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Normale Version: Spiel durchgespielt.... Fazit!?
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Vielleicht kam ja mittlerweile ein Patch raus.

Ich zitiere mal aus golem.de:
Zitat:Die Entwickler konnten außerdem ein Problem beseitigen, das nach dem Intro auf Windows-7-32-Bit-Systemen den AMD-Treiber zum Absturz brachte. Nicht alle Probleme von Rage haben laut id Software mit dem Spiel zu tun. Deshalb arbeite man gemeinsam mit AMD und Nvidia daran, Treiberprobleme zu erkennen und zu beseitigen. Bis dahin helfen Workarounds, die im offiziellen Rage-Forum erklärt werden.
Es ist geschafft! Nach vielen Jahren habe ich mich nun dazu aufgerafft und es endlich komplett durchgespielt:

Myst (die originale Version von 1993 in deutsch)

Grafik:
Ich bin ziemlich beeindruckt davon, wie gut sich die Grafik gehalten hat. Trotz der geringen Auflösung und der arg begrenzten Farbtiefe sehen die vorgerenderten Bilder immer noch sehr ansprechend aus.

Audio:
Die Geräuschkulisse ist richtig gut gelungen und aus meiner Sicht auch das zentrale Element, welches dem Spiel erst Leben einhaucht. An einigen Stellen kommen sogar Töne für Rätsel zum Einsatz, was ziemlich gut umgesetzt wurde. Musik hört man nur in wenigen Situationen, doch dann ist sie immer sehr passend.
Die deutsche Vertonung ist in Ordnung, aber nicht überragend. Im englischen Original sind die Schauspieler jedoch auch nicht viel besser Wink.

Steuerung:
Die Steuerung ist extrem simpel gehalten und funktioniert dadurch sehr intuitiv. Außer dem Mauszeiger gibt es keine Anzeigen. Bewegung und Interaktion erfolgen komplett per Mausklick an die jeweilige Stelle. Hebel werden mit dem Mauszeiger "festgehalten und dann in die richtige Stellung gezogen".
Einzig die fehlenden Hotspot-Anzeige verführt manchmal zum wilden Klicken. Da die Interationsmöglichkeiten jedoch gering sind (was auch sichtbar ist), beschränkt sich dies auf ein paar wenige Orte.

Spielmechanik:
Warum ich dieses Spiel immer als "schwer" in Erinnerung hatte, kann ich nicht mehr so recht nachvollziehen. Wahrscheinlich war ich damals einfach nur zu jung und mittlerweile half meine Erfahrung. Die zu lösenden Aufgaben sind jedenfalls so minimal konzipiert, dass man eigentlich kaum vor große Probleme gestellt wird. Die Welten sind allesamt recht klein, die Logik-Puzzle bleiben immer nur auf den jeweiligen Schauplatz beschränkt und es gibt auch keine Gegenstände zum Sammeln und Kombinieren. Wenn man das Spiel einmal durchgespielt hat, kann man mit dem erworbenen Wissen sogar direkt zum Spielende schreiten. Es ist also nicht notwendig, wie bei anderen Adventures, eine bestimmte Reihenfolge von Aktionen einzuhalten.
Allerdings ist gerade dieser "Minimalismus" auch ein großer Kritikpunkt, denn es gibt eigentlich nicht viel zu tun. Hier einen Zettel gelesen, da ein paar Zahnräder umgestellt, dort einen Knopf gedrückt und fertig. Spielerisch hat 'Myst' nicht mehr zu bieten als ein klassisches Bilderrätsel.

Spielerlebnis:
Die Handlung kann man mit wenigen Worten zusammenfassen und ist daher kaum der Rede wert. Zumal auch nicht wirklich viel passiert und das Spielende ziemlich enttäuschend ist. Was den eigentlichen Reiz ausmacht, ist das Erkunden der verschiedenen Welten. Gerade die Spuren der "vorherigen Besucher" und die jeweilige Prägung von deren Räumlichkeiten erzeugen eine gewisse Atmosphäre. Insofern sorgen die Grundidee von den per Büchern verbunden / geschaffenen Welten und eben das, was nicht erzählt wird, für den eigentlichen Charme des Spiels.
Schade ist dabei jedoch, dass es insgesamt so wenig zu entdecken gibt. Die einzelnen Welten sind so klein gehalten, dass der Schauwert auf wenige Orte begrenzt wird. Lediglich ein paar öffenbare Schubladen lassen den Blick auf einige Details zu, aber der Effekt hält sich in Grenzen. Außerdem wirkt die Spielwelt insgesamt ziemlich steril, weil man sich eben fast nur durch Standbilder klickt.

Insgesamt ist das Spiel für mich ein klassischer Multimedia-Blender, da es inhaltlich nicht viel bietet. Und trotz einer gewissen Faszination halte ich das Spiel für gänzlich überbewertet.
Auf welchem System und welchem Monitor hast du Myst gespielt?
Heinrich Reich schrieb:Insgesamt ist das Spiel für mich ein klassischer Multimedia-Blender, da es inhaltlich nicht viel bietet. Und trotz einer gewissen Faszination halte ich das Spiel für gänzlich überbewertet.
Joo, das mit der Bewertung ist natürlich Geschmackssache.

Das mit der "Blender"-Sache verstehe ich zwar, aber es war nunmal auch eines der ersten Spiele, die ein solches Spielprinzip boten — verlassene Welten erforschen und ergründen, zu welchem Zweck welche Sachen wo existieren und wie sie funktionieren, während man sich ganz nebenbei die Vergangenheit des Ortes selbst erschließt. Es geht halt eher um das Erleben und nicht um die Menge der Rätsel oder die Herausforderung.

Kaum ein anderes Spiel hat sich damals zum Ziel gemacht, dem Spieler multimedial – so authentisch wie damals möglich – eine andere Welt vorzugaukeln, möchte ich meinen. Dieses "Welt vorgaukeln" hat aber mit "Blender" nicht viel zu tun, finde ich. (In die Schublade passen meiner persönlichen Meinung nach eher Railshooter und Spiele wie "Rebel Assault II", welches im Endeffekt nicht mehr als ein Film mit "Moorhuhn"-ähnlichen Unterbrechungen ist.)

Aber gut, das ist ja auch nur deine persönliche Auffassung dazu, also alles in Ordnung. Wink
Dornfeld schrieb:Auf welchem System und welchem Monitor hast du Myst gespielt?
Das System war Win3.11 (weil ich faul war, habe ich mir einfach eines der vorinstallierten Versionen von donald gemopst Zunge raus) in einer emulierten Umgebung (die reguläre DOSBox v0.74). Der Monitor ist mein 19"-Röhrenbildschirm von Philips (irgendwie bezweifle ich mittlerweile, dass ich den jemals austauschen werde Baby).

Warum fragst du? Gibt es da irgendwelche Unterschiede bei den Bildschirmen? Das Dithering von Myst wird auf einem TFT doch bestimmt nicht viel anders aussehen, oder!?


SonataFanatica schrieb:[...]
Aber gut, das ist ja auch nur deine persönliche Auffassung dazu, also alles in Ordnung. Wink
Was natürlich auch auf deine Aussagen zum Spiel zutrifft Wink.
Das nach außen gewölbte Glas macht für mich schon nen optischen Unterschied. Kann aber auch Einbildung sein.
Heinrich Reich schrieb:Gibt es da irgendwelche Unterschiede bei den Bildschirmen? Das Dithering von Myst wird auf einem TFT doch bestimmt nicht viel anders aussehen, oder!?
Ich denke schon, dass es optisch einen Unterschied macht. Auf einem TFT erkennst du Details besser, die auf einem Röhrenmonitor sicherlich etwas verfälscht bzw. verwaschen werden – gerade sowas wie Dithering. Daher gibt es ja eine Menge Leute, die Filter verwenden.
Die Frage war eigentlich eher rhetorischer Natur Zunge raus. Natürlich gibt es Unterschiede bei den Bildschirmen. Und selbstverständlich sieht ein solches Dithering auf allen Bildschirmen nahezu gleich aus, weil das keine Frage der Anzeige sondern des Ausgabegerätes ist (also der Grafikkarte Wink).

Wenn es in diesem Fall zu Unschärfen oder einem verwaschenem Bild kommt, dann eher auf einem TFT. Denn TFTs haben den Nachteil, dass sie nur bei Nutzung ihrer nativen Auflösung ein sauberes Bild wiedergeben. Aber das ist bei einem derart alten Spiel zwangsläufig nicht der Fall, weil die Auflösung einfach zu gering ist. Und jede Skalierung führt automatisch zur Verfälschung (darum! setzen einige Leute dann Filter ein Wink). Röhrenbildschirme haben dieses Problem nicht. Das ist mit ein Grund, warum ich immer noch nicht gewechselt habe.
Außerdem sprechen wir hier von einer hochauflösenden Präzisionsanzeige der letzten Generation und nicht von einem alten TV-Bildschirm mit grob sichtbarem Loch-Raster oder Zeilensprung-Darstellung Pleased.


Dornfeld schrieb:Das nach außen gewölbte Glas macht für mich schon nen optischen Unterschied. Kann aber auch Einbildung sein.
Hmm ... das "gewölbte Glas" ist bei meiner "modernen Röhre" schon sehr flach. Ich denke zumindest, dass es kein wirklich störender oder überhaupt markanter Faktor ist. Aber wenn du auf so etwas explizit achtest, wird es sicherlich auffallen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es der Spieldarstellung irgendwie abträglich ist. Aber nunja - jedem Tierchen ... Zunge raus

Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Bedeutet dies nun, dass du TFTs für alte Spiele bevorzugst? Und wenn ja: Warum?
(die Sache mit dem "gewölbten Glas" verstehe ich jetzt mal als Punkt auf der Kontra-Seite)
Ich bevorzuge für ein erstes Spielen die Darstellung auf Geräten der passenden Zeit. NES also an einem Gerät bei dem man immer noch die Löcher mit den drei Farben sieht wenn man nah dran geht.
Ahja, also ein ausgeprägter Sinn für Authentizität Smile.
Bei meinen alten Konsolenspielen kann ich mangels Röhren-TV nicht mehr so originalgetreu spielen. Außerdem muss ich zugeben, dass ich die Scanlines nicht wirklich vermisse und ein 'Progressiv Scan'-Bild angenehmer finde (gerade beim SNES oder moderneren Konsolen). Lediglich beim N64 und der PS1 fehlt mir ein wenig die alte Darstellung, was aber sicherlich auch mit den Unzulänglichkeiten der Emulatoren zusammenhängt Wink.

Hinsichtlich der alten PC-Spiele ist mein CRT-Monitor für mich immer noch optimal. Leider hat das Gerät natürlich trotzdem ein paar Nachteile - gerade unter echtem DOS. Aber ich denke, dass ich in Verbindung mit DOSBox generell einen guten Mittelweg gefunden habe Smile.
Heinrich Reich schrieb:Und trotz einer gewissen Faszination halte ich das Spiel für gänzlich überbewertet.
Hättest Du es am Erscheinungstag gespielt, würdest Du vermutlich anders darüber denken Fröhlich.
War seinerzeit eine recht "einprägsame Sensation".
Das meinte ich auch mit meinem Kommentar oben.
Gadler schrieb:
Heinrich Reich schrieb:Und trotz einer gewissen Faszination halte ich das Spiel für gänzlich überbewertet.
Hättest Du es am Erscheinungstag gespielt, würdest Du vermutlich anders darüber denken Fröhlich.
War seinerzeit eine recht "einprägsame Sensation".
Ich kenne das Spiel von damals (so ca. 1995 zum ersten Mal gesehen) und es war für mich definitiv eine "einprägsame Sensation". Darum habe ich es schließlich ewig auf meiner "Muss-ich-durchspielen-Liste" gehabt Wink. Und das, was mich damals so anzog, ist auch immer noch da. Aber nun, da ich es komplett gespielt habe, weiß ich eben, dass da inhaltlich nicht viel ist. Dadurch wird "das Erleben" ziemlich stark eingeschränkt. Und das wäre mir sicherlich auch damals aufgestossen. Ich bezweifle daher, dass meine Meinung seinerzeit wesentlich anders ausgefallen wäre. Aber so ein hypothetisches "Was wäre gewesen, wenn"-Gedankenspiel kann ich letztendlich auch nicht mit absoluter Sicherheit beantworten Wink.

Wenn ich mir jedoch jetzt so die diversen Test-Berichte von damals durchlese, sind die von mir genannten Mängel auch schon anderen Leuten vor mir aufgefallen. Und so "überbewertet", wie ich es in Erinnerung hatte, scheint es auch gar nicht zu sein. Die Meinungen gehen da sogar ziemlich auseinander Geschockt. Offensichtlich wirkte da wohl noch die Werbung vom "meistverkauften Spiel" bei mir nach Baby.
Das Spiel ist in Gamer-Kreisen immer schon arg auseinandergenommen worden. Aber darum ging es den Miller-Brüdern ja auch gar nicht. Die zwei wollten ein Spiel auf die Beine stellen, das besonders auch etwas für Leute ist, die sich mit Computern nicht auskennen und die keine Gamer sind. Und das ist eben auch gelungen. Das war auch das "Geheimnis" des Verkaufserfolges. Die Gaming-Presse war dagegen schon immer sehr kritisch - besonders was die "sterile Leere" des Spiels angeht.
Transmissions: Element 120

Dieses Spiel gab es gratis auf Steam und spielt im HL2-Universum (mit der immer noch schönen Source-Engine). Ob es die Story weiterführt, wird nicht wirklich ersichtlich, da es im Prinzip keine echte Story gibt, bis auf den G-Man am Ende, der aber auch nicht viel sagt.

Spielerisch hat es mir gut gefallen, auch wenn es sehr kurz war und einige "was zur Hölle muss ich machen"-Momente hatte. Im Endeffekt habe ich aber immer herausgefunden, was zu tun ist. Dieses Spiel setzt etwas mehr auf Rätsel als auf Action, obwohl beides vorkommt.

Wer mal wieder 1-2 Stunden HL2-typisches Gameplay haben möchte, ist mit diesem Titel ganz gut bedient Smile
SonataFanatica schrieb:Das Spiel ist in Gamer-Kreisen immer schon arg auseinandergenommen worden. Aber darum ging es den Miller-Brüdern ja auch gar nicht. Die zwei wollten ein Spiel auf die Beine stellen, das besonders auch etwas für Leute ist, die sich mit Computern nicht auskennen und die keine Gamer sind. Und das ist eben auch gelungen. Das war auch das "Geheimnis" des Verkaufserfolges. Die Gaming-Presse war dagegen schon immer sehr kritisch - besonders was die "sterile Leere" des Spiels angeht.
Interessante Hypothese, aber das scheint mit nicht ganz schlüssig zu sein. Woher hätte der Kunde das denn schließlich vor dem Kauf wissen sollen!? Berichte über Spiele wurden damals doch kaum von "Nicht-Spielern" verfolgt. Und Mundpropaganda ... nun, ich würde niemandem ein Spiel mit den Worten empfehlen: "Das ist total leicht zugänglich, das kannst sogar du spielen" (Big Grin). Mit solchen "Blue-Ocean-Strategien" konnte man damals in dem Bereich nicht planen. Dafür waren Computer-Spiele einfach "zu Nische".

Meines Erachtens war der Verkaufserfolg vor allem eine Sache des guten Marketings, des neuen Mediums "CD-ROM" und eben dieser brachialen Multimedia-Kulisse. Das war damals völlig neu, das war einzigartig, das gab es so vorher nicht. Und 'Myst' war in der Hinsicht auch einfach eine Wucht. Genau das hat mich damals ebenfalls angesprochen und es enstand eine Faszination, die über Jahre hinweg anhielt (weshalb ich auch öfters über den Kauf nachdachte). Und so etwas spricht sich auch am meisten herum Wink.

Übrigens: Die Hintergründe zur Entstehung von 'Myst' kann man bei wikipedia nachlesen Smile.
Donkey Kong Country Returns (Wii)

Ein herrlich klassisches 2D-Jump'n'Run, das im Geiste an die alte DKC-Trilogie angelehnt ist.
Das Leveldesign ist, wie von Nintendo gewohnt, sehr gut ausgearbeitet. Einige Level sind dabei ziemlich fordernd und verlangen einen gewissen Grad an Übung. Aber das Spiel ist trotzdem nie unfair. Insgesamt variiert der Schwierigkeitsgrad von mittel bis sehr schwer (ausgenommen natürlich die Spezial-Modi "Spiel auf Zeit" und "Spiegelmodus" - da geht es schon Richtung 'extrem schwer' Wink).

Für mich kommt das Spiel letztendlich jedoch nicht ganz an die SNES-Klassikern heran. Vor allem fehlt mir einfach das gewisse Etwas. So sind z.B. die Tikis als Gegner zwar witzig, aber gegen Obermotz King K. Rool und seine Kremlingbande wirken sie ziemlich lasch. Außerdem fehlen mir viele der liebgewonnenen Eigenarten (z.B. die Möglichkeit den Charakter zu wechseln) bzw. sie sind nur in abgeschwächter Form vorhanden (z.B. nur noch Rambi als tierischen Helfer). Natürlich sind das alles eher Punkte für uns "alte Kenner" und keine echten Design-Mängel. Dem Spielspass tut es zumindest keinen Abbruch.

Zwei Sachen haben mich jedoch wirklich gestört:
Der erste Punkt ist die Steuerung. Erneut wurde das Schütteln der Wii-Fernbedienung für eine Attacke genutzt, obwohl ein Tastendruck hier wesentlich besser geeignet wäre. Diesen "es ist ein Wii-Spiel und muss deshalb auch eine Wii-Funktion haben"-Zwang hatte Nintendo schon bei den Mario-Spielen gezeigt und konsequenterweise ist das eben bei 'Donkey Kong' ebenfalls so. Da es keine Alternative gibt, muss man sich als Spieler leider damit abfinden Sad.

Der zweite Punkt ist eines der nervigsten Dinge, welches jemals erfunden wurde: Der "Super-Assistent".
Boah, wie ich dieses Teil hasse! Teufel Nicht, dass man den nutzen müßte oder er irgendwie von sich aus eingreift, aber allein sein Auftauchen ist einfach nur total garstig. Das ist nämlich so, als würde einem das Spiel sagen: "Ich habe festgestellt, dass du dich zu dämlich anstellst. Jetzt zeige ich dir mal, wie man das richtig macht." Und da er an die Anzahl der Lebensverluste gebunden ist, taucht er dann auch mit beständiger Regelmäßigkeit auf. Dabei ist so eine Triggerung total sinnfrei. Schließlich gibt es genug Level, die man erst mal kennenlernen muss und nicht gleich bei den ersten zehn Versuchen schaffen kann (klassische Lernkurve bei automatisch scrollenden Leveln). Zudem gibt es noch die Situation, dass man manchmal freiweillig den virtuellen Tod sucht, weil man ein Item verpasst hat und von einem bestimmten Checkpoint wieder starten will. Oder Momente, wo man einfach ausprobieren möchte, ob sich nun an dieser oder jener Stelle ein Bonus-Versteck befindet (was öfters mal im virtuellen Nirvana endet). Das wird bei einer simplen Zählung jedoch gar nicht berücksichtigt (logisch Wink).
Ich verstehe nicht, warum das Teil unbedingt automatisiert werden musste. Es wäre doch total einfach gewesen, im Spiel eine Option für die komplette Aktivierung / Deaktivierung zu platzieren. Von mir aus auch gern mit dreifacher Nachfrage: "Bist du sicher, dass du das willst?", "Ganz sicher?", "Wirklich absolut sicher?" Wink. Zumal man im Spiel ohnehin geradezu mit virtuellen Leben überhäuft wird.
Glücklicherweise hat uns Nintendo aber diesmal wenigstens einen Malus für das Auftauchen des "Super-Assistenten" erspart (also nicht wie bei 'New Super Mario Bros' Rolleyes).
Heinrich Reich schrieb:
SonataFanatica schrieb:Die zwei wollten ein Spiel auf die Beine stellen, das besonders auch etwas für Leute ist, die sich mit Computern nicht auskennen und die keine Gamer sind. Und das ist eben auch gelungen. Das war auch das "Geheimnis" des Verkaufserfolges.
Interessante Hypothese, aber das scheint mit nicht ganz schlüssig zu sein. Woher hätte der Kunde das denn schließlich vor dem Kauf wissen sollen!? Berichte über Spiele wurden damals doch kaum von "Nicht-Spielern" verfolgt. Und Mundpropaganda ... nun, ich würde niemandem ein Spiel mit den Worten empfehlen: "Das ist total leicht zugänglich, das kannst sogar du spielen" ( Big Grin). Mit solchen "Blue-Ocean-Strategien" konnte man damals in dem Bereich nicht planen. Dafür waren Computer-Spiele einfach "zu Nische".
Nicht Spielberichte und auch wohl auch weniger Mundpropaganda (besonders nicht in der Form, wie du sie beschrieben hast Big Grin). Das lief damals wohl zu einem nicht unerheblichen Teil durch "Guck mal, was mein Computer kann!" bzw. "Ey, du magst ja keine Spiele... aber was hälst du denn hiervon?" bzw. "Du sagst immer, Computerspiele seien was für Kinder? Guck dir das hier mal an!" und sowas. (Lässt sich natürlich nicht wirklich belegen oder so, aber solche Hypothesen hört man immer wieder in Retrospektive-Videos bzw. in Interviews mit Rand Miller. Er erzählt hin und wieder Geschichten à la "Habe von Leuten gehört, die sich extra wegen 'Myst' dann doch einen PC/Mac zugelegt haben." Ob das stimmt? Wer weiß. Wink)

Heinrich Reich schrieb:Meines Erachtens war der Verkaufserfolg vor allem eine Sache des guten Marketings, des neuen Mediums "CD-ROM" und eben dieser brachialen Multimedia-Kulisse. Das war damals völlig neu, das war einzigartig, das gab es so vorher nicht. Und 'Myst' war in der Hinsicht auch einfach eine Wucht. Genau das hat mich damals ebenfalls angesprochen und es enstand eine Faszination, die über Jahre hinweg anhielt (weshalb ich auch öfters über den Kauf nachdachte). Und so etwas spricht sich auch am meisten herum Wink.
Selbstverständlich! Smile Marketing spielt da immer eine große Rolle. Besonders bei neuen Technologien.
SonataFanatica schrieb:Nicht Spielberichte und auch wohl auch weniger Mundpropaganda (besonders nicht in der Form, wie du sie beschrieben hast Big Grin). Das lief damals wohl zu einem nicht unerheblichen Teil durch "Guck mal, was mein Computer kann!" bzw. "Ey, du magst ja keine Spiele... aber was hälst du denn hiervon?" bzw. "Du sagst immer, Computerspiele seien was für Kinder? Guck dir das hier mal an!" und sowas. (Lässt sich natürlich nicht wirklich belegen oder so, aber solche Hypothesen hört man immer wieder in Retrospektive-Videos bzw. in Interviews mit Rand Miller. Er erzählt hin und wieder Geschichten à la "Habe von Leuten gehört, die sich extra wegen 'Myst' dann doch einen PC/Mac zugelegt haben." Ob das stimmt? Wer weiß. Wink)
[...]
Solche persönlichen Empfehlungen meinte ich doch mit "Mundpropaganda" Wink. Und ich denke eben, dass sich die meisten Leute dabei eher auf die Multimedia-Oberfläche bezogen haben und weniger auf den Inhalt, die Steuerung oder gar die Zugänglichkeit (obwohl das sicherlich auch vorkam WinkZunge raus). Gerade bei so einem bombastisch verpackten Erlebnis fehlt es mit schwer zu glauben, dass sich viele potentielle Käufer besonders differenziert mit dem Spiel beschäftigt haben. Da zählt zuerst der audiovisuelle Eindruck. So war das bei uns ja damals auch Baby.
(Ich erinnere mich da sofort an 'Call Of Duty 4', welches spielerisch eher wenig bietet, aber unglaublich gut inszeniert ist. Das hat mich damals total beeindruckt und ich habe meinen Kumpels von dem Spiel vorgeschwärmt. Wenn ich es jedoch nüchtern betrachte, sehe ich die starken Einschränkungen bei der Spielmechanik.)

Dass sich Leute extra für 'Myst' einen neuen PC gekauft haben, glaube ich sofort. Diesen Effekt hatten ja auch andere Titel (z.B. 'Rebel Assault' oder 'The 7th Guest') und sie gelten nicht umsonst als "Killerapplikation". Aber der Wunsch nach diesen Spielen wird eben eher durch die multimediale Präsentation und die "Neuartigkeit" ausgelöst worden sein (gerade bei "Nicht-Spielern").
[Bild: detention2fps6z.png]

Soeben habe ich (von 5:50 bis ca. 9:20) das taiwanesische Spiel Detention durchgespielt.

Dabei handelt es sich um ein lineares Point & Click Adventure, das wie ein Sidescroller aufgebaut ist, in dem man zunächst in die Rolle eines jungen Mannes schlüpft, der während des Unterrichts in der Schule einschläft und des Nachts aufwacht. Scheinbar haben schon alle die Schule aufgrund einer Taifun-Warnung verlassen, nur man selbst ist noch in der Schule. Dann begegnet man in der großen Aula der Schule einem jungen Mädchen und beschließt, gemeinsam den Weg nach Hause anzutreten.

Doch alles kommt GANZ anders, als man es jemals erwartet hätte.

Detention spielt in den 60ern im unter Kriegsrecht stehenden Taiwan. Eingearbeitet in das Spiel sind Elemente taiwanesischer und chinesischer Kultur und Mythologie, die ich noch nicht näher verraten möchte, denn sie sind einfach grandios in Szene gesetzt – SO gut, dass ich mir noch viel mehr Spiele mit solchen Elementen wünsche.

Ich hab das Spiel auf jeden Fall sehr genossen und beide Enden sind gleichermaßen ergreifend.
Wer etwas für die asiatische Sagenwelt übrig hat (ob nun chinesisch, japanisch oder sonstwas), der MUSS dieses Spiel gespielt haben.

Detention gibt's auf Steam – und die offizielle Website des Spiels mit Bildmaterial, Auszügen aus dem Soundtrack und natürlich Trailervideos findet ihr HIER.
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