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Bin vorhin durch Zufall hier gelandet und hab wehmütig diesen Thread gelesen und auch eben nochmal einen Artikel, in dem das Fehlen von Hayter behandelt wird. Das brachte mich jetzt wieder son bisschen zurück in die alte Zeit.
Selbst nach den Erklärungen, die Kojima wohl irgendwann mal abgegeben hat, hat die Entscheidung einfach nie Sinn ergeben. Macht mich immer noch ein bisschen traurig, dass MGSV für mich persönlich son kleiner Reinfall war, wo ich doch so ein großer Fan der Reihe war. Ich weiß, dass die Steam-Bewertungen von über 90% mir komplett widersprechen, aber mir persönlich gefällt das einfach auf mehreren Ebenen nicht.
Das Spiel für sich alleinstehend ist bestimmt nicht sooo schlecht. Die Stealth-Mechaniken sind ja bestimmt klasse, so genau erinnere ich mich jetzt nicht. Aber der neue Sprecher für Snake war ja leider nicht die einzige überraschende Änderung. Als ich damals bei der Veröffentlichung anfing zu spielen, konnte mich das einstündige Intro zwar erstmal komplett wegblasen, genau wie zuvor schon die Demo Ground Zeroes, die die gewohnten Stärken des Franchises wirklich zum Besten gegeben haben. Aber sobald es anschließend ins eigentliche Spiel überging, fand ich das ziemlich lahm und die Euphorie löste sich bald in Luft auf. Nach einer Handvoll Spielstunden, weiß nicht mehr wieviele genau, konnte ich das echt nicht mehr weiterspielen, weil es mich so GAR nicht gepackt hat. Dass daraus Open World gemacht wurde und man einfach wahllos Missionen gespielt hat, die nur lose zusammenhängen, tat der serientypisch grandiosen Art des Storytelling absolut keinen Gefallen. Das war in diesem Spiel einfach weg. Nicht existent. Klar kam zwischendurch mal die eine oder andere Zwischensequenz in Kojima-Manier, aber das wirkte alles sehr dünn. Es gab meinem Empfinden nach einfach keine so hohe Storydichte wie ich sie von der Reihe gewohnt war und mir gewünscht hätte. Die sehr triste und monotone afghanische Einöde, in der das komplette Spiel stattfindet (zumindest ist mir nichts Gegenteiliges bekannt), tut dazu ihr Übriges.
Also mir gefiel MGS mit seinem linearen Spielverlauf viel besser, als man noch von Schauplatz zu Schauplatz gewandert ist, eng gepaart mit der durchgängig erzählten Handlung, die immer extrem viel Gewicht hatte. Für mich war die Besonderheit an MGS mitunter immer, dass der gesamte Spielverlauf so extrem mühevoll durchinszeniert war, dass ich keine Sekunde als wahllos empfunden habe. Und es gab durch die lineare Natur des Spiels ja auch immer ein perfekt angepasstes Level- und Weltendesign. Die typischen Vorteile eines linearen Spiels eben.
Vielleicht werde ich irgendwann mal, sollte ich mal extrem viel Langeweile haben und nicht wissen was ich spielen kann, dem Spiel eine neue Chance geben. Aber ich habe das Spiel ja damals bereits in zwei oder drei Phasen mal gespielt und es gefiel mir jedes Mal aufs Neue nicht so. Deswegen ist das vielleicht einfach wirklich nichts für mich und daher sehr schade.