06.06.2013, 01:16
Hab gerade mit Lena diesen Film hier geschaut:
Seit letztem Weihnachten hab ich Stück für Stück das Hörbuch (gelesen von David Nathan) des Romans gehört und fand's echt gut. Dagegen war der Film recht enttäuschend – aber ist ja meist so.
Mein Fazit:
+ die Kurzfassung des Romans für den Bildschirm ist generell gelungen
+ viele Elemente wurden aus dem Roman übernommen, einige leicht abgewandelt
+ im Großen und Ganzen spannend, oder besser gesagt: interessante Prämisse
– der Protagonist des Romans, Sheriff Alan Pangborn, wirkt im Film überhaupt nicht wie der Protagonist – er hat keine Hintergrundstory und keine Charaktertiefe
– der Bösewicht des Films entspricht sehr wenig dem aus dem Buch – im Buch achten die Einwohner der Stadt sehr darauf, ihn nicht zu berühren, denn jede Berührung von ihm bringt grausige Ekelgefühle. Im Film jedoch schüttelt er den Einwohnern die Hände und berührt sie oft, ohne dass es irgendeinen Effekt hätte.
– der Bösewicht wird außerdem im Film (im Gegensatz zum Roman) nie als das gezeigt, was er wirklich ist
– alle pompösen Szenen aus dem Roman (z.B. essentielle Kämpfe) wurden im Film komplett weggelassen
– das Finale ist im Film sehr sehr schwach und beinah schon albern zu nennen, während es im Roman völlig anders ist und wesentlich essentiellere, bedeutsamere Dinge auf dem Spiel stehen
edit:
Sooo, vor ein paar Stunden hab ich mir mit Lena den hier angeschaut:
Echt interessante Prämisse: Loser-Typ-Schriftsteller gelangt an eine Droge, die ihn 100% seines Hirns nutzen lässt und hat fortan einen IQ im vierstelligen Bereich. Sein Leben verändert sich drastisch.
Naja, aber der Film selbst... hmpf... -.-
(Warnung! Spoiler!)
Wenn unser guter Protagonist schon (laut Eigenaussage) einen IQ im vierstelligen Bereich hat, warum um Himmels Willen leiht er sich dann Geld von irgendeinem Stereotypen-Osteuropäer? (Besonders, wo man sieht, dass er die Möglichkeit hat, innerhalb von wenigen Tagen selbst Millionen zu machen – geht's dem nicht schnell genug oder was?) Und noch viel schlimmer: wenn er schon so einen Mist baut, unser Mister Hochintelligent – warum um Himmels Willen bezahlt er den Typen nicht, sobald er das Geld hat, zurück? Kleinen Bonus drauf als Dank für's Leihen, fertig. Aber neeeeein. Wir sind ja SO intelligent und machen trotzdem einen der dümmsten Fehler aller Zeiten. Ist doch peinlich...
Und dann setzt er sich als Ziel, Präsident zu werden... das versteh ich einfach nicht! Was soll denn bitteschön so toll daran sein? Wenn man wirklich durch die Droge 100% seines Hirns nutzen kann, dann muss man doch ein viel aufgeklärteres und umfassenderes Verständnis für die Welt haben! Dann muss man doch verstehen, dass es zum Glücklichsein im Leben etwas völlig Anderes braucht, als Präsidentschaft! Mann, mach' einfach dein Geld, horte es so intelligent wie möglich, mach dir eigene Labore um die Droge selbst herstellen und weiterentwickeln zu können (denn er hat ja nicht unendlich davon) und verzieh dich auf die gottverdammten Bahamas oder so!
Die Sache mit der Beziehung zu seinem Blondchen ist auch so ein Thema. In seiner Loser-Zeit macht sie mit ihm Schluss. Und dann nimmt er sie zurück – was?! Ihm steht die Welt offen und da nimmt er sich die Kleine zurück, nur weil sie ihn plötzlich (mit all dem Geld und Erfolg, oh Wunder!) wieder toll findet? Das ist doch erbärmlich! Im letzten Viertel des Films kommt sie dann einfach nicht mehr vor – scheiss auf die Story mit der Beziehung – lieber vögelt sich Mister Schlau durch die Weltgeschichte... tssss..... Soll er doch, aber dann bitte ohne eine feste Beziehung im Nacken! Dann kommt er noch in Bedrängnis durch einen Mordfall, allerdings verpufft dieser Story-Ansatz genau so schnell wieder im Orbit, wie er überhaupt erst aufgetaucht ist. Super Film.
Irgendwann kauft er sich ein 8 Millionen-Dollar-Haus, das als "Festung" bezeichnet wird, um vor dem Schlägertypen, dem er ja das Geld noch schuldet (später dann auch die Drogen), sicher zu sein – aber die schweren Metalltüren dieses Hauses kann man offenbar einfach zersägen und andere Türen im Haus mit einem einzigen (!) Pistolenschuss öffnen. Und die Verglasung besteht nicht etwa aus Sicherheitsglas, sondern offenbar aus Milchglas... das ist nochmal ne ganz andere Hausnummer.
Ich hab den Film zu Anfang echt noch genossen, aber so oft wie man im weiteren Verlauf mit dem Kopf schütteln musste, angesichts der Dummheit... das hat den Filmabend dann doch eher mittelmäßg gemacht. Das Ganze ist wirklich außerordentlich schade – mit DER Prämisse hätte man wirklich einen hochintelligenten Film MIT einer Message machen können.
Denn eine Moral gibt's auch nicht. Am Ende ist er Mister Erfolgreich durch seine Drogen. Super.
Seit letztem Weihnachten hab ich Stück für Stück das Hörbuch (gelesen von David Nathan) des Romans gehört und fand's echt gut. Dagegen war der Film recht enttäuschend – aber ist ja meist so.
Mein Fazit:
+ die Kurzfassung des Romans für den Bildschirm ist generell gelungen
+ viele Elemente wurden aus dem Roman übernommen, einige leicht abgewandelt
+ im Großen und Ganzen spannend, oder besser gesagt: interessante Prämisse
– der Protagonist des Romans, Sheriff Alan Pangborn, wirkt im Film überhaupt nicht wie der Protagonist – er hat keine Hintergrundstory und keine Charaktertiefe
– der Bösewicht des Films entspricht sehr wenig dem aus dem Buch – im Buch achten die Einwohner der Stadt sehr darauf, ihn nicht zu berühren, denn jede Berührung von ihm bringt grausige Ekelgefühle. Im Film jedoch schüttelt er den Einwohnern die Hände und berührt sie oft, ohne dass es irgendeinen Effekt hätte.
– der Bösewicht wird außerdem im Film (im Gegensatz zum Roman) nie als das gezeigt, was er wirklich ist
– alle pompösen Szenen aus dem Roman (z.B. essentielle Kämpfe) wurden im Film komplett weggelassen
– das Finale ist im Film sehr sehr schwach und beinah schon albern zu nennen, während es im Roman völlig anders ist und wesentlich essentiellere, bedeutsamere Dinge auf dem Spiel stehen
edit:
Sooo, vor ein paar Stunden hab ich mir mit Lena den hier angeschaut:
Echt interessante Prämisse: Loser-Typ-Schriftsteller gelangt an eine Droge, die ihn 100% seines Hirns nutzen lässt und hat fortan einen IQ im vierstelligen Bereich. Sein Leben verändert sich drastisch.
Naja, aber der Film selbst... hmpf... -.-
(Warnung! Spoiler!)
Wenn unser guter Protagonist schon (laut Eigenaussage) einen IQ im vierstelligen Bereich hat, warum um Himmels Willen leiht er sich dann Geld von irgendeinem Stereotypen-Osteuropäer? (Besonders, wo man sieht, dass er die Möglichkeit hat, innerhalb von wenigen Tagen selbst Millionen zu machen – geht's dem nicht schnell genug oder was?) Und noch viel schlimmer: wenn er schon so einen Mist baut, unser Mister Hochintelligent – warum um Himmels Willen bezahlt er den Typen nicht, sobald er das Geld hat, zurück? Kleinen Bonus drauf als Dank für's Leihen, fertig. Aber neeeeein. Wir sind ja SO intelligent und machen trotzdem einen der dümmsten Fehler aller Zeiten. Ist doch peinlich...
Und dann setzt er sich als Ziel, Präsident zu werden... das versteh ich einfach nicht! Was soll denn bitteschön so toll daran sein? Wenn man wirklich durch die Droge 100% seines Hirns nutzen kann, dann muss man doch ein viel aufgeklärteres und umfassenderes Verständnis für die Welt haben! Dann muss man doch verstehen, dass es zum Glücklichsein im Leben etwas völlig Anderes braucht, als Präsidentschaft! Mann, mach' einfach dein Geld, horte es so intelligent wie möglich, mach dir eigene Labore um die Droge selbst herstellen und weiterentwickeln zu können (denn er hat ja nicht unendlich davon) und verzieh dich auf die gottverdammten Bahamas oder so!
Die Sache mit der Beziehung zu seinem Blondchen ist auch so ein Thema. In seiner Loser-Zeit macht sie mit ihm Schluss. Und dann nimmt er sie zurück – was?! Ihm steht die Welt offen und da nimmt er sich die Kleine zurück, nur weil sie ihn plötzlich (mit all dem Geld und Erfolg, oh Wunder!) wieder toll findet? Das ist doch erbärmlich! Im letzten Viertel des Films kommt sie dann einfach nicht mehr vor – scheiss auf die Story mit der Beziehung – lieber vögelt sich Mister Schlau durch die Weltgeschichte... tssss..... Soll er doch, aber dann bitte ohne eine feste Beziehung im Nacken! Dann kommt er noch in Bedrängnis durch einen Mordfall, allerdings verpufft dieser Story-Ansatz genau so schnell wieder im Orbit, wie er überhaupt erst aufgetaucht ist. Super Film.
Irgendwann kauft er sich ein 8 Millionen-Dollar-Haus, das als "Festung" bezeichnet wird, um vor dem Schlägertypen, dem er ja das Geld noch schuldet (später dann auch die Drogen), sicher zu sein – aber die schweren Metalltüren dieses Hauses kann man offenbar einfach zersägen und andere Türen im Haus mit einem einzigen (!) Pistolenschuss öffnen. Und die Verglasung besteht nicht etwa aus Sicherheitsglas, sondern offenbar aus Milchglas... das ist nochmal ne ganz andere Hausnummer.
Ich hab den Film zu Anfang echt noch genossen, aber so oft wie man im weiteren Verlauf mit dem Kopf schütteln musste, angesichts der Dummheit... das hat den Filmabend dann doch eher mittelmäßg gemacht. Das Ganze ist wirklich außerordentlich schade – mit DER Prämisse hätte man wirklich einen hochintelligenten Film MIT einer Message machen können.
Denn eine Moral gibt's auch nicht. Am Ende ist er Mister Erfolgreich durch seine Drogen. Super.