Hab' jetzt endlich mal in
redream 'reingeschuppert. Der Grund war folgender: Bei Demul laufen die ganzen Spiele auf meinem Rechner gefühlt mit 30 FPS. Das fällt bei Spielen, die intern mit 30 Bildern oder weniger pro Sekunde laufen nicht weiter auf; Spiele, die auf der Original-Hardware mit 60 FPS rennen, wirken allerdings irgendwie ruckelig. Ich hatte vorher gelesen, daß redream als Performance-Wunder angepriesen wird, und tatsächlich: Spiele wie Sonic Adventure 2 oder Ecco the Dolphin wirken jetzt auf mich absolut flüssig.
Auf der Webseite gibt es eine stabile Version, die neun Monate auf dem Buckel hat und eine Entwicklerversion, die gerade mal zwei Tage alt ist. Ich habe mich für letztere entschieden.
Die Nachteile von redream gegenüber Demul sind, daß alle Arcade-Spiele, dessen Automaten auf der Dreamcast-Hardware basieren, komplett wegfallen (vielleicht bis auf die Atomiswave-Spiele, die gerade jetzt auf die Dreamcast portiert werden). Auch Windows-CE-Titel funktionieren nicht (war für mich auch lange der Hauptgrund, den Emulator nicht auszuprobieren). Wenn ich alles richtig verstanden habe, gibt es Unterstützung für das Vibration Pack und für insgesamt vier VMUs. Das VMU-Display wird aber leider nicht emuliert.
Die Vorteile sind, daß der Emulator einfach zu bedienen ist, und man sich um fast nichts kümmern muß. BIOS-Dateien brauchte ich nicht, bei meinem 360-Controller mußte ich an der Belegung nichts ändern. Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt und erinnert mich frappierend an PPSSPP. Zukünftige Updates stelle ich mir einfach vor: Man muß nur die EXE-Datei überschreiben. Bei meinen PAL-Spielen, die kein Progressive Scan unterstützen, habe ich bei Demul häßliche Interlace-Artefakte. Bei redream habe ich die nicht (dafür aber leider dicke Balken).
Irgendwie finde ich, daß die emulierten Spiele unter Demul mehr nach Dreamcast als unter redream aussehen - aber das ist nur mein persönlicher Eindruck.
Die kostenlose Version von redream ist leicht abgespeckt; erwähnenswert sind hier die eingeschränkten Grafikoptionen, die in der kostenpflichtigen Version umfangreicher sind. Letztere schlägt auch nur mit fünf Dollarn zu Buche, die ich den Entwicklern auch gern zukommen lassen würde. Jedoch gibt es als Zahlungsoptionen nur Kreditkartenabbuchung oder dieses niederländische iDEAL-System. Schade!