heinrich's Spiele-Ausstellung!" ;-)


Big Grin Big Grin
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#69
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Oha, Uralt-Thread! Big Grin Mit Abstimmung!

Ich wurde ausgemustert. Behinderungsgrad von 30% aufgrund angeborener, beidseitiger Hüftdysplasie.

Gottdank.^^
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#70
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SonataFanatica schrieb:Oha, Uralt-Thread! Big Grin Mit Abstimmung!
[...]
Ich hatte gerade nach "Skat" gesucht und dabei tauchte dieser Thread mit auf (warum wohl? Big Grin).

Witzig auch, wie sich Corsa über seinen 777. Beitrag freut Big Grin.
[Bild: cgb-signaturwdjiq.png]
Du hast eine (nicht mehr ganz so) geheime Botschaft entdeckt:
"Besucht Heinrich's Spiele-Ausstellung!" ;-)


Big Grin Big Grin
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#71
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Aahh Fröhlich Alles klar!

[Bild: skat1pwuq9.png][Bild: skat2cguw2.png]

Big Grin


Heinrich Reich schrieb:Witzig auch, wie sich Corsa über seinen 777. Beitrag freut Big Grin .
Jaaa! Big Grin Vielleicht freut er sich demnächst genau so über seinen 10777. Beitrag. Zunge raus
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#72
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SonataFanatica schrieb:
Heinrich Reich schrieb:Witzig auch, wie sich Corsa über seinen 777. Beitrag freut Big Grin .
Jaaa! Big Grin Vielleicht freut er sich demnächst genau so über seinen 10777. Beitrag. Zunge raus
Hmm ... wahrscheinlich aber mehr über den 11111. Beitrag Big Grin.
[Bild: cgb-signaturwdjiq.png]
Du hast eine (nicht mehr ganz so) geheime Botschaft entdeckt:
"Besucht Heinrich's Spiele-Ausstellung!" ;-)


Big Grin Big Grin
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#73
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Big Grin Stimmt auch wieder.^^
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#74
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Das Thema hat sich in der heutigen Zeit eh von selbst erledigt.
Ich wurde einst T5 ausgemustert auf Grund von Kreuzbandriss und Außenmeniskusriss. Der Arzt auf dem Kreiswehrersatzamt diagnostizierte zudem noch ein instabiles Knie. Zusätzlich bin ich der 3. Sohn und hätte so oder so nicht gemusst, wenn meine Ausbildung beendet gewesen wäre. Da hätte dann mein mittlerer Bruder schon fertig gedient Smile der machte übrigens ebenfalls Zividienst sowie mein ältester Bruder auch.
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#75
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Ich war in der 7. Kompanie des 912. Elektronischen Kampfbattalions.
Wenn sie wollen das die Nachricht verfremdet/falsch oder gar nicht ankommt, fragen sie uns.
Wir stören Handys seit dem es sie gibt.
"Man muss nur die ersten Vier- oder Fünfhundert niederkartätschen, der Rest läuft von selbst weg." ("Il fallait en balayer quatre ou cinq cent ans avec du canon et le reste courrait encore."
- Napoleon, 1792
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#76
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Gotteshand schrieb:Ich war in der 7. Kompanie des 912. Elektronischen Kampfbattalions.
Wenn sie wollen das die Nachricht verfremdet/falsch oder gar nicht ankommt, fragen sie uns.
Wir stören Handys seit dem es sie gibt.

Darf ich an §317 StGB "Störung von Telekommunikationsanlagen" erinnern?

Zitat:(1) Wer den Betrieb einer öffentlichen Zwecken dienenden Telekommunikationsanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er eine dem Betrieb dienende Sache zerstört, beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar macht oder die für den Betrieb bestimmte elektrische Kraft entzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) Wer die Tat fahrlässig begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Was die beim Feind anstellen soll mir wurscht sein Big Grin
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#77
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Ich gehör zum letzten Jahrgang der noch Zivildienst gemacht hat bevor das abgeschafft wurde und da bin ich auch froh drüber. Vorher hatte ich absolut keinen Bock und hatte gehofft, dass die 6 Monate so schnell wie möglich rumgehen. Zivi war für mich zwar das kleinere Übel, aber gefreut hab ich mich trotzdem nicht. Für mich stand nur fest: bloß kein Bund, und da stand ich schon mit einem Fuß drin und konnte dem Ganzen nur knapp entkommen, das war auch nochmal lustig.

Gemustert wurde ich T2, da war ich noch in der Schule (da ist man ja schon regelmäßig genervt worden). Nachher, als die Zeit dann gekommen war, war ich einfach zu phlegmatisch und hatte mich einfach nicht rechtzeitig um die Verweigerung gekümmert. Plötzlich hatte ich den Brief schon im Briefkasten und da stand drin, dass ich am 1.7. antreten muss (also in 2-3 Wochen).
Dann hab ich erst die Verweigerung geschrieben und dachte "dann ist das ja jetzt vom Tisch". Big Grin
Einige Tage später kam ein Brief zurück und da stand sinngemäß sowas drin wie "so einfach ist das jetzt auch nicht, warum fällt Ihnen das jetzt erst ein, außerdem haben Sie die Verweigerung an die falsche Adresse geschickt, die geht nicht an uns sondern da und da hin, und wenn Sie sicherstellen wollen, dass die Verweigerung anerkannt wird, dann sollten Sie etwas ausführlicher sein und vor Allem auch erklären, warum Sie mit der Verweigerung so lange gewartet haben".
Also nochmal richtig Mühe gegeben und bestimmt zwei Seiten Text verfasst mit allem was mir dazu einfällt. Ein, zwei Tage später wollte ich den Brief gerade zur Post bringen, plötzlich hatte ich doch noch eine Antwort erhalten, und zwar die Anerkennung zum Kriegsdienstverweigerer. Meine Fresse ist mir da ein Stein vom Herzen gefallen.

Zivi hab ich dann im Krankenhaus hier in der Stadt gemacht und tatsächlich hab ich mich da nach ein paar Wochen der Eingewöhnung total wohlgefühlt. Anfangs war ich noch glücklich darüber, dass die Zivildienstdauer auf 6 Monate verkürzt wurde (statt 9), aber am Ende der 6 Monate war ich echt traurig dass die Zeit schon vorbei war. Wobei ich aber das Glück hatte, dass ich anschließend (nach ein, zwei Monaten Pause oder so) als Aushilfe weitermachen durfte, so neben dem Studium. Da war die Krankenhauszeit also doch noch nicht vorbei und tatsächlich arbeite ich da immer noch nebenher. Bin ja grad mit dem Studium fertig und werde mich mit ein paar Leuten selbstständig machen, werd also noch weiterhin so nebenher da bleiben solange es sich anbietet und funktioniert. Hab zwar für meinen Hauptberuf andere Pläne, sonst hätte ich natürlich auch direkt eine Ausbildung da machen können, aber trotzdem muss ich sagen, dass ich sehr froh bin, dass es so gekommen ist. Ich finde es gut, dass ich so viele Jahre die Erfahrung machen konnte und in diesem Bereich tätig war/bin, auch wenn es nichts mit meiner eigentlichen Berufung zu tun hat. Natürlich sind auch Freundschaften entstanden und ich werde mich an viele tolle Dinge zurückerinnern, sollte ich irgendwann mal kündigen. Und das ist für einen Nebenjob echt verdammt gut bezahlt.
Also ich möchte die Zeit nicht missen, auch wenn natürlich nicht jeder einzelne Dienst toll ist.

Ich bin total dankbar für den Zivildienst. Nicht nur dass ich da ja heute noch von profitiere durch meinen Nebenjob, sondern ich finde das war eine wertvolle Erfahrung. Ob man in dem Bereich tatsächlich seinen Beruf findet (zwei andere Zivis die ich kenne, die haben danach ihre Ausbildung dort gemacht), oder einfach nur die Zeit absitzt und man danach was anderes macht - vollkommen egal, man nimmt dennoch ziemlich viel mit und ich finde es eigentlich überhaupt nicht ok, dass das abgeschafft wurde.
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#78
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purpur schrieb:und ich finde es eigentlich überhaupt nicht ok, dass das abgeschafft wurde.

Ich sehe das etwas differenzierter. Es ist sinnvoll es abgeschafft zu haben. Die Situation in der Weltpolitik hat sich verändert. Der Feind sitzt nicht mehr im Osten, der Kalte Krieg ist vorbei und die Bedrohung ist heute eine ganz andere. Der Pflichtdienst war überfällig abgeschafft zu werden. Es wurde immer stets kontrovers darüber debattiert. Ganz einfach ausgedrückt sehe ich es in Anbetracht heutiger Zeiten so: Warum will man mich zwingen einen Dienst zu tun, den ich weder will, noch heute überhaupt notwendig ist? Ist das nicht ein zu gravierender Eingriff in meine persönliche Souveränität?
Mal davon abgesehen habe ich es damals schon gesagt: Die Bundeswehr hat marodes Material und dazu nur einen geringen Teil an Berufssoldaten. Die Bundeswehr hat sich immer auf den Pflichtdienst ausgeruht. Hätte uns eine Pflichtarmee, bestehend aus Menschen die dort nur begrenzte Zeit ihren Dienst tun, wirklich vor einem bedrohlichen Angriff mit aller militärischer Macht beschützen können? Nein.
Nun ist die Bundeswehr gezwungen sich attraktiv zu gestalten und in Anbetracht der heutigen Weltpolitik sich von innen heraus zu erneuern. Ein Prozess der längst überfällig gewesen ist.

Jedem steht es nun frei sich für ein freiwilliges soziales Jahr/Bundesfreiwilligendienst zu engagieren. Wer diese Erfahrung machen möchte, kann dies mit Handkuss tun. Gleiches gilt für die Bundeswehr. Und das ist für mich ein wichtiges Gut persönlicher Entscheidungsfreiheit.
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#79
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Ich war das zweitletzte Quartal was noch eingezogen wurde. Ich hab es so etwa zwei Jahre vor mich hergeschhoben und kam dann in Gebirgssanitäterregiment nach Kempten. Man hat richtig gemerkt, dass man als GWDLer einfach nur noch durchgewunken wurde, weil sich sechs Monate Bund schlichtweg nicht mehr gelohnt haben. Ich hatte da nicht das Gefühl besonders viel Programm gemacht zu haben, im Vergleich zu dem was andere damals erzählt hatten.

Die letzten drei Monate war ich dann im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm im zweiten Untergeschoss im Betriebsmittellager. Da durfte ich immerhin noch die Bundeswehrsachen anbehalten anstatt da als Krankenschwester angezogen Betten zu beziehen und sowas.

Naja hinterher war ich dann froh als ich da raus war. Da liefen überall schon ziemliche Vollpfosten rum Big Grin. Egal ob man da bei den Grundwehrdienstleistenden oder etwas "höher" schaute. Danach hab ich mit dem Studium angefangen. Da musste ich mich auch erst mal daran gewöhnen, dass ich mit wieder mit komplett anderen Personentypen umgeben war.
[Bild: f5t82p86n4.jpg]
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#80
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Verweigerer haben kleine Pimmel.
PS: Du bist übrigens mein Lieblingsuser in diesem Board!
[Bild: fyz2bla2s5sxc.gif]
Dieser Beitrag wurde nie editiert. Wozu auch... er ist wie immer perfekt und brillant.
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