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[Film] Mein Leben nach Microsoft
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(22.02.2022, 08:17)Heinrich Reich schrieb: Ich wollte auch schon längst mal zu Linux wechseln, aber hatte bisher noch überhaupt keine Lust mich damit zu beschäftigen Baby. Mit diesen zig verschiedenen Varianten und Distros ist der Linux-Markt echt unübersichtlich. Da war Windows bisher einach immer der bequemere Weg Wink. Aber dieses Kubuntu behalte ich mal im Hinterkopf Smile.

Kubuntu ist Ubuntu mit KDE und eigentlich eine der bekanntesten Distros Smile

Ich hatte schon diverse Male ein Linux laufen. Derzeit ist es ein Mint im Dualboot, aber ich wurde nie so richtig warm mit Linux. Optisch sind sie alle mittlerweile recht schick, aber irgendwie ist die Usability nicht mit Windows zu vergleichen. Unter Mint habe ich auch verzweifelt einen Datei-Manager gesucht, der es wenigstens ansatzweise mit XYPlorer aufnehmen kann in Sachen Bedienung und Funktionsumfang, aber ich bin nicht wirklich fündig geworden.
Zudem funktioniert unter Linux ohne Bash immer noch nicht alles. Sudo hier und Sudo da, mit UIs haben es die Linuxer nicht so. Ich meine, klar, wenn man die Zeit und Energie hat, sich damit richtig zu befassen, dann klappt auch alles, aber das will ich einfach nicht mehr. Ein OS muss einfach out-of-the-box laufen, ohne dass ich ewig rumdoktern muss.
Aber ich denke, gerade was Games angeht, ist Linux auf einer guten Schiene. Ich schau mal, was innerhalb der nächsten 3 Jahre so passiert Smile
[Bild: gog.png] [Bild: opel.png] [Bild: atr.png]
In ewigem Gedenken an SonataFanatica... R.I.P., mein alter Freund  Sad
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#22
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(22.02.2022, 08:17)Heinrich Reich schrieb: Ich wollte auch schon längst mal zu Linux wechseln, aber hatte bisher noch überhaupt keine Lust mich damit zu beschäftigen Baby. Mit diesen zig verschiedenen Varianten und Distros ist der Linux-Markt echt unübersichtlich. Da war Windows bisher einach immer der bequemere Weg Wink. Aber dieses Kubuntu behalte ich mal im Hinterkopf Smile.
Ich wollte auch schon längst mal vom öffentlichen Verkehr auf ein eigenes Auto wechseln. Jedoch, mit diesen zig Marken und Modellen ist der Auto-Markt echt unübersichtlich. Da war der Bus einfach immer der bequemere Weg Wink

Big Grin Big Grin Big Grin

Komischerweise haben Menschen null Probleme damit einige tausender in Autos zu investieren, aber wenn man zwischen kostenlosen Distros auswählen muss, wird es schwierig Big Grin

Vielleicht bist du nur immer falsch an die Sache rangegangen Wink z.b. steht doch die zentralste Frage an oberster Stelle... WARUM willst du denn schon lange zu Linux wechseln? Willst du wirklich WECHSELN, wie du oben schreibst? In etwa so wie du von einer Mietwohnung im Plattenbau auf ein freistehendes Einfamilienhäuschen wechseln willst? Inklusiv dem damit einhergehenden Mehraufwand für Wartung und Pflege des Hauses (wo man vorher einfach zum Vermieter ging und sagte... MACH!) Wink Oder geht es dir nur darum das selbe wie vorher (Mietwohnung), einfach etwas anders zu haben? Bei ersterem (Mietwohnung zu Haus) musst du dir einfach bewusst sein, dass du erstmal in die Hände spucken musst und bereit sein musst VIELES zu lernen und dich umzugewöhnen. Wenn dir das prinzipiell Spass macht, dann ist das Umsteigen auf Linux sicher etwas für dich.

Wenn du aber eigentlich nur eine neue "Wohnung" willst, die halt einfach etwas anders geschnitten ist als die vorhergehende, dann würde ich definitiv empfehlen, Linux in einer virtuellen Umgebung zu installieren. Denn erstens hast du danach noch deine alte Umgebung um zurück in gewohnte und bekannte Gewässer gehen zu können und zum anderen musst du nur die VM löschen, wenn dir Linux nicht zusagt.

Eine weitere Entscheidungshilfe ob du nun Linux auf deinem Rechner installieren (sei es Standalone oder Dualboot) oder lieber in einer VM betreiben willst kann auch sein, was du denn von Linux erwartest. Wenn du es installierst, dann musst du bereit sein, dich um vieles selber zu kümmern. Und damit meine ich nicht einfach nur den Rasen selber zu mähen statt dass da jemand von der Verwaltung aufgeboten wird, sondern ich meine wirklich "selber kümmern". Vergleich es ein wenig wie mit dem Umzug in ein anderes Land. Sowohl im Ursprungsland als auch im Zielland willst du z.B. fliessendes Wasser in deiner Wohnung haben. Während du jedoch bei deiner hiesigen Wohnung dem Verwalter (Windows) ausgeliefert bist und dieser entscheidet wie das Wasser zu dir und woher es kommt, hast du bei Linux auch Wasser. Aber vielleicht kommt es da wie in Ägypten angeliefert in Tankwagen und liegt dann Wochenlang in irgendwelchen Haustanks rum. Der Druck reicht gerade so aus aber TRINKEN solltest du das Wasser keinesfalls. Der Vorteil bei Linux ist jedoch, dass DU es in der Hand hast, etwas anderes zu verwenden. Ob du nun einen Wasserturm wie in Amerika hinstellst, ob du eine Bohrung machst und eine Pumpe einbaust, welche dir Grundwasser liefert oder ob du dich an das Wassernetz der Stadt anschliesst, liegt ganz alleine bei dir.

Genau so wird es bei Linux sein. Während du bei Windows einfach nur den Windows Desktop vorgesetzt bekommst (Und keine Möglichkeit hast etwas anderes zu verwenden), kannst du bei Linux selber entscheiden, welchen Desktop du nutzt. Willst du den Plasma Desktop mit unzähligen Fancy 3D Effekten? Oder soll der Desktop eher funktional wie bei XFCE sein? Oder bist du der Meinung, dass ein Desktop nicht mehr und nicht weniger können soll als Fenster anzubieten die man rumschieben, minimieren und vergrössern kann wie bei Dwm? Du hast die Wahl, musst dich aber halt erst einmal damit auseinandersetzen was ein Desktop ist und was es für unterschiede gibt. Wenn du dazu wirklich bereit bist, dann kannst du sicher auf Linux umsteigen, ansonsten ist die VM halt definitiv besser geeignet.

Und dann dein Punkt bezüglich der Distribution... Das ist eigentlich auch nicht schwer. Klar gibt es unzählige Distributionen. Aber du musst erst einmal verstehen, warum es so viele gibt. Bleiben wir beim Beispiel mit den Desktops. Kubuntu z.B. ist nichts weiter als ein Ubuntu mit dem Fokus auf KDE/Plasma. Daher K(ubuntu). Wohingegen z.B. Xubuntu einfach ein Ubuntu mit dem Fokus auf XFCE ist. Mehr ist das nicht.

In etwa so wie du einen Landrover kaufst. Prinzipiell ist ein Landrover einfach ein Auto. Das Ding hat einen Motor, vier Räder, benötigt Treibstoff und bringt dich von A nach B. Der Fokus bei der Marke liegt halt einfach auf Geländetauglichkeit. Wenn du einen Landrover kaufst, dann willst du damit in der Regel über Stock und Stein fahren können. Einen Anspruch, den du niemals an z.B. einen Lamborghini oder Bugatti stellen würdest. Und genau so verhält es sich mit den unzähligen Distributionen. Prinzipiell bieten alle LINUX an. Aber einige haben sich auf die Fahne geschrieben, nur diesen einen Desktop anzubieten, dafür so gut ausgestattet und konfiguriert wie nirgends sonst. Andere haben den Fokus auf "so klein wie es nur irgendwie geht" gelegt und wieder andere wollen z.B. nur 100% Opensource Komponenten oder... oder... oder...

Wenn du also keine Ahnung von Linux hast und eigentlich eher mal "reinschnuppern" willst, dann empfehle ich eine Distribution, welche sich nicht auf etwas ganz spezifisches fokussiert hat, sondern eben so vielfältig wie nur möglich ist. Ein Ubuntu ist da sicher kein schlechter Ansatz. Zwar setzen sie dir Gnome als Desktop vor, du hast aber die Möglichkeit, andere Desktops zu installieren und zu nutzen. Ein Kubuntu würde ich nur wählen, wenn du von Anfang an weisst, dass du genau DEN Desktop haben musst/willst.

Und zu guter letzt... Bleib bei Windows, wenn du da alles hast, was du brauchst! Echt jetzt. Denn wenn du Linux nur nutzt um es ständig mit Windows zu vergleichen, wirst du NIE glücklich damit werden. Einfach mal ein Beispiel aus der Praxis. Wenn du für Windows Clients eine Serverinfrastruktur zur Verfügung stellen willst, kannst du prinzipiell ein Linux mit Samba aufsetzen oder du nutzt eine klassische Active Directory Domäne von Microsoft. Mit beiden wirst du User, Gruppen, Shares und Gruppenrichtlinien bereitstellen können. Das eine ist halt kostenlos, das andere nicht. Wenn du nun einfach Samba wählst weil es kostenlos ist, dann wirst du an irgend einem Punkt enttäuscht werden, weil Samba eben nicht ALLES zur Verfügung stellen kann, was ein AD eben kann. Ist nun Samba deswegen schlecht? Keineswegs! Du musst halt nur wissen, wo die Grenzen liegen.

Ausserdem ist das "Bedienkonzept" unterschiedlich. Bei Samba konfigurierst du alles über Konfigurationsdateien. Das erscheint gegenüber einem Microsoft AD erstmal mühsam, aber wenn du nur schnell die Unterstützung für X ein-/ausschalten willst, suchst du halt die entsprechende Konfigzeile und änderst ein yes in ein no. Bei Microsoft kannst du dich zwar mit der Maus durchklicken, aber eben... du musst dich erst durch diverse Submenus klicken bis du dann bei der richtigen Option ein Dropdown Menu anklicken kannst wo du dann zwischen yes/no wählen musst.

Bis du das gefunden hast, habe ich schon lange meine Änderung im Config File gemacht und eine Tasse Kaffee getrunken. Ausserdem kannst du bei Linux die Configdatei auch generieren. Du kannst also ein Script schreiben welches dir z.B. eine Basiskonfiguration erstellt und dann gewisse Settings dem Zweck entsprechend anpasst. Dadurch wird z.B. ein "identisches" wiederaufsetzen oder neuaufsetzen zu einem Kinderspiel. Aber wenn du das alles nicht brauchst, warum dann Samba und Linux verwenden und nicht Microsoft Produkte?

Kurzum: Linux mit Windows zu vergleichen wird nicht gut für Linux enden. Du kennst nur Windows und hast keine Ahnung was auch noch möglich wäre. Vielleicht ist das durchklicken durch unzählige Menus bis du einen Setting geändert hast, das einzige was du kennst. Und wenn du dann auf ein anderes System kommst wo man das über Konfigdateien macht wirst du das im im Worst Case "ungewohnt" und "umständlich" finden, ohne je das wahre Potenzial der anderen Lösung zu erfahren. Wenn du also eigentlich nur eine 1:1 Windows Kopie aber in Gratis (und zwar Legal Wink ) suchst, dann würde ich die Zeit für Linux nicht aufwenden.

Wenn du jedoch bereit bist altbekanntes zu hinterfragen und gelerntes über Bord zu werfen und wenn du auch akzeptieren kannst, dass man unter Linux vielleicht mal Dinge komplizierter machen muss (dafür aber um so mehr Möglichkeiten hat), dann solltest du durchaus mal eine VM mit Linux installieren Wink

Das war das Wort zum Sonntag am Dienstag, guten Abend Big Grin Big Grin

Lieber Gruss
STiGMaTa_ch
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#23
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Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich nur das Betriebssystem meines Rechners wechseln will oder am besten gleich aus der Wohnung ausziehe und in einer anderen Stadt mit einem neuen Auto von vorne anfange ConfusedBaby

Big GrinBig Grin

Vielen Dank für Deinen Mammut-Aufsatz Smile. Das gibt mir schon einen guten Einblick in die ganze Geschichte.
Der Grund, warum ich wechseln will, ist eigentlich ziemlich profaner Natur: Mich nervt die ständige Änderung der BS-Struktur seitens Microsoft, ohne wirklich Verbesserungen für mich als Endnutzer zu bringen. Und wegen dem Support-Ende wird man zwangsläufig irgendwann zur Umstellung gezwungen Rolleyes.
Da scheint mir eine Linux-Distro wesentlich sinnvoller zu sein, weil sie zum einen relativ langlebig beim Support ist und man zum anderen nicht immer gleich das ganze Layout wechseln muss (zumindest war das bisher mein Eindruck davon). Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier (ich besonders Big GrinBaby).

Ich will also sozusagen wechseln um nicht mehr wechseln zu müssen Zunge raus.
[Bild: cgb-signaturwdjiq.png]
Du hast eine (nicht mehr ganz so) geheime Botschaft entdeckt:
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#24
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(23.02.2022, 08:27)Heinrich Reich schrieb: (...) oder am besten gleich aus der Wohnung ausziehe und in einer anderen Stadt mit einem neuen Auto von vorne anfange ConfusedBaby
Dein Vorhaben klingt ebenso umständlich wie ein neues Betriebssystem:
du willst mit einem neuen Auto, dem man deine In-der-Spielstraße-mit-120 km/h-Vergangenheit nicht mehr ansehen soll (?), wie ein Aussätziger als Fremder in einer fremden Stadt eine für einen Nerd bezahlbare Wohnung finden (??!) - und all das, weil du an Windows festhalten willst?
Meinen Segen hättest du, find' ich ehrenwert! - Oder hab' ich da wieder mal was nicht ganz verstanden? Zunge raus
Schwerter zu Flugschafen!
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#25
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Mein Win 8.1 wird noch bis JAN 2023 unterstützt, dann kommt erst mein Laptop mit WIN 11. Ich hoffe bis dahin sind alle Kinderkrankheiten ausgemerzt!

So oft ich über Microsoft meckern, aber ich habe auch keine Lust so viel Zeit in Linux zu investieren. Für Spieler auch eher uninteressant, denke ich.
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#26
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Mein Leben nach Microsoft…
… ist privat viel entspannender geworden als ich von Vista zu Sidux → Aptosid → Siduction (alles basierend auf Debian/sid GNU/Linux) gewechselt habe.
Der Grund ist, dass mir nach 2 Monaten (neuer Rechner mit Vista) die Hutschnur geplatzt ist, daher habe ich ohne Vorkenntnisse aber mit großartiger Hilfe über IRC seinerzeit live die damalige Linux-Distribution Sidux mit Xfce installiert und bin seither dabei geblieben. Nur die Distribution  hat sich leicht geändert.

Beruflich verwende ich Windows 10 und bin auch damit zufrieden, hätte MS damals statt das unsägliche Vista gleich Windows 10 herausgebracht, dann wäre ich privat  vermutlich nicht auf Linux umgestiegen. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich kein Gamer bin und für Office-Sachen LibreOffice verwende, für Linux genügt das vollkommen.
Wer einen Zweitrechner hat, kann diesen ja fürs Spielen verwenden (= Windows), und den anderen für sonstige Sachen nehmen, da kann auch ein älterer Rechner herhalten, letzteres ist der große Vorteil bei Linux-Distributionen.

Edit: Ich habe übrigens ein Dual-Boot-System, mit Windows 11 (Update von Win 10) als sekundäres OS, welches ich aus Nostalgie einmal im Monat boote. Big Grin
[Bild: bug.gif]
Dt. Text-Patch für die engl. Uncut-Version von ›IHNMIMS‹
https://ihnm.blogspot.com/Thread
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#27
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(23.02.2022, 13:33)Commodus schrieb: So oft ich über Microsoft meckern, aber ich habe auch keine Lust so viel Zeit in Linux zu investieren. Für Spieler auch eher uninteressant, denke ich.
Ja, so geht es mir eben auch. Man muss sich mit einem neuen BS schon beschäftigen und die Lust hatte ich einfach noch nicht. Da war Windows bisher immer der bequeme Weg (und zumindest bis Win7 auch ohne große Umgewöhnung beim Design).

Mit dem Spielen am PC bin ich eigentlich raus. Ich zocke da noch meinen alten Kram von DOS bis WinXP, aber für alle neueren Sachen habe ich die Konsole (schon witzig, dass aus meinem ursprünglich gedachten Konsolen-Ausstieg am Ende ein PC-Ausstieg wurde Big GrinBaby).

Den Laptop benutze ich nur noch für Internet, E-Mail, allgemeinen Schreibkram und als Daten-Zwischenspeicher. Dafür brauche ich weder eine hochgezüchtete Power-Maschine, noch ein überladenes BS. Schlicht und funktionell reicht aus.

Lediglich bei der Emulation habe ich ein wenig Probleme. Bis zur PS1 komme ich noch ganz mit dem WinXP-Rechner aus (bzw. sehe über FPGA-Systeme eine alternative Zukunft in dem Bereich). Aber PS2 und GameCube sind momentan nicht drin (beim GCube habe ich im Zweifelsfall noch die Original-Hardware - würde mir jedoch einen eleganteren Ersatz wünschen Wink).
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#28
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(24.02.2022, 08:33)Heinrich Reich schrieb: Mit dem Spielen am PC bin ich eigentlich raus. Ich zocke da noch meinen alten Kram von DOS bis WinXP, aber für alle neueren Sachen habe ich die Konsole (schon witzig, dass aus meinem ursprünglich gedachten Konsolen-Ausstieg am Ende ein PC-Ausstieg wurde Big GrinBaby).

Same. Rolleyes

Obwohl ich dann manchmal doch über den Tellerrand hinaus gucke und immer wieder verblüfft bin, wie gut manche Steam-Versionen sind. Z.B. läuft darunter von Ikaruga die beste Adaption, die ich kenne (vor allem nach dem für mich recht enttäuschenden PAL-Port für den GameCube). Ebenfalls herausragend fand ich Tomb Raider - mag sein, daß die Definitive Edition auf der PS4 ein paar grafische Effekte mehr hat. Die Windows-Fassung halte ich trotzdem dank der hervorragenden Kanteglättung (Super Sampling Anti Aliasing) für überlegen. Außerdem ist mir aufgefallen, daß es bei Resident Evil 2 auf der One häßliche Kompressionsartefakte bei gespiegelten Texturen gibt (trotz One-X-Unterstützung) - beim Windows-Port ist das nicht so. Nicht zu vergessen der ganze Exklusivkram (beispielsweise The Witcher, die Pixel Remasters von Final Fantasy I - VI oder so was wie Raytracing in Quake II oder Shadow of the Tomb Raider).
Na gut. Das waren doch ganz schön viele Ausnahmen. Nichtsdestotrotz spiele ich am liebsten auf Konsole. Nur dort kann ich mich drauf verlassen, daß mir komplette Controller-Unterstützung angeboten wird (obwohl ich bei manchen Windows-Spielen wie Resident Evil 4 oder Crysis sehr vom XInput-Feature überrascht wurde). Der zweite Grund für mich: Stabilität! Ich weiß, das es bestimmt Leute gibt, die behaupten, daß ihnen in 30 Jahren noch nie ein Windows-Spiel abgeschmiert ist. Und die Zeiten, daß ein Konsolentitel komplett absturzsicher ist, sind spätestens seit der sechsten Konsolengeneration vorbei. Ich behaupte aber, daß die Wahrscheinlichkeit für einen Spielabsturz auf dem PC höher ist als auf der Konsole. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung. Sad
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#29
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(23.02.2022, 08:27)Heinrich Reich schrieb: Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich nur das Betriebssystem meines Rechners wechseln will oder am besten gleich aus der Wohnung ausziehe und in einer anderen Stadt mit einem neuen Auto von vorne anfange ConfusedBaby

Zunge raus Big Grin Nimm den Bus Elefant

Big GrinBig Grin

(23.02.2022, 08:27)Heinrich Reich schrieb: Der Grund, warum ich wechseln will, ist eigentlich ziemlich profaner Natur: Mich nervt die ständige Änderung der BS-Struktur seitens Microsoft, ohne wirklich Verbesserungen für mich als Endnutzer zu bringen. Und wegen dem Support-Ende wird man zwangsläufig irgendwann zur Umstellung gezwungen Rolleyes.
Da scheint mir eine Linux-Distro wesentlich sinnvoller zu sein, weil sie zum einen relativ langlebig beim Support ist und man zum anderen nicht immer gleich das ganze Layout wechseln muss (zumindest war das bisher mein Eindruck davon). Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier (ich besonders Big GrinBaby).
Ich sage es mal so. Unter Windows ist das tatsächlich ein Ding der unmöglichkeit. Aber unter Linux wirst du dieses Privileg auch nicht einfach so hingeschmissen bekommen.

Das Problem bei Linux ist nämlich eine seiner eigentlichen Stärken. Der extrem modular Aufbau. Du kannst dein Linux EXTREMST so anpassen, wie DU es brauchst. Dir gefällt der Standardmässig installierte Texteditor nicht? Nimm einfach einen der 148 anderen. Du findest zwar den minimalistischen Ansatz vom Fenstermanager Dwm toll, würdest aber trotzdem gerne auf einige der grafischen Effekte von Plasma zugreifen können? Vielleicht hast du Glück und das wurde so modular konzipiert, dass du die Effekte auch unter einem anderen Window manager (Dwm) nutzen kannst. Vielleicht musst du aber googlen und findest irgendwo Patches die du einspielen musst und dann etwas selber kompilieren musst. Vielleicht gibt es aber gar nichts und du kannst aber programmieren. Da alles Quelloffen ist, kannst du anschauen wie das gemacht ist und vielleicht findet sich eine einfache Lösung wie du selber sowas reinpatchen kannst.

Das ist eben der Gedanke hinter Opensource. Wenn du dich NIEMALS um Dinge wie "selber patchen" und "selber Code kompilieren" und schon gar nie "selber Code schreiben" kümmern willst, dann bist du halt darauf angewiesen, dass jemand anderes das selbe Bedürfnis hatte. Und sonst geht es halt - für dich - nicht. Das bedeutet aber eben nicht, dass es prinzipiell nicht möglich wäre. Und DAS ist sicher ein riesiger Hauptvorteil gegenüber Windows.

Aber kommen wir zurück zur Problematik der Modularität. Unter Linux gibt es wie gesagt 481 verschiedene Texteditoren. Warum? Weil jeder Texteditor Entwickler irgend etwas in den bereits bestehnden Texteditoren vermisst hat und deshalb seinen eigenen entwickelt hat. Einige haben "from Scratch" angefangen, andere haben bestehende Editoren verwendet (der Code ist ja verfügbar) und diese um spezialitäten erweitert ODER fast alles - ausser den Kernkomponenten - neu gemacht. Kurzum, du musst da natürlich auch erst einmal die Zeit aufwenden, dich durch die 814 Texteditoren durchzuprobieren ODER im Netz zu den 148 Texteditoren zu recherchieren. Und so wie das bei den Texteditoren ist, so ist das auch bei unzähligen anderen Komponenten auf deinem System.

Ein Distributionsersteller geht nun hin und stellt dir SEINE Idealvostellung eines Linux Systemes hin. z.B. lässt er in seinen Paketen bewusst 16 Texteditoren weg, weil diese z.B. für Rechts-nach-Links Sprachen konzipiert sind. Da seine Distribtuin aber nur für Deutschland optimiert ist - und das pflegen von 61 nicht benötigten Texteditoren die dann wiederum weiter Abhängigkeiten benötigen, die auch gepflegt werden müssen - lässt er alless was mit Rechts-nach-Links zu tun hat aussen vor.

Dumm, wenn die Distribution eigentlich PERFEKT für deine Bedürfnisse geeignet wäre, aber du auf diesem System mit Hebräischen Material arbeiten musst. Nun kannst du entweder darauf hoffen, dass jemand anderes das selbe Bedürfniss hatte und die bestehenden und benötigten Pakete der Distribution neu kompiliert hat, jedoch mit Unterstützung für Rechts-nach-Links + natürlich auch Pakete für die neuen Abhängigkeiten. Dann wäre es nämlich möglich statt des Paketrepositories des Distributors einfach ein zusätzliches Repo einzubinden. Oder aber... du ahnst es schon, du kompilierst dir die Pakete halt neu und aktivierst die Unterstützung dafür.

Und zu guter letzt kommt ein weiterer Nachteil der Modularität hinzu. Modularität bedeutet im wesentlichen:"Ich habe keine Lust meinen eigenen Netzwerkstack zu schreiben und wie man Verbindungen verschlüsselt will ich auch nicht neu erfinden. Da gibt es doch sicher etwas, worauf ich meinen Code aufbauen kann.". Und das ist sicher eine der grossen Stärken von Linux. Du musst kein Netzwerkoptimierer und Kryptologe sein um eine sichere Netzwerkapp zu schreiben. Du kannst wie gesagt auf Komponenten aufbauen, die das 10x besser machen als du je gekonnt hättest.

Das ist ein grosser Vorteil, führt aber auch zu einem Nachteil. Du bist nämlich Abhängig. Also auch wenn du dir dein perfektes Linux zusammengeschustert hast, irgendwann kann es passieren, dass Dinge "entfernt" werden, weil genau dieser Code allen anderen Code verkompliziert oder kaum noch jemand das Feature nutzt oder... oder... oder...

Hier musst du dann entweder auch kapitulieren und dein liebgewonnenes Programm (wegen einer Abhängigkeit) aufgeben oder auf ein neues wechseln. ODER... du ahnst es sicher... du versuchst den bestehenden Code selber weiterzupflegen.
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(23.02.2022, 08:27)Heinrich Reich schrieb: Ich will also sozusagen wechseln um nicht mehr wechseln zu müssen Zunge raus.
Das ist absolut möglich. Es kommt halt einfach darauf an, wieviel du in die Vorbereitung und die spätere Pflege steckst. Aber das ist im Leben eigentlich mit allem so. Kauf ein Haus und mach nie mehr etwas daran, dann hast du nach 20 Jahren halt extreme Heizkosten weil die Isolation nachlässt, abgewrackte Infrastruktur (Klo, Dusche, Küchenherd etc.) vom ständigen benutzen ODER du erneuerst halt bei Bedarf hier mal was, ersetzt mal die Fenster im untersten Stock und hast immer ein halbwegs "aktuelles" und "wertvolles" Haus.

Wenn du nach dem Mamuttext v2.0 immer noch die Lust auf Linux verspürst, dann würde ich folgendes vorschlagen.

  1. Gehe in dich und schreibe einfach mal ALLES auf, was du mit einem Windows machst. Und damit meine ich WIRKLICH alles. Du willst drucken? Aufschreiben! Du willst farbig und schwerzweiss drucken? Aufschreiben. Du hast einen Multifunktionsdrucker mit Scanner, Fax und Kaffeemaschine und ALLES davon wird rege genutzt (und soll auch weiter genutzt werden)? Aufschreiben! Vergiss auch nicht Dinge, die du nicht so oft brauchst. z.B. Dein Negativscanner oder Scanner allgemein. Deine Digitalkamera um Bilder auf den PC zu bringen etc.
  2. Sortiere die Liste. Am besten nach "Ist mir sehr wichtig ODER muss sein" und "Schön wenns geht ODER kann sein".
  3. Google nach Linux Unterstützung für das was du machen willst. Einfach ist es für deine Hardware; z.B. solltest du dann nach folgenden Stichwörtern googlen:"HP 1234 Linux problems" und "HP 1234 linux". So kriegst du schnell mal einen Überblick, ob du vielleicht genau die HW hast, welche nicht unterstützt wird. Aber auch Tools die dir wichtig sind gilt es zu googlen. z.B. ist Microsoft Visio meiner Meinung nach ungeschlagen was flexibilität und Benutzerführung angeht. Ich habe einige Alternativen probiert aber es geht einfach nichts über Visio. Aber unter Linux gibt es nichts vergleichbares. Allenfalls kannst du unter Linux eine Virtualbox installieren und darin win MiniWindows mit Visio darin laufen lassen. Aber wenn du Visio jeden Tag 5h brauchst, dann ist das nichts.
  4. Jetzt kommt die Entscheidungsphase. Der HP 1234 funktioniert nicht unter Linux. Aber sonst würde alles gehen. Wärst du bereit den HP 4321 zu kaufen? Oder aber Adobe Lightroom ist dein Tool der Wahl, gibt es aber nicht für Linux. Dafür gäbe es die OpenSource Varianten "Darktable" oder "RawTherapee". Wärst du bereit dich in diese Tools einzuarbeiten (Beide könntest du übrigens auch direkt unter Windows installieren und schon einmal vorbeschnuppern).

Wenn du nach all der Vorbereitung immer noch der Meinung bist, dass du zu Linux wechseln willst, DANN bin ich der festen Überzeugung, dass Linux kommen wir um zu bleiben. Und wenn du hier merkst... Hmm... zu viel Umstellung und Umgewöhnung nötig, dann hast du auch nichts verloren. Denn du hast nun wenigstens echte Argumente WARUM Linux nichts (oder jetzt noch nichts) für dich ist.

Versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht von Linux abhalten. Im Gegenteil, Ich fände es toll ein weiteres, permanentes Mitglied in der Linux Community begrüssen zu dürfen! Ich möchte lediglich vermeiden dass du wie einer diese "VOX Auswanderer" Typen im Linuxland ankommst weil man dir erzählt hat wie toll alles ist, aber verschwiegen hat, dass die Behörden da kein Deutsch sprechen und die Dinge etwas anders als "daheim" gehandhabt werden.

Ich persönlich bewege mich in beiden Welten. Meine Serverinfrastruktur läuft seit Jahren unter Gentoo Linux stabil. Im Geschäft verwenden wir Debian Linux sowohl auf den Servern als auch den Arbeitsstationen. Aber den Text hier schreibe ich auf einem Windows 10 Rechner. Und für gewisse Dinge habe ich Virtualbox mit darin installiertem Linux Desktop. Ich weiss aber bei beiden Systemen wo die Grenzen sind und habe es nicht nötig irgend etwas zu beschönigen. Ich zeige lieber auf, was meine Problemzonen waren.

Ich nutze Linux auch deswegen, weil ich in den letzten 25 Jahren unzählige Probleme gelöst bekommen habe, die ich sonst unter Windows nur mit dicker Geldbörse oder eben gar nicht hinbekommen hätte. Mein AHA Erlebnis war noch in meiner Lehrzeit. In der Firmat in der ich meine Lehre machte, hatten wir einen Nachrbarn der gleichzeitig unser Kunde war. Dieser produzierte individualisierte Stempel und war - durch eine Kooperation mit der Post - der damalige Marktführer für Stempel in der Schweiz. Kunden konnten damals z.B. ein Logo senden das dann auf einer Gummimatte herausgelasert wurde. Dann wurde das Logo mit einer Textmatte (wo z.B. die Kundenadresse stand) geklebt.

Nun gab es ein Problem, dass ein Kunde zwar nur einen Adressstempel wollte, aber UNBEDINGT mit dem TruType Font XYZ. Das Problem war, der Drucker konnte nur Postscript. Der Nachbar rief sogar den Hersteller an, es gab aber vermeintlich keine Lösung den Ausdruck mit der spezifischen Schrift zu bewerkstelligen. Und das ganze wie ein Logo zu transferieren war auch nicht möglich, da es zu pixelig wurde.

Ich habe dann - als Lehrling get das ja noch - 2 Tage herumgespielt, bis ich eine Lösung fand. Auf meinem damaligen Linux Laptop mit SuSE darauf konnte ich das TTF in ein Postscript File konvertieren. Und mit ein wenig herumprobieren schaffte ich es auch über eine serielle Verbindung auf den Drucker selber zugreifen zu können, so dass ich das Postscript File transferieren konnte.

Kurzum: Der Nachbar war glücklich, der Endkunde war happy und ich war ab dem Moment zu 100% von Linux überzeugt. Aber ich musste erst einmal Aufwand betreiben Big Grin

Lieber Gruss
STiGMaTa_ch
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Okay, ich sehe schon, der "Fauli-Heinrich" wird hier nicht um jede Menge Arbeit herumkommen Baby. Dein Vorschlag mit der "Was brauche ich"-Liste ist sicherlich der beste Weg (und da ich recht genügsam bin, wird es auch nicht so viel Zunge raus). Das werde ich so machen Smile.

Ich bin übrigens beeindruckt wie die Anzahl der Texteditoren allein schon während des Verfassens deines Mamuttext v2.0 rapide nach oben gegangen ist. Linux ist wirklich eine Wundertüte Big Grin.
[Bild: cgb-signaturwdjiq.png]
Du hast eine (nicht mehr ganz so) geheime Botschaft entdeckt:
"Besucht Heinrich's Spiele-Ausstellung!" ;-)


Big Grin Big Grin
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#31
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Ich bin auch ein riesen Linux Fan und benutze es als Dualboot.

Windows 10 ist nur zum Zocken, Linux zum Arbeiten, Programmieren usw.

Mal ehrlich, die ganzen Distris sind heutzutage schon ziemlich benutzerfreundlich, mit einem schönen Installer und nach der Installation
hat man (fast) sofort ein Lauffähiges System.

Wenn ich da an meine ersten gehversuche mit Suse so um 2000 herum errinere...

Ausserdem gibts gefühlt von jeder Distri ein Liveimage, welches man ausprobieren kann.

Die schönste Distri für mich ist:
https://elementary.io/de/

Sehr schick und Schlank, mit durchdachten Shortcuts. Man kriegt es beim benutzen nicht wirklich mit, das sich dadrunter ein Linux befindet :-)

Meine Arbeitscombo ist:
https://xubuntu.org/ mit dem I3 Desktop Manager https://i3wm.org/ und dem Rofi Launcher https://github.com/davatorium/rofi

So hat man einen sehr schlichten unterbau, wo nichts ablenkt und Fenster / Desktops wechsel beim Programmieren sind mit I3 sooo super schnell wie man es mit
Windows niemals hinbekommt, vorallem für mich sehr Wichtig ohne die Maus großartig nutzen zu müssen!

Zusatztools sind WTF Dashboard https://wtfutil.com und Cool Retro Term https://github.com/Swordfish90/cool-retro-term

Ich hoffe, ich könnte noch jemanden mit Linux anfixen :-)
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